Ah, Betriebsblindheit. Dachte, zu dem Screen kannst du mir nichts relevantes sagen.
Das ändert jetzt aber ziemlich alles!
Ich habe die Erklärtexte meist überflogen, da ich den Großteil schon kenne. Trotzalledem ist mir dieser wichtige Part einfach auch beim Spielen bisher entgangen - was verbrauchen die Leut'? Mit der Info kann ich, so wie du, die Wirtschaft aber bisschen besser steuern und lieber eigene Waren produzieren. Da gibt es dann nämlich einen garantierten Abnehmer.
Meist habe ich bisher auf den zu erzielenden Preis und dem Wissen, was generell gut läuft oder nicht zu welcher Zeit eben gebaut (und dabei natürlich gerne die Boni durch Ressourcen mitgenommen).
Ich habe mir gerade eben die Zeit genommen zu testen, wie wahrheitsgetreu die Handelszahlen sind. Wer sich nur die Story durchlesen will, kann diesen Post einfach überspringen.
Für Interessierte schreibe ich hier auf, was ich herausgefunden habe. Und natürlich dient es mir selber, bevor ich es wieder vergesse. Denn im Internet stehen sonst nicht viele hilfreiche Infos zum Handelsbildschirm oder sie scheinen nicht ganz richtige Erklärungen zu liefern (wie in diesem Paradoxthread).
Hier ein Beispielbild zum Thema Angebot und Nachfrage im internen Markt. Das Bild zeigt den Handelsbildschirm zusammen mit dem Detailscreen von Likör:
tl;dr:
- Die durch unsere Regierung, Fabriken und Bevölkerung verbrauchte Handelsgut-Menge wird logischerweise nie größer als ihre jeweilige Nachfrage.
- Bei den Needs-Tabellen ist zu beachten, dass die für die Produktion durch Artisanen benötigten Güter nicht einberechnet werden. Man findet sie weder unter den Fabrik- noch unter den Bevölkerungsneeds. Daher kann es einem dem Schein nach so vorkommen, dass die Bevölkerung mehr verbrauchen würde, als sie benötigt.
Immerhin wird Detailbildschirm aufgelistet, wie viel die Artisanen für ihre Produktion benötigen. Neben dem Artisanensymbol steht in diesem Fall immer ein Handelsgutsymbol, das angibt was die Artisanen produzieren.- Selbst wenn man ein ausreichend großes nationales Angebot hat, um die interne Nachfrage der Güter zu decken, ist die tatsächlich verbrauchte Menge meistens ein wenig kleiner als die Nachfrage. Höchstwahrscheinlich deswegen, weil sich nicht alle POPs die Produkte leisten können.
- Allerdings tendiert die Bevölkerung dazu deutlich mehr Güter zu verbrauchen, wenn sie auch intern produziert werden. Einige POPs können es sich natürlich auch leisten die Güter zu importieren, wodurch die verbrauchte Menge um einiges höher sein kann als die intern produzierte Menge.
Dennoch kann die Bevölkerung ihren Bedarf anscheinend deutlich besser decken, wenn ihre Güter auch im eigenen Land produziert wird.
Natürlich kann man kann den Bürger außerdem durch möglichst niedrige Zollgebühren dabei helfen ihre Güter zu bekommen. Aber in meinen Tests habe ich herausgefunden, dass z.B. meine Bevölkerung deutlich mehr Kleidung kaufen kann, wenn ich selber produktive Kleidungsfabriken besitze, anstatt dass ich einfach nur den Zollregler ganz nach links schiebe und dadurch Importe fianziell bezuschusse.
Die Zahlen in der Market Activity Tabelle habe ich hingegen nicht richtig verstanden. Sie scheinen nicht sehr hilfreich zu sein und ich würde sie ignorieren.
Hier meine etwas ausführlicheren Testergebnisse, die einige Bugs aufgedeckt haben:
Achtung Spoiler:
Geändert von Tiramisu (08. April 2018 um 12:24 Uhr)
Außenminister: Der Norddeutsche Bund steht kurz davor den Krieg zu verlieren. Wir können erst in einigen Monaten mit einer Kriegsrechtfertigung gegen Deutschland beginnen, wenn unser Friedensvertrag ausläuft.
Trotz ihrer Kapitulation musste Norddeutschland keine Gebiete an Russland oder Frankreich abtreteten. Statt dessen haben die Franzosen es auf die bayrischen Gebiete abgesehen.
In Südamerika ist unser Krieg gewonnen. Kolumbien musste eine Region an Brasilien abgeben.
Österreich hat sich mit Frankreich verbündet, obwohl sie noch vor einigen Jahren diplomatisch isoliert waren. Auf indirekte Weise ist das auch in unserem Interesse, weil wir nicht mehr die einzige Nation sind, die Österreich im Kriegsfall schützen müssten. Deutschland wird derweil von anarcho-liberalen Rebellen heimgesucht.
Außenminister: Es wird noch über ein Jahr lang dauern, bevor wir einen Rechtfertigungsgrund für einen Krieg gegen Deutschland finden.
Jetzt aber gegen die Deutschen
Interessante Aufstellung, die du weiter oben angestellt hast. Noch nicht ganz fertig gelesen, aber mir für später notiert.
Ich schreibe in ein oder zwei Tagen weiter, weil ich meine Zeit erst mal zum Spielen nutzen will. Denn ab morgen muss ich wieder weg, weswegen ich meistens nicht mehr zu Hause am heimischen Rechner sitzen kann. Victoria 2 läuft auf meinem Laptop nämlich nicht.
Deutschland und Italien haben bei ihrer Gründung kläglich versagt.