Hacksaw Ridge
Der Trailer
Der Plot
Desmond Doss ist ein junger Mann Anfang der 40ziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Der zweite Weltkrieg ist im vollem Gange und sein Bruder wird zum Dienst gerufen. Er selbst verpflichtet sich ebenfalls, allerdings will er auch seinen Glauben respektieren. Und dies bedeutet, dass er keine Waffe anfassen darf. Dies führt natürlich dazu, dass er einige Probleme während seiner Ausbildung bekommt. Trotzdem will er seinem Land dienen, die Frage ist eher ob er es wirklich kann...
Die Bewertung:
Dieser Film beruht auf eine wahre Geschichte. Was daran alles wahr ist und was aus dramaturgischen Gründen hinzugefügt wurde, kann ich nicht beurteilen - habe ich auch nicht versucht rauszufinden.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal der junge Desmond Doss und einmal der Desmond Doss der sich verliebt, zur Ausbildung geht und am Ende in Okinawa landet. Die Schlachtszenen sind sehr stark inszeniert und beschönigen auch nichts. Dort wird gestorben und nicht einfach schnell und friedlich sondern die Soldaten werden zerfetzt, zerstümmelt und zum sterben zurückgelassen. Die Kamera hält da auch drauf, insofern bekommt man durchaus einen Eindruck vom Gemetzel. Die Figur von Doss wird sehr ausführlich charakterisiert. Wieso er das tut was er tut ist einem größtenteils klar, auch wenn der Grund für seine Gewissensentscheidung im Glauben zu finden ist und dieser eher schwierig darzustellen ist. Die Hinweise die gezeigt werden sind verständlich, ob sie einen überzeugen muss jeder für sich entscheiden. Bis es zum Kampf kommt, dauert es aber ca. die Hälfte des Films und teilweise zieht sich der Film davor dann doch. Die Hintergrundgeschichte mit seiner Familie (die für die Entscheidung durchaus relevant ist) und die Liebesgeschichte ist nicht ganz so unterhaltsam - insbesondere letztere ist kitschig inszeniert. Was mich ebenfalls gestört hat ist, dass diese beiden Erzählstränge irgendwann komplett aufgegeben werden, obwohl man sich in der 1. Hälfte des Films viel damit beschäftigt. Da hätte man am Ende noch ein oder zwei Szenen zeigen können/müssen. So war das Ende für mich nicht "rund" genug.
Wie schon erwähnt sind die Kampfszenen sehr unterhaltsam und generell ist die Kriegsphase die Stärke des Films. Allerdings gibt es auch hier ein paar kleinere Probleme, die einen nicht stören müssen. Da dieser Film aber kein Actionfilm mit Kriegsszenen ist sondern ein Film der die Barbarei eindrücklich zeigt, haben mich diese Szenen durchaus gestört. Zum einen fliegen die Soldaten teilweise in Zeitlupe herum, was den Zuschauer wohl unterhalten soll und nicht abschrecken und zum anderen gibt es zwei ärgerliche Szenen die für mich den Realismus des Films drücken. Die packe ich in einen Spoiler
. Ob diese Situationen so stattgefunden haben, kann ich nicht beurteilen. Sie wirken auf jeden Fall befremdlich und passen eher zu Rambo.
Ansonsten funktioniert der Film durchaus. Doss soll als Held dargestellt werden und beim Zuschauer Reaktionen auslösen, dies klappt vorzüglich. Manchmal ist es arg pathetisch aber das hat mich nicht so sehr gestört. Schade fand ich, dass Gibson zu stark im "Gut vs. Böse" die Seiten aufgeteilt hat. Er hätte den Film durchaus kritischer gegenüber den US Soldaten erzählen können. Garfield macht einen guten Job, auch wenn ich die Oscarnominierung eher dem Film als ihm zuschreibe. Der restliche Cast spielt ebenfalls überzeugend. Ein kleines Highlight ist Hugo Weaving.
Trotz der negativen Punkte hat mir der Film gut gefallen, einige der negativen Punkte habe ich nicht sonderlich stark in die Wertung einfließen lassen - mein Hauptpunkt ist eher das 1. Drittel bzw. die 1. Hälfte des Films und deren Bedeutungslosigkeit am Ende.
8,0 Tronde