Der Gottesname im Alten Testament
In dieser Übersetzung wird der alttestamentliche Gottesname, der im Hebräischen nur aus den vier Konsonanten JHWH besteht, mit Jahwe wiedergegeben. Er kommt im Alten Testament mehr als 6800-mal vor und wurde von den Israeliten mit Ehrfurcht aber unbefangen zur Bezeichnung und Anbetung Gottes gebraucht. Im Neuen Testament kommt JHWH nicht vor. Dort ist uns der Name Jesus gegeben worden, mit dem wir Gott ansprechen und von ihm reden dürfen. Im Hebräischen wird Jesus übrigens Jeschu'ah ausgesprochen und bedeutet: Jahwe ist Rettung. So rufen wir durch den Namen Jesus den dreieinigen Gott an.
Im Alten Testament wurde der Gottesname nach allem, was wir wissen, wie Jahwe ausgesprochen. Diese Aussprache kommt der Bedeutung des Namens nach 2. Mose 3,14 am nächsten. Doch seit der Zeit des Pharisäismus und Hellenismus, die etwa 150 Jahre vor Christus begann, wagten es die Juden nicht mehr, den Gottesnamen überhaupt in den Mund zu nehmen. Nach jüdischer Überlieferung war es nur dem Hohen Priester noch erlaubt, diesen Namen einmal im Jahr am großen Versöhnungstag auszusprechen.
Deshalb wurde JHWH auch beim Vorlesen der hebräischen Bibel in der Synagoge nicht mehr ausgesprochen, sondern durch Adonai (Herr) oder ha-schem (der Name) ersetzt. Nun wurde der gesamte hebräische Bibeltext aber bis ins achte Jahrhundert nach Christus immer nur als reiner Konsonantentext überliefert. Die Vokale wurden beim Lesen automatisch ergänzt. Weil dies aber zu Missverständnissen führen konnte und nach den vielen Jahrhunderten die richtige Aussprache auch bei den meisten Juden nicht mehr geläufig war, fügten jüdische Schriftgelehrte, die sogenannten Masoreten, etwa zwischen 800 und 1000 nach Christus, Vokalzeichen zum schriftlichen Text hinzu. Bei JHWH setzten sie aber nicht die "richtigen" Vokale ein, sondern meist die von Adonai. Spätere mittelalterliche Gelehrte, die diesen Hintergrund nicht kannten, lasen dann Jehowah. So entstand der für Juden falsche Name Jehova.
Die meisten deutschen Bibelübersetzungen folgen deshalb seit Luther der spätjüdischen Praxis und ersetzen den Namen Gottes durch den Begriff "HERR". Das führt im Alten Testament häufig zu der unschönen Konstruktion "Herr HERR" wo im hebräischen Text Adonai Jahwe steht (281-mal). Die vorliegende Arbeit wollte jedoch den heiligen Gottesnamen Jahwe im Bibeltext erhalten, der von Petrus und Paulus (Apostelgeschichte 2,21; Römer 10,13) sogar direkt auf den Namen Jesus bezogen wird.