Vorschläge?
Mehr Truppen schicken, das Land besetzen und das Königreich Jerusalem wieder errichten Darum geht es aber wohl nicht
Das mit Isaak zu klären wäre Aufgabe des Papstes. Dass eine nahezu reine Ritterarmee mit Unterstützung von 300 schwerer Infanterie und keinen Bogenschützen gegen die Araber nicht sonderlich viel auf offenem Feld ausrichten kann habe ich andernorts schon beschrieben. Es wäre hier das sinnvollste, eine Einigung mit den Mongolen dahingehend zu finden, dass der Oberbefehl de jure beim Gesandten des Papstes bleibt, de facto aber bei Isaak ist. Eine offizielle Unterordnung unter die "Reliquienräuber" wäre inakzeptabel
Werden nocht Schiffe gebarucht?
Ich bin keine Signatur, ich fälsche nur die Geldscheine.
Jon?
Ich bin keine Signatur, ich fälsche nur die Geldscheine.
Wofür genau?
Ja und das Lamm hat oder will noch die Reliquien des Heiligen Putraq aus der Stadt entwenden und nach Sarai entführen, was der Hauptauslöser der ganzen Sache war. Hätte es seine gierigen Hufe von Putraq gelassen hätte der Überfall auf Jerusalem keinen groß gejuckt.
Man muss da zwischen Jerusalem und der Provinz Judäa unterscheiden. Nominell wurde der Papst 1320 von Putraq Khan zum Herrn über Jerusalem eingesetzt. Seither ernennt der Heilige Vater einen verdienten Kardinal als Gouverneur, meist jemanden, der zum Ende seiner Karriere noch eine Art ehrenvollen Vorruhestand erhalten sollte. Man kann dessen Aufgaben vielleicht mit einem ehrenamtlichen Bürgermeister oder dem Bundespräsidenten vergleichen, also halt mit einem Repräsentanten der Stadt. Verwaltung, Verteidigung und Rechtsprechung lagen aber stets beim mongolischen Stadtkommandanten. Nachdem die Europäer erfolgreich Unruhe ausgelöst haben, trat der bisherige Stadtkommandant zurück, und Isaak Khan (der bereits vorher als Gouverneur von Judäa vorgesehen war) sollte zunächst einmal beide Ämter ausüben. Es wäre also theoretisch denkbar, die Stadtgarde dem Papst zu unterstellen (auch wenn die Juden und Muslime unter den Kämpfern das wahrscheinlich nicht sehr schätzen würden), aber man wird ganz bestimmt nicht eine mongolische Provinzarmee einem fremden Staatsoberhaupt unterstellen. Wieso auch? Das würde ja nicht einmal ein dezidiert christliches Reich wie England, Frankreich oder Burgund machen. Oder bekommt ein Kurienkardinal demnächst das Kommando über die englischen Truppen der Grafschaft Kent, weil da auch Canterbury liegt?
Das Verhältnis von Papst und Kaiser im Mittelalter ist dir geläufig?
Wenn es eine christliche Mission ist ja. Auch ohne dass der König vorher Canterbury bestehlen muss.
Man kann es auch anders organisieren. Nur hat man dann eben mehr Koordinationsaufwand. Ein mongolisches Gesamtkommando geht jedenfalls nicht, denn die sind es ja, die es ursprünglich verbockt haben.
Hier dürften wohl einige entscheidende Unterschiede in der Deutung der Situation zwischen London und Sarai bestehen (wobei ich die mongolische Deutung jetzt nur darstelle, es gibt in der Frage natürlich keine "objektive" Meinung). Aus Sicht der Mongolen hat man das Grab eines wichtigen Vorfahren der regierenden Dynastie aus Jerusalem wegverlegt. Einige Europäer fürchteten daher eine Bedrohung der Stadt, und der Papst bat darum, Hilfstruppen dorthin verlegen zu dürfen. Der Großkhan stimmte dem schließlich zu. Jedes Reich, das zur Sicherheit Jerusalems beitragen wollte, durfte bis zu 300 Mann in der Region stationieren. Zunächst richtete sich der Gouverneur vornehmlich nach militärischen Gesichtspunkten, aber das missfiel einigen Herrschern, die sich zurückgesetzt fühlten. Daraufhin erhielten die Europäer alle Quartiere in Jerusalem selbst, auch wenn dies militärisch etwas ungünstiger ist, die Versorgung dadurch schwieriger wird und Unruhe in der Stadtbevölkerung droht. Als nächstes verlangten einige Monarchen, ihre Truppen dürften nicht dem mongolischen Stadtkommandanten unterstellt werden, also schuf man ein geteiltes Kommando. Wenn jetzt behauptet wird, das Ganze sei (trotz der offensichtlich gemischten Zusammensetzung der Hilfsarmee) eine christliche Unternehmung und der Papst müsse nun auch die ganze Provinz Judäa regieren, dürfte das die weitere Kompromissbereitschaft nicht erhöhen.
Das heißt nicht, dass ihr es nicht trotzdem fordern könnt, nur solltet ihr eben die Sichtweise eurer Gesprächspartner kennen.
Halten wir fest, dass die letzte Forderung nur von einer Minderheit erhoben wird und auch nicht seiner Heiligkeit. Dennoch nimmt man die Probleme ernst und arbeitet an Vorschlägen.
Es ist keine Forderung, es ist der Optimalzustand. Nicht akzeptabel ist eine Unterordnung unter die Mongolen, der Rest ist mir Wurst und ist Sache des Papstes.
Mit der Heiligsprechung von Putraq endete jeder "Besitzanspruch" der Familie und er gehört seitdem der ganzen Christenheit. Dass man das in Sarai anders sieht ist nicht überraschend für London, was die da treiben entbehrt schon länger jeglicher nachvollziehbaren Logik.