Wie gesagt, der Segedplan ist definitiv eine Fälschung, die Italiener waren da schon auf der richtigen Spur. Es ist sicherlich eine gut gemachte Fälschung, was den Westen angeht. Man merkt aber auch, dass die Verfasser sich im Osten nicht wirklich auskannten. So scheinen sie genauere geographische Angaben vermieden zu haben, vermutlich um keine allzu offensichtlichen Fehler zu produzieren. Außerdem ist die Auswahl der angeblichen Mitarbeiter Segeds seltsam. Wichtige Berater fehlen ganz, dafür wurden eher niederrangige Beamte wie gleichberechtigt aufgenommen. Das dürfte auch hier mit dem Bemühen zusammenhängen, keine Fehler zu machen und im Zweifelsfall lieber Personen wegzulassen. Interessant ist, dass die Schreibweise einiger Namen und Orte stärker dem nowgorodischen Stil als dem im Osten des Großreichs gebräuchlichen entspricht. Das deutet darauf hin, dass die Fälscher - die auf jeden Fall zahlreiche Dokumente als Vorlage genutzt haben müssen, sonst hätten sie das nicht so gut hinbekommen - Zugriff auf ein Archiv gehabt haben müssen, in dem viele Schriftstücke aus dem Khanat lagerten. Dies trifft vor allem auf die Ostseeanrainer und Böhmen zu, außerdem hat Surgot Khan dem früheren Herrscher Ägyptens viel Material geschenkt. Es ist aber auch denkbar, dass die Schriftstücke und die Fälscher aus unterschiedlichen Ländern kamen.
Die Frage ist jetzt, ob diese Erkenntnisse aus Sicht der europäischen Herrscher ausreichen?