Gründung des Han Ajin
Dem Sonnenstand nach ist es Nachmittag als aus der Ferne das galoppieren von Pferden entlang der Küstenlinie im Osten und Nordwesten und aus dem Süden von den Bergen zu hören ist. Drei Gruppen mit Reitern nähern sich einem mit Holzpalisaden geschützten Dorf.
Die Fischer an der Flussmündung verstecken sich, Frauen & ihre Kinder rennen in die Häuser, während die Bauern aus der Umgebung sich mit Lanzen und ihren landwirtschaftlichen Gerät bewaffnet vor dem Dorf versammeln.
Die drei Reitergruppen treffen in der Ebene vor dem Dorf zusammen und reiten zusammen langsam zum Dorf.
"Wir sind die Vertreter unserer Dörfer! Lasst uns zu euren Anführer!" ruft einer von Ihnen zu. Angespannt stehen sich die Reiter und die Bauern gegenüber während ein Bewohner des Dorfes den Dorfvorstand Ikkyu informieren. In einer Hütte die nicht anders aussieht wie die anderen kleinen, eingeschössigen Holz-Lehm-Gebäude sitzt Ikkyu an einem kleinen Fenster, schaut auf seinen Gemüsegarten und liest ein Buch über die Reden Buddhas.
"Wer stört mich?" fragt der mittlerweile 60-jährige Ikkyu.
"Ich bin es Herr, euer Diener und Bauer Kato. Draußen sind Reiter, sie verlangen euch zu sehen."
"Lasst sie zu mir, schick außer unsere besten Kämpfer die anderen zurück auf die Felder. Der Felder müssen bestellt werden."
"Wir sind Taro (40), Akira (30) und Kenji (25), die Anführer unserer Dörfer." alle drei verneigen sich vor Ikkyu.
Akria spricht: "Unter unseren Dörfern gab es immer wieder Kämpfe um das Wild, um die Fischbestände und um das Holz des Waldes. Kenjis Vater und mein Vater waren stets darauf aus ihren Einfluss zu vergrößern.
Ikkyu nickte zustimmend.
"Ihr habt bei diesen Intrigen und den Kämpfen nie mitgemacht. Während unsere Dörfer im Winter hungerten habt Ihr Überschüsse erzielt. Zum Frühlingsanfang habt Ihr uns sogar von euren Überschüssen Saatgut gegeben ohnedafür eine Gegenleistung zu verlangen.
Seitdem unsere Väter vor zwei Jahre in der letzten Schlacht gegeneinander gefallen sind hat sich unsere Situation nicht verbessert.
Euer Dorf dagegen ist gewachsen und erblüht. Die Bauern haben jedes Jahr eine größere Ernte und die Netze eurer Fischer sind stehts voll. Wir, Kenji und ich hätten gegen euch uns verbünden können um euren Wohlstand anzueignen, doch wäre es danach nicht bald wieder zu Krieg gekommen, wenn das letzte erbeutete Korn und der letzte gestohlene Fisch gegessen wurde ?"
Ikkyu schwieg.
"Ikkyu! Wir haben gemeinsam mit Taro entschieden, wir wollen euch dienen! Unterer eurer Herrschaft wollen wir Frieden haben. Wir wollen nicht mehr Hunger erleiden. Ihr könnt Lesen und Schreiben, seid im Rechnen begabt und obwohl es nicht euren Stand entspricht betreibt Ihr Handel mit Fremden und dies mit viel Geschick.
Wir können uns keinen besseren Herren wünsche als euch. Werdet zum Daiymô!"
Ikkyu schwieg.
Nach einer Weile stand er wortlos auf. Die Anführer der Dörfer folgten ihm auf Knien nach draußen und flehten um seine Herrschaft. Nur Taro blieb dabei zurück und folgte mit gewissen Abstand.
Im Garten stand Ikkyu vor seinem Blumen. "Seht was ich mit den Pfeilen meines Vaters gemacht habe. Ich habe sie aus dem verstaubten Köcher genommen und stütze mit Ihnen meine Blumen." Akira und Kenji staunten darüber, es war ein Frevel so mit den Waffen der Vorfahren umzugehen. Taro schien desinteressiert und lehnte sich gegen die Hütte.
Ikkyu nahm vier Pfeile aus dem Boden.
"Schaut her, wenn ich diesen einen Pfeil nehme zerbricht er wenn er gebogen wird. Doch nehme ich drei Pfeile zusammen, so ist es unmöglich das sie brechen." Taro war verblüfft. Ikkyu schien so weise zu sein, wie man es ihm zugetragen hat. Er war zunächst neidisch auf Ikkyu, denn als Kenji und Akira bei ihm trafen, dachte er ihm würde die Herrschaft zuteil. Nun sah er das Ikkyu der bessere Anführer ist. Sein Neid hat ihm den Blick versperrt auf die Wahrheit. Auf dem einzig wahren Daiymo.
Taro warf sich vor Ikkyu auf dem Boden "Verzeiht mir, ich bin eurer nicht würdig! Ikkyu Ihr seid weise und weitsichtig! Gemeinsam sind wir unbesiegbar! Nicht nur werden wir Frieden und Wohlstand in unsere Dörfer bringen. Unter euch werden wir den Frieden bis zum Horizont ausweiten!"
"Nun hast Du verstanden. Nun hast Du Dein Ich erkannt. Taro, ich war Lehrer und Freund Deines Vaters. Er starb kaum warst Du alt genug das Dorf fortzuführen.Du bist Deinem Weg allein gegangen. Ich werde die Anführerschaft annehmen. Da ich keine Kinder habe werde ich euch drei adoptieren. Ich bin eurer Herr und Clanchef. Wir sind die Ajin!"
"Lang lebe der Daiymo! Es lebe Ajin Ikkyu!"
Am Abend und die ganze Nacht wurde gefeiert. Reiter brachten die Nachricht von der Verkündung der Ajin und des entstandenen Han in die Dörfer. Frieden und Wohlstand, auf diesem Versprechen wurde die Treue besiegelt.
Daiymo Ikkyu saß allein im Garten und betrachtete den Sonnenaufgang. Er betete. "Meine Herrschaft beginnt, möge sie lang dauern und erfolgreich sein."