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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1576
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    14. Juni 1432: Nach dem Ende der Versammlung in Prag begibt sich die ungarische Khanin Sosha mit einer kleinen Eskorte nach Osten. Offenbar möchte sie ihre Vorstellungen auch persönlich in Sarai ausführen und begründen. Ihre Delegation hat es bereits geschafft, die Konferenz des Reichsadels stark zu bestimmen. Der böhmische Khan Vaclav schließt sich etwas überraschend der ungarischen Reisegesellschaft an, obwohl die Vertreter beider Vasallenkhanate in Sarai sehr unterschiedliche Positionen vertraten. Offenbar hat die Freundschaft Böhmens und Ungarns weiter Bestand.

    Nur für Böhmen

    Achtung Spoiler:
    Obwohl das Khanat beim Arghunsbund nicht besonders stark vertreten ist, konnte man etwa zwanzig Adlige mit auf die Reise einladen. Die meisten von ihnen stammen aus dem Umland von Prag, vier aber auch aus Tirol und zwei aus Hessen. Man hat ihnen diskret zu verstehen gegeben, dass Vaclav mittlerweile auf der Seite des traditionellen Mongolentums stehe.



    14. Juni 1432: Eine Gesandtschaft aus Jaffna trifft in Konstantinopel ein. Angeblich hatte der Sultan sie persönlich eingeladen, um mehr über Indien zu erfahren. Der Hof gibt aber sofort bekannt, dass damit keine Parteinahme des Reiches im sindhischen Bürgerkrieg angedeutet werden soll.


    14. Juni 1432: Der hellenische Khan Amir versammelt die Archonten und einige Vertreter der Provinzsenate und hält eine vielbeachtete Rede über die Zukunft des Mittelmeerreiches, die bald in Athen bekannt wird. Der Monarch ruft zu Tapferkeit und Zusammenhalt auf, da man möglicherweise in einen Existenzkampf verwickelt werden könnte, falls das Großkhanat bei der Adelskonferenz „keine wahre Stärkung der Mongolenheit in Europa“ erreiche.

  2. #1577
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    15. Juni 1432: Der Sultan von Izmir ruft seine Berater zusammen, um den Zustand der teils noch aus der Antike stammenden Mauern und die Handelsströme in der Region zu erfragen. Da man in der Kürze der Zeit nicht viele Kaufleute fand, die sich damit auskennen, dürfte aber mehr über die Befestigungssituation gesprochen worden sein.

    Nur für das Sultanat Izmir

    Achtung Spoiler:
    Die Höflinge stellen fest, dass es einen nicht unbedeutenden Befestigungswert in der Region gibt, der aber zum Teil auf Adelsburgen zurückzuführen sein dürfte. Die Stadtmauer ist also eher von geringer Stabilität und kann einem entschlossenen Angriff einer starken Armee mit modernem Belagerungsgerät nur kurz standhalten. Man hat in diesen Bereich auch kaum Geld investiert, zudem wuchs die Bebauung in einigen Vierteln deutlich an, so dass manche Bürger sicher auch Steine aus der Mauer gebrochen oder Teile der Mauer in ihre Häuser integriert haben. Im Hinblick auf die Handelsströme sind sich die wenigen Händler, die während der Schifffahrtssaison eingeladen werden konnten, etwas unsicher. Es sei nur schwer möglich, dazu eine definitive Aussage abzugeben.



    16. Juni 1432: In Sarai kommt es zu einem bewaffneten Zusammenstoß ungarischer Adliger und judäischer Gesandter vor der Botschaft der erblichen Provinz. Hintergrund dürfte wohl die Beleidigung der Khanin Sosha durch den judäischen Botschafter auf der Reichskonferenz sein. Der Zusammenstoß endet, als die Stadtwache eingreift, doch bis dahin sind bereits vier Ungarn und neun Judäer tot oder schwer verwundet. Das prominenteste Opfer ist sicherlich der 55jährige Ahmed, ein Onkel des jungen judäischen Gouverneurs, der die Gesandtschaft in Sarai leitete.


    18.-22. Juni 1432: Die Johanniter unternehmen erneut einen Vorstoß in Südwestfinnland, in diesem Fall gegen die Hauptarmee der Schweden. Nach der Vernichtung des Brückenkopfes musste die Streitmacht sich neu aufstellen, was recht schnell gelang. Der Angriff erfolgt mit einem Schwerpunkt auf dem rechten Flügel, also an der Meerseite der Front. Offenbar ist sein Ziel weniger die Eroberung von Turku, sondern eher die Einkesselung oder Vernichtung der schwedischen Hauptarmee. Dies gelingt aber zunächst nicht, weil die Expeditionsarmee noch immer über die nötigen Reserven verfügt, um einen Durchbruch zu verhindern. Gerade die Feldartillerie stellt dabei erneut ihren Wert unter Beweis. Als die Verluste am dritten und vierten Kampftag deutlich ansteigen, bricht Ankin von Smolensk den Angriff schließlich ab. Beide Seiten hatten offenkundig den Auftrag, kein unnötiges Risiko einzugehen.

  3. #1578
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    19. Juni 1432: Vertreter der sindhischen der Rebellen und Loyalisten und ihrer Schutzmächte schließen einen Friedensvertrag, der die gegenwärtige Machtverteilung bestätigt. Damit ist der Großteil des früheren Khanats Debul (außer dem Südosten) wieder unter der Kontrolle von Großkönig Altan, während die Eroberungen seines Onkels nunmehr der Regierung der Rebellen in Surat zufallen, soweit sie nicht in der Endphase des Mongolischen Bürgerkrieges an den Großkhan oder die freien Inder zurückgegangen sind. Gesandte beider Seiten und ihrer Verbündeten (also des Königreichs Jaffna, der Union von Nashik, des Heiligen Stuhls und des Johanniterordens) beeiden bei ihren jeweiligen Göttern, dass sie diese Grenzen als unverletzlich anerkennen werden. Der Großsatrap von Multan lässt dafür eigens ein Kreuz, eine Bibel und Statuen des Brahma, des Shiva Mahadeva und des Vishnu Trivikrama in den Verhandlungssaal bringen.


    20. Juni 1432: Bei brütender Hitze trifft ein päpstlicher Legat in Neapel ein und ruft die Äbte und Bischöfe des süditalienischen Landesteils im hellenischen Reichsverband zusammen. Es soll offenbar vor allem um die finanzielle Situation der Kirche gehen, nachdem viele Adlige und Kaufleute angeblich mittlerweile der olympischen Religion nahestehen.


    21. Juni 1432: Der Trapezunter Dompräbendar Jannis Kibkostos trifft in Konstantinopel ein, nachdem das Despotat den mutmaßlichen Majestätsverbrecher dorthin überstellt hat. Sein weltlicher Herr Antiochos Alexander I. hat mit Sultan Osman von Izmir vereinbart, dass der Gefangene zunächst vor Ort verhört werden kann und dann zur Verurteilung wieder nach Trapezunt zurückgebracht werden soll. Osman verzichtet aber auf Vorwürfe. Er ermöglicht es Jannis Kibkostos sogar, seinen Standpunkt sachlich darzulegen und nimmt dazu Stellung. Der Kleriker scheint überrascht und durchaus beeindruckt von der Milde, Demut und Ruhe des Monarchen, auch wenn er an seiner Überzeugung festhält, dass ein Herrscher nicht befugt sei, Neuerungen in Glaubensdingen einzuführen. Nach einigen Tagen mit intensiven Gesprächen wird der Dompräbendar in seine Heimat entlassen, wo dem Despoten kaum etwas anderes übrig bleibt, als ihn freizusprechen.

  4. #1579
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    22.-29. Juni 1432: In Mailand findet die Hochzeit von König Heinrich von Frankreich mit der häufig als „schönste Frau Europas“ bezeichneten italienischen Prinzessin Caterina della Torre statt. Das Paar wird vom Adel regelrecht hofiert und vom Volk überall frenetisch bejubelt, zumal man sehr stolz ist, dass die Trauung in der Heimat der Braut stattfindet und man sich nun an den Feierlichkeiten erfreuen kann. König Galeazzo wird von seiner Halbschwester und dem jungen französischen Monarchen sogar ein wenig in den Hintergrund gedrängt, was manche Höflinge an die Zeit von König Guido VI. erinnert, als die beiden Familienzweige und ihre Anhänger sich oft regelrecht feindselig gegenüberstanden. Da Caterina das Land aber in wenigen Tagen mit ihrem frisch vermählten Bräutigam verlassen wird, scheint Galeazzo die Situation nicht als bedrohlich wahrzunehmen und gönnt dem jungen Paar Begeisterung und Jubel des Volkes sogar, ohne dass es zu bösen Worten kommt.


    23. Juni 1432: In Stockholm findet das erwartete Treffen zwischen dem päpstlichen Legaten, den Vertretern der Nationalkirche und einigen hochrangigen Hofbeamten statt. Bislang sind noch keine Informationen über die Gespräche nach außen gedrungen.


    23.-30. Juni 1432: Einige Kaufleute aus Lübeck und Stettin führen gemeinsam eine Serie von Turnieren in der europäisch-mongolischen Sportart Bartmannball ein, die auch bei Bürgern und Niederadligen immer beliebter wird. Da die Turniere über den ganzen Herbst verteilt stattfinden werden, bilden sich erstmals feste Mannschaften, die dauerhaft zusammen üben und stets unter demselben Namen antreten. Die erfolgreichsten stammen zunächst fast alle aus dem Norden Deutschlands und von der mongolischen Ostseeküste, etwa der Verein für Bartmannball (VfB) Lübeck, die Bartmannball-Spielgemeinschaft (SG) Flensburg-Handewitt, Pogoń (nach der mongolischen Bezeichnung für einem besonderen Drehwurf) Stettin aus der gleichnamigen Satrapie und der Hamburger Starke-Männer-Verein (SV).

  5. #1580
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    24. Juni 1432: Am Johannestag feiern zahlreiche Adlige, Bürger und Kleriker in Debul ein sehr feierliches Hochamt mit anschließendem Volksfest und begehen damit den Friedensschluss. Zwar herrscht in der Armeeführung ein gewisser Unmut, aber die meisten Stände scheinen doch sehr froh zu sein, dass nun Gelegenheit zum Wiederaufbau ist und keine Invasion der starken Flotte Jaffnas mehr droht. Auf Seiten der Rebellen ist man mit den Modalitäten der Vereinbarung sogar sehr zufrieden, weil man die starken Festungen behalten konnte und damit eine Pufferzone gegen überraschende Angriffe gewonnen hat. Das Misstrauen auf beiden Seiten scheint noch immer groß zu sein. Nichtsdestotrotz gibt Großsatrap Toqtamis Khan von Multan für die Delegationen beider Seiten ein prachtvolles Versöhnungsmahl.


    24. Juni 1432: Sultan Osman von Izmir lädt die indische Gesandtschaft zu einem prächtigen, für die Verhältnisse seines Hofes ungewöhnlich kostspieligen Mahl ein. Die Diplomaten sind offenbar sehr angetan davon (oder spielen ihre Freude gut), das Gespräch bleibt aber eher oberflächlich. Offenbar fällt es ihnen schwer, den Ausführungen des Prophetensultans zu folgen, und auch die Frage nach Kochrezepten scheint sie eher zu befremden. Ein junger Gesandter fragt sogar, ob der Sultan einen Koch benötige? Man könne ihm sicher helfen, einen solchen anzuwerben. Der vorwitzige Diplomat wird von seinem Gesandtschaftsleiter aber mit einem strengen Blick zum Schweigen gebracht.


    24.-26. Juni 1432: In Südwestfinnland kommt es nach dem Abbruch der Großoffensive nicht mehr zu größeren Kämpfen, dafür aber zu kleineren Plänkeleien zwischen den Fronten. Die Armee der Johanniter hat sich zwischen der Südspitze des Pyhäjärvisees und dem kleinen, unbefestigten Fischerdorf Aarlahti am Meer aufgestellt, die schwedische Streitmacht ist südlich davon in befestigte Stellungen eingerückt. In Schweden bleibt es hingegen noch überall ruhig und es werden auch keine Grenzverletzungen gemeldet.
    Geändert von Jon Snow (26. November 2021 um 21:10 Uhr)

  6. #1581
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    25. Juni 1432: Emir Abd-al-Qadir Yazid von Tunis trifft sich mit Vertretern der Handelsgilden aus der Hauptstadt. Angeblich möchte er die Kaufleute ermutigen, sich stärker auf Sizilien zu konzentrieren, um mögliche Märkte der Venezianer und anderer Nationen übernehmen zu können. Die Gildenvertreter sind aber eher skeptisch. Man gehe damit ein gewisses Risiko ein, was man von den eigenen Mitgliedern nicht so leicht verlangen könne. Außerdem habe man natürlich noch nicht die nötigen Verbindungen, um sofort profitieren zu können. Daher sei es nötig, über eine staatliche Förderung nachzudenken.


    25. Juni 1432: Sultan Osman von Izmir führt die indische Delegation durch die international anerkannte Architekturschule der Hauptstadt. Die Diplomaten scheinen äußerst beeindruckt und interessiert zu sein. Möglicherweise könnte man an der Stelle ansetzen, wenn man in den kommenden Jahren engere Bindungen nach Südindien aufnehmen möchte.


    25. Juni 1432: Die hessische Gesandtschaft in Sarai macht deutlich, dass sie weiterhin fest zu Ungarn und Khanin Sosha steht. Dank der römisch-deutschen Königskrone verfügt Hankis I. über ein etwas höheres Prestige als ein gewöhnlicher Khan, so dass diese Unterstützung bei der Konferenz aufmerksam registriert wird.

  7. #1582
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    27.-29. Juni 1432: Der Johannitergeneral Ankin von Smolensk organisiert in seinem Feldlager am Pyhäjärvisee ein Treffen mit den Oberhäuptern zahlreicher finnischer Dörfer und kleiner Stämme. Neben den praktisch vollzählig erschienen Vasallen von den verbündeten Stämmen sind auch Vertreter der besetzten ehemals schwedischen Vasallengebiete und sogar einiger freier Stämme aus dem Landesinneren erschienen. Die Stimmung ist angesichts des Krieges ernst, aber noch immer zuversichtlich.

    Nur für den Johanniterorden

    Achtung Spoiler:
    Die Finnen scheinen auch weiterhin voller Tatendrang, Opfermut und Kampfbereitschaft für ihre Freiheit einzutreten. Trotz der Zerstörungen in Westfinnland und der im Herbst oder Winter drohenden Nahrungsmittelkrise gibt es noch keine Stämme oder Dörfer, die sich dem Stockholmer Hof wieder annähern. Die meisten Finnen bitten eindringlich aber darum, dass endlich auch in Schweden gekämpft werde, um Finnland zu entlasten.



    28. Juni 1432: Die ungarische Gesandtschaft in Schweden kehrt nach Stockholm zurück. Auf der Reise durch den Norden und die Mitte des Landes lernten die traditionsbewussten, mit Magie durchaus vertrauten Mongolen zahlreiche Formen der Zauberei kennen und wurden von ihren einheimischen Führern mit großer Freundlichkeit überall den örtlichen Hexen und Magiern vorgestellt. Eine direkte Bedrohung Ungarns scheint demnach nicht zu bestehen, auch wenn man das bei Zauberei natürlich nie ganz genau sagen kann.


    28. Juni 1432: Der Gesandte des Heiligen Stuhls schlägt den irischen Äbten vor, dass als Buße für den Großmeister der Johanniter eine Wallfahrt nach Irland und in den Ostseeraum gut und angemessen wäre. Erzabt Isajas akzeptiert diesen Vorschlag und bittet darum, ihn so rasch wie möglich umzusetzen. Man könne danach den Ordensschiffen wieder gestatten, unangefochten den Großen Ozean zu befahren, da dank der Weisheit des Papstes Gott versöhnt und gütig auf sein Volk herabblicken und es von Neuem segnen werde.

  8. #1583
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    29. Juni 1432: Seged Khan erhält einen persönlichen Brief von Ole Obelixsson aus Schweden. Der Großsatrap von Sainschand ist als einziger Inhaber dieser Würde nicht nach Sarai gereist, da die Unruhe in Nordchina noch immer beträchtlich ist und seine Abwesenheit dort neue Revolten auslösten könnten. Einige seiner engsten Vertrauten sind aber vor Ort. Der Inhalt des Briefes wird zunächst nicht öffentlich bekannt.


    30. Juni 1432: Nach einer abenteuerlichen Reise quer durch Europa kommt ein Gesandter aus dem Königreich Schweden in Konstantinopel an. Er gilt als begabter Redner und war erstaunlich schnell unterwegs, wenn man bedenkt, dass sein Weg vorwiegend durch feindlich gesinnte Länder führte.


    30. Juni 1432: Die erste Jahreshälfte war in Europa, Nordafrika und Westasien eher etwas zu kühl, aber regenreich und von Vorteil für das das Wachstum der Saat. Man erhofft sich daher eine gute, vielleicht sogar sehr gute Ernte, besonders im Mittelmeerraum und vielleicht auch auf dem Balkan.

  9. #1584
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    2. Juli 1432: An einem äußerst heißen Sommertag erleidet General Alim Abd-Sekr nach dem Genuss eines kalten Getränks einen körperlichen Zusammenbruch. Man bringt den Offizier und Gentleman rasch in sein Gemach, doch auch die Kunst der ägyptischen Ärzte kann sein Leben nicht mehr retten. Noch am Nachmittag wird er in die Ewigkeit abberufen und bereits am nächsten mit einem islamischen Begräbnis Gottes Barmherzigkeit anvertraut. Mitte des Monats soll dann noch ein Festakt der Armee erfolgen. Der Sultanatsrat wird außerdem in Kürze zusammentreten, um einen Nachfolger zu wählen. Die höheren Offiziere der Armee können hierzu eigene Vorschläge einbringen.


    3. Juli 1432: Die zusätzlichen Hilfstruppen des Kalifen kommen auf Sizilien an. Sobald sie sich von der Reise erholt haben, dürfte ein neuer Feldzug ins Landesinnere beginnen. Dort haben die Rebellen sich mittlerweile recht starke Positionen gesichert.


    3.-17. Juli 1432: Die mongolische Armee schlägt neue Unruhen in mehreren Städten und Dörfern Nordchinas rasch nieder. Seged Khan verhängt diesmal aber relativ harte Strafen, um die Anhänger des Buddhismus von weiteren Revolten abzuschrecken.

  10. #1585
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    4. Juli 1432: Sultan Osman von Izmir berichtet an einem wunderschönen Sommermorgen im „Philosophengarten“ der Hauptstadt seinen Anhängern von einem Traum: „Osman sieht das Meer und die Wolken. Er befindet sich auf einem Schiff. SEINEM Schiff. Doch er steuert es nicht, sondern sein Steuermann. Es ist kein Land in Sicht. Der Himmel ist klar, die Sonne scheint. Kurzum, es ist herrlichstes Wetter. Den Steuermann kennt er. Zumindest hat er das Gefühl. Ein großes Vertrauen besteht zu ihm. Das weiß Osman einfach und dessen kann er sich sicher sein. Allerdings hat er keine Ahnung wer es ist. Ein Mann wohl, dessen Haare unter einem Turban verborgen sind. Und er dreht ihm immer den Rücken zu. An der prachtvollen Reling stehend, die standesgemäß vergoldet ist, blickt er nach unten auf das glitzerndes Wasser und sieht die 8 Kanonen die herausragen, mit dem hinteren Ende zuerst. Auch auf der anderen Seite sind solche Kanonen, die aber richtig herum montiert sind. Sie zeigen also, von Osmans Standpunkt aus, alle weg von ihm. Osman umklammert die Reling, denn das Schiff droht durch den Sturm, der plötzlich da ist, unterzugehen. Die salzige Gischt schlägt ihm ins Gesicht. Die goldene Reling bricht. Er hält sie dennoch umklammert. Eine riesige Welle kommt auf das Schiff zu und Osman geht von Bord. Er treibt durch das Meer welches plötzlich zu saftigem Grasland wird durch welches er schwimmt, auf dem Teil der Reling treibend. Er schwimmt durch das Gras - welches noch immer wie der Ozean aussieht, also die Form der Wellen die er zuletzt sah, und schwimmt die große Welle hinauf. Sein Herz rast vor Anstrengung, doch er landet auf einer bewaldeten Insel. Mit letzter Kraft retter er sich ans Ufer - dem Seetod nur knapp entkommen. Er klopft sich das Gras aus der nassen Kleidung welche sogleich trocknet. Die Insel ist reich an Früchten und hat Wasser. Es gibt auch Wildschweine die er ausnahmsweise essen darf. Immerhin soll er überleben. Doch zuerst will er einen Apfel vom Baum pflücken. Das Relingsteil, welches anmutet wie eine der Länge nach geteilte Leiter verwendet er um auf den Baum zu klettern. Er greift nach dem Apfel. Jedoch hat er die goldene Reling auf der er steht noch in der Hand. Also kann er den Apfel nicht pflücken. Er klettert runter und geht in seinen Palast wo die Überreste seines Schiffes warten. Er betritt dieses und ist wieder auf der See. Der Steuermann will sich gerade zu ihm umdrehen. Er sieht noch ein Lächeln im Gesicht, aber alles verschwimmt und er weiß noch immer nicht wer es ist. Dann flickt er die Löcher mit Baumharz von der Insel um zur nächsten Insel zu gelangen. Hier sollen die Früchte tiefer hängen. Vielleicht kommt er trotz der Reling dort an. Er schämt sich aber dafür, dass er auf tiefer hängende Früchte angewiesen ist." Die Gelehrten, Adligen und Höflinge in seiner Begleitung sollen darüber nachdenken, ob der Traum etwas zu bedeuten haben könnte. Einige Tage später will man sich dann erneut treffen, um eine mögliche Botschaft Gottes zu diskutieren, die sich darin vielleicht ausdrücken mag. Da gerade 15 Zuhörer um den Sultan versammelt sind, spricht man im Volksmund bald vom „Rätsel der weisen Fünfzehn“.


    4. Juli 1432: Die Expeditionsarmee der Johanniter und des Heiligen Stuhls in Debul hat sich in der Nähe der Hauptstadt gesammelt, um weitere Befehle aus Europa zu erwarten. Gut 4000 Ritter und 6000 Söldner sind abmarschbereit, sollte der Großmeister die Streitmacht in den Westen zurückrufen.


    5. Juli 1432: Der Mainzer Erzbischof und Kanzler Albert von Dahn segnet während der Vigil des Domklerus das Zeitliche und wird am folgenden Tag mit einem feierlichen Requiem verabschiedet. Das Domkapitel soll zum Monatsende hin zusammenkommen, um einen Nachfolger für den bedeutenden Erzstuhl zu wählen.

  11. #1586
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    6. Juli 1432: Ein zweites Kloster der westschwedischen Benediktiner schließt sich der Sache des Königs an und entsendet seine Truppen nach Süden, um den Streitkräften der Krone zu Hilfe zu kommen. Offenbar geht man in der Region zunehmend davon aus, dass zumindest das schwedische Kernland weiterhin Stockholm unterstehen wird und man sich mit der dortigen Regierung arrangieren muss.


    7.-17. Juli 1432: Einige Schiffe aus dem Kalifat von Cordoba und Marrakesch und dem Emirat Tunis treffen sich zu einem gemeinsamen Manöver. Leider steht die Übung aber unter einem schlechten Stern. Immer wieder unterbrechen starke Winde und Irrtümer der Kommandeure die Zusammenarbeit, und zweimal kommt es sogar zu Zusammenstößen, die allerdings noch ohne schlimme Folgen bleiben. Schließlich geraten drei Schiffe (eines aus Tunis und zwei aus dem Kalifat) jedoch am 16. im Frühnebel in die Nähe einer Steilküste und laufen auf Felsen auf. Die Besatzungen können gegen Mittag zwar gerettet werden, aber die Schiffe selbst sind nicht mehr zu bergen und zerbrechen nach und nach in der Brandung. Am Tag darauf wird das Manöver schließlich abgebrochen.


    8. Juli 1432: Die ungarische Khanin Sosha lädt zu einem Symposion ein, bei dem über neue Möglichkeiten des Einsatzes von Arkebusen beraten werden soll. Es sind überraschend viele Gelehrte aus den benachbarten Universitätsstädten erschienen, auch wenn die Monarchin selbst sich auf dem Weg nach Sarai befindet.

  12. #1587
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    9. Juli 1432: Die Philosophengruppe um Sultan Osman von Izmir tritt erneut zusammen, um nach Möglichkeit den Traum des Monarchen zu deuten. Auch Kaufleute aus Ungarn, Tunis, Trapezunt, Syrien, Italien und sogar dem Johanniterorden beteiligen sich an den äußerst tiefschürfenden Überlegungen. Über besondere Erkenntnisse scheint der aus Südungarn stammende, etwas kauzige Gelehrte Türkata zu verfügen. Es heißt, er habe vielleicht vor einiger Zeit einen ähnlichen Traum gehabt.


    10. Juli 1432: Auch die Johanniter entsenden eine Gesandtschaft nach Konstantinopel, um den schwedischen Bemühungen entgegenzutreten. Nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Höflinge und Imame versuchen sie dabei sogar, mit dem Koran zu argumentieren, der einen deutlichen Unterschied zwischen Buchreligionen und heidnischem Aberglauben mache. Die Männer aus der slawisch-bulgarischen Zunge werden aber eher widerstrebend empfangen und finden auch nur schwer eine Unterkunft. Offenbar schätzt man im Sultanat und in der alten Kaiserstadt die Kreuzfahrer nicht besonders.


    11. Juli 1432: Großkönig Altan von Sindh gibt die Verlobung mit einer christlichen Adligen aus dem mongolischen Reichsadel bekannt. Die 19jährige Katharina stammt aus einer in Afghanistan und im Ostiran begüterten Familie, die sogar mit dem berühmten Feldherrn Salim Khan verwandt ist, der 1423 im Dienst des Großkhans heroisch fiel.

  13. #1588
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    12. Juli 1432: Die Reichskonferenz zu Sarai stimmt mit überwältigender Mehrheit dafür, dem Johanniterorden keine Restriktionen in Bezug auf die Politik gegenüber Schweden oder den finnischen Stämmen außerhalb der Nowgoroder Vasallengebiete aufzuerlegen. Nur wenige führende Khane stimmen mit den Fürstentümern Reval und Imatra und damit für Schweden. Der prominenteste davon ist der Satrap von Bagdad, der als Freund Syriens gilt. Offenbar ist der Einfluss der europäischen Khane und Tributstaaten (besonders Ungarns), des Heiligen Stuhls und des Johanniterordens für die meisten Khane entscheidend gewesen. Außerdem gelten die Ritter als treue Unterstützer der mongolischen Friedensordnung, während die Schweden nicht über einen solchen Vertrauensvorschuss verfügen. Eine von mehreren Khanen vorgeschlagene Abstimmung über die Erlaubnis für Khanate, sich dem Krieg des Ordens offiziell anzuschließen, wird von Khalid Khan in Rücksprache mit dem Großkhan hingegen vertagt, da man zunächst grundlegende Fragen zu klären habe.


    12. Juli 1432: Nach zahlreichen Gesprächen mit Osmans Bruder Mehmed, Hochadligen, im Dienst des Sultans stehenden Rechtsgelehrten und islamischen Klerikern trifft Osman von Izmir selbst wieder mit den schwedischen Gesandten zusammen. Diesem gelang es nach Mehmeds Worten, eine gewisse Bedrohung Izmirs durch die Johanniter glaubhaft zu machen.


    12.-26. Juli 1432: Ein Feldzug der Kalifatsarmee auf Sizilien ins Landesinnere bleibt ohne den erhofften Erfolg. Zwar stellt sich den Loyalisten keine bedeutende Streitmacht in den Weg, doch ständige Angriffe auf die Versorgungsrouten und auf kleinere Marschkolonnen, die Feindseligkeit der Bevölkerung und die drückende Hitze lassen die Verluste ansteigen, so dass die Armeeführung schließlich den Rückzug in die Küstenstädte anordnet.

  14. #1589
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    15. Juli 1432: Erzbischof Skar von Uppsala und Bischof Sebastian von Strängnäs erklären bei Hofe, dass sie in Kürze nach Rom abreisen werden. Skar verzichtet außerdem auf das Amt des Erzbischofs und stimmt sogar zu, dass der päpstliche Legat alle Amtshandlungen neu entscheiden könne, da er (Skar) vermutlich niemals rechtmäßig Erzbischof gewesen sei. Einige Tage später teilt der Stockholmer Hof mit, dass man zu umfassenden Verhandlungen bereit sei und alle Forderungen des Heiligen Stuhls (den Schutz der Christen, die Rückgabe finnischer Güter an ihre ursprünglichen Besitzer, eine Entschädigung der Johanniter und die vollständige Freiheit der Religionsausübung) in die Gespräche einschließe. Voraussetzung sei aber, dass das Königreich als Lehnsverband erhalten bleibe.


    16. Juli 1432: In Lübeck trifft sich nach dem Bekanntwerden der Beschlüsse aus Sarai der Hanserat. Nähere Informationen dringen zwar nicht nach außen, es gilt aber als sehr wahrscheinlich, dass es um die künftige Strategie im Ostseeraum gehen wird.


    17. Juli 1432: General Urus Khan, der Oberbefehlshaber der mongolischen Reichsarmee, stirbt überraschend während der Abendsitzung der Adelsversammlung in Sarai und wird unter Anteilnahme der anwesenden Mongolen und Verbündeten in einem Ehrengrab des Großkhans beigesetzt.

  15. #1590
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    18. Juli 1432: Der böhmische Hof bezahlt wegen eines Fehlers bei der Verwaltung eine aus dem Rheinland kommenden Weinlieferung mit mehrwöchiger Verspätung, obwohl man den Weinhändlern versichert hatte, das Geld sei morgen da. Die Sache hat keine Folgen für die böhmische Bonität, da es sich offenkundig um ein Missverständnis handelte; Die Wendung „Böhmisch-Morgen“ wird aber in Händlerkreisen bald als geflügeltes Wort für die säumige oder unzuverlässige Bezahlung von bestellten Gütern verwendet.


    18. Juli 1432: Der Rat der Freien Stadt Triest, die dem Heiligen Römischen Reich angehört, trifft sich zu einer Sondersitzung. Offenbar ist ein Brief aus Ungarn eingetroffen, in dem die Khanin vorschlägt, „ungarischstämmige Menschen in Triest“ in die Förderung der Khanats-Fonds aufzunehmen. Diese überraschende Bitte des mächtigen Nachbarn scheint bei der Stadtbevölkerung große Sorge auszulösen, die Khanin könnte eingewanderte Bürger dazu instrumentalisieren, die Unabhängigkeit der Kommune zu untergraben. Der Rat gilt aber mehrheitlich als sehr vorsichtig, so dass eine versöhnliche Antwort erwartet wird.


    18.-24. Juli 1432: Die Armee des Johanniterordens in Südschweden beginnt mit einem schon seit Monaten erwarteten, befürchteten oder (vor allem von den Finnen) erhofften Vorstoß gegen das Königreich selbst. Die Offensive richtet sich wider Erwarten nicht gegen die recht gut abgesicherte Hafenstadt Lödöse, sondern führt östlich daran vorbei in die von den vier westschwedischen Benediktinerklöstern dominierten Bergbaugebiete. Der Angriff hat sofort großen Erfolg, weil die königstreuen Truppen nicht rechtzeitig nach Nordosten schwenken können und die beiden loyalistischen Klöster durch interne Konflikte regelrecht paralysiert sind. Schon nach einer knappen Woche kontrollieren die Johanniter das südliche Drittel der Inlandsregion und damit auch den Großteil des Gebiets der beiden königstreuen Klöster. In den anderen beiden Konventen setzen sich daraufhin die Gegner Stockholms durch, so dass die dortigen Priore ihre Äbte aus dem Amt verdrängen und den Johannitern ein Bündnis mit militärischer Gefolgschaft anbieten. Der Vorstoß verläuft bislang weitgehend unblutig, weil die lokalen Adligen in der Eile nur kleine Truppenverbände von Unausgebildeten aufbieten können, die gegen eine Ritterarmee nahezu chancenlos sind und den Johannitern allenfalls den Zugriff auf einige Burgen verwehren dürften.

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