[Gothic] Teil 1 der Gefangene

[Goszul]

Mir schwirrte nach der Anrufung der Kopf. „Euch hat der Schläfer nicht zum Kämpfen bestimmt, ihr könnt für uns beten.“ hatte Angar zu den Novizen gesagt. Irgendwie ahnte ich jedoch dunkel, wer dann wohl kämpfen sollte. Daher sprach ich Angar nach der Anrufung noch einmal an.

Cor Angar meinte, dass die Vision mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gebracht hätte.

Eine „verlassene“ Kultstätte der Orks in der Nähe des Sumpflagers war vor Kurzem das Ziel einer Expedition von Baal Lukor und einigen Templern gewesen. Bisher hatte man von Lukor und seinen Männern nichts mehr gehört.

Natürlich sollte jetzt ich nach dem Rechten sehen, denn Angar und seine übrigen Templer mussten ja die nun führungslosen Novizen weiter anleiten.

Na Gut, aber wenn ich schon wieder mein Leben für die Sekte riskieren sollte, dann wollte ich dafür auch Erz sehen.

Angar war richtig enttäuscht, dass ich nicht aus Sympathie bereit war in den sogenannten „Orkfriedhof“ hinunterzusteigen, gab mir aber 100 Erzbrocken und einen magischen Schutzring.

Außerdem sagte er mir, dass der Novize Talas mich zum Orkfriedhof bringen würde.



Ich legte mich aber erstmal aufs Ohr. Am nächsten Tag würde ich mir diesen Orkfriedhof ansehen.

[Goszul]

Talas sprühte vor Wiedersehensfreude als ich ihm erklärte, was er zu tun hatte.

Aber immerhin jammerte er nicht, dass er auf dem Weg zum Orkfriedhof draufgehen würde. Ich nahm das als positives Zeichen.



Auf unserem Weg trafen wir Gor Na Drak und einen weiteren templer, die gerade von der alten Mine kamen um Minecrawlersekret zu liefern.

Wir machten keinen Halt um mit ihnen zu sprechen. Sollte Cor Angar ihnen selbst erzählen, was sie verpasst hatten und dass sie jetzt wohl arbeitslos waren.



Als wir unser Ziel erreicht hatten, hatte es zu regnen begonnen.

Talas führte mich zu einer Brücke, die in der Tat aussah, als sei sie von Orks gebaut worden.

Seine Worte zeigten mir deutlich, dass mein Optimismus wieder einmal verfrüht gewesen war.



Zum Abschied meinte er noch, dass ich verrückt sein müsse einen Ort aufzusuchen, den nicht einmal Baal Lukor und seine Templer lebend verlassen hätten.

Ich schickte den Feigling zum Lager zurück und überquerte die Brücke.

Talas war wohl garnicht dumm gewesen. Als ich dem weg folgte, stieß ich auch eine Gruppe von Tieren, die wie Scavenger mit Zähnen aussahen.

Später sollte ich lernen, dass das Beißer waren, Tiere die die Orks als Fleischlieferanten hielten.

Leider wurden diese niedlichen Haustiere auch von einem Ork begleitet, vermutlich war er der Hirte.



Doch selbst der orkische Hütejunge war eine ernste Gefahr. Zum Glück hatte ich inzwischen zumindest genug über das Kämpfen gelernt, um dennoch mit ihm fertig zu werden.



Dabei kam mir entgegen, dass der Beißer sich mir nur langsam näherte und erst angriff, nachdem der Ork zu Boden gegangen war.

Offenbar waren die Beißer trotz ihrer Zähne keine richtigen Raubtiere. Snapper würden blitzschnell zustoßen und und sich ihrem Opfer nicht so gemächlich nähern.

Da ich von dem Kampf erschöpft war, aß ich etwas von meinem Proviant, bevor ich die restlichen Tiere angriff.



Keines der Tiere hielt mehr als zwei Schläge mit dem Steinbrecher aus. Ich denke ohne dieses stachelige Geschirr, dass die Orks den Tieren um den Kopf geschnallt hatten, wären die Beißer wahrscheinlich völlig harmlos gewesen.



Ich konnte verstehen, weshalb die Orks diese Viecher züchteten. Zähne, Klauen und Fleisch von einem Tier zu beziehen war nicht schlecht, besonders für Orks, die sich offenbar gerne mit Jagdtrophäen schmückten.

[Peregrin_Tooc]

[Schlumpf]

[Goszul]

Ich sah mir auch das „Messer“ des orkischen Hirtenjungen an. Diese krude, blutverscmierte Waffe konnte ich nur zweihändig führen.

Sie lag sehr schlecht in der Hand und ich konnte nur ziemlich langsam mit ihr zuschlagen.



Ein herannahender zweiter Ork gab mir sogleich die Gelegenheit, die Waffe im Kampf zu testen.

Sie fügte dem Angreifer zwar üble Verletzungen zu, allerdings musste ich zwischen meinen Schlägen selbst tüchtig einstecken, so dass ich entschied, weiterhin auf meinen bewährten Steinbrecher zu setzen.



Der Eingang zum Orkfriedhof war sinnigerweise wie ein Orkschädel gestaltet.

Als ich herankam, stürmte schon brüllend ein dritter Ork heraus, der mich fast in Stücke schlug.

Ich beschloss, dass ich, sollte ich dies hier überleben, unbedingt meine Kampfkünste verbessern, oder mich nach einer neuen Rüstung umsehen musste.

Ich konnte es mir auf Dauer nicht leisten, mich in jedem Kampf halb tot schlagen zu lassen.



Direkt vor dem Eingang fand ich einen vierten Ork, der über einem toten Templer kniete und mich ebenfalls angriff, nachdem er mich sah.

Vier Orks und ein toter Templer! Was hätte ich wohl vorgefunden, wenn das Orkheiligtum nicht „verlassen“ gewesen wäre?



Der Templer konnte mir nicht mehr sagen, was hier vorgefallen war. Ich nahm seinen spärlichen Proviant und seine Waffe an mich. Dann ging ich in das unheimliche Bauwerk hinein.



Im Inneren erwarteten mich Spinnweben, Fackelschein und ein muffiger Geruch. Ganz so, wie man sich das innere einer verlassenen Gruft eben vorstellt.



Ach ja und Orks gab es natürlich auch.

Entweder, der Orkfriedhof war doch nicht verlassen, oder die Orks hatten ebenfalls eine Expedition dorthin entsandt.



Der erste Raum war eine große Höhle, die man in den Fels gehauen hatte. An den Wänden gab es zahlreiche kleine Nischen, die teilweise mit Fallgittern versperrt waren.



Im Inneren der Nischen hatte man die fast zur verschrumpelten Körper von Orks, oder vielleicht auch Menschen in hockender Haltung bestattet.

Als ich die Mumien genauer untersuchte, war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich hier menschliche Sklaven vor mir hatte oder Orks, die vom Körperbau her menschenähnlicher waren als die Kolosse, mit denen ich zuvor gekämpft hatte.



In manchen Nischen waren Schalter versteckt, mit denen man einen Mechanismus in Gang setzten konnte, der die Fallgatter in anderen Nischen anhob.

Und so etwas sollten die Orks konstruiert haben?

[Goszul]

Eine der Grabkammern, die ich auf diese Weise öffnen konnte, löste das Rätsel um die Mumien teilweise.

Denn auf dem Boden der Gruft lagen eindeutig menschliche Schädel. Diese Schädel passten überhaupt nicht zu den dort aufgestellten Mumien, so dass ich ausschließen konnte, dass die Mumien menschlich waren.

Außerdem fand ich bei den Mumien diverse Grabbeigaben, zumeist magische Schriftrollen und Tränke, mitunter aber auch orkische Waffen.

Trotzdem schienen die Mumien eher zu den Orks, die ich vom Festland her kannte zu passen und nicht zu den gewaltigen Inselorks, die ich auf Khorinis kennengelernt hatte.



Systematisch suchte ich die Grabkammern ab und fand etliche nützliche Gegenstände unter den Grabbeigaben. Obwohl es mich später noch etliche Überwindung kosten sollte sie zu schlucken, wirkten die alten orkischen Tränke genausogut, wie die Gebräue der menschlichen Magier.



Plötzlich hörte ich Schreie, menschliche Schreie. Natürlich brach ich meine Untersuchung sofort ab und eilte der Quelle der Rufe entgegen.



Mein Weg führte mich an einem weiteren toten Templer vorbei. Offenbar hatten die Templer massive Verluste durch die Orks erlitten.



Ich kam zu einem Durchgang, der zu einem Raum führte dessen Wände und Säulen mit seltsamen Schriftzeichen bedeckt waren.

Dort griffen mich drei weitere Orks an.

[Goszul]

Nur mit Mühe überlebte ich. Die Schreie waren von irgendwo aus dieser Richtung gekommen. Nun hörte ich sie nicht mehr.

Hoffentlich kam ich nicht zu spät.



Nach dem Kampf fand ich einen weiteren toten Templer, derm ich sein Schwert abnahm. Seine Waffe sollte mir helfen seinen Tod zu rächen. Mein Steinbrecher hatte vorerst ausgedient.



Ich kam zu einem weiteren Durchgang. Endlich hörte ich die Schreie wieder. Vielleicht konnte ich nun in Erfahrung bringen, was genau hier vorgefallen war.



Die Treppe hinunter bot sich mir ein fürchterlicher Anblick. Zwei Templer lagen tot am Boden während eine ganze Horde von Orks auf Baal Lukor eindrang.



Nur durch den Einsatz von Magie gelang es mir gemeinsam mit Baal Lukor, die Bestien niederzuringen.

[Goszul]

Gerade so gelang es mir, Baal Lukor vor den Orks zu retten.



Nach dem Kampf fragte mich Baal Lukor nach Y'Berion und als ich ihm sagte, dass der Anführer der Bruderschaft noch immer nicht zu sich gekommen war, bat er mich, ihm bei der weiteren Erforschung des Orkheiligtums zu helfen.
Gemeinsam würden wir die drei Stollen untersuchen, die von diesem Raum aus tiefer in die Anlage führten.



So wie es aussah, hatten die Orks irgendwie erfahren, dass Baal Lukor und seine Templer ihr Heiligtum betreten hatten und waren ihnen gefolgt um sie zu töten.

Baal Lukor und ich waren wohl die einzigen Überlebenden Menschen in der Anlage.



Der erste Stollen führte zu einem kleinen Raum mit einem Loch im Boden, in dessen Mitte die Skelette mehrerer Menschen lagen.



Baal Lukor hatte wohl das Loch im Boden nicht gesehen. Ich hätte den Raum nicht als Sackgasse bezeichnet.

Immerhin fand ich bei einem Skelett ein rostiges Bastardschwert, dass trotz seines Zustands sogar noch besser zu sein schien als das Kriegsschwert, dass ich einem der toten Templer abgenommen hatte.

[Tschung]

juhu es geht weiter

[hi2u]

Gothic geht weiter

[SimonTheSorcerer]

cool, es geht weiter - wie schön! Und wunderbar geschrieben, einfach toll!

[Der Kantelberg]

Der Orkfriedhof.... an diesem Punkt merkt man langsam, wie die Story Fahrt aufnimmt.

[Goszul]

Vielen Dank für das freundliche Feedback.

Wie Kantel schon sagt, jetzt geht die Story langsam richtig los.

[Goszul]

Außerdem entdeckte ich die Hälfte eines zerissenen Pergaments, dass sich wohl mit den orkischen Runen an den Wänden befasste.

Natürlich verlangte Baal Lukor sofort, dass ich die andere Hälfte ebenfalls fand.



Ich überlegte, ob ich in das Loch hinuntersteigen sollte, doch dort unten trieben sich ebenfalls Orks herum.

Daher ließ ich es bleiben. Zudem sagte mir mein Gefühl, dass mein Weg mich ohnehin noch dorthin führen würde.



Stattdessen kehrten wir zu der zentralen Halle zurück und untersuchten den nächsten Gang.



Der Gang führte zu einer großen Halle, um die eine Ebene weiter oben eine Art Gallerie herumführte.

Doch das interessierte mich in diesem Moment weniger, denn in der Mitte der Halle stand ein riesiger Ork, der eine Art Rüstung trug und eine gewaltige Axt in der Hand hielt.



Zum Glück hatte ich bei einer der Mumien eine magische Schriftrolle mit einem Feuerball gefunden.

Ich hoffte das der Orkkrieger nicht auf mich aufmerksam wurde, während ich die Spruchrolle las und fühlte, wie meine geistige Essenz aus meinem Körper gesaugt und zu einem zerstörerischen Feuerball umgeformt wurde.

Der Orkkrieger hatte keine Chance. Als er mich bemerkte, ging er bereits in Flammen auf und brach wenig später tot zusammen.



Doch natürlich rief dieser, zugegebenermaßen hinterhältige, Angriff etliche Orkspäher auf den Plan, die in der Dunkelheit gelauert hatten.



Doch inzwischen hatte ich mich auf ihre Kampfesweise etwas besser eingestellt und konnte es zum Glück meistens vermeiden, in ihre mörderische Schlagkombination zu geraten. Daher ging ich aus den Kämpfen mit den leichter bewaffneten Orks meist ohne schwere Verletzungen als Sieger hervor.



Irgend etwas an dieser Halle schien Baal Lukor zu beeindrucken. Daher beschloss ich diesen Raum besonders genau zu untersuchen.



Die Halle hatte vier Seitengänge oder Nebenräume, die jedoch entweder eingestürzt oder mit massiven Steintüren verschlossen waren.

Zumindest in der unteren Ebene ging es, jedenfalls ohne Magie, nicht weiter.



Auch die Gallerie war an einer Stelle eingestürzt. Ich versuchte an dieser Stelle nach oben zu klettern.

[Goszul]

Das war mir sogar ohne Schwierigkeiten möglich.



Auf der oberen Ebene fiel mir erst auf, wie viele Wurzeln von oben in die Halle hineinwuchsen. Die ganze Anlage musste unfassbar alt sein.

Auf fand ich oben wieder Nebenräume, die aber alle eingestürzt zu sein schienen.



Nur ein Nebenraum war zugänglich und intakt. In seinem Inneren fand ich außer einer Art Altar und vielen Spinnweben jedoch nichts von Interesse.

Lukor hatte wohl Recht, wir mussten zuerst die andere Hälfte des Pergaments finden.



Also gingen wir zurück in die kleine Höhle und sahen uns den dritten Gang an.



Da sich dort unten weitere Orks herumtrieben, sah ich mich genötigt, mich zu stärken, bevor ich den Kampf mit ihnen aufnahm.