[Baldurs Gate 3] Die Schwertküste 100 Jahre später

[Bassewitz]

Ich vermute, einige Anbeter sind in Ratten verwandelt worden oder so und dadurch ist die Bedingung, dass hier keiner mehr Shar anbeten soll, nicht erfüllt. Zumindest waren die Ratten ja komisch, haben den Ort heilig genannt und anscheinend eine Messe abgehalten. Ob das verwandelte Justiziare oder nur verzauberte Ratten sind, mag ich nicht beurteilen, aber anscheinend ist unser rotes Kerlchen nicht so auf Zack.

Deshalb Variante 1. Wenn der Kerl hier verschwindet, ist doch allen geholfen und der ist doch eh böse? Raphael ist mir egal, aber den hier können wir auch nicht frei herumlaufen lassen. Raphael kriegt später sein fett weg.

[Kathy]

Mich würde auch die Lösung des Rätsels interessieren, aber einen Teufel muss man nicht hier rumlaufen lassen. Also weg mir ihm.
Das mit den Ratten erscheint mir eine logische Erklärung zu sein.

[Azrael]

Das Rätsel kann man hinterher trotzdem noch aufklären. Es nützt Yurgir dem Orthon dann bloss nichts mehr.

[L. de Medici]

Variante 1! Loot & Astarions Tätowierungen, was gibt es da zu überlegen?

[Herbert Steiner]

Da ich es mit brutaler Gewalt gelöst habe, bin ich für die (zumindest vordergründig) friedvollere Variante.

[Trismegistos]

Wenn man ihm hilft, hilft er einem später auch gegen Raphael (wobei er da von der Stärke her schon nicht mehr so der Riesenfaktor ist).

[Azrael]

Wenn man ihm hilft, hilft er einem später auch gegen Raphael (wobei er da von der Stärke her schon nicht mehr so der Riesenfaktor ist).

Es ist auch so möglich seine Hilfe zu bekommen, nur schwieriger. Ob er es wert ist, ist eine andere Frage (ich würde sie eher mit nein beantworten).

[Azrael]

Ich zähle drei mal vernichten gegen ein oder zwei Stimmen für friedlich lösen, also wird die Situation mit handfesten Mitteln beendet. Wie gesagt, das Rätsel warum der Vertrag nie erfüllt wurde, werde ich dennoch lösen, der Orthon hat nur nichts mehr davon. Also, wenn der Motiv erkennen-Wurf in dem Dialog mit dem Teufel gelingt, erhält man zwei Überredungs-Dialogoptionen:

1. Du hast was übersehen, lass mich den Tempel erst durchsuchen. Das ist die korrekte Option, dann erhält man die Gelegenheit weiter zu suchen, das Rätsel zu lösen und Yurgir so von seinem Vertrag zu befreien. Er kehrt daraufhin nach Avernus zurück und Astarion ist stinksauer. Wobei seine persönliche Quest damit nicht ergebnislos endet, man erhält in Baldurs Gate später noch die Gelegenheit die Bedeutung der Narben aus einem Rücken zu erfahren.

2. Die Verse sind ein Trick, du hattest deine Gefolgschaft als Zuhörer. Das ist tatsächlich eine falsche Fährte, weil der Pakt nichts über Nicht-Shariten als Zuhörer sagt. Dennoch kann man auf diesem Wege Yurgir dazu bringen mit ständig höheren Charisma-Würfen zuerst seine Krieger, danach sein Haustier und am Ende sogar sich selbst umzubringen. Man vermeidet damit den Kampf komplett, aber Yurgir ist hinterher der Angeschmierte.

"Meine Zuhörer? Die Merregons? Sie teilen kaum einen Gedanken untereinander... aber sie haben Ohren."



Der Orthon scheint der Theorie nicht so ganz zu vertrauen, aber andererseits sitzt er seit einem Jahrhundert hier in diesem Tempel fest und ist scheinbar bereit auch ganz abwegige Ansätze zu verfolgen, um den Auftrag endlich zu beenden.

"Tötet Euch selbst. Zurück in die Höllen mit euch."

Die Merregons tun, wie ihnen befohlen wurde. Sie heben ihre Äxte und strecken sich gegenseitig nieder, bis sie alle zu Staub zerfallen... und nichts passiert.

"Ich höre das Lied immer noch. Eure Theorie scheint falsch zu sein."



"Es ist noch nicht beendet. Die Täuschungsbestie kann es auch hören, oder?"

"Nessa töten...?"



Fast wehmütig schaut Yurgir zu der Bestie herunter, doch dann nimmt er seine Armbrust in den Anschlag...

"Halte still, meine Schöne..."

...und streckt sie nieder.



"Raaaah! Ich höre es immer noch!"

"Na, wer ist denn noch übrig? Wenn Ihr Euch selbst umbringt, kehrt ihr nach Avernus zurück und seid frei."

"Vielleicht stimmt das, vielleicht auch nicht... aber ich werde Euch nicht leben lassen, um es herauszufinden."

An der Stelle ist dann Ende der Fahnenstange, den 21er-Wurf auf Charisma und Überzeugen schafft Levyn nicht. Mit Charisma-Klassen ist es an dieser Stelle natürlich leichter und eine sehr elegante Art und Weise den mittlerweile vierten Boss des 2. Akts ohne Kampf auszuschalten.

[Azrael]

Dann schauen wir uns zum Beginn des Kampf Yurgir mal an. Er hat Resistenzen gegen physischen Schaden und Kälte und ist ausserdem gegen Feuer und nektrotischen Schaden immun. Allerdings ist es nur einfache Resistenz, unsere Protagonistin macht immer noch genug Schaden und Minthara und Schattenherz haben beide Zauber im Repertoire, die gut gegen ihn funktionieren sollten. Denn seine Nachteile sind auf der anderen Seite, dafür dass er eigentlich ein Jäger/Fernkämpfer ist, hat er gar nicht mal übermässig viel Geschicklichkeit hat und seine Rüstungsklasse auch nur 17 beträgt, da kommen viele Angriffe noch locker durch.



Dadurch dass er höher steht und ein freies Schussfeld auf die Gruppe da unten hat, muss als allererstes mal die Distanz zu ihm verringert werden. Ist aber kein Problem, mit Stärke 20 hüpft Levyn da locker hoch und bindet ihn so gleich mal im Nahkampf.



Notgedrungen verteidigt sich der Teufel im Nahkampf, zuerst greift er Levyn mit einer vergifteten Klinge und wirkt dann einen Unsichtbarkeitszauber.



Sofern man die nächsten Angriffe mangels eines sichtbaren Ziels nicht auslassen will, muss man den Orthon wieder sichtbar machen. Das kann einerseits mit einer Handvoll Zauber geschehen, die Unsichtbarkeit durchbrechen. Gale hätte glaub ich einen davon in seinem Arsenal, aber der ist nicht hier. Möglichkeit zwei ist es ihn mit einem Flächenzauber zu erwischen, das bricht die Unsichtbarkeit ebenfalls. Also wird zuerst Minthara nach oben teleportiert...



...und dann setzt sie einen Dolchwolken-Zauber gegen seine vermutete Position ein. Da hatte ich natürlich ein gewisses Vorwissen, weil ich den Kampf nicht zum ersten mal mache. Yurgir macht sich immer in seinem ersten Zug unsichtbar, wenn man ihn in den Nahkampf zwingt. Und weil seine Bewegungsreichtweite nicht besonders hoch ist und der Teufel versucht seine vorteilhafte Schussposition nicht aufzugeben, kenne ich die Stelle wohin er üblicherweise hin läuft.

[Azrael]

Ein letztes Ass hat der Orthon noch im Ärmel. Er greift in seine Tasche und wirft ein Dutzend Handgranaten um sich herum, in dem Versuch die Heldengruppe auseinander zu treiben oder damit schwer zu verletzen. Allerdings brauchen die zwei Runden, bevor sie explodieren, in der Zeit kann man sie locker einfach einsammeln. Schattenherz und Astarion, die etwas unvorteilhafter für einen Angriff stehen, sammeln daher in ihrer Runde einfach die Granaten des Orthons kurzerhand ein und entschärfen sie so.



Ein letzter Hieb mit Levyn Hellebarde gibt dem Teufel den Rest, tödlich getroffen sinkt er auf die Knie und kippt langsam nach hinten. Was Levyn zum Anlass nimmt ihm seine Armbrust aus den noch nicht mal kalten Händen zu reissen.



Und noch bevor Yurgir auf dem Boden aufschlägt, zerfällt er zu Staub. So viel zum Knochenteufel, der einst die ganzen Dunklen Justiziare besiegte. Damit dürfte Raphael zufrieden sein, auch wenn es Levyn ehrlich gesagt gar nicht in den Kram passt, dass es hier vor allem für Raphael zu vollster Zufriedenheit gelaufen ist. Er hat sich vor 100 Jahren die Seele des Steinmetzes geholt, indem er Yurgir reinlegte und jetzt hat er Levyn und ihre Begleiter dafür eingesetzt um sich wiederum aus der Vereinbarung mit Yurgir rauszuwieseln.



Aber immerhin, auf der positiven Seite ist zu vermerken: Man hat sich seine Armbrust und die meisten seiner Handgranaten geschnappt. Was die Ausrüstung angeht, hat sich das Ganze also gelohnt.



Lediglich zwei der Granaten hat man am Ende nicht erwischt, die lagen zu weit weg. Dadurch explodieren sie freilich auch ohne Schaden anzurichten, eben weil da drüben niemand stand.

[Bassewitz]

Seele des Steinmetzes? Waren das nicht diese Seluniten eigentlich?

[Azrael]

Ja genau, das war die Geschichte hier: https://www.civforum.de/showthread.p...=1#post9291956

Der ist damals mit Raphael einen Handel eingegangen, weil der ihm versprach die Dunklen Justiziare zu vernichten. Offensichtlich hat der Teufel hier schon eine ganze Weile lang die Finger im Spiel gehabt.

[Bassewitz]

Am Ende ist der an allem Schuld!

[Azrael]

Davon würde ich im Zweifelsfall sowieso immer ausgehen.


Nun da der Orthon tot ist, wagen sich auch hier die seltsamen Ratten an die Oberfläche. Hier setzt sich eine sogar stinkfrech auf den Stuhl des Teufels. Aber trotz entsprechendem Trank führt eine Unterhaltung mit denen auch nirgendwo hin, weil sie gegenüber Levyn die ganze Zeit über sehr streitlustig sind und den Dialog mit Verwünschungen abbrechen. Gut, man könnte anfangen sie einfach für ihre Frechheit zu töten, aber was sollte das bringen?



Einstweilen werden die Habseligkeiten von Yurgir durchsucht, ein paar Schätze hatte er hier in seiner Kammer schon gebunkert. Nebst einigen Ausrüstungsgegenständen und vielen alten Waffen findet man diesen violetten Edelstein. Der sieht irgendwie interessant aus, also hat ihn Levyn einfach mal eingesteckt.



Worüber man ganz am Ende noch stolpert, ist dieser Kadaver einer Riesenspinne. Offenbar das Mittagessen der Täuschungsbestie. Was aber ganz bemerkenswert ist, wenn man den Kadaver genauer untersucht: Der ist triefend nass, aber nicht etwa vom Blut, sondern weil ein magischer Trank darüber ausgeschüttet wurde. Der wichtigste Bestandteil davon ist Sukkubusspeichel, damit hat der Orthon sein Haustier offensichtlich gefügig gehalten. Mit der Information hätte man Nessa sogar gegen Yurgir wenden können, wenn nicht unglücklicherweise irgendjemand vorher dafür gesorgt hätte, dass er das Monster erschiesst.



Danach ist es aber an der Zeit den Shar-Tempel erst mal zu verlassen. Die letzten Kämpfe haben dafür gesorgt, dass Schattenherz und Minthara kaum noch Zauberplätze übrig haben und ausserdem trägt die Gruppe die ganze Beute des Tages mit sich. Das alles wird beim Grottenschrat-Händler an den Türmen des Mondaufgangs versetzt und dafür besorgt man Minthara endlich die Rüstung, die man in seinem Angebot schon erblickt hatte. Eine schwere Rüstung aus zwergischer Fertigung, die wie für einen Paladin gemacht ist.



Und anschliessend wird der Tag im Lager mit der langen Rast beendet. Dann können sich alle mal hinlegen und danach wäre zu überlegen, wie man die Gruppe für den Rest der Erkundung des Tempels zusammenstellt. Schattenherz ist als Shar-Priesterin natürlich gesetzt, aber bei die verbleibenden zwei Plätze sind noch offen. Insbesondere Minthara hat sich in den letzten Kämpfen bewährt, das hatte aber sicher auch damit zu tun, dass die Gegner überwiegend Untote waren, gegen die sie die passenden Fähigkeiten hat.

[Azrael]

Wie bestellt trifft am späten Abend ein bis über beide Ohren grinsender Raphael beim Lagerplatz ein.

"Wisst Ihr, was passiert, wenn ein Teufel auf dieser reizenden Existenzebene getötet wird? Er kehrt in die Höllen zurück, zu dem Ort, von dem er zur Ebene seines Todes aufgebrochen ist. Unser guter Freund Yurgir, den Ihr so geschickt im Shar-Tempel erledigt habt, hat sich in meinem Haus der Hoffnung manifestiert. Das war vielleicht ein Spass. Er kehrte gezüchtigt, aber intakt zu mir zurück. Seine Wunden geheilt, sein Körper genesen."

"Jaja, das ist sicher alles irrsinnig komisch, wenn man das selber so eingefädelt hat. Aber ich hoffe, Ihr habt Euren Teil des Handels nicht vergessen. Ihr hattet eine Abmachung mit Astarion."



"Ja, das hatten wir. Ich habe alles über Eure Narben erfahren - eine reichlich düstere Geschichte, selbst für meinen Geschmack."

Wie Raphael erklärt, sind die Narben auf seinem Rücken ein Teil eines infernalischen Vertrags. Geschlossen zwischen Astarions Meister Cazador Szarr und dem Erzteufel Mephistopheles. Für die Erfüllung des Vertrages würde Cazador in das Ritual des Unheiligen Aufstiegs eingeweiht. Mit dem würde er sich in einen 'Erhabenen Vampir' verwandeln: Seine vampirischen Kräfte würden enorm verstärkt und er wäre in der Lage im Sonnenlicht zu wandeln. So wie Astarion, nur dass er dafür keine Illithiden-Larve im Kopf bräuchte.



Das Ritual und die Erfüllung des Vertrages habe aber natürlich seinen Preis. Cazador müsste eine grosse Zahl von Seelen opfern, darunter alle seine Vampirbruten, die er selber verwandelt hat. Jetzt ist auch klar, weshalb Raphael bei der Erklärung des Rituals so ekelhaft grinst. Cazador fehlt eine Zutat für sein Ritual, seit ihm Astarion abhanden gekommen ist.



"So viel dazu, mein tragischer, schmackhafter Freund. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigt, ich habe noch etwas zu erledigen. Ich richte Yurgir Eure Grüsse aus."



Astarion ist von der ganzen Enthüllung natürlich nicht besonders begeistert. Bisher ist er davon ausgegangen, dass er nur einfach einen gesunden Abstand zu seinem einstigen Meister einhalten müsste, um für den Rest seines untoten Lebens zu tun was auch immer er will. Wenn er aber die eine Sache sei, welche Cazador für das Ritual fehle, werde der ihn nie in Ruhe lassen. Die Konsequenz daraus, man sollte Cazador einen Besuch abstatten, wenn man in Baldurs Gate ankommt, und den Vampirmeister umbringen. Was freilich leichter gesagt als getan ist.