-
4. März 1945: Gerüchte über den kritischen Gesundheitszustand Josef Stalins
Unbestätigten Meldungen zufolge soll der sowjetische Generalsekretär Josef Stalin einen Schlaganfall erlitten haben. Die wichtigsten Vertreter von Partei und Armee sind angeblich nach Moskau geeilt, um die Handlungsfähigkeit der Sowjetunion zu sichern und vermutlich auch, um im Fall von Stalins Ableben die Macht zu verteilen.
-
5. März 1945: Josef Stalin verstorben
Wie die sowjetische Regierung mitteilte, ist der Generalsekretär der KPdSU heute Nacht an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben. Der stellvertretende Generalsekretär Andrei A. Schdanow, der vom Politbüro zu Stalins Nachfolger erkoren wurde, hat Staatstrauer angeordnet und zugleich versichert, der Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit durch den Aufbau des Sozialismus werde in stalin’schem Geist fortgesetzt.
Weltweit geben kommunistische Parteien und Bewegungen bekannt, sie würden auch weiterhin in Treue zum Vaterland der Werktätigen für das Recht kämpfen und drücken ihre Anteilnahme und Trauer aus. Auch in Washington und London wird Trauerbeflaggung angeordnet, während der deutsche Propagandaminister Josef Goebbels in einer Radioansprache erklärt, die feindliche Koalition stehe kurz vor dem Zusammenbruch und an das „Mirakel des Hauses Brandenburg“ erinnert, als der Tod der Zarin Elisabeth 1762 Friedrich dem Großen den Thron rettete.
-
8. März 1945: Luftoperation über Rhodos
In der vergangenen Woche wurden immer wieder Aktivitäten der türkischen Luftwaffe über der von den Deutschen besetzten Insel Rhodos gemeldet. Dabei gelang es der deutschen Flak, zwei Maschinen abzuschießen. Da die türkische Armee einige Schiffe requiriert und mehrere schwere Brigaden mobilisiert hat, werden Gerüchte über einen Invasionsversuch der türkischen Streitkräfte laut. Der griechische Ministerpräsident Nikolaos Plastiras gibt eine Verlautbarung heraus, nach der man die Dodekanes-Inseln nach dem Krieg als griechisches Territorium beanspruchen werde.
-
9. März 1945: Luftangriff auf Tokio
Die USA unternehmen einen Nachtangriff auf die japanische Hauptstadt. Das Bombardement fordert über 100.000 Tote in der von leichten Holzbauten geprägten Stadt und ist damit der Luftangriff mit der höchsten Opferzahl in der Weltgeschichte.
-
19. März 1945: „Nerobefehl“ Hitlers
Der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler weitet die in den besetzen Gebieten bereits verfolgte Politik der „Verbrannten Erde“ auch auf das Reichsgebiet aus und ordnet an, alle Verkehrs-, Nachrichten- und Industrieanlagen, die in die Hand der Alliierten fallen könnten, zu zerstören. Es solle keine Rücksicht auf die Lebensbedingungen der Menschen genommen werden.
-
22. März 1945: Südlandsymposion im Protektorat Jemen
Mehrere arabische Staaten treffen sich in zum Südlandsymposium, einer Konferenz, auf der eine bunte Programmvielfalt herrscht und zahlreiche wirtschaftliche, politische und militärische Themen diskutiert werden. Insbesondere die ökonomischen Fragen werden ausführlich behandelt und die geplante Zollunion findet großen Zuspruch. Außerdem sind sich die Teilnehmer einig, dass die arabischen Länder dringend modernisiert und ökonomisch entwickelt werden müssen, um den Lebensstandard der Bevölkerung anzuheben und an einem globalen Wettbewerb teilnehmen zu können.
Die militärischen Beratungen enden dagegen eher ergebnisarm, da man kaum davon ausgeht, einer modernen Flotte Paroli bieten zu können und vermutlich einfach erneut die Briten zu Hilfe rufen würde.
Ein Höhepunkt der Konferenz ist die Abschlussabsprache des südjemenitischen Großwesirs Baschar ben Witsch, der seinem Beinamen „Basch“ (im südjemenitischen arabischen Dialekt bedeutet das „der Redenschwinger“) alle Ehre macht und ausführlich auf zahlreiche Themen der Konferenz eingeht. Nach etwa drei Stunden beendet er allerdings seine Rede, weil seine Worte im Schnarchen des kuwaitischen Vertreters unterzugehen drohen. Viele der Eingeladenen danken dem Großwesir überschwänglich für seine weisen, wohlgesetzten Worte. Zu seiner Freude findet aber auch der kuwaitische Delegierte am kommenden Tag ein Präsent der Versammlung vor: In einer von fast allen Teilnehmern unterzeichneten Grußbotschaft wird ihm für seine Rolle beim Ende der Rede gedankt, außerdem liegen einige Süßigkeiten und Kaffeespezialitäten vor seiner Hotelzimmertür.
-
23./24. März 1945: Amerikaner und Briten überschreiten den Rhein
Amerikanische und britische Einheiten überschreiten bei Oppenheim und bei Wesel den Rhein. Der Weg ins Reich ist damit offen, zumal die neu aufgestellten deutschen Truppen kaum mehr über die nötige Ausbildung verfügen, um eine moderne Armee aufzuhalten.
-
29. März 1945: Ostpreußen von der Roten Armee überrannt
In Ostpreußen endet die Kesselschlacht von Heiligenbeil. Etwa 50.000 deutsche Soldaten geraten in sowjetische Gefangenschaft, weil ihnen der Rückzug nach Westen unter schweren Drohungen versagt worden ist. Zwischen der Roten Armee und Berlin stehen nur noch wenige schwach ausgerüstete und kaum ausgebildete deutsche Einheiten. Dennoch weist die deutsche Regierung weiterhin jeden Gedanken an Kapitulation von sich und erhält mit drakonischen Strafen die Disziplin in der verbleibenden Armee aufrecht.
-
2.-6. April 1945: Nationalkonferenz in Ägypten
In Kairo beginnt die vom König einberufene Nationalkonferenz, zu der verschiedenste Gruppierungen und Parteien eingeladen worden sind. Da die politischen Unterschiede sehr groß sind, kann der Monarch sich als Schiedsrichter und moralische Instanz profilieren, zumal einige Teilnehmer seiner Amnestie ihre Freiheit verdanken. Allerdings fordern insbesondere die Muslimbrüder, die Nationalisten und die linken Parteien eine neue Verfassung, die durch einen in allgemeiner, freier, gleicher und geheimer Wahl bestimmten Verfassungskonvent ausgearbeitet werden soll, was die Nationalliberalen wegen ihrer weniger starken Verankerung im Volk ablehnen. Die Autorität des Königs könnte ausreichen, diese Forderung ganz abzuschmettern oder anzunehmen (was allerdings als klare Richtungsentscheidung gelten würde). Alternativ bestünde auch die Möglichkeit, den Verfassungskongress zu unterstützen und zusätzlich einige vom König bestimmte Wafd-Abgeordnete dorthin zu entsenden.
-
9. April 1945: Königsberg kapituliert
Nach der Niederlage der Wehrmachttruppen bei Heiligenbeil wird die Lage im seit Anfang Februar belagerten Königsberg zunehmend unhaltbar. Aus Rücksichtnahme auf die Bevölkerung der Stadt kapituliert General Otto Lasch schließlich vor den Truppen der Roten Armee. Der vielfach wegen Tapferkeit ausgezeichnete Offizier wird – da er den Befehl, die Stadt niemals zu übergeben, sondern sie eher selbst niederzubrennen, missachtete – von Hitler persönlich wegen Feigheit vor dem Feind in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
-
12. April 1945: Keine besonderen Vorkommnisse
In den heutigen Nachrichten ist von einigen kleineren Gefechten in Europa und im Pazifik die Rede, besondere Ereignisse werden aber nicht vermeldet.
-
13. April 1945: Wien von der Roten Armee erobert
Die österreichische Hauptstadt fällt nach zweiwöchigen, schweren und verlustreichen Kämpfen den sowjetischen Truppen in die Hände. Am Ende wandten sich auch viele der sozialistisch orientierten Arbeiter der Stadt, die von Untergrundkämpfern und Agenten mit Waffen versorgt worden waren, gegen die Wehrmachttruppen.
-
16. April 1945: Die Rote Armee erreicht Berlin
Mit dem Angriff auf die Seelower Höhen beginnt die Schlacht um Berlin. Die kaum noch kampftauglichen deutschen Einheiten bestehen größtenteils aus Hitlerjungen und älteren Mitgliedern des Volkssturms. Dennoch erklärt das Regime die Stadt zur Festung, die niemals unzerstört dem Feind in die Hand fallen dürfe. Die Disziplin wird mit brutaler Gewalt und der ständigen Drohung von Hinrichtungen aufrechterhalten.
-
20. April 1945: Nürnberg fällt
Genau an Hitlers Geburtstag erobern amerikanische Truppen die „Stadt der Reichsparteitage“, wo großartige Aufmärsche und Feierlichkeiten den Sieg der „Bewegung“ zu feiern pflegten. Das Reich ist damit faktisch geteilt. Gerüchten zufolge befindet sich der Reichskanzler selbst in Oberbayern, um sich in die „Alpenfestung“ zurückzuziehen.
-
22. April 1945: Stuttgart erobert
Französische Truppen nehmen die schwäbische Hauptstadt Stuttgart ein. In mehreren umliegenden Kleinstädten versuchen lokale Parteigrößen mit geringem Erfolg, noch Gruppen des „Werwolf“ und letzte Volkssturmeinheiten auszuheben.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln