Bin dafür.
Ich habe mal bei Jon die Eroberung von Jerusalem nachgelesen. Da gelang es zwar auch die Stadtmauern in einer Nacht und Nebel Aktion zu überwinden, aber weil Reiter des Scherifen als Handelskarawane getarnt die Stadt im Vorfeld infiltrierten und die Torwachen überrumpelten. Im Anschluss folgten trotzdem noch wochenlange Straßen- und Häuserkämpfe. Am 24. Oktober drangen die Männer des Scherifen in die Stadt ein. Erst am 9. November gaben die letzten Verteidiger auf. Steiner hat hier jedoch nicht seine eigene Leute vorher in die Stadt geschmuggelt oder sich einer sonstigen List bedient, sondern ist mit dem Kopf durch die Steinmauer. Im wahrsten Sinne des Wortes. Trotzdem fiel die Mauer wegen eines einzelnen Rammbocks und wochenlange Straßenkämpfe gab es auch nicht. Vorbereitungszeit für den Sturmangriff und Straßenkämpfe hätten uns zumindest Zeit geben müssen ein Entsatzheer zu schicken. Wir reden hier nicht von einem Kuhdorf mit Holzpalisade oder einem Bergfried mit Holzmauerring, sondern von einer befestigten Handelsstadt.
In Gk gelang es öfters Städte innerhalb eines Tages einzunehmen ohne großartige Belagerung. Aber in Gk hatte keine Stadt eine Stadtmauer und und in 4 von 5 Fällen wurde Feuer gelegt, um die oftmals eintretende Pattsituation in den Straßenkämpfen aufzubrechen (Gohar, Alyeb, Ordom (?), Talassa), während beim 5. Fall (Sin Qad) das verteidigende Heer sich hinaus aufs offene Feld locken ließ und damit die Stadt entblößt war, als von Südosten kommend meine zweite Armee auf sie zumarschierte.
Talassa hätte ohne das Feuer gute Chancen gehabt lange genug im Häuser und Straßenkampf auszuharren, bis die gemeinsamen Truppen von Kaiserreich und Sb es entsetzt hätten. Da ging es nur um Tage.
Dafür gab es auch Beispiele, wo es sich hinzog. En Hadid mit seiner Stadtmauer musste zuerst sturmreif geschossen werden. Ca. 500 Verteidiger hielten 12000 Angreifer einen Monat lang auf.
Als sich An Khura gegen Don erhob, hatten sich einige königstreue Soldaten und Beamte in der Zitadelle verschanzt und hielten zumindest ein paar Wochen lang aus.
In Narim hingegen hatten Reichsloyalisten sich im befestigten Rathaus erfolgreich einen Monat über verschanzen können, bis ein Aufgebot des damals mit dem Reich verbündeten Waldkultes sie befreite. 50 Mann gegen ca. 500.
Als es Truppen des Seebundes gelang eine unbewachte Festung von Halak einzunehmen, dauerte die Belagerung durch die Hallaken Monate. Ich glaube 60 Mann haben mindestens 600 in Schach gehalten.
in Schattenfeuer muss man glaube ich grundsätzlich eine Runde belagern, bis eine Stadt fällt.
in AG 2 war die Eroberung von befestigten Orten ohne Belagerungsgerät grundsätzlich nicht möglich. Außer es gelang einem in der Feldschlacht ein Stackwip.
Hier war dazu nichts zu finden. Kann sein dass die Befestigungen so unterentwickelt sind, dass man kein schweres Belagerungsgerät oder Zeit oder besondere Listen braucht, aber dazu hätte es etwas in den Spielregeln geben müssen. So war davon auszugehen, dass eine befestigte Stadt nicht so schnell fällt, vor allem nicht eine Hauptstadt. in Gk hingegen wusste man, dass keine Stadt noch brauchbare Mauern hat und deswegen ein schneller Fall möglich ist. Trotzdem waren Sturmangriffe ohne Belagerungsgerät in der Regel sehr verlustreich.
Abseits davon ist es sehr unrealistisch, dass eine recht große Invasionsstreitmacht nicht früher bemerkt wird. Hier wirkt sich die Regelung, dass man die Aufgebote quasi nur einen Monat ohne wirtschaftlichen Schaden aufbieten kann, als extrem vorteilhaft für den Angreifer erwiesen. Jener kann es timen, wann seine Leute angreifen und entsprechend erst dann einziehen, dass es passt.. Der Verteidiger weiß jedoch nicht, wann der Angriff beginnt. Also muss er folglich seine Aufgebote mit Beginn der Schiffahrtssaison bis Ende der Schifffahrtssaison aufbieten. Was wirtschaftlich der Ruin ist, wenn man das noch jährlich machen muss. Also muss man sich darauf verlassen können, dass ein großes Heer einem rechtzeitig gemeldet wird, damit zumindest die in der Stadt befindlichen Aufgebote ausgerüstet werden können. Selbiges gilt für eine Flotte. Eine so große Flotte wäre Fischern, Händlern oder auch unserer Transportflotte aufgefallen. Wir reden hier nicht von zwei bis 3 Schiffen mit Plünderern beladen, sondern von einer starken Invasionsflotte.
In DMS tritt die Gefahr der Verarmung erst dann ein, wenn man mehrmals hintereinander Aufgebote einzieht. Historisch war es auch so, dass Rom erst dann Probleme mit Massenverarmung durch Feldzüge bekam, als die Feldzüge sich räumlich weiter weg verlagerten und dadurch die Soldaten länger als eine Feldzugssaison (so ca. ein halbes jahr) ununterbrochen im Feld standen.
Also kurz gesagt für mich ist es das am wenigsten durchdachteste und schlechteste Militärsystem aller Forenspiele (inklusive Epos mit seinem sehr simplen Militärsystem) bzw. wurde es unzureichend erklärt, da es von den Kampfsystemen der anderen Spiele stark abweicht.