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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1156
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    2. September 1426: In Mailand beginnt die jährliche Handelsmesse. In diesem Jahr sind viele Kaufleute aus dem gesamten Mittelmeerraum gekommen, während Mitteleuropa, Burgund und Frankreich eher unterrepräsentiert sind.


    2. September 1426: Auf der Nürnbergischen Buchmesse gibt ein schwäbischer Verleger, der einen Vertrag mit dem Erzbistum Mainz unterzeichnet hat, die „Evangeliae in rheinischer Mundart“ heraus. Außerdem sollen die Bischöfe des Reiches, Böhmens und Burgunds einige Exemplare des Werkes erhalten haben. Der Erfolg beim Publikum ist schon auf der Messe beträchtlich, und bis zum Weihnachtsfest ist die erste Auflage bereits vergriffen.


    2. September 1426: Nach dem Ende der Nowgorodkonferenz bietet Fürstin Zarina ihren beiden Verbündeten an, die für Narwa geplanten Handelsprivilegien auf Reval zu übertragen.

  2. #1157
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    3.-7. September 1426: Der Großkhan begnadigt sehr viele der schwedischen, hanseatischen und estnischen Kämpfer, die an den Mordanschlägen auf Fürstin Sharina beteiligt waren und dafür zum Tod durch den Strang verurteilt worden sind, zu lebenslanger Zwangsarbeit in den Silberminen des Kaukasus. Das Todesurteil gegen Prinz Harald und acht seiner Offiziere wird hingegen aufrechterhalten. Hier entscheidet Yunus aber, dass die Strafe durch das Schwert vollstreckt werden soll.


    4. September 1426: König Heinrich II. von Frankreich trifft in Sarai ein und wird umgehend von Yunus Khan empfangen. Die Franzosen erhalten Gemächer im Palast selbst zugewiesen, was als gutes Zeichen gilt. Die Verhandlungen über eine Tributminderung könnten dadurch nochmals leichter vonstattengehen.


    6. September 1426: Die Armee der Johanniter verlässt Nowgorod nur wenige Wochen nach den Rittern aus Frankreich. Großprior Belek von Irpin reist aber nicht mit seinen Männern, sondern begibt sich zusammen mit der frischgebackenen Fürstin von Imatra nach Finnland, wo der Orden mittlerweile eine starke Machtposition aufbauen konnte. Unterwegs scheint er sehr bemüht, die junge Ashina in politische und religiöse Gespräche zu verwickeln, was ihm wegen ihrer Unsicherheit aber nur zum Teil gelingt.

  3. #1158
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    8. September 1426: Als erstes Folgeabkommen des Nowgorodvertrages tritt eine allgemein als fair eingeschätzte Übereinkunft zwischen den beiden livländischen Nachfolgestaaten in Kraft. Das wohlhabendere Riga übernimmt einen etwas größeren Anteil der Schulden, aber auch die deutlich wertvolleren beweglichen Güter. Zugleich wird ein Vertrag über eine Heiratsverbindung unterzeichnet. Tenzin und seine Cousine Malika Anna sollen in einigen Jahren verlobt werden und um 1436 herum schließlich den Bund der Ehe eingehen.


    9. September 1426: Sultan Osman von Izmir trifft sich in der Hauptstadt mit seinem Bruder Mehmed und dessen Frau Anna von Sofia. Es geht erneut um die Schreckensvision des Sultans, die ihn den Gebrauch von Schusswaffen ablehnen lässt. Mehmed scheint davon durchaus beeindruckt zu sein und verspricht, für die eigene Armee zunächst keine Waffen dieser Art anzuschaffen, selbst wenn es möglich wäre. Damit ist es dem Sultanat aber auch nicht mehr möglich, moderne Belagerungsregimenter aufzustellen.


    10.-28. September 1426: In Sarai finden die Siegesfeierlichkeiten statt, bei denen zahlreiche Krieger, Khane und Verbündete ausgezeichnet werden. Am Ende der Veranstaltung gibt der Großkhan bekannt, dass unter der Leitung seiner Cousine Alina und des Satrapen Khalid Khan eine Reformkommission eingerichtet werden solle, um die Stabilität des Reiches wieder zu verbessern. Für das kommende Jahr wird außerdem ein ehrenvoller Empfang für den Despoten Manuel von Trapezunt angekündigt, den dieser selbst terminieren darf. Große Aufmerksamkeit findet auch, dass die europäischen Gesandten unter Führung Ungarns und der König von Frankreich während der Feierlichkeiten Ehrenplätze erhalten haben.

  4. #1159
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    11. September 1426: In Reval treffen Gesandte aus dem Hansebund und aus Schweden ein, um über die Ausgestaltung der Handelsprivilegien zu sprechen. Zarina scheint sich sehr über den Besuch ihrer früheren Unterstützer zu freuen, ist aber außenpolitisch allein nicht mehr handlungsfähig. Sie erklärt, dass man wohl auf die Konstituierung der Konföderation warten muss, die gemäß den Regelungen des Friedensabkommens geschaffen werden soll. Die von ihr zugesagten Handelsprivilegien in Reval sollen aber ungeachtet dessen bereits Anfang 1427 in Kraft treten.


    12.-20. September 1426: In Paris findet erneut eine Handwerkermesse statt. In diesem Jahr sind nicht zuletzt burgundische Schuhverkäufer vor Ort, die von König Johann besonders unterstützt wurden.


    16. September 1426: Die schwedischen Offiziere werden unter großem Jubel des Volkes auf dem Marktplatz von Nowgorod mit dem Schwert hingerichtet. Prinz Harald versucht, gegen die Henker zu kämpfen, wird aber von den Wachen niedergeschlagen und – da man dieses Verhalten als Auflehnung gegen die Begnadigung ansieht – schließlich erhängt. Dabei ruft er Odin an, dieser möge ihn seinen erprobten Kriegern in Walhalla zugesellen. Bei den noch in Gefangenschaft befindlichen Schweden und Hanseaten löst die Nachricht Wut und Trauer, aber auch Sorge um das eigene Schicksal aus. Offenbar haben bislang nur die Iren und der König von Frankreich (in einem Brief an Marek Khan) offiziell konzediert, dass die Männer nun freigelassen werden könnten, da keine weiteren Entschädigungsansprüche an Schweden und die Hanse bestünden. Bei den Johannitern soll noch eine gewisse Uneinigkeit zwischen den befragten Großprioren der deutschen und der mongolischen Zunge herrschen.

  5. #1160
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    17.-28. September 1426: Im Mittelmeerraum fallen die Herbststürme in diesem Jahr stärker als gewohnt aus. Es könnte daher sein, dass die Schifffahrtssaison früher als erhofft beendet werden muss.


    18.-30. September 1426: In Tirol wird der „Große Freiheitsbrief“ des Khans mit Begeisterung aufgenommen. Viele Menschen jeden Standes hoffen darauf, dass die Zeit der Wirren und der inneren Kämpfe bald überwunden sein wird. Es ist zwar nicht ganz klar, ob die Prozesse gegen die Anhänger Minkus nun fortgesetzt werden können, aber da es sich hierbei um ein Eingreifen des obersten Lehnsherrn handelt, bejahen die meisten Rechtsgelehrten diese Frage. Auch die geplante Stationierung von Reiterkontingenten der Verbündeten könne wohl stattfinden, solange man diesen Kämpfern kein Kommando über feste Plätze übertrage.


    20.-26. September 1426: Das schottische Parlament und das norwegische Storting stimmen dem vom König ausgehandelten „Britischen Friedensbund“ zwischen Schottland-Norwegen, England und den irischen Fürstentümern mit großer Mehrheit zu. Haakon II. (VIII.) hatte vor allem darauf verwiesen, dass die Situation im Nord- und Ostseeraum starken Veränderungen unterworfen sei und das Doppelkönigreich Freunde und Verbündete brauche, die sich für den Frieden und die Freiheit der Meere einsetzten.

  6. #1161
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    22. September 1426: Angesichts der zunehmenden Stürme entscheidet sich der Leiter der hanseatischen Mittelmeerexpeditionsflotte, die dank guter Strömungen und günstiger Winde schon wieder auf dem Weg nach Westen ist, im vor wenigen Jahren stark ausgebauten Hafen von Malta den Winter zu verbringen.


    22. September 1426: In einem Dorf im südschwedischen Linköping predigt der Pfarrer über das erste Samuelbuch und den Mord Davids am Hethiter Urija. Dabei deutet er an, dass Prinz Harald mit seinen Mordanschlägen die Strafe Gottes auf seine Armee gezogen habe. Beim südschwedischen und schonischen Adel mit seinem von Burgund beeinflussten ritterlichen Ethos scheint diese Deutung in der Folge durchaus an Einfluss zu gewinnen, während sie in Nordschweden als purer Verrat gilt.


    22.-30. September 1426: Bei einer Reihe von Empfängen und Banketten, die Yunus Khan für den jungen französischen König ausrichtet, kommt mehrfach die Frage der Tributsenkungen zur Sprache. Der Großkhan erklärt, dass man zum Jahresende darüber entscheiden werde. Er gibt aber deutlich zu verstehen, dass eine große Mehrheit der europäischen Khanate und der freien Reiche sich dafür ausgesprochen habe. Die Chancen für eine Minderung stünden also trotz einiger Gegenstimmen, die ebenfalls aus Europa gekommen seien, recht gut.

  7. #1162
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    24. September 1426: Die Ostseeexpeditionsflotte des Sultanats Ägypten kehrt in die Heimat zurück und legt in Alexandria an. Die bereits in den Häfen des Mittelmeerraumes verkauften Waren brachten gutes Geld ein, und die übrigen Güter können im eigenen Land in kurzer Zeit ebenfalls mit beträchtlichem Gewinn veräußert werden.


    25.-30. September 1426: In Damaskus findet ein Regionalkuriltai des Khanats statt. Arban Khan erläutert den Adligen und Kaufleuten Syriens seine Politik und legt ihnen auch die Angebote aus Hellas vor, um ihre Meinung einzuholen.


    28. September 1426: Im zweiten Folgeabkommen des Nowgorodvertrages einigen sich die beiden russischen Nachfolgestaaten und die Kleinfürstentümer im Süden über eine faire Verteilung der beweglichen Güter. Damit stehen nur noch die Einigung der Nachfolgereiche Nowgorods aus, deren Verhandlungen aber äußerst zäh verlaufen sollen.

  8. #1163
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    29. September 1426: Prinz Ferdinand von Tirol, der im März vom Großkhan geächtet wurde und nach dem Tod seines Vaters mitsamt der „Tiroler Freiheitsarmee“ kapitulierte, kommt in italienischem Gewahrsam in Sarai an. Yunus, dem ein weiches Herz nachgesagt wird und der sicherlich auch die Position des neuen Khans Setsen festigen will, begnadigt den „jungen Drachen“ (wie er im Volksmund genannt wird) zu lebenslangem Exil im Mongolischen Reich. Ähnlich wie sein älterer Bruder Maximilian Minku hat er seinen Wohnort 80 Meilen östlich von Sarai zu wählen. Da mit der Acht sein gesamter Besitz in das Eigentum des Großkhans überging und zum großen Teil für Entschädigungen verwendet werden dürfte, wird seine finanzielle Versorgung wohl allein von einer Leibrente aus Sarai abhängen.


    29. September 1426: An Nord- und Ostsee endet die Schifffahrtssaison wegen der starken Stürme in diesem Jahr besonders früh. Auch die Fischer und Kaufleute im Mittelmeerraum suchen bereits Ende September oder spätestens Anfang Oktober sichere Häfen auf, weil das Risiko einfach zu groß wird. Selbst die Iren wagen es in diesem stürmischen Herbst nicht, auf den Ozean hinauszufahren und beschränken sich auf kurze Fahrten in Küstennähe, bis sie Mitte Oktober ebenfalls in die Winterpause gehen.


    29. September 1426: In einer Rede vor dem Stadtrat und dem städtischen Adel Nowgorods lobt Marek Khan die intervenierenden europäischen Khanate und den Johanniterorden. Ein besonderes Lob spricht er dabei Großprior Belek von Irpin und Merek Khan von Ungarn aus. Der alte Kämpe, dem man vielfach eine besondere Verbindung zur Ära des großen Putraq nachsagt (immerhin war er der letzte Kommandeur von dessen Leibgarde) stellt Merek und Belek als Vorbilder des „Alten Weges“ dar, wie man sie im 14. Jh. häufiger angetroffen habe: Geradlinig, treu und ohne Furcht – aber mit viel Ehrfurcht vor der gottgewollten Ordnung. Es erfülle ihn – so Marek – aber mit Hoffnung, dass junge Männer wie Hankis Khan von Hessen diesen Vorbildern nacheiferten.

  9. #1164
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    1.-12. Oktober 1426: Der Leiter der französischen Delegation, der recht gebildete Herzog Karl von Berry, nimmt den jungen König Heinrich II. zu mehreren philosophischen Abenden im noch immer als Zentrum der Gelehrsamkeit geltenden Universitätsviertel von Sarai mit. Außerdem bringt er den Knaben mit mehreren führenden Vertretern der mongolischen Kirche (unter anderem auch mit dem Patriarchen Orek) zusammen. Zwar macht der recht aufgeweckte Zehnjährige überall einen guten Eindruck, man merkt aber doch, dass er von solch schweren Themen überfordert ist. Beim Gespräch mit dem Patriarchen blickt er sogar mehrmals sehnsüchtig auf dessen junge Schäferhunde, bis der großväterlich-freundliche Kirchenfürst ihn schließlich ausdrücklich auffordert, mit ihnen zu spielen, was Heinrich sich nicht zweimal sagen lässt. Am Ende schenkt Orek ihm sogar eines der Tiere.


    1.-31. Oktober 1426: Die Anhänger Tohtu Khans, die eine Aufgabe verweigerten, werden in einigen schnellen Feldzügen aufgerieben oder gefangen genommen. Es handelt sich vor allem um Khane aus Zentralasien, die sich Yunus nicht mehr unterwerfen wollten. Dies dürfte die Position der Loyalisten in der Region stärken, da nun viele Lehen neu vergeben werden können. Zugleich dürfte der Wiederaufbau des Reiches aber in den kommenden Jahren alle Kräfte binden, denn die Verwüstungen sind in vielen Regionen beträchtlich, zumal die Kriegsführung der Rebellen außerordentlich zerstörerisch war.


    4. Oktober 1426: Unter starker Anteilnahme Marek Khans gründen die sieben Fürstentümer, die aus den Reichen Surgot Khans hervorgegangen sind, die „Nowgoroder Rus“. Ein Rat, der aus allen sieben Schwestern oder ihren Vertretern besteht, soll hierbei das Leitungsgremium bilden. Jedes Fürstentum verfügt über eine Stimme, nur Wolchow als größtes Mitglied erhält deren zwei. Entscheidungen über Fragen der Flotte, der Infrastruktur und der Stellenvergabe werden mit einfacher Mehrheit getroffen, Verträge mit auswärtigen Mächten bedürfen aber einer Zweidrittelmehrheit. Auch der Vorsitz des Gremiums – der mit Zustimmung von Yunus Khan mit dem Großfürstentitel verbunden sein soll – wird durch Wahl bestimmt, wobei hier sechs der sieben Fürstinnen zustimmen müssen. Die Großfürstin erhält für ihre Amtsdauer von acht Jahren eine zusätzliche Stimme im Rat und benennt mit dessen Zustimmung alle Amtsträger der Rus, insbesondere den für die Flotte verantwortlichen Großadmiral, den zur Leitung der Außenpolitik bevollmächtigten Großkanzler und den Großmarschall, der für die Infrastruktur zuständig ist.

  10. #1165
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    6. Oktober 1426: Der Leichnam des Prinzen Harald von Schweden wird von einigen seiner Gefolgsleute in Nowgorod abgeholt und soll zusammen mit denen der anderen Offiziere in Transportsärgen nach Stockholm gebracht werden. Nur zwei der Hingerichteten wurden bereits auf dem christlichen Friedhof bei der Nikolauskirche bestattet, wo sie nach dem Willen ihrer Familien auch bleiben sollen. Die sterblichen Überreste der anderen Adligen dürften trotz der Herbststürme noch in diesem Jahr in Stockholm ankommen.


    7.-17. Oktober 1426: Zur Oktobermitte hin toben erneut heftige Stürme im Atlantik und an der Nordsee. Die Häfen sind aber überall sicher, so dass es nicht zu Schiffsverlusten kommt.


    7.-26. Oktober 1426: Die nach Osten entsandten Truppen der europäischen Khanate kehren größtenteils in ihre Heimat zurück. Nur die hessischen Söldner stehen noch weit im Norden und werden möglicherweise in Ostdeutschland überwintern müssen. Auch die Johanniter sind weitgehend in ihre Kommenden zurückgekehrt, während die französischen Ritter es wohl nur bis Böhmen oder Hessen schaffen werden, bevor der Schneefall einsetzt. Einige Armeeoberkommandos (namentlich diejenigen Ungarns, Schwabens, Burgunds, Frankreichs und das des Johanniterordens) bitten um eine genaue Anweisung, wie viele Kämpfer während des Winters im Felde bleiben sollen.

  11. #1166
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    8. Oktober 1426: Im Anschluss an die Sitzungsperiode des schottischen Parlaments bricht die angeblich bis ins 6. Jh. zurückreichende Fehde zwischen den Highlandclans der McDucks und der Macmoneysacs wieder einmal aus. Bei den unter Zuhilfenahme zahlreicher schottischer Kraftausdrücke und auch der bloßen Fäuste ausgetragenen Auseinandersetzungen kommt es einerseits zu lustigen Szenen, andererseits zerbricht aber auch die königliche Lieblingsvase. Dem päpstlichen Legaten Conrad von Azraelius gelingt es schließlich, vorübergehend eine Versöhnung der Clanoberhäupter Dagobert und „Flintheart“ Archibald herbeizuführen, so dass beide Familien sich schließlich in ihre Heimat aufmachen. Da es sich um entschiedene Schotten handelt, muss die Vase aus der Hofkasse ersetzt werden.


    10. Oktober 1426: In Konstantinopel treffen sich führende Vertreter des Phrygischen Bundes unter dem Vorsitz des türkischen Sultans Osman. Es soll offenbar versucht werden, neue, verbindlichere Regeln für die recht heterogene Gemeinschaft zu finden. Auch die Frage nach der Sklaverei soll breiten Raum einnehmen. Es scheint dabei drei Richtungen zu geben: Die „Radikalen“, die von der Klarissenäbtissin Agnes von Sofia angeführt werden, verlangen eine klare Verurteilung dieser Institution. Die „Moderaten“ wollen hingegen die alten Schriften bekräftigen, nach denen die Freilassung eines guten Sklaven (wie etwa des Onesimus) eine Tat der Liebe und Gerechtigkeit sei, die Ständische Gesellschaft aber insgesamt in der Hand Gottes liege, so dass die Unterschiede erst in der Ewigkeit aufgehoben werden könnten. Als dritte Gruppe hat sich außerdem eine "Mittelpartei" gegründet, die inhaltlich meist den Moderaten zuneigt, aber zumindest von Bundesmitgliedern eine Freilassung aller Sklaven verlangt. Da die Gruppen sich von ihrem Einfluss her recht ähnlich sind, dürfte die Position des Sultans wohl den Ausschlag geben.


    16. Oktober 1426: Etwa zwei Wochen vor seinem 52. Geburtstag stirbt der Hofgelehrte und Erfinder Bulat Khan überraschend nach heftigen Magenkrämpfen in seinem Haus in Sarai. Es kommen sofort Gerüchte auf, wonach er von eifersüchtigen Konkurrenten vergiftet worden sei. Der gesamte Besitz des unverheirateten Forschers, wozu auch zahlreiche Illustrationen und Skizzen gehören, geht testamentarisch an den Großkhan über.

  12. #1167
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    17. Oktober 1426: Bei einem Treffen mit den Seeleuten und Kaufleuten der ägyptischen Nordlandfahrt zeigt General Alim Abd-Sekr großes Interesse an den Verhältnissen in Nordeuropa und im Ostseeraum. Das Treffen verläuft sehr harmonisch.


    18.-28. Oktober 1426: In einem Dorf im schottischen Aberdeenshire finden trotz des bereits recht wechselhaften Herbstwetters die vom König angekündigten und unter seinem Schutz stehenden traditionellen schottischen Spiele statt. Dabei zeigt sich, wie heterogen das Land noch ist. Die Highlandclans bringen vorwiegend archaisch-keltische Wettbewerbe wie Caber Toss, Stone Put und Tug-o-War ein, während die von England und Burgund her beeinflussten südschottischen Adligen sich stärker an den „europäischen Ritterspielen“ orientieren. So kommt eine bunte Mischung an Veranstaltungen zusammen.


    31. Oktober 1426: Die Töchter Surgot Khans einigen sich nach langen Diskussionen auf eine Großfürstin. Für die ersten acht Jahre soll Mhulan von Twer diese Aufgabe übernehmen. Da Sharina wegen ihrer noch immer spürbaren Verwundung nicht kandidierte, gab es kaum eine „natürliche“ Kandidatin mehr. Die älteste Schwester Zarina war wegen ihres Bündnisses mit Schweden und der Hanse im Adel kaum vermittelbar, während Ojuna und Ashina nicht über eine ausreichende Hausmacht verfügten. Samija und Inara verweigerten der jeweils anderen ihre Zustimmung, so dass schließlich alles auf die Herrscherin des russischen Landesteiles hinauslief.

  13. #1168
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    4. November 1426: In Kairo beginnt die entscheidende Sitzungsperiode des Sultanatsrats, bei der über die Zukunft der Flotte Beschlüsse werden sollen. Dabei stehen sich vor allem der oberägyptische Landadel und die Oberkommandos von Heer und Marine gegenüber. Erstere wollen gemäß dem Kommissionsbericht eine Verkleinerung der Flotte durchsetzen, während die Offiziere dafür plädieren, die überzähligen Schiffe nur zu vermieten.


    6. November 1426: In der oberfränkischen Stadt Coburg, die 1318 an das Hochstift Bamberg gefallen war, erstürmen Handwerkergesellen und verarmte Ackerbürger das am Marktplatz gelegene bischöfliche Katasteramt und verbrennen zahlreiche Urkunden. Möglicherweise wollen sie so verhindern, in Schuldknechtschaft zu geraten oder ihr Land zu verlieren. Der Stadtvogt flieht in die außerhalb der Mauern gelegene Residenz, wo Bischof Stefan unter dem Schutz einiger Ritter und Domgardisten steht.


    7. November 1426: Die Tiroler Reichsverweserin Alina legt ihr Amt wie abgesprochen nieder und wird dann im Frühjahr nach Sarai zurückreisen. Setsen Khan ist damit mit allen Rechten und Pflichten eines Vasallenkhans ausgestattet, bis der Kuriltai die gegenwärtige Regelung bestätigt oder verändert.

  14. #1169
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    10. November 1426: In der Versammlung des „Phrygischen Bundes“ setzt sich mit Hilfe des noch immer als Propheten und Lehrer verehrten Sultans Osman die „Mittelposition“ durch. Vollmitglieder des Bundes sind demnach verpflichtet, ihre Sklaven ohne Entschädigung so bald als möglich freizulassen. Die Institution wird aber nicht prinzipiell als unmoralisch verworfen.


    10.-12. November 1426: Großfürstin Mhulan benennt die Amtsträger der Nowgoroder Rus. Als wichtigste Persönlichkeiten gelten der aus dem Khanat Böhmen stammende Großkanzler Yasin von Dobris, Großmarschall Michael von Kölln, welcher vor 1426 als rechte Hand Ilgur Khans gegolten hatte, Großadmiral Berdig von Pleskow und die beiden Generäle Adirkas von Nowgorod und Altai von Narwa. Adirkas soll das Festungswesen beaufsichtigen, während Altai weiterhin Kommandierender General in Finnland bleibt und damit auch für die heikle Aufgabe zuständig sein wird, die Spannungen zwischen Schweden, freien Finnen und dem Johanniterorden auszutarieren.


    12.-22. November 1426: Großkhan Yunus kündigt in einem Brief an den Reichsadel und die Vasallenkhanate an, dass der nächste Kuriltai im April oder Mai 1428 stattfinden soll. Der Ort wird im kommenden Jahr festgelegt.

  15. #1170
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    14.-28. November 1426: In vielen Ländern Europas fällt der erste Schnee. Timur Khan von Baiern soll angeblich versucht haben, mit den Flocken Zwiesprache zu halten. Ob er dabei eine Antwort erhielt, gilt als strittig. In Bezug auf seinen herausragenden Ruf bei fast allen Mongolen wird aber gesagt, dass es der Schnee kaum gewagt haben dürfte, ihn ganz zu ignorieren.


    15.-30. November 1426: In der zweiten Novemberhälfte kommt es zu einer regelrechten Welle von Sklavenbefreiungen im Sultanat Izmir, im Khanat Hellas, bei den freien Stämmen Anatoliens, im Despotat Trapezunt und in West-Taman. Dies dürfte mit der Entscheidung des „Phrygischen Bundes“ zur Sklavenfrage zusammenhängen. Offenbar gilt der Bund auch in den Nachbarländern mittlerweile als bedeutende moralische Instanz. Die Freilassungen könnten die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Region deutlich verändern, da angesichts ihrer weiten Verbreitung sehr unterschiedliche Berufsgruppen nun als freie Bürger oder Bauern in die Gesellschaften integriert werden müssen. Besonders Handwerk, Bergbau und Handel dürften dabei grundlegende Umwälzungen erleben.


    16. November 1426: Die Unruhen in Coburg weiten sich aus, als Landarbeiter und Sklaven aus der Umgebung in die Stadt strömen. Bischof Stefan setzt aber dennoch auf Gespräche und scheint noch nicht bereit, eine militärische Lösung der Krise zu suchen.

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