[Factorio] Alles kommt aus dem Ozean

[Gullix]

N'abend,

ich versuch mich mal wieder an einer Story. Ja, das Spiel gibts noch, und ich spiel's auch immer noch. Habe ein paar Freunde vom Spiel überzeugen können, und mir mit denen einen kleinen Server gemietet. 2-3 Euro im Monat dafür, dass man nicht herumnetzwerken und IPs rumschieben muss, sinnvolle Investition. Jetzt gab's letztens eine neue Version, solange die nicht "stable" ist, updatet der Hoster nicht. Deshalb spielen wir alle lokal ein bisschen herum, neue Version ausprobieren, bis sie stable ist.

Ich spiel ja immer ganz gerne mit Mods. Hier gibt es eine Story von früher, wo ich Bob's Mods ausprobiere. Diese Story wird auch mit Mods sein, unter anderem mit dem Bob-Modpack aus der anderen Story. Wer das Spiel nicht kennt und mitlesen möchte, sollte vielleicht in die andere Story reinschauen und die Erklär-Posts dort drüben lesen, die ich im Startpost verlinkt habe. Ihr könnt auch gerne hier alles fragen/sagen, was ihr meint.

Es sind zwei Bequemlichkeitsmods drin: "Bottleneck" zeigt an jeder Maschine mit einem farbigen Punkt an, ob sie arbeitet (grün), oder ob Material fehlt (rot), oder ob der Output blockiert ist (gelb). Damit findet man schneller, wo es klemmt. Und "Squeak Through", damit klemmt man nicht mehr zwischen Gebäuden fest, sondern kann überall durchlaufen. Außerdem spiele ich mit dem Space-Extension-Mod, der macht das Lategame länger. Statt einer Rakete mit Satellit braucht man 40+ Raketenstarts mit verschiedenen Dingen, weil man sich im Orbit einen Raumhafen baut und den mit Bauteilen versorgt, die am Ende das Raumschiff nach Hause werden. Man braucht irre viel Ressourcen für das Raumschiff.


Außerdem sind noch ein paar andere Mods drin, whatever, erstmal Spiel starten und gucken.





...

Wait, what?


Nur Wasser, kein Land, keine Erze? Wie soll das gehen?

Ja, genau so geht der Mod. Er heißt "Sea Block" - man startet auf einer kleinen Insel, die ganze Karte ist Ozean. Die ganze? Nein, es gibt da ein kleines Dorf... pardon, falsches Setting. Es gibt ein paar kleine Inseln, auf denen sitzen Beißer (oder nur Würmer, hab ich noch nicht rausgefunden), auf die stößt man irgendwann, muss man halt erschießen. Aber erstmal sind wir allein mitten im Ozean ohne alles.

Möglich gemacht wird das über ein paar neue Rezepte in den Mods. Das Ziel ist es, aus gepumptem Meerwasser alles zu erzeugen, was man bei Factorio bauen will. Ja, Werkzeuge, Maschinen, Hochöfen, Transistoren und was man sonst so für eine moderne Fabrik braucht. Neben mir steht eine Kiste mit genug Maschinen für den Start. Als allererstes brauche ich allerdings mehr Platz - ich kann meine Insel vergrößern, indem ich "Landfill" benutze. Dafür brauche ich große Mengen Steine, das gehe ich als erstes an.

[Gullix]

Die Kiste enthält diverse Maschinen, und mit der Mod sind diverse Technologien von Anfang an freigeschaltet. Sonst wäre es ja auch unmöglich. In der Kiste ist genug Landfill für 1000 Felder, also etwa 30x30 Felder. Nicht viel, aber genug für den Anfang. Das allererste Ziel ist es, Steine herzustellen, um daraus mehr Landfill produzieren zu können. Ich brauche mehr Platz als 30x30, soviel steht fest.





Nach kurzer Zeit steht die erste, primitive, Produktionskette:



Links eine Pumpe. Das Wasser kommt in einen Elektrolyser, der erzeugt Wasserstoff, Sauerstoff und Dreck. Wasserstoff und Sauerstoff brauche ich erstmal nicht, das wird einfach durch die beiden Schornsteine rausgepustet. Der Dreck kommt in einen Crusher, wird dort verdichtet. Dabei kommt Steinstaub heraus, daraus kann ich manuell Landfill herstellen. Da ich leider noch keine Greifer habe, habe ich aus den paar Eisenplatten zwei primitive Verbrennungs-Greifer hergestellt, damit ich nicht alles selber machen muss. Trotzdem ist die Zeit vor elektrischen Greifern ziemlich lästig, Greifer werden das erste sein, was ich herstelle wenn ich über den Start hinaus bin.

Das ganze wird aus Solarplatten gespeist, die bei der Startausrüstung dabei waren. Ich lege ein paar mehr aus, und fühle mich sofort beengt. Ich brauche mehr Landfill... ich baue mal direkt einen zweiten Elektrolyser.





Als nächstes stehen Algen auf dem Plan. Brennstoff braucht man immer.

[Paidos]

Das sieht ja mal interessant aus Erinnert mich sehr an die Skyblock-Challenge aus Minecraft

[Gullix]

Algenfarmen sind hier der einzige Weg, an brennbares Material zu kommen. Es sind ein paar Algenfarmen vorhanden, und das Rezept sieht so aus:




Mineralwasser und Kohlendioxid, das ist machbar. Mineralwasser kann ich aus normalem Wasser herstellen, indem ich noch Dreck hinzufüge. Kohlendioxid erfordert nur Kohle, und die kriege ich, indem ich ein paar Holzpellets aus der Startausrüstung in den Schmelzofen werfe.



Ich baue erstmal zwei Algenfarmen, mal sehen wann ich mehr brauche. Vermutlich ungefähr in dem Moment, wo alle Solarplatten ausliegen und ich mehr Strom brauche, weil ich dann viel Brennstoff für Strom brauche.

[Gullix]

Das sieht ja mal interessant aus Erinnert mich sehr an die Skyblock-Challenge aus Minecraft

...also, hehe, jetzt musste ich erstmal gucken was die Skyblock-Challenge ist. ja, das ist quasi dasselbe in Factorio. Alles ausm Nichts, am Anfang viel Handarbeit, am Ende wie ein normales Spiel, nur fühlt es sich besser an.

[Baldri]

Cool.

[Gullix]

Schauen wir mal weiter. Bis zu den ersten Erzen habe ich den Mod schon probegespielt, wir sind also noch in dem Bereich in dem ich weiß was ich tue.


Das nächste Ziel ist Schwefel. Man kommt hier nur über Schlamm ("slag slurry", wie auch immer man das übersetzen soll) an Erze, und für den muss ich Dreck und Schwefelsäure kombinieren. Schwefel kann man bekommen, indem man Kohle reinigt, das ist dieses Rezept:




Destilliertes Wasser und verdichtete Kohle wird Koks und schwefliges Abwasser. Destilliertes Wasser geht, das ist das große Gebäude, trennt normales Wasser in destilliertes Wasser und Salzwasser. Mit dem Salzwasser kann ich nichts anfangen, das kommt in die Kläranlage, das ist das Gebäude über der Hydro-Fabrik.


Danach muss das Schwefel-Abwasser aufbereiten. Eine zweite Hydro-Fabrik benutzt dieses Rezept:



Dabei kommt Schwefel, Mineralwasser und destilliertes Wasser raus. Das destillierte Wasser wird direkt an den Anfang der Produktionskette angeschlossen, das Mineralwasser nutze ich in den Algenfarmen. Insgesamt sieht die Produktionskette damit so aus:






Bisschen unübersichtlich durch die vielen Rohre, und die verschiedenen Arten Wasser sehen auch ziemlich ähnlich aus. Ich muss noch viel manuell machen, weil das destillierte Wasser aus zwei Quellen kommt und ich noch keine Regelungs-Ventile habe. Da baue ich regelmäßig die Rohre ab und dran, je nach Füllstand. Aber hier kann ich mir regelmäßig Schwefel rausnehmen und zur nächsten Produktionskette tragen - die gleich kommt.

[Gullix]

Die gewonnene Schwefelbrühe muss nun zu Schwefelsäure werden. Ich habe ja schon Schwefel, daraus Schwefeldioxid braucht - Überraschung - noch Sauerstoff. Den habe ich, als Nebenprodukt der Wasser-Elektrolyse. Jetzt lasse ich ihn nicht mehr nutzlos zum Schornstein raus, sondern benutze ihn in der Chemiefabrik. Außerdem brauche ich noch destilliertes Wasser. Ich puzzele eine Weile an den Rohren herum, am Ende siehts so aus:




Nach oben geht es weiter. Eine Maschine macht aus Schwefelsäure und Dreck (muss ich immer per Hand nachfüllen), den Slag Slurry, und darüber steht die Filtriereinheit, die daraus endlich Mineralschlick macht. Damit's nicht zu langweilig wird, das Rezept für Mineralschlick sieht so aus:



Man braucht nochmal destilliertes Wasser und Kohlefilter. Kohlefilter muss man regelmäßig erneuern, Kohle gewinne ich ja aus Zellulose, die ich in den Algenfarmen gewinne. Noch etwas, was ich regelmäßig selber machen muss.

Oben hin kommt dann endlich der Crystallizer. Der macht aus dem Mineralschlick Erz. Sagte ich Erz? Nun, nicht Eisen- oder Kupfererz, das wäre ja viel zu einfach



Die Erze sind auch alle ein bisschen überarbeitet. Es gibt jetzt sechs Erze: Saphirit, Jivolit, Stiratit, Crotinium, Rubit, Bobmonium. Die kann man auf verschiedene Arten aufbereiten und mischen, damit die üblichen Materialien herauskommen. Fürs erste ist nur wichtig, dass man Saphirit und Stiratit im Crusher verdichten und dann schmelzen kann, dabei erhält man Eisen- und Kupferplatten. Ich werde erstmal nur den einen Crystallizer benutzen und manuell umstellen. Das allererste, was ich mit Eisen und Kupfer produzieren möchte, sind Inserter. Das ganze manuelle Gefuddel will ich natürlich so schnell wie möglich weghaben.


So sieht meine Fabrik aus, als ich die ersten Eisenplatten schmelze:



Landfill ist auch fast aufgebraucht, obwohl ich zwischendurch immer wieder welche gebaut habe.

[Gullix]

Da ich jetzt Eisen- und Kupfererz habe, kann ich ein paar Dinge bauen. Inserter (goodbye Burners ), Labore damit ich Automation erforschen kann. Das sind erstmal die Prioritäten. Da ich die ganze Zeit Platzmangel habe und nicht genug Landfill, will ich zügig eine etwas größere Produktionskette für Landfill bauen - für die Assembler brauche ich aber die Forschung Automation.



Stellt sich raus, Inserter und Labore brauchen einfache Schaltbretter, die ich ohne Holz nicht einfach bauen kann. Es gibt aber einen Weg über braune Algen...



dafür brauche ich Salzwasser. Das hab ich schon, wird im Moment in der Kläranlage entsorgt. Umleiten geht ja schnell.


Ich baue ein paar Inserter, kann sie aber noch nicht überall benutzen, weil ich mangels Platz die ganzen Gebäude eher kreuz und quer gebaut habe. Höchste Zeit, Automation zu erforschen. Ich stelle ein paar Mal zwischen Saphirit und Stiratit hin und her, baue ein Labor und zehn Forschungspacks, dann sieht es so aus:




Das Spielen ist gerade enorm viel manuelles rein und raus. Dreck zur Slag-Slurry-Produktion, Kohlefilter erneuern, Zellulosefasern in den Kohleofen, kristallisiertes Erz in den Crusher und von dort in den Ofen. Nach einer Weile steht wenigstens die Landfill-Produktionskette, die braucht kein Babysitting mehr:



Nachts ist Stromausfall - mir fehlte Platz für Solarplatten. Die Energieproduktion werde ich wohl bald auf verbrannte Algenzellulose und Dampfkraft umstellen.


Ich verdopple die Landfill-Produktion, braucht man eh.



Und noch einmal Quality of Life: Die Kohlefilter musste ich ja bisher regelmäßig erneuern, das macht jetzt ein Assembler für mich.



Hier muss ich zwar noch regelmäßig die Kiste mit Kohle nachfüllen, aber längst nicht mehr so oft wie ich bisher Filter erneuern musste.

[Gullix]

...also, es gibt nachts ja regelmäßig Stromausfälle, darum kümmere ich mich jetzt.

Ich gehe nach Süden und hole Landfill. Eine Sache, die inzwischen von selbst läuft und ordentlich Output liefert.




Ich baue Algenfarmen - jetzt sind es vier Stück, und die Produktionskette die die Algen zu Holzpellets und Kohle verarbeitet:




Als nächstes muss ich mal die Erzproduktion erhöhen. Da manuell Dreck reinwerfen müssen ist lästig, und es ist auch zu wenig. Ich brauche mehr Elektrolyser.

[Fimi]

Forum gehts in dem Spiel?

[Peacem4ker]

Das sieht nach nem witzigen Mod aus
Ich spiel grad ne quasi Vanilla mit 0.15, bei der ich zum ersten mal exzessiv auf Züge setze. 2-3 Komfort Mods hab ich glaub ich drin, aber nichts wirklich spielveränderndes. Ich bin gespannt und werde sicher mitlesen

[Gullix]

...also, normalerweise ist das ein Aufbauspiel. Du hast ein paar Bodenschätze (Eisen, Kupfer, Kohle ...), baust Bergwerke drauf und dahinter Gebäude, die das zu allem möglichen Zeug weiterverarbeiten. Es ist einigermaßen nerdig mit den ganzen Crafting-Rezepten, und der Optimierung und so. In diesem Mod ist es ziemlich arg anders, weil es halt keine Erze gibt sondern man die erst ziemlich umständlich aus dem Wasserfilter gewinnen muss.


Ich hab gestern Abend noch einen Teil gespielt - mehr Algen, und mehr Dreck für mehr Erze.

[Gullix]

So, jetzt gehts mal weiter. For the record, das Spiel zieht sich eeeeecht doll in die Länge. Das aktuelle Save hat schon fast fünf Stunden Spielzeit drin, die meiste Zeit geht mit manuellem Craften drauf, oder Warten auf Erz. Für jeden Assembler (etwa 25 Metallplatten) muss man ein paar Minuten auf die Erze warten, und dann noch eine Weile im Inventar bauen. Inserter auch. Fließbänder auch. Splitter... you get the point


Wie diese seriösen Menschen hilfreich anmerken:

...
Holz ist vielseitig.
Du kannst es verbrennen, du kannst es sägen.
Wenn du es verbrennst, dann spendet es Wärme.
Wenn du es sägst - dann nicht.


Ich mache ja aus Algen Zellulose, die ich verbrenne um den Strom zu erzeugen. Andererseits brauche ich die Zellulose auch für andere Dinge, deshalb ist der Strom knapp. Ich baue mal großflächig die Algenproduktion aus:




Als nächstes wird der andere Engpass angegangen, die Erze. Für die Slag-Slurry-Produktion brauche ich Dreck, der kommt bei der Wasser-Elektrolyse raus. Ich baue mal ein paar mehr Elektrolyser, sodass durchgängig Slag Slurry produziert wird:



Das sollte die Erzproduktion verdoppeln. Schauen wir mal bei den Algen vorbei - es fehlt Mineralwasser. auch da braucht es mehr Elektrolyser. Mal sehen, ob drei reichen für fünf Algenfarmen.




Nächstes Projekt: Noch mehr Erze. Und mal gucken, ob sich irgendeins der Erzsortier- oder Prozessierrezepte lohnt.

[Gullix]

...also, als erstes schaue ich mal, was der aktuelle Engpass ist. Stellt sich raus, das Kristallisieren von Mineralschlick zu Erz, und ich habe noch einen Crystallizer in der Startausrüstung. Den baue ich,



und damit ist auch alles verbaut was ich von Anfang an hatte. Ein paar Schornsteine und Kläranlagen, die brauche ich aber auch nicht, weil ich die Nebenprodukte benutze statt sie zu entsorgen. Ich kann aber noch keine weiteren Filter / Crystallizer bauen, die brauchen komplizierte Elektronik. Ich muss noch eine Weile mit der aktuellen Rate an Erz leben.


Dann werfe ich einen Blick auf die Rezepte. Stellt sich raus, es gibt viele Wege, aus Stiratit, Saphirit etc Metalle zu gewinnen. Ich schreib die mal hier hin, dann kann ich hier nachschlagen.

- Crushen und dann direkt schmelzen: 100 Saphirit -> 66 Eisenplatten und 50 Steinstaub
- dasselbe für Stiratit, ähnliche Zahlen: 100 Stiratit -> 66 Kupferplatten und 50 Steinstaub

Mit einem Erzsortierer geht mehr. Erzsortierer kann ich schon bauen, der braucht nur primitive Elektronik.

- crushen, sortieren, dann schmelzen: 100 Saphirit -> 50 Eisenplatten, 25 Kupferplatten, 25 Dreck.
- dasselbe für Stiratit: 100 Stiratit -> 50 Kupferplatten, 25 Eisenplatten, 25 Dreck.

Ich kann einfache Metallurgie erforschen. Die Maschinen dafür kann ich bauen, nicht billig aber nur primitive Elektronik drin. Das erlaubt schnellere Umwandlung von Eisenerz in Eisenplatten und Kupfererz in Kupferplatten. Kein Vorteil, ich kann ja auch einfach mehr Öfen bauen, Öfen sind billig. Nagut, einen kleinen Vorteil gibts: In einem Zwischenschritt ist das Eisen flüssig, Flüssigkeiten lassen sich leichter transportieren als normale Gegenstände.

Interessanter wird es, wenn ich Advanced Metallurgy erforsche. Dann gibt es Umwandlungen von zwei Eisenerz in drei Eisenplatten, wenn man noch Koks hinzufügt, oder dasselbe mit Kupfer und Sauerstoff. Da Advanced Metallurgy aber grüne Forschungspacks erfordert, ist das noch Zukunftsmusik. 50% Produktivitätsbonus ist aber megaviel.

Es gibt auch bessere Sortierrezepte, die nicht gemischten Output haben. Da gibt es zB 2x Saphirit und 2x Jivolit -> 4x Eisenerz. Auf Dauer ist das interessant, weil dann nicht ein Rückstau von Kupfer die Eisenproduktion lahmlegen kann.



Fürs Erste werde ich mal auf Sortieren umstellen, doppelt so viele Eisen- wie Kupferplatten könnte hinkommen. Ausbeute von 66% auf 75% steigern ist ja erstmal nicht schlecht. Und ein paar basic Dinge automatisieren, Inserter und primitive Schaltbretter und so.