Bertai Khan ist der fünfte Sohn Nambuq Khans und der dritte, der das Erwachsenenalter erreichte. Da Nambuq mit den asiatischen Philosophien liebäugelte, ließ er seine jüngeren Kinder, die nach Putraq Khans Tod geboren wurden, nicht mehr taufen, so auch den am 20. November 1384 zur Welt gekommenen Bertai. Dieser wuchs seit 1389 im Hause seines älteren Bruders Kabul auf, wo er auch seine spätere Frau Inara kennen lernte, die aus dem zentralasiatischen Adel stammt und Muslima ist. Vor seiner Heirat konvertierte der junge Khan daher 1402 zum sunnitischen Islam. In den Kämpfen der Jahre 1406 bis 1410 erwies er sich als wenig begabter Feldherr, so dass er sich als Regent ganz auf seine Generäle verlässt. Bertai gilt als liebevoller Familienvater (Inara und er haben mittlerweile sechs Kinder) und war stets ein loyaler Gefolgsmann des Großkhans, trat aber in politischen Dingen wenig hervor und entwickelte kaum Ehrgeiz. Es heißt, die wahre Macht in der Familie liege bei seiner Frau Inara, die politisch weit versierter als ihr Ehemann ist. Bertai gilt als Genießer und ist einem guten Tropfen Wein nicht abgeneigt, was ihn in den Augen strenggläubiger Muslime etwas unglaubwürdig macht.