Marionetten

[Alvarez]

Kann mir mal bitte jemand erklären, wie das mit den Marionetten funktioniert!
Mein aktueller Kenntnisstand ist folgender:
Also ich hatte bereits Städte erobert und habe diese erstmal (nichts böses ahnend) annektiert. Wie ich feststellen musste erzeugt das aber massiv Unzufriedenheit und um diese in den Griff zu bekommen muss ich Gerichtsgebäude bauen. Nach meiner Meinung kosten die aber viel zu viel Unterhalt, was die ganze Sache irgendwie unrentabel macht. Welchen Vorteil haben nun die Marionetten? Wenn ich die Städte später annektiere (beispielsweise 30 oder 50 Runden auf Marathon) habe ich dann immer noch das Unzufriedenheitsproblem? Wenn ja dann müsste man als Konsequenz daraus kleinere Städte (beispielsweise unter 5), die man erobert, gleich zerstören, um eigene neue Städte auf dem frei gewordenen Land zu errichten. Eine Stadteroberung in der Frühphase bringt dann ja auch fast keine Vorteile, weil man diese Stadt nicht voll nutzen kann.

Jetzt gehe ich erstmal Hardware kaufen, damit dat Spiel flüssig läuft.

[RaM84]

Also mit den Marionetten funzzt das so:

Wen du ne Stadt eroberst hast du i.d.R. drei Optionen
- Vernichten
- Annektieren
- Marionette erstellen

Bei Hauptstädten und oder Stadtstaaten hast du statt "Vernichten"
- Befreien (auch wenn die Städte einer ehemaligen CIV gehörten)

Also, was is was:

Vernichten die Stadt wird annektiert mit allen Vor- und Nachteilen. Jede Runde verliert die Stadt aber 1 Bevölkerungspunkt, bis sie bei 0 angelangt, ab dann ist sie vernichtet.

Annektiert man die Stadt, ist die Bevölkerung unzufrieden und die "neue" Stadt erzeugt solange man kein Gerichtsgebäude hat überproportional viel Unzufriedenheit. Vorteil: Du kannst die Bauaufträge bestimmen!

Erstellst du eine Marionette erzeugt die Stadt kaum Unzufriedenheit, du kannst allerdings die Bauaufträge nicht steuern und der Computer wird dir nach und nach unsinnige Gebäude reinbauen, die du so nie in Auftrag gegeben hättest. Vorteil: Marionetten erzeugen weniger Unzufriedenheit und die steigern die Kosten für Sozialpolitiken nicht liefern selbst aber nach und nach sehr wohl Kultur-, Forschungs- und Zufriedenheitsüberschuss.

In Sonderfällen kannst du eine Stadt befreien. War es ein Stadtstaat startet dieser erneut ins Spiel, mit der maximalen Beliebtheit dir gegenüber und ihr seid verbündet. Gehörte die Stadt einer KI/einem Gegner ist es eigentlich total unsinnig. Die KI will gewinnen und wird dir sogar mit dieser einen Stadt und einem Krieger wieder versuchen auf die Füße zu treten!
Vorteil: Befreite Staaten (Stadtstaaten aber auch die großen, Achtung: als befreit zählt ein Staat, wenn du seine Hauptstadt befreist, nicht ne Popelstadt) werden bei der UN-Wahl für dich stimmen!

Sodele, hoffe geholfen zu haben

LG
Stephan

[Lai]

wichtig wäre noch zu erwähnen, dass man auch die städte, die man zu annektieren plant zuerst zur marionette machen sollte, da die stadt mehrere runden revoltiert.
in dieser zeit kann sie das gerichtsgebäude ohnehin nicht bauen, produziert aber schon im vollem umfang .
erst wenn die revolte vorbei ist, sollte man diese städte annektieren

[CreatorX]

Wow, schöne Erklärung!

[Nephisto]

ich find es meistens auch immer ganz reizvoll eine Marionette erst einmal ein wenig wachsen zu lassen, sodass das Gerichtsgebäude nach einer Annektierung schneller fertig gestellt werden kann. Bevor ein Gerichtsgebäude 50 Runden dauert, hol ich mir lieber noch ein wenig Forschung etc von der Marionette bis die Stadt so weit gewachsen ist, dass das Gerichtsgebäude in 20 Runden oder weniger fertig gestellt werden kann.

erhält man von einer Marionette eigentlich den vollen Umfang der möglichen Forschungspunkte etc. oder nur einen Anteil? Je nachdem macht es später oder früher Sinn, die Stadt zu annektieren oder es ganz sein zu lassen.

[Lai]

das wüsste ich auch gerne...insbesondere boni von weltwundern.
im übrigen, habe ich geplant eine stadt zu annektieren, die selbstständig ein zufriedenheits-gebäude baut, lasse ich sie dies idr noch zuende bauen, ehe der gerichtshof von mir gebaut wird, sprich die stadt annektiert wird

[Worf der Große]

Wie berechnet sich eigentlich die Unzufriedenheit bei Marionetten?

[Talchia]

Genauso wie bei deinen Städten, +2 pro Marionette und für jeden Einwohner -1. Annektierte Städte erhalten bis zum Bau eines Gerichtsgebäude zusätzlich noch einmal ein Malus von -1 pro Einwohner und Stadt. Das Gebäude verlangt 5 Unterhalt, bringt also nur was wenn Gold/Silbervorkommen in der Nähe sind oder als Frontstadt wo nur Einheiten gekauft werden und die Stadt auf 1 runtergehungert wird.

[Worf der Große]

Ah okay, also ist der Unterschied nur, ob man für 5/R die Produktion bestimmen kann, oder nicht.

[MasterofDesaster]

Jup.

Aber man sollte doch in Betracht ziehen das eine Marionette JEDES Gebäude baut das einer Zivilisation zur Verfügung steht. Und das geht nach einer Weile stärker ins Gold als die 5 gpT Unterhalt vom Gericht.

Also keine Einheiten (könnte man gegen Gold auflösen), Gold und Forschung.

[RaM84]

Hier mal ein Zusammenschnitt: Was passiert bei einer Annektierung?



Das sind 3 Screenshots von ner eroberten Stadt mit Weltwunder. Die ersten beiden sind aus der gleichen Runde, der vorderste eine Runde später.
Keine Stadt in meinem Reich hat sich in der Runde verändert und auch die Feldbelegungen sind in Theben gleich!

Was mir aufgefallen ist, bei einer Annektierung ändert sich der Kultubetrag, den man für die nächste Soziapolitik braucht erst nachdem man die Runde beendet, daher musste auch der dritte Screen mit rein und ich die Runde beenden.

Wie man sieht verändert sich der Kulturausstoß nicht, genauso wie Forschung und Geld. Da man vorher nicht in ne Marionette reinschaun kann, kann ich zur Produktion nichts sagen.

Was Wunder betrifft bin ich ziemlich fest davon überzeugt, dass sie ganz normal angerechnet werden. Wenn ich eine Stadt mit Stonehenge erober bekomm ich den Kulturbonus ganz normal gutgeschrieben, würde mich wundern, wenn andere Wunder nicht wirken.

[Talchia]

Jup.

Aber man sollte doch in Betracht ziehen das eine Marionette JEDES Gebäude baut das einer Zivilisation zur Verfügung steht. Und das geht nach einer Weile stärker ins Gold als die 5 gpT Unterhalt vom Gericht.

Also keine Einheiten (könnte man gegen Gold auflösen), Gold und Forschung.

Ja aber das ist praktisch ein Schneeballprinzip, jede neue Marionette bringt frisches Gold in die Kasse und wenn das noch ein Kolosseum drin steht umso besser, muss man erstmal auch nicht auf Zufiredenheit achten. Wenn die ganze Welt erobert ist fangen die Probleme an aber dann ist das Spiel ja schon zuende.

[Alvarez]

Also wenn ich das hier so lese, dann bestätigt sich mein Verdacht. Es ist scheinbar allemal sinnvoller eroberte Städte zu zerstören und an selber Stelle eigene neue Städte zu gründen.

[Worf der Große]

In einer frühen Spielphase vielleicht, aber später verliert man ja sonst ordentlich an Kulturausbreitung.

[Alvarez]

Das stimmt natürlich. Aber gerade am Anfang ist es ja reizvoll die Stadt eines Konkurrenten zu übernehmen. Das bringt allerdings ziemlich wenig. In den meisten Fällen dürfte es sogar nachteilig sein, weil 5 Gold Unterhalt fürs Gerichtsgebäude sind recht viel.
Diese 5 Gold Unterhalt stören mich auch am meisten. Die KI bietet des Öfteren bei Friedensverhandlungen viele ihrer Städte an. Will man diese Städte irgendwie nutzen, kostet das viel Unterhalt und ist dementsprechend nicht wirklich effektiv. Macht man diese Städte dagegen zu Marionetten, baut dir die KI da irgendwelche Gebäude rein die keiner braucht, was auch wieder Unterhalt kostet und somit wieder zu Lasten der Effektivität geht. Da fehlt mir so ein bisschen der Reiz am Erobern.
Ich finde, die Gerichtsgebäude sind vom Unterhalt her zu teuer.