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Ergebnis 166 bis 180 von 1685

Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #166
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    13. Juli 1416: Die päpstliche Bestätigung für Großprior Louis de Angours trifft in Burgos ein. Damit hat die größte Zunge des Ordens wieder ein anerkanntes Oberhaupt.


    14.-22. Juli 1416: Schiffe aus Syrien, Trapezunt und einigen der griechischen Vasallenstädte Izmirs suchen systematisch das Seegebiet nördlich von Zypern nach den vermissten 50-Mann-Einheiten ab.


    15. Juli 1416: Der im ganzen Mongolischen Reich bekannte und hoch geachtete bayrische Herrscher Timur Khan erwirbt auf dem Weg nach Sarai einige beschlagene Arbeitsschuhe und lässt sie von seinem Gefolge in einem Hafersack transportieren. Seither wird diese Schuhsorte in der Südwestukraine als „Hafer(l)schuh“ bezeichnet.

  2. #167
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    16. Juli 1416: Kurz vor seinem Aufbruch nach Sarai erleidet der livländische Khan Yurul einen schweren Schlaganfall und stirbt, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Der erst 22-jährige hinterlässt einen im März geborenen Sohn, der sofort zum Nachfolger ausgerufen wird. Als Regenten sollen seine Mutter Inara, Bischof Magnus von Riga und sein Großvater Surgot Khan die Regierungsverantwortung übernehmen. Der Großkhan muss der Regelung noch seine Zustimmung geben.


    18. Juli 1416: Der mittlerweile regelrecht berühmte Rechtsgelehrte Salam Abd-Maliq lässt sich in Alexandria nieder und wird für das kommende Jahr zum Vorbeter einer Moschee im Süden der Stadt gewählt. Er empfängt allerdings gegenwärtig nur sehr wenige Gäste.


    20. Juli 1416:
    Im Hafen von Rochester kommt es zu einem Zwischenfall. Ein Hanseschiff, das verderbliche Güter (vorwiegend Rindfleisch) geladen hat, wird von der Hafenbehörde mit zahlreichen Überprüfungen zurückgehalten und droht, die Ladung zu verlieren. Daraufhin legt der Kapitän ohne Erlaubnis ab und gelangt bis zur Themsemündung, bevor das Fahrzeug von einem Patrouillenboot eingeholt und aufgebracht wird. Sechs Seeleute werden zum Teil schwer verletzt, der Kapitän und das Schiff bleiben zunächst in Gewahrsam.

  3. #168
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    22. Juli 1416: Die Suche nach den syrischen Schiffen endet offiziell ohne Ergebnis. Die drei beteiligten Flottillen begeben sich zum größten Hafen der Insel, dem im Süden gelegenen Limassol und bitten um weitere Befehle.

    Nur für Syrien, Trapezunt und Izmir:
    Achtung Spoiler:
    Von den Schiffen fehlt weiter jede Spur, in einem kleinen Fischerhafen am Kap Kormakitis entdeckte eine der trapezuntuschen Einheiten allerdings einige Gegenstände, wie syrische Patrouillenfahrzeuge sie zu verwenden pflegen, darunter Tische, Kojen, Ruder und Riemen mit stilisierten Zedernsymbolen.



    24. Juli 1416: Ein nubischer Kaufmann wird im westlichen Nildelta von einer aufgebrachten Volksmenge als Spion gelyncht. Tatsächlich finden die rasch hinzukommenden Gardisten einer nahegelegenen Kleinstadt relativ viele Kartenzeichnungen bei ihm, die er vielleicht an die Berber veräußern wollte. Allerdings könnte er die Skizzen auch zum eignen Gebrauch angefertigt haben.


    26. Juli 1416: Ein päpstlicher Legat trifft in Rom ein, um die Hintergründe des Weggangs von acht Kurienkardinälen zu prüfen. Offenbar war es im Frühjahr zu Unstimmigkeiten wegen der päpstlichen Politik gekommen.

    Nur für den Heiligen Vater:
    Achtung Spoiler:
    Es sieht so aus, als hätten einige Kardinäle große Vorbehalte gegen die päpstliche Finanzpolitik. Sowohl im vergangenen wie im laufenden Jahr seien beträchtliche Summen für rein weltliche Zwecke verwendet worden, was man angesichts vieler frommer Stiftungen und Spenden auch armer Menschen nicht gutheißen könne.

  4. #169
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    1. August 1416: Einige der besonders im Englandhandel engagierten Hansekaufleute treffen in Lübeck ein und erbitten ein Gespräch mit dem Hansebürgermeister.


    10. August 1416: Der Stadtkommandant von Konstantinopel beklagt sich bei einem Empfang öffentlich über die Befestigung der venezianischen Handelsniederlassung. Sie sei ein Zeichen des Misstrauens und bedrohe den Frieden in der Stadt. Seither werden von Kindern aus der Stadt immer wieder Steine auf die Arbeiter der Baustelle geworfen, außerdem kündigen mehrere Tagelöhner ihren Weggang an.


    14. August 1416: Kurz vor dem Erreichen der Wolga stürzt der syrische Khan Batu vom Pferd und verletzt sich schwer. Die Höflinge tun alles, um den bereits etwas unbeweglichen 58-jährigen gut zu versorgen und werden dabei von den Bewohnern eines nahe gelegenen mongolischen Handelspostens unterstützt. Dennoch stirbt der Herrscher Syriens in den Abendstunden desselben Tages. Da sich bei der großen Hitze ein Transport nach Sarai oder gar Damaskus kaum bewerkstelligen ließe, wird der Leichnam des Khans auf einem muslimischen Friedhof eines Dorfes im Steppengebiet zwischen Wolga und Don beigesetzt. Batus zweitälteste Tochter Iolani übernimmt die Leitung der Kuriltai-Delegation, während ihre nächstjüngere Schwester Thuy sich mit einigen Gefolgsleuten nach Vorderasien begibt, um ihrem Bruder Arban die traurige Nachricht zu überbringen. Die offizielle Einsetzung Arban zum neuen Khan dürfte wohl im Herbst stattfinden.
    Geändert von Jon Snow (27. Februar 2019 um 22:50 Uhr)

  5. #170
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    18. August 1416: Auch der alexandrinische Hafenmeister Cyrill von Damiette beklagt sich öffentlich über die Befestigungsmaßnahmen, welche beim Ausbau der venezianischen Handelsniederlassung in der Stadt vorgenommen werden. In Alexandria kommt es aber anders als in Konstantinopel nicht zu einer negativen Reaktion der Bevölkerung.


    22. August 1416: In Konstantinopel entwickeln Absolventen der Architekturschule ein stark verbessertes Lastenkranmodell, das den Bau von Burgen und Befestigungsanlagen effektiver macht.


    31. August 1416: Die Ernte des Jahres ist erneut in ganz Europa, Westasien und Afrika relativ gut. Besonders hohe Erträge scheint es dieses Jahr im Süden der iberischen Halbinsel zu geben.

  6. #171
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    8. September 1416: In Tunis trifft eine Gesandtschaft berberischer Stämme ein. Angeblich soll es um die Situation in der Wüste gehen.


    12. September 1416: In Sarai beginnen die Beratungen der sechs Tributkommissionen, die Vorschläge zur Tributminderung verschiedener eurasischer und indischer Reiche machen soll, welche darum gebeten hatten. Die Sitzungen sind nicht öffentlich, das Ergebnis wird aber jeweils auf dem Kuriltai als Diskussionsgrundlage bekannt gegeben.


    22. September 1416: Wenige Tage vor Beginn des Kuriltai begegnen die Schweden zufällig einer Gruppe von Mongolen aus den Alten Landen, die vor den Toren Sarais lagern. Die Männer verstehen sich ausgezeichnet und fachsimpeln über die beste Handhabung und Pflege von Waffen und über die Jagd.

  7. #172
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    29. September 1416: In Sarai beginnt der Kuriltai, auf welchem Yunus Khan für volljährig erklärt werden soll. Fast alle Khane des Reiches sind persönlich anwesend, und auch aus den Tributstaaten erscheinen hochrangige Delegationen. Ein besonders herzliches Willkommen wird dem ungarischen Khan Merek zuteil, dem der junge Großkhan persönlich das 1412 als Geschenk nach Sarai gebrachte Reitpferd Iltschi vorführt, das ihm offenbar viel bedeutet.


    1. Oktober 1416: Die ägyptische Gesandtschaft beginnt mit der Verteilung ihrer Geschenke. Erneut werden Qualität und Zahl der aus dem Vasallenkhanat stammenden Luxuswaren allgemein bewundert, und der „Reichtum von Alexandria“ wird sogar zu einem geflügelten Wort.


    2. Oktober 1416: Surgot Khan lädt nach einigen freundlichen Begegnungen den ägyptischen Khan Mehmed und den trapezuntischen Despoten Manuel III. zu einem geselligen Abend ein. Angeblich verstehen sich die bildungsinteressierten Herrscher sehr gut.

  8. #173
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    4. Oktober 1416: An seinem 15. Geburtstag wird Yunus Khan für volljährig erklärt. Die Amtsbereiche der Regenten bleiben jedoch zunächst bestehen, um die Kontinuität der Reichsregierung zu gewährleisten. Dies scheint angesichts der kritischen Situation in vielen Teilen des Reiches unabdingbar zu sein. Auffällig ist, dass Yunus bei seiner ersten Rede als eigenständiger Herrscher mehr über die gesegnete Zeit Putraq Khans spricht als über die Gegenwart.


    5. Oktober 1416: Am Rande des Kuriltai führt Ebeart Khan aus Schwaben die mitgebrachten Pferde aus der heimischen Zucht vor und kann damit sowohl das Interesse des jungen Großkhans wie dasjenige einiger führender Reichsadliger wecken. Besonders der Regent Seged Khan scheint sich zudem sehr für die Politik des Vasallenreiches gegenüber der einheimischen Bevölkerung zu interessieren.


    6. Oktober 1416: Der Leiter der Tributkommission Salim Khan spricht bei einem abendlichen Mahl mit dem zufällig neben ihm sitzenden hessischen Herrscher Alim. Er hat das Gerücht gehört, der hessische Hofmarschall habe die Stadtbevölkerung in Dienerlivreen gesteckt, um den Empfang größer wirken zu lassen. Alim Khan muss den kleinen Schwindel schließlich zugeben und erntet zu seiner Überraschung ein fröhliches Lachen. Einige Mitglieder der Gesandtschaft hätten so etwas schon vermutet, ihm selbst sei aber nichts aufgefallen. Er bittet auch darum, dass ihm der kluge Hofmarschall einmal vorgestellt werde. Die beiden Mittsechziger sitzen danach noch lange bei einigen Humpen Medowucha zusammen und unterhalten sich über die alten Zeiten.

  9. #174
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    8. Oktober 1416: Die syrische Gesandtschaft lädt die Schwester des Herrschers von Debul zu einem Abendessen ein. Angeblich wird dabei über mögliche Wege gesprochen, den Handel im Vorderen Orient wieder zu beleben. Am selben Abend treffen sich auch der König von Burgund und einige deutsche Bischöfe, um über den Bau von Kathedralen zu fachsimpeln.


    9. Oktober 1416: Ägyptische Alchemisten setzen eine mysteriöse Flüssigkeit in einem kaum benutzten Fischteich in Alexandria ein. Das Wasser beginnt sich rasch zu verfärben, und in den nächsten Tagen finden neugierige Stadtbewohner zahlreiche tote Fische darin. Die Verfärbung hält auch in den Wochen nach der Vergiftung an.


    10. Oktober 1416: Vor Beginn der Verhandlungen des Tages sorgt Seged Khan für Heiterkeit, als er an der Delegation des Ordens und Englands vorbeigeht, wo Großmeister, König und Kronprinz gerade im Gespräch sind. Der junge Freidenker unterhält sich nämlich lautstark und von gespielter Sorge erfüllt mit seinem Gefolge, ob er redlich genug sei, an dieser Stelle zu passieren. Am Abend treffen sich einige Khane und mehrere deutsche Bischöfe beim böhmischen Herrscher Temujin.

  10. #175
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    12. Oktober 1416: Surgot Khan erzählt in einer Pause, dass seine Leute im Vorjahr ein sehr interessantes Dokument über die irische Geschichte gefunden und abgeschrieben hätten. Mit Zustimmung des Erzabtes von Athenry könne man die Abschrift in der Handbibliothek des Khanates einsehen und auch eine Abschrift anfertigen lassen. Man erwarte aber im Gegenzug eine Spende für den Wiederaufbau Irlands.


    14. Oktober 1416: Ein Dorfbürgermeister aus dem kleinen Ort Samosthane am zyprischen Kap Kormakitis trifft in Limassol ein und kündigt an, im Namen seiner Leute ein Geständnis ablegen zu wollen.


    17. Oktober 1416: Kurz vor dem Ende des Kuriltai überrascht Yunus Khan den schwäbischen Herrscher Ebeart mit einer großen Feier zu seinem Goldenen Regierungsjubiläum. Dabei wird von mehreren Festrednern auf die große Zeit des Mongolischen Reiches um das Jahr 1366 herum Bezug genommen und die Hoffnung formuliert, einen ähnlichen Höhepunkt der Geschichte erleben zu dürfen.

  11. #176
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    22.-24. Oktober 1416: Um die scharfen Worte und die starke Erregung etwas zu mildern und auf andere Gedanken zu kommen, wird auf Antrag Ebeart Khans eine zusätzliche Reihe von Geschicklichkeitsspielen und Zweikämpfen durchgeführt. Dabei stellen auch einige asiatische und europäische Reiche Wettbewerbe vor, welche bei ihnen verbreitet sind. Viele der Khane und Gesandten verfolgen die Spiele mit großem Interesse, andere treffen sich bei Mehmed Khan im „ägyptischen Zelt“ zu schöngeistigen Gesprächen oder trinken mit der syrischen Gesandtschaft Kaffee.


    I Gleich zu Beginn kommt es zu einem gerade bei den Europäern mit großem Interesse und viel Begeisterung verfolgten Wettkampf im Ringen. Dazu trägt auch bei, dass Johann IV. von Burgund ein Preisgeld auf einen Sieg gegen Ole Obelixsson ausgesetzt hat, der sich darum kaum vor potentiellen Kontrahenten retten kann. Eine Verhöhnung unterlegener Gegner durch Auskippen von Getränken oder andere Handlungen wird von den Kampfrichtern jedoch untersagt. Der Ringkampf wird wegen des großen Andrangs im KO-Modus über acht Runden ausgetragen, so dass 256 Kämpfer mitwirken können. Die meisten von ihnen stammen aus Europa.


    In der ersten Runde kommt es noch zu vielen eindeutigen Siegen. Dabei tun sich besonders die Mongolen aus den Alten Landen, Nordchina und Zentralasien hervor, ebenso die Männer aus Burgund, die in relativ großer Zahl teilnehmen. Die Schweden gewinnen alle (acht) Kämpfe, ebenso die Hellenen (sechs), Norweger (vier), Iren (drei) und Schotten (drei).

    In der zweiten Runde stehen einige klangvolle Begegnungen auf dem Plan. Besonders das Duell von Obelixsson mit dem jungen burgundischen Wachsoldaten Pierre Montel findet große Aufmerksamkeit. Der deutlich kräftigere Schwede siegt dann aber mit Leichtigkeit. Auffällig sind die sehr unterschiedlichen Kampfstile, die in den verschiedenen Ländern gepflegt werden und die manchmal Anlass zu Diskussionen geben. So wird ein Schotte wegen eines Schlages gegen einen Ungarn disqualifiziert, was die Kämpfer von der Insel kaum verstehen, da dies bei ihnen normalerweise nicht geahndet wird.

    In der dritten Runde kristallisieren sich bereits einige Publikumslieblinge heraus. Neben dem mächtigen Schweden sind dies der von der Statur her vergleichbare Italiener Carlo Pedersoli, der mit verblüffend schnellen Reflexen gesegnete nordchinesische Mongole Dawaanbatyn Dawaadschargal, der vom Baikalsee stammende Mongole Amadai Bjambord, der einen sehr sauberen, eleganten Kampfstil pflegende Hellene Giorgos Stathakis, der anatolische Türke Tahsin Akinci, welcher im Dienst des Sultans von Izmir steht, der zentralasiatische Uigure Erkin Kader, der aus Kiew stammende Mongole Kuym Amar, der deutsche Landsknecht Karl Waldauer, welcher als Wachmann des burgundischen Königs angereist ist, der Ire Patrick O` Dowedan und der in venezianischen Diensten stehende Türke Akin Fidan. Sie alle gewinnen ihre Kämpfe in dieser Runde sehr deutlich.

    In der vierten Runde kommt es kaum zu Überraschungen. Obelixsson wird verwarnt, weil er seinen unterlegenen französischen Gegner verhöhnt, darf aber weiterkämpfen. Relativ viel Mühe hat Statakis mit einem Südchinesen, der einen sehr eigenwilligen Kampfstil pflegt und sich immer wieder aus einem Griff herauswindet. Schließlich kann der Grieche ihn aber nach einem wechselvollen Kampf bezwingen.


    In der fünften Runde kommt es zu mehreren „großen“ Duellen. Akin Fidan besiegt dabei den leicht favorisierten Erkin Kader, während Karl Waldauer nach einem langen Kampf Amadai Bjambord überwindet. Im Duell zweier Mongolen behält Kuym Amar gegen Dawaanbatyn Dawaadschargal die Oberhand. Die größte Aufmerksamkeit findet jedoch der „Kampf der Giganten“ zwischen Carlo Pedersoli und Ole Obelixsson, der (nach den Worten von Giorgos Stathakis) zwar eher einer Kneipenprügelei als einem Ringkampf gleicht, aber durch schiere Kraft beeindruckt. Obelixsson kann das Duell schließlich nach einem langen, harten Ringen für sich entscheiden.


    Im Viertelfinale kommt es erneut zu vielen klangvollen Begegnungen. Während Kuym Amar seinen offenbar vom vorigen Kampf angeschlagenen schwedischen Gegner Hardur Eriksson sehr rasch bezwingt, ist das Duell zwischen Giorgos Stathakis und Akin Fidan ein regelrechter taktischer Leckerbissen und wird später von den meisten Zuschauern als bester Kampf des Turniers bezeichnet. Der Grieche gewinnt schließlich durch einen überraschenden Wurf. Der Ire Patrick O` Dowedan überwindet nach hartem Ringen Tahsin Akinci, welcher sich zweimal aus einer nahezu ausweglosen Lage befreien kann und dafür von den Zuschauern bejubelt wird. Zu einem regelrecht giftigen „Nationenduell“ entwickelt sich schließlich der Kampf zwischen dem burgundischen Gefolgsmann Karl Waldauer und Ole Obelixsson, der von den Delegationen beider Seiten und zahlreichen Sympathisanten mit großer Hingabe und Begeisterung verfolgt wird. Waldauer ist der gewaltigen Kraft seines Gegners aber letztlich nicht gewachsen und verliert trotz der Unterstützung einer Mehrheit der Zuschauer und eines angeblichen „Wunderöls“, das er von der französischen Delegation geschenkt bekam.


    Im Halbfinale treffen Kuym Amar und Ole Obelixsson sowie Patrick O` Dowedan und Giorgos Stathakis aufeinander. Amar willigt ein, eine längere Pause einzulegen, da der Schwede den letzten Kampf der vorigen Runde zu bestreiten hatte und noch erschöpft ist.


    Daher wird das Duell zwischen Patrick O` Dowedan aus Irland und dem Griechen Giorgos Stathakis zuerst ausgetragen, in dem der Hellene als leichter Favorit gilt und wohl auch die Mehrzahl der Zuschauer hinter sich haben dürfte. Beide Kämpfer gelten nach den bisher im Turnierverlauf gezeigten Leistungen als sehr schwer zu Boden zu bringen, was jedoch auf einen ganz unterschiedlichen Stil zurückzuführen ist. Während O` Dowedan eher über seine Beweglichkeit Erfolg hat, kann Stathakis auf die wohl variantenreichste Technik im ganzen Feld bauen.

    Das griechisch-irische Duell ist von großer Fairness geprägt und wird auf sehr hohem Niveau ausgetragen. In der ersten Phase tasten sich die beiden Ringer noch vorsichtig ab und meiden ein Risiko.

    Schließlich übernimmt Stathakis die Initiative und kann seinen Gegner an den Rand des Ringes drängen. Dank seiner Beweglichkeit gelingt es O` Dowedan, eine Entscheidung zu verhindern.

    In der spannenden Schlussphase stehen beide Kämpfer mehrmals kurz vor dem Sieg, bevor Stathakis schließlich durch einen brillanten taktischen Schachzug hinter seinen Gegner gelangt und ihn zu Boden werfen kann.


    Im zweiten Kampf scheinen die Rollen klar verteilt: Der favorisierte Schwede ist einen Kopf größer als sein Gegner und dürfte etwa 30 kg mehr auf die Waage bringen. Allerdings hat Amar in den bisherigen sechs Kämpfen gezeigt, wie vielseitig er zu ringen vermag und dabei auch deutlich schwerere Kontrahenten bezwungen. Die Mehrheit der Zuschauer scheint auf Seiten des Mongolen zu sein.

    In der ersten Phase des Kampfes wird Ole Obelixsson seiner Favoritenrolle gerecht und hat Amar klar im Griff. Diesem gelingt es aber immer wieder, dem größeren, schwereren Gegner auszuweichen, so dass noch keine Entscheidung fällt.

    In der zweiten Phase scheint Obelixsson dem hohen Anfangstempo Tribut zollen zu müsssen und gerät in die Defensive. Amar agiert aber zu vorsichtig und kann den Schweden letztlich nicht in Bedrängnis bringen.

    In der dritten Phase des Kampfes greift der schwedische Hüne wieder an und drängt Amar an den Rand des Ringes. Diesem gelingt es aber, sich zu befreien und rasch auszuweichen. Als Obelixsson zu ungestüm nachsetzt, kann Amar ihn zu Fall bringen und besiegen, was bei den Schweden geradezu entsetzte Reaktionen auslöst, hatte man nach dem bisherigen Verlauf des Turniers doch fest mit einem Sieg gerechnet.


    Obelixsson hat aber nicht viel Zeit, um sich zu grämen. Im Kampf um Platz 3 trifft er auf den Iren Patrick O` Dowedan, ein Duell, das sich trotz der kritischen Beziehungen beider Reiche weit weniger brisant gestaltet als das Viertelfinalduell des Schweden mit dem Deutschen Karl Waldauer. Obelixsson scheint diesmal jedoch müde und vielleicht auch etwas demoralisiert zu sein und verliert nach seiner schwächsten Turnierleistung relativ deutlich.


    Das Finale des Obelixsson-Bezwingers Kuym Amar aus Kiew gegen den eleganten Griechen Giorgos Stathakis gilt als sehr ausgeglichen. Für Amar spricht seine etwas größere Ausdauer und Beweglichkeit, für Stathakis die ausgeprägtere, vielseitigere Kampfkunst. Beide Kämpfer haben sich bislang als äußerst faire Ringer erwiesen.

    Zunächst scheint Amar die Oberhand zu behalten, und es gelingt ihm mehrfach, Stathakis in schwere Bedrängnis zu bringen. Der Grieche hat jedoch auch in kritischen Situationen stets eine Antwort parat, so dass der Mongole ihn nicht überwinden kann.

    In der zweiten Phase gerät nun Amar in die Defensive und droht, den geschickten Angriffen seines Gegners zu erliegen. Stathakis setzt zweimal zum Wurf an, und Amar kann sich nur mit großer Mühe retten.

    Schließlich findet der hochklassige Finalkampf doch eine Entscheidung: Amar gelingt es, den müde werdenden Griechen in eine Ringecke zu drängen und ihn dort festzuhalten. Bei einem Ausbruchsversuch kann er schließlich den entscheidenden Wurf setzten und so das Turnier für sich entscheiden.


    Urus Khan gewinnt damit die hochdotierte Wette, die der böhmische Khan nach der dritten Runde aufgesetzt hatte und erhält die beträchtliche Summe von 1800 S. Der vermögende Reichsadlige entscheidet sich aber, mit dem jungen Wachsoldaten Kuym Amar zu teilen, der sich damit ein eigenes Stück Land erwerben kann.

    Izmir, Schweden, Hellas und Böhmen mögen bitte je 200 S in den nächsten Haushalt einstellen. Außerdem erhält Böhmen 100 S von Burgund.



    II Die Waffenübungen werden zu einer weitgehend mongolischen Angelegenheit, weil hier so viele Kämpfer aus dem Großreich beteiligt sind. Bei den Wettbewerben mit dem Schwert und mit dem Speer sind beide Male nur Männer des Großkhans oder seiner Lehnsleute unter den ersten fünfzig, und selbst beim Bogenschützenwettbewerb, in dem man den Europäern einiges zugetraut hätte, ist die beste Platzierung eines Nichtmongolen Rang 29 durch einen englischen Schützen. Man kann aber davon ausgehen, dass die mongolischen Erfolge bei einem ausgeglichenen Zahlenverhältnis weniger deutlich ausgefallen wären.



    III Auch die Pferdewettbewerbe sind fest in mongolischer Hand, wobei hier auch die Vasallen Erfolge feiern können. Beim Hindernisritt belegt ein junger ungarischer Adliger Rang acht, und beim (längeren) Geschwindigkeitsrennen kann ein bayrischer Reiter sogar den vierten Platz erringen. Beim Bogenschießen zu Pferde erweisen sich vor allem die Mongolen aus den Alten Landen, Südsibirien und der südrussischen Steppe als herausragend. Von den Vasallen zeichnen sich erneut die Ungarn und Bayern aus. Allerdings nehmen die europäischen Ritter kaum daran teil, weil sie eine völlig andere Kampfweise gewohnt sind. Einem merinidischen Vasallen gelingt hier mit Rang neun ein Achtungserfolg.



    Wetteinsätze der Gruppenwette:

    - Temujin Khan aus Böhmen setzt 100 S auf Ole Obelixsson (im Halbfinale ausgeschieden)
    - Der venezianische Diplomat und Kaufmann Michele di Ricci setzt 100 S auf Akin Fidan (im Viertelfinale ausgeschieden)
    - Der italienische Graf Camillo di Corezza setzt 100 S auf Carlo Pedersoli (im Achtelfinale ausgeschieden)
    - Urus Khan vom Oberkommando des Reichsheeres setzt 100 S auf Kuym Amar (Sieger)
    - Satrap Schinab Khan setzt 100 S auf Erkin Kader (im Achtelfinale ausgeschieden)
    - Seged Khan setzt 100 S auf Dawaanbatyn Dawaadschargal (im Achtelfinale ausgeschieden)
    - Der Kronprinz von Izmir setzt 100 S auf Tahsin Akinci (im Viertelfinale ausgeschieden)
    - Der Kronprinz von Schweden setzt 100 S auf Hardur Eriksson (im Viertelfinale ausgeschieden)
    - Yesun Khan IV. von Hellas setzt 100 S auf Giorgos Stathakis (Finalist)

    Derjenige, dessen Kämpfer am weitesten kommt, erhält den gesamten Einsatz aller Mitspieler. Dieser verdoppelt sich, wenn einer der genannten Kämpfer das Turnier gewinnt.


    Wetten auf Einzelkämpfe:

    Der burgundische König wettet 100 S auf Karl Waldauer gegen Ole Obelixsson. Der böhmische Khan hält dagegen und gewinnt.
    Geändert von Jon Snow (12. März 2019 um 19:08 Uhr)

  12. #177
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    19.-28. Oktober 1416: Berberische Händler holen wie verabredet Getreide in Ägypten, um die Menschen in den Oasen zu versorgen. Zugleich wurde ein Waffenstillstand bis Anfang Januar vereinbart, um Zeit für Verhandlungen zu haben. Hierfür trifft eine hochrangige Delegation der Wüstenreiter in der kleinen Handelsstadt El-Hamam am westlichen Nildelta ein, wo sie von ägyptischen Beamten empfangen wird.


    25. Oktober 1416: Mit einem großen Abschlussfest endet der diesjährige Kuriltai, der von den allermeisten Khanen des Großreichs als Erfolg angesehen wird. Der junge Großkhan konnte die Huldigung aller Vasallenreiche und Tributstaaten und des Reichsadels entgegennehmen und so seine Position deutlich festigen.


    26. Oktober 1416: Einen Tag nach dem offiziellen Ende des Kurliltai verstirbt der eben noch geehrte schwäbische Khan Ebeart in Sarai. Ein hochrangiger uigurischer Hofbeamter des Großkhans stellt den Angehörigen des hochbetagt Verschiedenen das eigene Grabmal in der Nähe der Putraqskathedrale zur Verfügung. Ebearts einziger Sohn Külüg, der ihn auf den Kuriltai begleitete, wird in Anwesenheit des Großkhans zum neuen Herrscher Schwabens ausgerufen.

  13. #178
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    27. Oktober 1416: Gegen Ende der Schifffahrtssaison verstärkt die Hanse ihre Kontore in den englischen Hafenstädten. Etwa 200 Mann werden auf sechs größere Handelsposten verteilt.


    28. Oktober 1416: Eine schweizerisch-deutsche Gesandtschaft trifft in Mailand ein. Es wird erwartet, dass die Männer ihre Rückreise erst nach der Schneeschmelze in Angriff nehmen werden. Da zudem mehrere hochrangige Adlige und Kleriker unter den Neuankömmlingen sind, dürften sie eine weitgehende Verhandlungsvollmacht besitzen.


    1. November 1416: In diesem Jahr endet die Schifffahrtssaison relativ spät. Im Mittelmeer und im Schwarzen Meer wird sogar noch etwa zehn Tage weiter Handel und Fischfang betrieben, bevor auch hier der Seeverkehr für den Winter eingestellt wird.

  14. #179
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    4. November 1416: In Fulda lesen die Mönche mehrere Totenmessen für den vor zwei Jahren verstorbenen böhmischen Herrscher Yasin Khan, die vom hessischen Khan Alim bezahlt wurden. Alim kann zwar angesichts der weiten Entfernung nicht selbst daran teilnehmen, wohnt dafür aber einem Seelenamt seines mitgereisten Hofkaplans bei.


    6. November 1416: In Samosthane am Kap Kormakitis im Norden der Insel Zypern treffen einige Beamte des ägyptischen Khans ein. Sie sammeln die unterschlagenen Fundstücke eines Wracks ein, bringen aber auch eine großzügige Spende mit. Zudem verlesen sie eine Erklärung des Herrschers, dass er Lügen und die Hinterziehung von Steuern nicht dulde und die Ware deshalb eingezogen werde; angesichts der schließlich gezeigten Ehrlichkeit der Bürger werde er sich aber gnädig zeigen und sogar Hilfe leisten.


    8. November 1416: In der Oase Siwa treffen Truppen des Kalifen ein. Nach Berichten von Händlern soll es sich um etwa 1500-2000 Mann handeln.

  15. #180
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    12. November 1416: Der englische König Heinrich IV. wird aufgrund der Seuchengesetze auf einem kleinen Friedhof außerhalb Sarais bestattet. Großkhan Yunus stiftet jedoch eine neue Messpriesterstelle an der relativ zentral gelegenen Johannes-Evangelist-Kirche. Dort sollen für Heinrich IV. und die beiden Khane Batu und Ebeart regelmäßige Gedenkgottesdienste stattfinden, um Gottes Barmherzigkeit für die während des Kuriltai oder auf dem Weg dorthin Verstorbenen zu erflehen. Da der ebenfalls auf dem Weg nach Sarai verstorbene livländische Khan Yurul pagane Gottheiten verehrte, wird für ihn eine Gedenkplatte in den Boden des Markplatzes eingelassen.


    16. November 1416: Papst Siricius II. trifft nach einer bereits relativ riskanten Überfahrt in Trapezunt ein. Einer offiziellen Bekanntgabe zufolge plant das Oberhaupt der Christenheit, dort zu überwintern und die Gottesdienste zu Neujahr und Epiphanie mit dem Kardinal zusammen zu feiern. Der Heilige Stuhl begründet dieses Ansinnen mit der besonderen Frömmigkeit und der schönen griechischsprachigen Liturgie des Erzbistums. Der Papst wird trotz aller Befürchtungen sehr freundlich empfangen; offenbar ist ihm die Bevölkerung der Handelsstadt gewogen, was möglicherweise auch mit seiner süditalienischen Herkunft zu tun hat.


    10. Dezember 1416: In der Oase El-Girba beeiden zahlreiche berberische Stammesführer und mehrere „Vorreiter“ (Kommandeure) von Kampfbünden eine Allianz zum Schutz der Oasen. Angeblich wurde die „Erste Reiterin“ einer lockeren Gruppe von in der östlichen Sahara beheimateten Kampfbünden namens Nesreen zur Anführerin des neuen Bündnisses gewählt.

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