Willkommen zu meiner frisch gewonnenen Wahl als Präsident in Sambia!
"Democracy 3" ist glaube ich bereits ein wenig bekannt hier, es gab schon die eine oder andere Story.
Das Grundspiel ist eigentlich ein Sandbox-Spiel. Man übernimmt die Regierung in einem Industrie-Staat, und kann wild und lustig an Reglern herumspielen, alles beeinflusst jeweils andere Dinge ein wenig, und man kann so versuchen, aus den USA ein sozialistisches Traumland zu machen, oder in Deutschland irgendwelche Steuern und Gesetze einzuführen.
Ziel des Spiel ist es, die nächste Wahl zu gewinnen, indem man bestimmte Bevölkerungsgruppen zufrieden stellt. Wobei das Spielgefühl weniger etwas mit Politik zu tun hat, als mit der Frage, was genau passiert, wenn man bestimmte Regler hoch und runter zieht.
"Democracy 3: Africa" macht das ganze eine Stufe kompetitiver: Die Länder, die zur Auswahl stehen, haben alle echte Probleme, meistens eine ziemlich schwache Wirtschaft, und irgendwie fehlt es ständig an allem. Man hat nicht genug Geld, nicht genug Bildung und nicht genug Infrastruktur, um wirklich voran zu kommen. Ach ja, und da ist dann wie gesagt noch die Kleinigkeit mit den Wahlen.
In "D3: Africa" kann man allerdings, um zumindest einige dieser Probleme zu beheben, radikal auf Diktatur umstellen. Was dann allerdings wieder für ganz eigene Probleme sorgt und normalerweise nicht ganz so gut für die Wirtschaft ist.
Nach einem ersten, erfolgreichen Versucht mit Botswana, einem vergleichsweise urbanen Land mit gut ausgebildeter Bevölkerung, wage ich mich jetzt an Sambia. Und das Civ-Forum darf helfen.
Wir übernehmen das "Forum für Demokratie und Entwicklung". Unsere Amtszeit beträgt 5 Jahre, und man kann höchstens zwei Mal wiedergewählt werden. Mal schauen, was wir in 10 Jahren auf die Reihe bekommen. Man KANN übrigens auch als Präsident beschließen, diese Parameter zu ändern , aber mir gefällt eigentlich die Idee eines festen Endes. Mal schauen.
Der erste Blick auf unser Land ist schon mal recht ernüchternd.
Unsere Wirtschaft ist mies, unsere Gesundheit ist mies, unsere Bildung ist mies.
Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Armut auch... hey, wenigstens die Kriminalität ist nicht im roten Bereich!
Der Bildschirm grüßt uns mit...
... hui.
Also, ich sage es mal so: Rote Punkte sind "Problemfelder". Grüne Punkte sind "Vorteile". Wobei das noch so eine Sache ist... der grüne Punkt da rechts ist zum Beispiel "reiche Mineralvorkommen". Das ist zwar gut für die Wirtschaft, aber nicht so gut für die Umwelt.
Und rote Punkte hat es... eine Menge.
Jeder rote Punkt trägt fast sicherlich dazu bei, dass irgend eine Bevölkerungsgrupper überproportional unglücklich ist, und außerdem im Zweifelsfall ein wichtiges Kerngebiet (Wirtschaft, Gesundheit...) darunter leidet. Also ist es schon mal eine gute Idee, diese Probleme anzugehen...
Gleichzeitig müssen wir natürlich Wahlen gewinnen.
Der Bevölkerungskasten erklärt uns, wie uns die jeweiligen Gruppen mögen oder nicht mögen.
Noch wichtiger am Anfang aber: Die grauen Balken sagen uns, wie stark die jeweiligen Gruppen im Land vertreten sind.
Wir lernen also: Die Städter mögen uns sehr.
Konservative, Liberale, ethnische Minderheiten, Gewerkschaftler, Arme, Frauen, Umweltaktivisten und Kapitalisten mögen uns nicht. Das ist bei den Liberalen eher unwichtig, weil die sind fast inexistent ("Liberale" sind ein Sammelbegriff für das, was im Deutschen wohl eher "Demokraten" oder "Linksliberale" wären, also alles das, was zu einer gesellschaftlich freieren Atmosphäre beiträgt).
Konservativ dagegen sind eigentlich fast alle. Außerdem ein hoher Anteil an Religiösen, Sozialisten, Patrioten...
Wenn wir uns beliebt machen wollen, sollten wir also zunächst mal eine eher konservativ-religiöse Politik einschlagen. Eventuell mit einem sozialen Touch...