Mir ist langweilig und deshalb möchte ich hier mal ein interessantes Browserspiel vorstellen.
Aber halt: keine Angst, es ist nicht wie andere Browserspiele.
Weder muss man den ganzen Tag irgendwelche Knöpfchen drücken, noch bekriegt man sich zwangsweise mit anderen Mitspielern und wird von Leuten die sonst keine Hobbies haben ausgeraubt. Fünf bis 10 Minuten am Tag reichen völlig aus. Eine komfortable Urlaubsfunktion ist ebenfalls mit dabei.
Das ganze ist eher ernst und sachlich gestaltet, manch einen wird es vielleicht sogar zu trocken und spröde vorkommen. Für viele Entscheidungen brauch man einiges Hintergrundwissen aus Politik, Wirtschaft, Forschung, Justiz, Gesundheit usw. usw.
Folgende Staaten wurden schon von Mitgliedern des Civforums ins Leben gerufen:
- MasterofDesaster/BL4DE: Republik des Volkes Kalleria, im Moment eine progressive sozialistische Lobbykratie
- Burnsy: Volksrepublik Burnsanistan, eine progressive sozialistische Lobbykratie, die Story: Aufstieg und Fall der Volksrepublik Burnsanistan
- Wozer: Bananenstaat Banania, im Moment eine konservative neoliberale Lobbykratie
- Dagda: Hinterhofrepublik Dagdastan, im Moment eine progressive sozialliberale Parteiendemokratie
- Der Gevatter Tot/Veiovis: Einheitsvolk von Europa, im Moment eine progressive sozialliberale Parteiendemokratie
- [VK]/Viken: Räterepublik VdSSR, im Moment eine konservative neoliberale Diktatur (neoliberale Diktatur?!?)
- Siegfried/Vetinari: Demokratischer Stadtstaat Athenai, eine progressive sozialliberale Parteiendemokratie
- Helgi: Phantasieprodukt Gartenzaun II, im Moment eine progressive sozialliberale Parteiendemokratie und Industriemacht auf der Welt Oxford
Die Spielidee ist, dass man sich einen Staat erschafft, und diesen dann als Regent steuert. Das Spiel läuft rundenweise ab, jeder RL-Tag entspricht einen Quartal des Jahres in Ars Regendi. Pro Quartal kann man meist 1 bis 3 Aufgaben erfüllen. Das Spiel simuliert dann die Auswirkungen auf diverse Askepte des Staates, wie den Haushalt, Bildung, Militär, Forschung, Krankenversorgug, Infrastruktur, usw.
Das war's auch schon. Die Staaten sind im klassischen Modus völlig getrennt voneinander, man brauch also keine Angst vor seinen Konkurrenten zu haben. Neuerdings gibt es allerdings auch eine Variante mit einer Weltkarte wo auch Kriege möglich sind, aber auch hier geht alles ganz entspannt daher.
Von der schlichten Oberfläche sollte man sich nicht täuchen lassen, das Spiel ist sehr komplex und geht wirklich in die tiefe.
Deswegen möchte ich einige Aspekte genauer vorstellen.
Zuerst einmal die Staatsübersicht. Hier kann man sich austoben und seinen Saat individualisieren. Wie soll die Währung heißen, was ist das Wappentier und andere Spielereien. Diese haben aber keine Auswirkungen auf das Spiel und dienen nur der Athmosphäre. Interessanter ist da schon die Staatsbeschreibung. Diese kann nicht manuell geändert werden, sondern wird vom Spiel auf Basis der bisher getroffenen Entscheidungen gefällt. Zum Beispiel wird da ein „Etikett“ wie kommunistische Diktatur, oder neokonservative Mehrparteiendemokratie vergeben. Auch Aussagen über das Gemüt der Bürger und die Entwicklungen der letzten Quartale werden aufgeführt. Zum Schluss gibt’s noch ne Menge Statistiken zur Wirtschaft.
Der nächste wichtige Bildschirm ist die Aufgabenauswahl. Wie gesagt: pro Tag meist um die 2 bis 3 Aufgaben, außer im Winterquartal, da können keine bearbeitet werden.
Hier entfaltet für mich das Spiel auch seine Faszination. Die Aufgaben sind immer wieder interesant und regen zum Nachdenken über Themen an, die im Alltag nicht so oft vorkommen. Jeden Tag ne kleine Dosis an kontoversen Diskussionsstoff. Hier mal 2 Beispiele:
Im Winter kann man wie gesagt seinen Staatshaushalt anpassen, wenn der Staat bankrott geht oder die einzelnen öffentlichen Bereiche zu wenig bezuschusst werden, wird man schnell abgewählt und dann ist das Spiel vorbei.
Damit das nicht passiert sollte man auch immer sein alter Ego im Auge behalten. Dieser kann auch auf natürliche Weise sterben oder umgebracht werden.
Das neuste bei Ars Regendi ist die Weltkarte. Hier teilt man sich den Planet mit anderen Mitspielern. Kriege, handelsverträge, Embargos usw. sind alles möglich. Einige Staaten haben Atomwaffen, andere nicht. Einige Staaten sind Industrielle Supermächte andere nicht . Bündnisse können geschlossen werden, der Diplomatie sind keine Grenzen gesetzt. Noch ist dieser Modus noch nicht ganz ausgereift, hat aber viel Potential.
So, das war's.
Es gäbe noch viel zu erklären, zB die Großprojekte wie Atomwaffenprogramm oder Reformen, aber dazu bin ich jetzt zu faul.
Vielleicht habe ich ja bei dem einen oder anderen Interesse geweckt. Mein Staat Gartenzaun II liegt übrigens in der Welt Oxford, es sind noch Plätze frei, also vielleicht sieht man sich dort mal