Ihr solltet nicht so sehr auf Chris herumhacken, der "Blödsinn" kam nicht von ihm.
Wir haben im Grunde das Problem, dass wir einerseits die Einheit benötigen - nicht nur wegen der Ameisen, auch um untereinander politikfähig zu bleiben - eine religiöse Vereinheitlichung aber offensichtlich nicht mehr möglich ist. Selbst absolut kaisertreue Fürsten wie PPB und Zeri haben deutlich gemacht, dass sie eine Verfolgung einer großen Minderheit ihrer Bevölkerung nicht akzeptieren werden.
Wir haben also ein Reich, in dem alle Fürsten Turmkirchler sind, die Menschen je nach Region aber sehr unterschiedliche religiöse Loyalitäten haben, so dass die Fürsten auch recht verschiedene politische Lösungen dafür suchten und wohl auch künftig suchen werden. Shibat und Iriq erkennen gegenwärtig nur die Turmkirche an, einige Fürsten im Norden auch den Baumglauben, andere wie PPB und Nahoimi haben einigen Sektierern Zugeständnisse gemacht. Wenn wir dennoch untereinander zusammenarbeiten möchten, ist es wohl sinnvoller, wenn das nicht zu religiös motivierten Kämpfen zwischen den Staaten kommt. Dies scheint besser möglich, wenn man regionale Lösungen zulässt.
Wenn ihr so wollt, ist das genau der Gedanke an dem Normaljahr. Es ist übrigens keine Erfindung des Heiligen Römischen Reiches, sondern wurde bereits im 16. Jh. in der Schweiz und in Mähren ausprobiert. Die Turmkirche hat die Sicherheit, dass sie immer überall Staatsreligion bleibt, alle Fürsten ihr angehören und ihre Gläubigen niemals irgendwo im Reich verfolgt werden. Das ist, wenn man nach Doraea schaut, nicht wenig. Die Baumkirche und alle Fürsten, die sonst einer Glaubensgemeinschaft Zugeständnisse gemacht haben oder das noch beabsichtigen, ohne die Turmkirche dabei in ihren Rechten zu beschneiden, haben dafür die Gewissheit, dass sie nicht gezwungen werden können, plötzlich zu Verfolgungen zu greifen. Die besonders kirchentreuen Länder wie Shibat und Iriq haben ihrerseits das Recht, an ihrer Politik festzuhalten, ohne von außen zu einer Liberalisierung gezwungen zu werden - aber auch ohne diese Möglichkeit für alle Zeiten aufgeben zu müssen.
Ich gebe zu, dass ich ein großer Freund von gewaltlosen, einvernehmlichen Konfliktlösungen bin. In dem Fall scheint mir aber eine gewaltsame Austragung der Differenzen auch objektiv keine Lösung zu sein.