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Thema: WIP - Wie entsteht eine Karavelle in 3D?

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Fankman
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    WIP - Wie entsteht eine Karavelle in 3D?

    Hallo zusammen

    Ich bin Grafiker für das TAC-Mod-Projekt (The Authentic Colonization), wer es noch nicht kennen sollte, kann ja mal ein Blick in unser Forum werfen.
    Diese Modifikation verleiht, dem mittlerweile etwas angestaubten Civ4-Colonization, neuen Glanz.

    Nun ich zeichne zurzeit die Santa Maria (Columbus' Schiff) möglichst detailgetreu in 3D. Ich habe hier einen WIP (Work in Progress) eröffnet un werde den Fortschritt des Modells mit Screenshots und einigen kleinen Texten kommentieren.

    Das Modell soll dann auch für den neuen TAC-Hauptbildschirm verwendet werden.

    Nun brauche ich eure Hilfe (es hat doch sicher viele Geschichts-Interessierte User hier ):
    Hat jemand gute Fotos einer Karavelle? Es kann ein Modell sein, am besten aber von einem 1 zu 1-Nachbau (vielleicht aus einem Museeum).
    Ich suche vor allem Details vom Mast, dem Ausguck, den Seilen und den Segeln.
    Google bringt leider nicht die gewünschten Bilder, meist sind diese nur sehr klein und zu 99% sind es Fotos von Modellen. Auch Kupferstiche oder andere Gemälde bilden die Karavelle meist nicht realistisch ab.

    Wer also gute Quellen kennt oder eigene Bilder hat; bitte posten.

    Danke im Voraus
    Geändert von Peregrin_Tooc (12. Januar 2011 um 17:18 Uhr)

  2. #2
    elbow deep Avatar von JIG
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    Die Kinder sind im Bett, der Sack Flöhe gehütet, Opa endlich eingeschlafen?



    In der ersten Dimension existiere ich
    In der zweiten lebe ich
    In der dritten bin ich frei

  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Fankman
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    Danke, die kannte ich gar nicht
    Ich hab doch gewusst dass irgendwo noch eine Rekonstruktion herumschwimmen muss

  4. #4
    hat den Blues Avatar von Elwood
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    Du scheinst die Begriffe im Schiffsbau zu kennen ...
    Leider nein, ich hab ein paar aufgeschnappt, und ein Buch zum Thema gelesen (allerdings bestimmt 6 mal ... verschlungen mit 15 oder so). Zu den Strickleitern fällt mir nur noch Wanten ein, "Alle man in die Wanten!" oder so heißt es in den Filmen ...

    Hier mal das Buch, es ist erklärtermaßen kein Buch nur zu Karavellen und Takelage etc. eher ein Geschichtsabriss auch mit Flottentaktiken, Bewaffnungen etc., aber eben flüssig und spannend geschrieben. Es hat ein paar Farbabbildungen und einige detailierte Tuschezeichnungen. Ob eine Karavelle dabei ist, kann ich leider grad nicht prüfen, es schlummert irgendwo in ner Kiste einige 100km weit weg. Wenn du aber generelles Interesse am Thema hast, dann kann ich nur sagen

    Seemacht - Im Spiegel der Geschichte

    Zum TaC Logo ... ich denke, wenn du es so wie es ist nehmen willst, dann kann man es auch gut ohne Ketten einfach über dem Bild plazieren, das Hauptmenü schwebt ja dann auch "nur" so drüber. Jeder Einbau in das Bild würde sicherlich eine irgendwie geartete perspektivische Verzerrung erzwingen ... Ich glaube das wäre nicht gut
    Geschichten zum Lesen ...

    Der seltsame Fall des William Penn | Col II --- TaC-Mod | abgebrochen
    Wahnsinn mit Methode? | Col II --- TaC-Mod | beendet | SdM April 2012
    Visiting Vvardenfell | TES III Morrowind | pausiert
    Es war einmal (noch) kein Portugal | Civ IV --- PAE-Mod | beendet
    Pack die Thermohose ein ... | Icewind Dale --- Trials of the Luremaster | läuft
    NEU: [RL] ... wie Gott nach Frankreich - Elwoods ??? | Modellbaubericht | läuft

  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Fankman
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    Zitat Zitat von Elwood Beitrag anzeigen
    Zu den Strickleitern fällt mir nur noch Wanten ein, "Alle man in die Wanten!" oder so heißt es in den Filmen ...
    Die Wanten Ich finde diese Ausdrücke einfach köstlich

    Zitat Zitat von Elwood Beitrag anzeigen
    Hier mal das Buch, es ist erklärtermaßen kein Buch nur zu Karavellen und Takelage etc. eher ein Geschichtsabriss auch mit Flottentaktiken, Bewaffnungen etc., aber eben flüssig und spannend geschrieben. Es hat ein paar Farbabbildungen und einige detailierte Tuschezeichnungen. Ob eine Karavelle dabei ist, kann ich leider grad nicht prüfen, es schlummert irgendwo in ner Kiste einige 100km weit weg.
    Ich gehe mal davon aus, dass sich Karavellen bezüglich der einzelnen Ausdrücke kaum von Karacken oder gar Galeonen unterscheiden.

    Ich habe da in Wikipedia noch einige Ausdücke gefunden, toll wäre so ein Bild mit Nummern welche die Begriffe zuordnet

    Blindensegel
    Bugspriet
    Fockmast
    Großmast
    Rahsegel
    Besanmast
    Lateinersegel
    Bonaventurmast
    Marssegel
    Bramsegel


    Zitat Zitat von Elwood Beitrag anzeigen
    Wenn du aber generelles Interesse am Thema hast, dann kann ich nur sagen
    Ja ich finde die Schiffe generell faszinierend, vor allem in optischer Hinsicht.
    Sie wirken einfach mächtig und majestätisch, auch wenn sie viel kleiner sind als z.B. ein heutiger Flugzeugträger.

    P.S: Danke für den Buchtipp

    Hier einige schöne Artworks zu diesem Thema:

    Achtung Spoiler:







    Zitat Zitat von Elwood Beitrag anzeigen
    Zum TaC Logo ... ich denke, wenn du es so wie es ist nehmen willst, dann kann man es auch gut ohne Ketten einfach über dem Bild plazieren, das Hauptmenü schwebt ja dann auch "nur" so drüber. Jeder Einbau in das Bild würde sicherlich eine irgendwie geartete perspektivische Verzerrung erzwingen ... Ich glaube das wäre nicht gut
    Ja die Kettenidee habe ich schon wieder verworfen, aber die Idee mit der Ratte die ins Meer hinaus schaut klingt interessant

  6. #6
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Auch bei diesem Teil (wer den richtigen Ausdruck kennt, bitte posten)
    Das Teil, für das du den Namen in der WIP-Datei suchst, heißt die "Talje". Funktioniert wie ein Flaschenzug. Die beiden Holzklötze heißen Blöcke. Im Fall der Santa Maria werden die hier dazu verwandt, die Wanten straff zu halten, damit der Mast nicht seitlich hin und her wackelt. Da fallen sie jedenfalls auf. die werden aber ansonsten auch dazu benutzt, Segel dicht zu holen.

    Ein Bild hab ich leider nicht zur Hand. Kann die sachen halt mal erklären:

    Dat Schiff hat 3 Masten: vorne ist der Fockmast, mittig der Großmast, hinten der Besanmast. Bugspriet ist der Minimast, der nach vorne weggeht.

    Segel werden einerseits dadurch benannt, dass sie erst mal einfach so heißen, wie der Mast, an dem sie dran sind.

    Rahsegel: bezeichnet allgemein eine Art des Segels: ein viereckig-rechteckiges, was an der Oberkante an der wagerechten Rah (Die Stange, die auf dem Mast dran ist) aufgehängt wird. Damit kann man gut vor dem Wind segeln (wenn der wind von hinten kommt)

    Lateinersegel: bezeichnet auch eine Segelart, ein dreieckiges Segel. Bei der Santa Maria ist das Besansegel (das am hinteren Mast) als Lateinersegel ausgeführt. Damit kann man gut am Wind segeln. (Wenn der Wind schräg von vorn kommt)
    Alle andern 3 Segel sind Rahsegel.
    Focksegel: das Segel am Fockmast
    Marssegel: Das unterste Segel am Großmast.
    Bramsegel: Das obere Segel am Großmast.
    Blindensegel: Das Minisegel am Bugspriet, diente hauptsächlich zur Manövrierfähigkeit.

    Die seitlichen Wanten (danke Elwood) sind eine besondere Herausforderung.
    ....
    an allen Kurven der Wanten ...
    Die Wanten sind immer seitlich. Die Leinen nach vorne und hinten heißen Stage. Die Wanten bezeichnen auch eigentlich nur die Senkrechten Seile vom Mast zur Reling, die dazwischen gespannten, auf die man steigen kann, heißen Webleinen.

    Die beiden Löcher sind für Ketten oder Seile welche das Ruder von beiden Seiten stabilisieren.
    Ich schätze die sind eher dafür da, das Ding festzustellen. Wenn man den Kurs nämlich einmal eingestellt hat, die segel stehen man aber trotzdem noch am Ruder drücken muss, damit das Schiff grade aus fährt, dann ist es sher ermüdend, stundenlang gegen die Pinne zu drücken. Daher könnte man dann mit der Kette (die auf der richtigen seite natürlich) das Ruder einfach festbinden. Ob man das genau so gemacht hat, weiß ich nicht, aber logisch wärs.

    Und die "Heckkabine" heißt Achterkastell oder Heckkastell.
    Geändert von Der Kantelberg (04. Oktober 2010 um 04:28 Uhr)
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  7. #7
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    Boah
    Danke Kantelberg

    Ich habe die Ausdrücke natürlich gleich angepasst, damit wirkt der WIP gleich um einiges fachlicher

    Im Moment bin ich an den Masten und den Segel, da kommen deine Erläuterungen dazu gleich richtig. Etwas kopfzerbrechen bereitet mir das Knäuel an Seilen und Taljen, ich sehe anhand der wenigen Bilder die ich habe auch gar nicht genau wo welches Seil beginnt und endet Wahrscheinlich werde ich diesen Bereich etwas vereinfachen, da ist eine haargenaue Abbildung ohne fachliche Kenntnisse wohl kaum möglich.

    Wie heissen eigentlich die horizontalen Latten an welchen die Segel hängen? Im Moment benutze ich für mich den Ausdruck 'Mastlatten' was aber sicher lächerlich ist

    Super Recherche soweit, danke

  8. #8
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Die Horizontalen Latten heißen Rahen. An der Rah wird das Rahsegel aufgehänt. (aber auch das Lateinersegel, dann hängt die Rah halt schräg). Und manchmal werden auch unliebsame Leute an der Rah aufgeknüft.

    Zu den ganzen leinen und so weiter empfiehlt sich der Artikel hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Takelage, besonders die drei Bilder, wo das an der Viermastbark erklärt ist.
    Prinzipiell muss der Mast halt in allen 4 richtungen festgehalten werden. Er könnte auch alleine stehen, aber dazu muss der extreem stabil sein, und dann wird das Schiff schwer, also macht man ihn leichter und spann ihn ab. Zu den beiden Seiten (Backbord und Steuerbord) übernehmen das die Wanten. Nach vorne der Vorderstag. Nach hinten der Backstag. Jedes dieser Seile ist mit ner Talje versehen, man muss die ja anziehen können.
    Wenn man mehrere Masten hat, wird das komplizierter, da man manchmal nicht mit dem Seil bis zum Boden will, weil das ja auch das Segel binhert, was irgendwie noch dazwischen muss. Also spannt man die zwischen den Masten. Wie die dann aber alle hießen, weiß ich nicht.
    Schwierig wirds natürlich, weil die Modelle verschieden sind. Am besten du entscheidest dich für eins und setzt die Takelage daraus um.
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  9. #9
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Zu den ganzen leinen und so weiter empfiehlt sich der Artikel hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Takelage, besonders die drei Bilder, wo das an der Viermastbark erklärt ist.
    Danke
    Ich habe den Artikel (und duzende damit verknüpfte) durchgeackert und ich muss sagen, dass Wikipedia zum Thema Schifffahrts-Technik sehr umfangreiche Inhalte bieten kann, finde ich super, hab jedenfalls einiges gelernt.

    Ich habe nun mit dem Tauwerk angefangen, hier der aktualisierte WIP

  10. #10
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    Das wird richtig geil. Das sieht man jetzt schon.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  11. #11
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    Danke Shakka

    Du Kantelberg, wie werden eigentlich die Rahen an den Masten befestigt? Irgendwie sieht man das nirgends so genau. Die Rahen müssen ja um den Mast herum drehbar sein, zudem kann man sie doch auch noch in der Höhe verstellen. Werden die einfach mit einem Wulst Seilen angebunden oder ist das eine Art Metallgelenk? Bei mir schweben die einfach so an den Masten herum, ich möchte das aber etwas detailierter darstellen

  12. #12
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Ich muss noch mal was zu den Segeln am Großmast sagen: Die heißen wohl nicht Mars- und Bramsegel, sondern Groß- und Marssegel.

    Ich meine das war geschichtlich so, dass zunächst nur ein Segel am Großmast war. Dann wurde ein zweites eingeführt, das hieß dann erst mal Marssegel. Das dritte wäre dann das Bramsegel, das haben wir aber nicht. Das Problem ist, dass man die ganzen Begriffe immer irgendwie aus dem 18/19 Jahrhundert findet, das Schiff aber aus dem 15. Jahrhundert ist und die Technik sich ja inzwischen weiter entwickelt hat. Die Segel am Großmast sind also: Großsegel und Marssegel.


    Die Santa Maria war übrigens auch keine Karavelle, sondern eine Karacke. (Ich hab grad den Threadtitel noch mal gelesen) Falls du mal nach ähnlichen Schiffen oder so suchst.



    zu der Rahbefestigung: Ich hab mal bisschen rumgesucht:


    http://upload.wikimedia.org/wikipedi...s/0/00/Nau.JPG
    Auf dem Bild sieht es so aus: Die Rah wird per Umlenkrolle am Mast hochgezogen und mit Seilen leicht um den Mast rum vertäut. (Das Seil zum hochziehen heißt "Fall".) Es gäbe dann also eine Fockfall, eine Großfall, eine Marsfall und ne Besanfall, die die rahe jeweils hochziehn.

    Wenn man die Rah nicht fest ist, sondern runter gelassen werden kann, heißt das: man "heißt" die Rah. (Die Segel werden gehisst, die Rahen geheißt) Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Rahen wirklich heißbar waren, auf späteren Schiffen waren die nämlich meist fest. (oder nur manche heißbar) Das Bild ist ja auch vonner Rekonstruktion. Auf alten Bildern ist die Befestigung meist nicht genau wiedergegeben.

    Bei anderen Rekonstruktionen sieht es so aus, als wären die Rahe mit einem Eisenring um den Mast festgemacht. Der Ring wird dann wahrscheinlich bis zu dem gewissen Winkel drehbar gewesen sein.


    Hier ist ein Modell von der Santa Maria: Da sind alle 4 die Rah allerdings mit nem fall befestigt:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedi...7_16-10-40.jpg Das Bild dürfte wohl auch deinen wunsch nach einem hoch aufgelösten bild von einem Modell befriedigen. Ist leider an manchen Stellen bisschen unscharf, aber Details sind gut zu erkennen.
    Bei dem hier auch gibt auch die mit Falls befestigten Rahen:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedi...uszczykowo.jpg
    Bei dem hier seh ichs nicht genau, das Schiff scheint mir alles im allen ein bisschen zu prunkig zu sein um als Santa Maria durchzugehn: http://commons.wikimedia.org/wiki/Fi...umbus_-_05.jpg



    Die Bilder sind wie man sieht alle aus dem Bildmatierial von der Wiki, manchmal lohnt es sich auf den Commons-Link da zu klicken.


    Mein Fazit:

    Die Rah ist wird mit nem Seil (dem Fall) oben gehalten, und kann per Umlenkrolle vom Deck aus hochgefahren (geheißt) werden. Die Befestigung zum Mast: Wenn ich mir das Bild so anguck: Ich glaub die gibts gar nicht. Die Rah wird einfach vom Fall und den Leinen (den Brassen), die von den Rahendpunkten (die heißen Rahnocken) weggehen restgehalten. Die Rah könnte bei Wind von hinten also etwas vom Mast abstehen. Die schweben also tatsächlich so an den Masten rum. Vielleicht wird sie aber doch leicht um den Mast rumgebunden, das kann ich nicht ganz genau sehen.

    Ganz genau weiß ichs aber nicht, das ist das, was ich beim Betrachten der Bilder mir so denke.
    Geändert von Der Kantelberg (06. Oktober 2010 um 03:02 Uhr)
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  13. #13
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    Ich hab mir noch mal den neusten Stand des Modells angeguckt, und zähl mal auf, was meiner Meinung nach an der Takelage noch fehlt, vielleicht hilfts dir ja weiter: Ich bezieh mich dabei auf das fette Bild aus meinem letzten Post: http://upload.wikimedia.org/wikipedi...7_16-10-40.jpg


    - die Wanten am Besanmast. 2 je Seite mitsamt Taljen
    - die Wanten am Fockmast. Auch 2 je Seite mitsamt Taljen, die haben aber im Gegensatz zu den Besanwanten Webeleinen. (also diese Leiter...)

    - 2 Vorstage vom Fockmast. Der obere geht zur Spitze des Bugspriets, der untere zu dessen Mitte.
    - 2 Stage vom Groß- zum Fockmast. der Untere geht vom Mastkorb des Großmastet zum Fuß des Fockmastes.
    - 2 Backstage vom Großmast. Die sind achsensymmetrisch. Eins Backbord (links) eins Steuerbord (rechts)
    Der Besanmast hat anscheined weder Vor- noch Backstag.

    Das schon angesprocheneFall vom Groß, Fock und Marssegel

    - Aufhängung der Besanrah und des Segels: die ist komplizierter, weil die schräg hängt:
    1 Leine vom oberen Ende über ne Umlenkrolle am Großmasttop (die Spitze des Großmastes) und dann mittig zum Schiffsboden hebt das hintere Ende an. Das Fall sitzt so wie bei den andern Segeln auch. Die hintere Schot wird noch mal an einem Baum nach hinten gezogen, die vordere geht nach unten aufs Deck.
    Der Besanbaum hat einen Niederholer, der auf beiden seiten ungefähr auf Höhe des Ruderansatzes zum Heck geht.

    - die Brassen vom Großsegel sind falsch, die obere endet nach kurzem Weg in einer Umlenkrolle . von da an gehen 2 leinen schräg nach unten hinten zur Reling. Aber nicht zur Reling des Achterkastells sonder die ganzen Großbrassen gehen steile nach unten und kommen noch mittschiffs bzw die hinteren zu Anfang des Achterakstells auf die Reling.
    - Die Marssegelbrassen gehen zum Besanmast und werden ab dort gemeinsam über ne Umlenkrolle nach unten geführt.
    - die Fockbrassen gehen zum zum Vorstag des Großmastes. Da ist ne Umlenkrolle angebracht, von dort gehen die Fockbrassen gemeinsam entlang des dieses Vorstags bis zu dessen Hälfte, dann kommt ne weitere Umlenkrolle und die gehen nach unten, zur Kante des Vorderkastells.
    - Die Brassen des Blindesegels gehen zu den Endpunkten der Reling des Vorderkastells, genau so die Schote.
    - die Schote des Großsegels haben sofort so ne Umlenkrolle dran. Die beiden leinen gehen dann von dort zur Reling, dort wo das Achterkastell anfängt.
    - Die Schoten des Marssegels gehen an die Rahnocken vom Großsegel.
    - Die Schoten des Focksegels haben genau so ne Umlenkrolle dran, vorderer Teil geht zur Reling aufs Vorderkastell, hintere kurz nach dem Vorderkastell zur Reling.

    - Das Marssegel hat noch mal so Leinen nach vorne dran. Die gehen über ne Umlenkrolle an der oberen vorstag des Großmastes nach unten.


    Ich glaub, das wars. Ist ganz schön krümelkackerig geworden, vielleicht wolltest du gar nicht so detailreich werden, ich hab einfach mal ganz pedantisch alles aufgezählt, was ich gesehn hab.


    Zudem fehlt noch der Block mit den Pflöcken an denen man die Leinen fest bindet.
    Was das? Meinst du sowas hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Klampe
    Geändert von Der Kantelberg (06. Oktober 2010 um 23:04 Uhr)
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  14. #14
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Ich muss noch mal was zu den Segeln am Großmast sagen: Die heißen wohl nicht Mars- und Bramsegel, sondern Groß- und Marssegel.
    Ist korrigiert


    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Die Santa Maria war übrigens auch keine Karavelle, sondern eine Karacke. (Ich hab grad den Threadtitel noch mal gelesen) Falls du mal nach ähnlichen Schiffen oder so suchst.
    Da habe ich mich an einen Artikel in der Wikipedia gehalten, ob das natürlich stimmt, sein dahingestellt
    Soll ich den Thread-Titel ändern lassen?


    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Bei dem hier seh ichs nicht genau, das Schiff scheint mir alles im allen ein bisschen zu prunkig zu sein um als Santa Maria durchzugehn: http://commons.wikimedia.org/wiki/Fi...umbus_-_05.jpg
    Das habe ich auch gefunden, die Qualität ist super, hab das dann aber doch wieder gelöscht. Meiner Meinung nach ist das mehr eine Festung als ein Schiff


    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Die Rah ist wird mit nem Seil (dem Fall) oben gehalten, und kann per Umlenkrolle vom Deck aus hochgefahren (geheißt) werden. Die Befestigung zum Mast: Wenn ich mir das Bild so anguck: Ich glaub die gibts gar nicht. Die Rah wird einfach vom Fall und den Leinen (den Brassen), die von den Rahendpunkten (die heißen Rahnocken) weggehen restgehalten. Die Rah könnte bei Wind von hinten also etwas vom Mast abstehen. Die schweben also tatsächlich so an den Masten rum. Vielleicht wird sie aber doch leicht um den Mast rumgebunden, das kann ich nicht ganz genau sehen.
    Ich werde das Rah einfach mit einem Wulst Leinen anbinden, ich glaube das sieht historisch am korrektesten aus.


    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Ich hab mir noch mal den neusten Stand des Modells angeguckt, und zähl mal auf, was meiner Meinung nach an der Takelage noch fehlt, vielleicht hilfts dir ja weiter...

    ...Ich glaub, das wars. Ich ganzen Krümelkackerig geworden, vielleicht wolltest du gar nicht so detailreich werden, ich hab einfach mal ganz pedantisch alles aufgezählt, was ich gesehn hab.
    Uff, das muss ich zuerst alles durchackern und hoffe dass ich soviel wie möglich umsetzen kann . Die Arbeit an den Leinen beginnt ja erst jetzt richtig. Vielleicht muss ich da aber auch Kompromisse eingehen.

    Jedenfalls halte ich dich/euch auf dem laufenden. Mir bringt das viel mehr wenn mir Fehler schon jetzt aufgezeigt werden, als dann erst am Schluss.

    Vielen Dank für deine Hilfe, das bringt mich wirklich weiter

    Bist du eigentlich Marine-Historiker?
    Oder etwa ein direkter Nachfahre von...
    Achtung Spoiler:




    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Was das? Meinst du sowas hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Klampe
    Ich meine diese gelben Dinger inkl. dazugehörigen Holzblock gleich vor dem Grossmast, hier auf dem Bild gut zu sehen:
    Achtung Spoiler:


    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  15. #15
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Fankman Beitrag anzeigen
    Da habe ich mich an einen Artikel in der Wikipedia gehalten, ob das natürlich stimmt, sein dahingestellt
    Soll ich den Thread-Titel ändern lassen?
    Da steht ja drin, dass man sich streitet. Die Beseglung ist eher wie ne Karacke, der Rumpf eher wie ne Karavelle. Von daher lass das ruhig so. Ich hatte mich bei der Bemerkung auf die Beseglung gestützt, weil ne Karavelle ja 3 Lateinersegel hat und nicht am Fock- und vorderen Mast Rahsegel.
    Ich werde das Rah einfach mit einem Wulst Leinen anbinden, ich glaube das sieht historisch am korrektesten aus.
    Wie gesagt, ich denke eher die Dinger hingen an so einem Fall dran. Aber hier kann man vielleicht mal simplifiziren.
    Vielen Dank für deine Hilfe, das bringt mich wirklich weiter
    bitte.
    Bist du eigentlich Marine-Historiker?
    Oder etwa ein direkter Nachfahre von...
    Nee, ich hab mal ne Segeltörn mitgemacht, von daher kannte ich paar Grundbegriffe. Und dann hab ich mich durch die Wikidurchgeackert. Ich interessier mich aber auch bisschen fürs Segeln, vielleicht mach ich noch mal einen Schein.
    Ich meine diese gelben Dinger inkl. dazugehörigen Holzblock gleich vor dem Grossmast, hier auf dem Bild gut zu sehen:
    Ja, das sind senkrecht stehende, nebeneinander angeortnete Klampen, die werden dann mit den ganzen Seilen, die da ankommen belegt. In dem Fall sind die einfach gehlaten, es ist ein dickes Holzbrett, wo Plöcke durchkommen, die oben und unten bisschen (vielleicht 30-40cm) überstehen. Da kommen dann überstehende Seile drauf. Wie die aufgewickelt werden, lässt sich hier ganz gut erkennen: http://wuerttemberg.dlrg.de/ressorts...e-belegen.html
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