Tour de France 2018

[Leander]

Ich denke, das ist ein wenig die Kombination , bzw. das Paket. Es war ja auch in der Ära Armstrong so, dass de facto alle anderen relevanten Fahrer auch gedopt waren, das aber trotzdem ein weiteres Feld war, in dem Armstrong (in dem Falle kann man von ihm als Person sprechen, das Team war im System Armstrong nicht sein Chef/Arbeitgeber, sondern Befehlsempfänger) seine Vorteile voll ausspielen konnte.

Heute würde ich es wirklich eher an der SKY-Mannschaft festmachen als an Chris Froome persönlich, aber die Art und Weise, wie ein positiver Dopingbefund da glattgebügelt wurde (m.W. wurden die Grenzwerte in der Folge hochgesetzt und er wurde dann aufgrund dieser neuen Grenzwerte entlastet, was eigentlich in jedem Gerichtsverfahren haarsträubend ist) ist denke ich durchaus vergleichbar. Ich gehe stark davon aus, wäre das Dumoulin, Porte oder Nibali passiert, wären sie gesperrt worden.

Die wenigstens Radsportfans, die jetzt Froome auspfeiffen, werden Alberto Contador geglaubt haben, dass seine Steaks kontaminiert waren, trotzdem hatte es seinen Grund, dass ihm zugejubelt wurde und diese SKY-Dominanz keiner mehr sehen will.

[Rinz]

Klingt sehr logisch, danke!

[Louis XV.]

Was den Windschatten angeht:

1.) Deine Teamkollegen vor dir fahren deinen Rhythmus. Du kannst mit ihnen kommunizieren, und sie bitten, schneller oder langsamer zu fahren, sie wissen vermutlich auch, was du speziell in einer bestimmten Steigung bevorzugst. Das muss nicht zwangsläufig übereinstimmen mit dem Konkurrenten, der hinter dir fährt, und sich gerade in einem anderen Rhythmus wohler fühlen würde.

2.) Natürlich kannst du dich theoretisch als Konkurrent die ganze Zeit ans Hinterrad von Froome klemmen und dich hochziehen lassen. Aber damit gewinnst du ja nix. Heißt also, wenn du irgendwie die Chance auf einen eigenen Sieg wahren willst, dann wird es immer wieder Situationen geben, in denen du mal testweise angreifst oder um deinen eigenen Fahrstil und Rhythmus willen eine andere Spur wählst.

3.) Wenn tatsächliche, ernsthafte Attacken kommen, dann kann jemand, der Helfer bei sich hat, von denen das Loch zufahren lassen. Dadurch liegt der Kraftverbrauch dann vor allem bei Angreifer und Helfer, während der Kapitän im Vergleich dazu Kraft gespart hat.

Der dritte Punkt ist eigentlich der entscheidende. Es war ja zum Beispiel beim Giro auch so, dass in verschiedenen Etappen alle Kapitäne auf sich alleine gestellt waren. Das geht schon. Es kann trotzdem sein, dass am Ende einfach der Stärkere gewinnt. Vermutlich ist es auch das, was an starken Mannschaften so frustrierend ist: Das Gefühl, dass der Kapitän es möglicherweise auch alleine schaffen könnte, dann aber in einem spektakulären Duell mit Attacken, taktischen Entscheidungen und Dramatik. Wenn aber ein Team einfach durch brachiale Gewalt (volle Pulle fahren bis der jeweils Vorderste nicht mehr kann) alles entscheidet, dann ist das zwar beeindruckend, aber nicht, im sportlichen Sinne, dramatisch und spannend.

Radsport, und gerade auch große Rundfahrten, ziehen ja die Faszination aus der Gewissheit, dass ein einzelner Fahrer eigentlich niemals über drei Wochen hinweg alles kontrollieren kann, sondern dass es immer verschiedene Fahrer gibt, die währenddessen Erfolge erreichen. Kein Tour-Sieger gewinnt alle Etappen, kein Champion kann jeden Tag alle Rennverläufe kontrollieren. Je mehr es aber doch in diese Richtung umkippt, umso "langweiliger" wird es eben für die Zuschauer.

[ThomasBX]

Nibali gbt die Tour auf.

https://www.youtube.com/watch?v=Ttc2_4tOucg

Dieses Video legt nahe, dass er nicht mit einem Polizeimotorrad kollidiert ist, sondern sich am Tragegurt einer Kamera eines Zuschauers verharkt hat.

[Der Kantelberg]

Das ist aber auch ein Spalier da bei der Bergankunft....
Aber wie weit runter will man die Bande denn ziehen? 4 km bis vorm Ziel ist sie ja schon. Wenn man sie 8 km runter zieht, passierts eben da unten.

[Der Falke]

Bei der Vuelta haben sie ja ne Menge Polizisten, die mitrennen und die Leute zurückschubsen.

[Der Kantelberg]

Greipel über sein Ausscheiden:

Greipel zeigte sich nach seinem Aus gestern ernüchtert. "Ich bin nicht enttäuscht. Ich bin auch nicht traurig. Ich habe nur heute Dinge gesehen, die ich als Rennfahrer nicht machen möchte, um in der Tour zu bleiben", sagte der Sprinter. Nachgefragt, auf was er damit anspiele, sagte Greipel: "Es gibt viele Autos im Rennen, wo sich Fahrer auch festhalten können. Und da bin ich einfach nicht der Fahrer, der so etwas macht."

(Liveticker Sportschau)

[Rinz]

Das ist aber auch ein Spalier da bei der Bergankunft....
Aber wie weit runter will man die Bande denn ziehen? 4 km bis vorm Ziel ist sie ja schon. Wenn man sie 8 km runter zieht, passierts eben da unten.

Sorry, aber bei sowas hört mein Verständnis auf, wie weit sich die Banden ziehen ist eine Sache aber hier braucht es härtere Strafen für derartiges Verhalten. Es ist legitim, gute Fotos machen zu wollen, aber den Tragegurt seiner Kamera auf die Strecke baumeln zu lassen würde ich nicht nur als extrem dumm sondern auch als grob fahrlässig betrachten, solcherart "Zuschauer" sollten nicht nur kräftig zur Kasse gebeten sondern obendrein generell lebenslang für Radsportereignisse gesperrt werden. Da würde ich keinerlei Ausreden gelten lassen, bei solchen Aktionen macht man sich vorher Gedanken über mögliche Konsequenzen seines Tuns, einen Tragegurt kann man auch ab- und nach der Etappe wieder anmontieren, sich nachher Gedanken über sein Verhalten zu machen ist spät. Wenn er dann den Thrill vermisst kann er sich ja mit seiner Kamera bei illegalen Autorennen als Fotograf in Nahperspektive bewerben, das würde dann auch sehr gut passen in Punkto Hirnlosigkeit.

[Der Kantelberg]

Sorry, aber bei sowas hört mein Verständnis auf. Es ist legitim, gute Fotos machen zu wollen, aber den Tragegurt seiner Kamera auf die Strecke baumeln zu lassen würde ich nicht nur als extrem dumm sondern auch als grob fahrlässig betrachten, solcherart "Zuschauer" sollten nicht nur kräftig zur Kasse gebeten sondern obendrein generell lebenslang für Radsportereignisse gesperrt werden. Da würde ich keinerlei Ausreden gelten lassen, bei solchen Aktionen macht man sich vorher Gedanken über mögliche Konsequenzen seines Tuns, nachher ist es zu spät. Wenn er den Thrill vermisst kann er sich ja mit seiner Kamera bei illegalen Autorennen als Fotograf in Nahperspektive bewerben, das würde dann auch sehr gut passen in Punkto Hirnlosigkeit.

Also nicht, dass du dachtest, ich hab da Verständnis für. Wär ich Nibali, würd ich den auf Schmerzensgeld verklagen. Im Netz kursieren ja auch schon Bilder, man könnte ihn also identifizieren.



Der eine Typ mit der gepunkteten Mütze, der nicht die Rauchfackel hält...

Nibali ist hinter dem Motorrad.


edit: Wenn ich noch mal so drüber nachdenke: Der Typ mit Bengalo, der sich die Nase zuhält: Der denkt auch nicht von 12 bis Mittag: Wenn er sich schon die Nase zuhält, wie muss es dann für die Fahrer sein, die durch die Rauchwolke müssen und keine Hand frei haben zum Nase zu halten...

[Der Falke]

Ich find die Bengalos ja ganz nett. Kp warum sie auch bei Fußballspielen da jedesmal Terror machen und die Leute als "Idioten" bezeichnen. Wenn man die ordnungsgemäß bedient sind die nicht gefährlich.

Ich würde die bei Fußballspielen erlauben, aber nur welche die vom Veranstalter selbst verkauft werden. Denn wenn jemand einen Bengalo reinnehmen kann, kann ein Terrorist auch einen Bengalo mit echtem Sprengstoff drin nehmen.

[Rinz]

Nein, nein, Kantel, ich wollte dir da nichts unterstellen oder dir widersprechen, ich habe mich lediglich aufgeregt. Das sind recht junge Leute auf dem Bild, schon klar wie so was dann ablaufen kann. Man sichert sich rechtzeitig einen guten Platz, dann glüht man ordentlich vor, dann kommt die Nachmittagshitze, die einem trotz Kopftuch die Hirnflüssigkeit köcheln lässt und wenn dann einem dann die Stars entgegenkommen elektrisiert das noch obendrein. In dieser enthemmenden Atmosphäre können solche Pannen schonmal passieren, insbesondere wenn man noch jung und unbedarft ist.
Allerdings muss auch mal ein abschreckendes Urteil her. Solche Bergetappen sind spektakulär für alle Beteiligten und sind elementarer Bestandteil der Show und auf diesen Teil des Events wird man nicht verzichten wollen - aber jedem Fan an der Strecke muss klar sein, daß er mit einem Bein im Knast steht, wenn er sich zu sehr gehen lässt.

Was den Typen mit dem Bengalo angeht - gleich mit wegbuchten. Der Rauch verschlechtert die Sicht und ist gesundheitsgefährdend. Null Toleranz ist meine Meinung

[Der Kantelberg]

Ich find die Bengalos ja ganz nett.

Wir sind hier ja beim Radsport und nicht beim Fußball.

Ich finds halt dumm:
1.) Der Rauch nimmt den Fahrern die Sicht.
2.) Ich hab sowas noch nie eingeatmet. Es muss aber ätzend sein, wenn du an der Leistungsgrenze bist und Rauch einatmen musst.

Wenn der sich mitm Bengalo 5m von der Strecke weg stellt, solls mir egal sein.

[daddy_felix]

Ich find die Bengalos ja ganz nett. Kp warum sie auch bei Fußballspielen da jedesmal Terror machen und die Leute als "Idioten" bezeichnen. Wenn man die ordnungsgemäß bedient sind die nicht gefährlich.

Ja, "wenn" ist das Zauberwort.

Wenn er sich schon die Nase zuhält, wie muss es dann für die Fahrer sein, die durch die Rauchwolke müssen und keine Hand frei haben zum Nase zu halten...

Jepp. Das kann für die ganzen Asthmatiker doch gar nicht gesund sein...

[daddy_felix]

2.) Ich hab sowas noch nie eingeatmet. Es muss aber ätzend sein, wenn du an der Leistungsgrenze bist und Rauch einatmen musst.

Bei Bengalos kann ich das nicht beurteilen, aber die Rauchbomben, die auch öfters mal in Stadien gezündet werden, sind ganz übel (auch ohne an der Leistungsgrenze Fahrrad zu fahren)

[Louis XV.]

Das ist natürlich auch kein Bengalo, sondern eine Rauchfackel.

Bengalos sind Handfackeln, die entflammt werden.