Psychische Erkrankungen

[TeeRohr]

Ne, kam absolut aus dem „Nichts“ als ich von der Terrasse wieder nach drinnen ging.
Ich weiß aber nicht mehr ob es da gerade mal wieder ein triggerndes Event gab. Telefonat oder Nachricht.

Keine Ahnung. Jedenfalls war es heftig, aber da nix passiert ist und seither auch nicht noch mal vorkam ist alles gut.

[wisthler]

Sowas hatte ich eine ganz Zeit lang. Und nicht mit Panik verbunden, sondern eher: "ja gut das wars dann eben". (mit längerer Überlegung was ist die einfachste Art meiner Fähigkeiten bedingt das zu "erledigen")
Zurück gehalten hat mich meistens die gesellschaftliche Verantwortung (Eltern, Verwandte, Geschwister, Freunde, selbst Arbeitskollegen) und nicht ich selbst. Die psychologischen Kniffe, die man in einer Behandlung lernt, kenne ich, klar Medikamente hätten u. U. geholfen.

Aber seit einigen Jahren habe ich einiges geändert, von Sport, zu Ernährung, auch gesellschaftlich und es kommt so gut wie gar nicht mehr vor. Und wenn gewinne ich den Kampf zu 99,9% relativ einfach mittlerweile. (hoffen wir dass das 0,1% nie vorkommt )

[Tohuwabohu]

Es sind 0,1%.

Psycho-Doc meint, es wäre bei mir nicht unbedingt Borderline, sondern ginge eher Richtung posttraumatischer Belastungsstörung - beschissene Kindheitserinnerungen, die sich hochgegraben haben und mich emotional triggern. Würde einiges schlüssig erklären. Da müssen Profis ran. Wäre schwierig von Borderline auseinander zu halten, aber zumindest behandelbar.
Womöglich auch noch alles überlagert durch ne Depression - was mir aber schwer fällt zu akzeptieren, da ich mich keineswegs niedergeschlagen fühle.

[wisthler]

Ups.

[Mongke Khan]

Ja, ist tricky. Depression ist ja nicht gleich deprimiert.

Mir hat irgendwann tatsächlich der Spruch "Don't let them win" geholfen. Obwohl ich nicht genau weiß wer mit "them" gemeint ist, aber seither begreife ich mein Leben eher als Spiel, das ich nicht verlieren will. Weil ich es hasse, zu verlieren. Und(!) bei mir auch nie eine ernsthafte psychische Erkrankung diagnostiziert wurde.

[Baldri]

Hmm. Mir wollte trotz mehrmaligen Nachfragen auch niemand nen Stempel aufdrücken. Ich ging davon aus, dass es abrechnungstechnische Gründe gibt. Inzwischen finde ich es aber ganz gut keinen Stempel zum verstecken zu haben.

Auch wenn damals eine finale Gewissheit schön gewesen wäre, so ist das langfristig besser.

[Brabrax]

Ja, ist tricky. Depression ist ja nicht gleich deprimiert.

Medizinisch gesehen nicht. Gesellschaftlich werden Betroffene leider viel zu oft über einen Kamm geschert.

[nordstern]

Ja, Depression wird leider oft von Ärzten (wenn man keinen wirklich guten erwischt) als Erkrankung diagnostiziert und nicht als Symptom. Ne Bekannte hat ne Bipolare Störung... und es ist erschreckend wieviele ausgebildete Psychologen und Psychiater sie um den Daumen wickeln kann, das sie doch garnichts habe. Selbst wenn wir den Ärzten sagen, was sie hat und sie es wissen. Erschreckend ist das. Vermutlich liegt das aber einfach auch daran das die Ärzte gerade in Akutkliniken wie sie jeder Landkreis für psychische Notfälle bereit halten muss (fast wie Notaufnahme nur nicht 24h aber auch 7/365) einfach nicht die Zeit haben und die Patienten in 10-15min abarbeiten. In der Zeit kann man sowas aber garnicht erkennen.

Hatte ich am Anfang auch. Wurde mit Depression vor 12 Jahren in ne Klinik gebracht.. ok.. ich habe mich auf Empfehlung des Arztes selbst rein gebracht. Dort wurde das bestätigt. Aber der Psychologe dort merkte sehr schnell dass der Kern woanders lag und die Depression nur eine Folge war, wenn es überhaupt eine Depression war und nicht nur ein depressionsähnliches Symptom.

Inzwischen zeichnet sich ab, das die ganze Sache ein seeeehr tiefes Loch ist und je tiefer man gräbt, desto mehr Symptome werden aufgedeckt, aber nicht die Ursache^^. Ich habe zwar inzwischen nen Verdacht, aber mehr auch nicht. Nur das es verdammt schwer ist "tiefer" zu graben, während zeitgleich die Ursache immer neue Erdschichten (Symptome) oben drauf schüttet.

Allerdings war ich bisher nie so wie ihr das meint. Ich hatte zwar auch Situationen wo ich Angst um mich slebst hatte. Aber das war eher die Angst davor was passiert, wenn man nicht mehr die Kraft hat oder mal nen kurzen Aussetzer um gegen die Panikattacke oder besser gesagt gegen die dadurch getriggerte Fluchtreaktion anzukämpfen, die unweigerlich meinen Tod zur Folge gehabt hätte. Nur interessiert das leider die Panikattacke und die Fluchtreaktion bzw. den Fluchtweg nicht wirklich. Das war mehrere Monate echt beängstigend.

Wg meiner Ernäherung: Ich taste mich langsam vor. Nicht so wie ich es will, aber doch besser als garnichts. Langsam scheint sich abzuzeichnen, das ich komischerweise (war bisher nie so) auf Weizen zu reagieren scheine. Auf jeden Fall bekomme ich nach dem Essen von Weizen etwa 24-36h danach Durchfall und Darmkrämpfe sowie Blähungen die mehrere Tage anhalten. Ob das ne Unverträglichkeit, Gluten oder so ist, weis ich nicht aber ich hatte das noch nie, ggf. ist es mein Darm also auch einfach nicht mehr gewöhnt zu verdauen. Ich weis z.b. das mein Darm auf Vollkorn vergleichbar reagiert weil er die Körner nicht mehr verdauen konnte. Musste ihn auf die Harte Tour wieder dran gewöhnen. Studentenleben und Fastfood hat halt auf Dauer seinen Preis.


Ich sehe hier aber auch kritisch wie das nach deutschem Recht geregelt ist mit Zwangseinweisungen. Ich kann es verstehen, das man da vorsichtig sein muss. Aber das System geht komplett an psychischen Erkrankungen vorbei. So gibt es keine Handhabe gegen Personen die keine Gefahr für sich selbst oder Dritte darstellen. Ebenfalls gibt es keine Möglichkeit Menschen temporär die Geschäftsfähigkeit abzuerkennen. Und das obwohl es psychische Erkrankungen und Phasen gibt wo die Leute eigentlich nicht frei rumlaufen sollten oder nicht Geschäftsfähig sind und es gibt keine Möglichkeit sie zu behandeln. Ich würde mir da ne Regelung wüschen die es ermöglicht Personen wenigstens einen Tag da zu behalten. Oft reicht ja schon ein Schlafmittel und Schlaf für eine Besserung.

Meine Schwägerin hat sich so ihr Leben zerstört. Sie hat eine Bipolare Störung und hat während einer Phase folgendes getan:
1. Sie hat sich über alle Maßen verschuldet und sich lebenslang finanziell faktisch für nichts ruiniert
2. Als wir sie dann in eine klinik bringen wollten, hat sie sich geweigert und ist abgehauen, es gab keine Handhabe und weder ihr Mann noch ihre Kinder oder Freunde haben sie irgendwie überreden können
3. Sie hat einen SEK-Großeinsatz ausgelöst indem sie behauptet hat ihr Mann wollte sie Umbringen und hätte ungesicherte geladene Waffen und Kriegswaffen im Haus.. natürlich stimmte beides nicht. Er hatte zwar Waffen aber alle verschlossen außerhaus wg ihrer Erkrankung, da er 2.Bundesliga schießt in nem Schützenverein.
4. Ist spurlos abgehauen und hat sich panisch von allen Menschen bedroht gefühlt, sie wollten sie umbringen und wurde schließlich nichts im schlafanzug 25km entfernt gefunden. Was Glück ist, Leute mit so einer Erkrankung können auch auf immer verschwinden. Obwohl sie aber bei dem Wetter dem Kältetot ausgesetzt war, war sie immer noch nicht einweisungspflichtig.

Am Ende haben wir sie doch dazu bekommen und nach der Behandlung nimmt sie Medikamente und sieht es ein. Aber durch die fehlende Behandlung hat sie bleibende Schäden in Form einer Schizophrenie bekommen. Was normal ist wenn die Schübe nicht behandelt werden.

Sie muss nun aber damit Leben, das sie sich und ihre Mann ins finanzielle Aus gestürzt hat und ihre Ehe ruiniert hat. Und das alles hätte verhindert werden können wenn es die Möglichkeit gäbe Menschen die psychisch temporär nicht zurechenfähig sind 1-2 Tage stationär zu behandeln. Vorallem da die Erkrankung ja bekannt war.

[phimbs]

Durch die Möglichkeit der Privatinsolvenz gibt es doch die Perspektive aus den Schulden wieder raus zu kommen. Und wie hat sie auch ihren Mann finanziell ruiniert? Hat sie seine Unterschrift gefälscht?!

[wisthler]

Und wie hat sie auch ihren Mann finanziell ruiniert? Hat sie seine Unterschrift gefälscht?!

Ich vermute Sie waren einfach verheiratet.

[phimbs]

Trotzdem bleiben es dann ihre Schulden.

[TeeRohr]

@Nordstern: lass dich mal auf Glutenunverträglichkeit checken. Mein Ex-Schwager ist jahrelang nur ungern unter Menschen gegangen und das war auch nicht dramatisch…eines Tages wollte/konnte er nicht mehr vor die Tür. Einfach so.

Wir und warum auch immer, aber Gluten war hier die Ursache. Das hat ihn psychisch immer unwissentlich irgendwie beeinflusst und irgendwann war einfach Schluss.

Ich selbst kenne mich damit nicht aus, aber offenbar kann eine Unverträglichkeit viele Folgen haben. Insofern, wenn du weißt, dass du auf Weizenmehl reagierst - Check es mal. Schaden kann es ja nicht.

[Hubabl]

@Nordstern: lass dich mal auf Glutenunverträglichkeit checken. Mein Ex-Schwager ist jahrelang nur ungern unter Menschen gegangen und das war auch nicht dramatisch…eines Tages wollte/konnte er nicht mehr vor die Tür. Einfach so.

Wir und warum auch immer, aber Gluten war hier die Ursache. Das hat ihn psychisch immer unwissentlich irgendwie beeinflusst und irgendwann war einfach Schluss.

Ich selbst kenne mich damit nicht aus, aber offenbar kann eine Unverträglichkeit viele Folgen haben. Insofern, wenn du weißt, dass du auf Weizenmehl reagierst - Check es mal. Schaden kann es ja nicht.

Hm, das klingt schwer vorstellbar. Aber da ich selbst auch nicht so gern unter Leute gehen probier ich das mal aus.

[Flati]

Unverträglichkeiten sind blöd und manchmal schwer zu finden wenn man nicht weiß wonach man suchen soll. Mein Töchterchen hatte auch immer Bauchschmerzen, die haben auch ewig nichts gefunden und dann auf die Psyche in Verdacht gehabt. Jetzt hat sich rausgestellt sie verträgt keine Fructose, nachdem wir mal direkt zu einer Kinderallerlogin sind. DIe Bauschmerzen waren auch nie wirklich weg, ist auch logisch Fructose ist defakto fast überall drin (übrigens auch im Haushaltszucker, andere Süßstoffe sind auch irgendwo problematisch).

Die Kinderärztin hatte auch schon mal Lactose/Fructose untersucht allerdings nur irgendwie übers Blut. Das hat nicht ausgeschlagen, Die Kinderallerlogin hat die nochmal zu einem Atemtest in KH geschickt direkt auf Lactose/Fructose. da hat sich die Fructoseunverträglichkeit rausgestellt.

[Hubabl]

Muss das ätzend sein. Nicht nur dass man damit bestraft ist, sondern ist man dann kulinarisch gesehen ein nicht gern gesehener Gast.