Für alle, die auf abgedrehte Spielkonzepte stehen kann ich dieses Spiel empfehlen. Allerdings gibt es das Spiel nur in Englisch.
Um was geht es?
Man spielt einen Zollbeamten des fiktiven Landes Arstotzka welches Ähnlichkeit mit der ehemaligen Sowjetunion oder Nordkorea hat. Das Land hat gerade den Krieg mit dem Nachbarland Kolechia beendet und öffnet seit langem wieder die Grenze in dieses Land. Man selbst sitzt in seinem Zollhäuschen und muss die Leute kontrollieren die in unser Land einreisen wollen.
Wie spielt es sich?
Man geht jeden Morgen zur Arbeit und kann sich dort in Ruhe seine Tagesanweisungen durchlesen. Das Spiel startet ganz gemütlich, erhöht aber recht schnell den Schwierigkeitsgrad. Am ersten Tag dürfen nur Einwohner deines Landes einreisen, wenn sie einen Pass haben, alle anderen muss man ablehnen. Jeden Tag kommen immer neue Regeln hinzu, etwa das Ausländer auch ins Land dürfen. Später brauchen sie aber eine Einreiseerlaubnis, wollen sie im Land arbeiten auch noch eine Arbeitserlaubnis. Einwohner von Arstotzka brauchen nichts von dem, müssen dafür aber ihren Ausweis vorlegen.
Das wird mit der Zeit richtig kompliziert, da man auf mehrere Dinge achten muss. Ich erklär das kurz an 2 Bildern.
Das hier ist der Spielbildschirm. Hier findet 98% des Spiels statt. Oben sieht man den Grenzposten, mit der Warteschlange. Unten links sieht man den Einreisenden der gerade an der Reihe ist. Er gibt einem die Papiere (oder auch nicht) und sagt was er in unserem Land will. Rechts unten ist unser Arbeitsplatz. Ich habe dort gerade die Tagesanweisungen aufgeschlagen und daneben liegt das Regelbuch, dass alle anderen gültigen Anweisungen enthält.
Hier habe ich die Anweisungen und das Regelbuch verstaut und prüfe die Dokumente. Jetzt muss man überprüfen ob alle Daten und Stempel passen und ob die Dokumente noch gültig sind. Hier gibt es aber manchmal Probleme, zum Beispiel kann es vorkommen, dass 2 unterschiedliche Namen auf den Dokumenten stehen. Das kann man dann mit Fingerabdrücken überprüfen oder dein Gegenüber sieht aus wie ein Mann, es steht aber Frau auf dem Pass... ab in den Nacktscanner.
Und dass macht Spaß?
Jetzt kommt der Clou an der Sache. Man lebt zusammen mit seiner 4 köpfigen Familie die man ernähren muss. Jeden Tag werden Miete, Essen und Heizungskosten fällig. Kostet zusammen ca. 50-55$ pro Tag. Man verdient aber sein Geld anhand der Leute, die man im Checkpoint richtig bearbeitet. 5$ pro richtiger Bearbeitung, macht man einen Fehler bekommt man kein Geld und eine Verwarnung und wird nach dem zweiten Fehler sogar mit 5$ Strafe belegt. Der Arbeitstag läuft unter Zeitdruck ab, man muss also schnell arbeiten, darf aber keine Fehler machen, sonst muss die Familie hungern.
Damit aber nicht genug, man lernt am Checkpoint die unterschiedlichsten Leute kennen. Zum Beispiel Schmuggler... Wenn man sie erwischt, sind sie manchmal bereit dir Geld zu geben, wenn man sie trotzdem durchlässt und kann so seine Finanzen aufbessern, muss aber damit leben bestraft zu werden. Genauso kommt es immer mal wieder zu moralischen Entscheidungen, wie etwa eine Frau, die mit ihrem Mann ins Land einreisen will, weil sie verfolgt wird und ihr der Tod droht, aber sie hat keinen Pass. Sie fleht das man sie durchlässt, macht man das bekommt man eine Strafe hat aber ein gutes Gefühl. Macht man es nicht steht am nächsten Tag in der Zeitung, dass sie geschnappt und getötet wurde. Ich selbst habe das Spiel noch nicht durch, da man mich gerade eingesperrt hat -> Game Over. Ich habe mit einer Untergrundorganisation zusammengearbeitet, hab dabei aber mehrere Fehler gemacht und wurde deshalb erwischt.
Demo? Kosten?
Es gibt eine Art Demo, nämlich die Betaversion (link). Die ist Spielbar bis zum 8ten Tag glaube ich, es fehlen aber noch ein paar Dinge aus dem fertigen Hauptspiel.
Ansonsten kann man das Spiel unter dem Link auch kaufen für knapp 10$, unter anderem bei GOG, oder für 9€ bei Steam.
Wer lieber Videos kuckt, hier ein etwas älterer Test der Betaversion von TotalBuscuit: