Nachdem mich Dune der Film leider nur mässig begeistern konnte, hat mich das Brettspiel dazu umso mehr überzeugt. Jedenfalls in der Solovariante funktioniert das Spiel super, mit echten Mitspielern habe ich es bislang leider noch nicht spielen können.
Im Grunde macht das Spiel wenig neues, es ist ein Deckbuilder (5er Kartenhand) mit einem Workerplacer (2 bis 3 Worker). Man kennt das ja auch von Arnak. Die Karten geben vor, auf welchen Feldern man die Worker einsetzen kann. Der schöne Kniff dabei ist die Zweiteilung der Karte, setzt man einen Worker ein bekommt man die obere Belohnung der Karte plus das Einkommen vom Feld auf dem der Worker steht. Hat man beide Worker eingesetzt, bleiben meistens so um die 3 bis 5 Karten übrig und von denen bekommt man jetzt die unteren Einkommen. Und das ist immer Einfluss um neue Karten zu kaufen oder Kampfstärke.
Und hier sind wir gleich bei der zweiten coolen Spielmechanik: Das Kampfsystem. Den während der Runde hat man die Möglichkeit Truppen in das Kampgebiet zu entsenden, jede Truppe hat einen Kampfwert von zwei. Das ist eine offene, von allen einsehbare, Information. Wss aber bis Rundenende nicht ganz sicher ist, ist der zusätzliche Kampfwert den jeder durch seine nicht verwendeten Handkarten noch beisteuert und die Kampfkraft durch die Intriegenkarten die man ganz am Schluss auch noch ausspielen darf. Da man alle am Konflikt beteiligten Truppen verliert, muss man immer abwägen wie viele man in die Schlacht schicken will. So wenige wie möglich, so viele wie nötig. Das gibt immer spannende Kämpfe am Schluss. Und die Belohnugen (meistens Siegpunkte) sind wichtig für die nur 10 Siegpunkte die man braucht um das Spiel zu gewinnen.
Jetzt aber zum Automa, der ist echt etwas vom Besten was ich bisher an Automas gesehen habe. Er ist einfach im Handling, schnell, spielt sehr menschlich und kann sogar mehrere Gegner simulieren.
Ich denke mit Schrecken an den Wasserkraft-Automa zurück, der so kompliziert war, dass das Spielen mit ihm zur Arbeit ausartete. Hier kann ich entspannt eine Solopartie problemlos gegen zwei Automas spielen (und verlieren )
Dune ist so konzipiert, dass man den Automa im Zweipersonenspiel sogar zwingend braucht, damit man einen dritten Mitspieler hat. Unverständlicherweise hat man den Automa im Zweipersonenspiel kastriert, so dass er zwar Felder blockiert, aber nicht um Siegpunkte spielt. Ich sehe jedoch keinen Grund den 'echten' Solo-Automa nicht auch im Mehrpersonenspiel einzusetzen. Vermutlich wollte man vermeiden, dass zwei Spieler gegen einen Automa verlieren können?
Der Automa funktioniert aber so gut, dass er sogar mit dem anderen Automa und dem Spieler Kämpfe austrägt, Gebiete beansprucht, Fraktionssiegel erwirbt und Ressourcen sammelt. Die Automas können sogar untereinander Geld einfordern, wenn ein Automa das Feld betritt, welches der andere Automa beansprucht hat.
Das Spiel selbst, macht enorm Spass, verlangt viele knifflige Entscheidungen und spielt sich flott. Die Ressourcen sind immer knapp und ich habe das Gefühl, dass es im Gegensatz zu Arnak (es wird ja immer damit verglichen), viel mehr mögliche Strategien gibt zu gewinnen. Die Interaktion ist durch die Kämpfe am Rundenende und durch das Besetzen der Felder hoch genug um auch konfrontative Spielgemüter zufrieden zu stellen.
Ich habe meine erste Partie gegen die beiden Automas auf jeden Fall schon mal richtig in den Sand gesetzt