Topografie
Die Wahl des Standortes für die Kolonie hat eine Reihe von Auswirkungen, ich beginne aber zuerst mit dem Punkt, der dadurch spielmechanisch nur geringfügig beeinflusst wird (abgesehen von zwei Ausnahmen): Die Rohstoffe am Landeplatz. Klar gibt es gewisse Erkenntnisse aus früheren Marsmissionen und Bildern aus dem Orbit, bei denen bisweilen auch schon Hinweise auf Wasser oder Mineralien gefunden wurden. Aber eine richtige Prospektion hat logischerweise noch nie stattgefunden. Der Mars ist gross und aus einer handvoll Landungen die Position von Lagerstätten ablesen zu wollen, ist in etwa so wie wenn man einen Stein in einen See wirft um damit die Position von Fischen zu finden. Zudem wäre es für die Spieler vermutlich nicht besonders spannend sich durch 20 Wikipedia-Artikel über Marsexpeditionen zu quälen, um darin nach erwähnten möglichen Vorkommen von Wasser zu suchen. Daher werde ich die Ressourcen zum grössten Teil zufällig und halbswegs ausgeglichen verteilen. Was nicht heisst, dass jeder Standort alles hat und gleich toll ist, aber ausser bei völlig abwegigen Positionen ist keiner unspielbar. Aber der Standort der Kolonie hat andere, ebenso wichtige Folgen:
Die Nähe zu anderen Kolonien
Klingt irgendwie doof und allzu naheliegend, ist aber ein wichtiger Punkt. Treibstoffproduktion ist zwar möglich und euch stehen solarbetriebene Rover zur Verfügung. Trotzdem habt ihr - bis ihr die grosse Transmarsianische Eisenbahn baut - viel zu ineffektive Transportmittel, um nennenswert Ressourcen auf grosse Distanzen zwischen euren Kolonien auszutauschen. Wenn ihr also die Möglichkeit haben wollt mit den vorhandenen Transportkapazitäten oder mit Pipelines irgendetwas zwischen euren Kolonien zu verschieben (etwa um bei einer Notlage auszuhelfen) sollten die Basen nicht tausende Kilometer auseinander liegen. Das heisst nicht, dass sich jetzt zwingend alle Missionen an einer Stelle ballen müssen, eine gewisse Clusterbildung ist aber zumindest sinnvoll, ausser ihr geht auf "alles oder nichts" was das Überleben eurer Kolonie angeht.
Lokale Magnetfelder
Der Mars besitzt keine Magnetosphäre wie die Erde, mancherorts sind aber schwache lokale Magnetfelder vorhanden. Die haben den Vorteil die kosmische Strahlung und die Sonnenstrahlung zumindest ein wenig abzuhalten und befinden sich überwiegend in der südlichen Hemisphäre. An Koloniestandorten dort könnt ihr daher eure Kolonisten etwas häufiger ausserhalb der abgeschirmten Habitate einsetzen ohne gesundheitliche Folgeschäden befürchten zu müssen. Der Unterschied zur Nordhalbkugel ist nicht gewaltig, aber vorhanden.
Marsstürme auf den Ebenen
Stürme treten sowohl global als auch lokal auf. Von ersteren seid ihr alle in gleichem Masse betroffen, die Häufigkeit der lokalen hängen aber vom Standort eurer Kolonie ab. In Kratern oder zerklüfteten Regionen seid ihr eher selten davon betroffen, in einer der grossen Ebenen erlebt ihr sie häufiger. Dafür ist der grossflächige Ausbau der Kolonie und der Bau von Transportinfrastruktur leichter. Die Marsstürme werden übrigens eher selten zu direkten Schäden führen, dafür ist die Atmosphäre des Mars viel zu dünn. Der von ihnen aufgewehte Staub wird sich aber recht lange halten und Photovoltaik-Anlagen und den Flugverkehr negativ beeinflussen.
Vulkane und Grabensysteme
Der Bau einer Kolonie an solchen Standorten - also etwa an den Hängen des Olympus Mons oder mitten in den Valles Marineris - wird wegen des zerklüfteten Baugrund den Aufwand für Bauarbeiten erhöhen und die Ausbreitung nur in gewisse Richtungen zulassen. Dafür sind an diesen Standorten die Chancen wesentlich erhöht vergleichsweise einfach abbaubare Bodenschätze zu entdecken.
Luftdruck und Meere
Auch wenn der Unterschied marginal ist, die tendenziell tiefer gelegenen Regionen der nördlichen Hemisphäre und Hellas Planitia weisen einen höheren Atmosphärendruck auf. Das erleichtert Anwendungen, bei denen die dünne Atmosphäre des Planeten etwa für dessen CO2 genutzt wird. Und ganz langfristig betrachtet, falls die Spieler den Weg gehen und das Forenspiel überhaupt so lange läuft () sind das die ersten Gebiete, die von einem hypothetischen marsianischen Ozean geflutet würden.
Jahreszeiten
Auch der Mars hat welche, da aber sein Orbit um die Sonne viel exzentrischer ist als derjenige der Erde, sind sie unterschiedlich stark ausgeprägt. Das führt dazu, dass die Südhalbkugel einen für marsianische Verhältnisse schon fast brütend heissen Sommer mit Temperaturen bis zu 30°C aufweisen kann. Konkret hat das beispielsweise zur Folge, dass ich euch den Stromverbrauch für die Beheizung merkbar reduziere.
Polkappen
Die beiden Pole sind zwei nicht komplett abwegige Standorte für Kolonien. Ihr grösster Nachteil ist, dass es dort logischerweise sehr kalt und die Sonnenenergie noch spärlicher vorhanden ist als ohnehin auf dem Mars. Dafür habt ihr ein einfach nutzbares Depot aus Trockeneis und und Eis direkt vor der Haustür. Ein herausfordernder Standort, aber kein unmöglicher.
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Da denkt man an alles gedacht zu haben und wird sogleich überrascht... Bist du sicher? Ich schliesse den Standort nicht aus, aber ich habe in der Auswertungstabelle einen Wert mit berücksichtigt, der die Zeit abbildet, welche die Kolonisten wegen der geringeren Schwerkraft mit Kardio verbringen müssen. Den müsste ich für den praktisch schwerelosen Phobos noch mal deutlich erhöhen oder du wärst gezwungen die Kolonisten regelmässig auszuwechseln.
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Könnte man eine Art südamerikanische Union implementieren? Es ist ja relativ unwahrscheinlich das ein einzelner Latinoameriksnischer Staat eine Marsmission startet, aber wenn eine Bündnis aus mehreren Ländern so ein Projekt startet ist das ja durchaus praktikabel.
Ich bin keine Signatur, ich fälsche nur die Geldscheine.
Nun, Argentinien und Brasilien haben zumindest geplante Raketenprojekte, ich hatte für dich sogar schon mal provisorisch Brasilien reserviert. Man kann selbstverständlich davon ausgehen, dass Brasilien die Unternehmung dann nicht ganz alleine stemmt, sondern sich eine Reihe der angrenzenden Staaten beteiligen.
Edit @Basse: Kann schon sein.
Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.
Da ja das meiste schon vergeben ist, würde ich doch mal den norwegischen Staatsfonds in den Ring werfen, um am Ende nicht ganz leer auszugehen.
Gut dann nehme ich die Mission der Agencia Espacial Brasiliera (kurz AEB) Landeort: Schiaparelli-Marskrater.
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Die Frage wäre halt, wen du als Backing im Hintergrund hast. Ich stelle mir für das RP zum Beispiel vor, dass meine Mission zwar unter dem argentinischen Banner läuft, aber durch das Kirchen-Backing in ganz Südamerika ein hohes Standing hat. Es wäre also für deine brasilianische Mission vielleicht auch klug irgendetwas als ideologischen Halt zu haben, was auch außerhalb Brasiliens Unterstützer findet. Dadurch, dass ich meine Mission in Argentinien habe wird es halt schwierig zu erklären, weswegen andere südamerikansiche Staaten die brasilianische Mission unterstützen sollten und nicht die, die Unterstützung durch die Kirche hat, der 80-90% der Bewohner folgen.
Cancel Culture ist ein Synonym für kritische Gesellschaft.
Wokeness ist ein Synonym für Anstand.
The sad truth is/you'd rather follow the school into the net
cause swimming alone in the sea/is not the kind of freedom that you actually want
Re-gaining Unconsciousness (NOFX)
Idee wäre halt, das die brasilianische Regierung nach den schlechten Erfahrungen mit rechtsgerichteten Regierungen (Bolsonaro) wieder in eine sozialistische Richtung geht. Im Jahr 2050 kann es ja durchaus sein das Brasilien die Unterstützung von anderen kommunistischen bzw linksgerichteten Staaten in Südamerika bekommt, bzw dort Absprachen oder Bündnisse bestehen. Z.B mit Equador oder Venezuela.
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Kannst du gerne machen, aber die Liste auf der ersten Seite ist ja für Ergänzungen offen, du muss nicht den Staatsfonds nehmen, nur weil sonst "nichts übrig bleibt". Einige der Missionen sind ja erst auf Anregungen der Spieler entstanden. Es sind noch viele andere Raumfahrtnationen übrig... Taiwan, die schon mal erwähnte mögliche westafrikanische Mission, Indien, nicht zu vergessen die privaten.
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Eigentlich erwarte ich einen Amazon-Lieferdienst zum Mars.
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Ich melde übrigens mal vorsichtig den Galilaei-Krater als Standort an. Einfach des Namens willens. Aber eigentlich würde ich am liebsten erstmal auf einer Karte sehen, ob ich damit nicht all zu weit weg vom Schuss bin. Meine Mission muss ja zum Missionieren quasi mitten zwichen den anderen Missionen sein.
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