Troja
Vor der britannischen Küste
Als die Protektorats-Schiffe ihre Stellungen bezog, welche auch ebenso gut als Bedrohung gegenüber dem trojanischen Verband aufgefasst werden konnte, ließ Admiral Amphoteros das Geschwader in Alarmbereitschaft versetzen und Nachricht nach Troja schicken, ehe er auf die Anfrage des gegenüberliegenden Verbandes reagierte. Er ließ dem Kommandanten der Akai mitteilen, dass sein Geschwader auf direkten Befehl von Ratsherr Troilos, der Rechten Hand der Kaiserin, hier sei und das in friedlicher Absicht. Ihre Präsens gilt rein dem Schutz der britannischen Landestelle vor Übergriffen seitens der Warlords, welche ja bereits den Akai Schwierigkeiten bereiteten. Darüber hinaus verbat er sich jegliche Drohungen Seitens des Protektorates. Wir bleiben hier solange die Britannier das wünschen.“ bekräftigte er nochmal zum Schluss.
Natürlich hofft Trojas Führung eine Eskalation vermeiden zu können, sollten die Akai jedoch unseren Abzug verlangen und andernfalls mit Gewalt drohen, so würde das 5. Kreuzergeschwader sich verteidigen und Troja auf einen Angriff entsprechend reagieren.
Jamaika stellt sich unter trojanischen Schutz
Als Reaktion auf den jüngsten Übergriff auf tropicanisches Staatsgebiet von Seiten bewaffneter Protektorats-Streitkräfte ersuchte die westlich von St. Tropico gelegene Insel Jamaika um die Aufnahme ins Römische Reich. Kaiserin Daenerys äußerte sich ähnlich positiv, wie zuvor gegenüber ilazkischen Vertretern.
Das. 4. Zerstörergeschwader lief bereits mit Kurs Jamaika aus. Mit an Bord befindet sich der stellvertretende Statthalter von Drachenstein, welchem die Kaiserin volle Verhandlungsmacht übertragen hat. Der Flottenverband soll möglichen Aggressoren deutlich machen, dass Jamaika auch vor Ablauf der Verhandlungen bereits unter trojanischen Schutz steht.
In Jamaika herrscht derzeit ein unehelicher Neffe des letzten tropicanischen El Presidentes.
Auch das auf Essos gelegene Vizekönigreich Illyiren vergrößerte sich auf friedliche Weise, nachdem mehrere Städte gegenüber Vizekönig Antiochus ihren Wunsch äußerten fortan auch unter dem Schutz des Rechts der Kaiserin zu stehen.
Wirtschaftsnachrichten
Der cuivinische Auto-Hersteller Sugintóxa eröffnete in der Hauptstadt die ersten Automobil-Werke des Imperiums! Dies ist wahrlich ein Freudentag, denn diese Investition in den Standort Troja stärkt die regionale Wirtschaft enorm und drückt auch die Arbeitslosenzahlen weiter nach unten.
Über die Profitabilität des Werkes besteht schon jetzt kein Zweifel mehr, die Auftragsbücher sind voll von Bestellungen. Zahlreiche betuchte Trojaner wollen unbedingt ein Automobil besitzen und nehmen dafür auch teilweise lange Wartezeiten in Kauf.
Nach Aussagen des Rates sind die meisten trojanischen Straßen sehr wohl für den Autoverkehr geeignet. Man sollte jedoch der eigenen Sicherheit willen abgelegene Bergrouten meiden. Die dortige Infrastruktur ist mittlerweile ziemlich heruntergekommen.
Auch technologisch werden diese Investitionen dem Kaiserreich bei der Modernisierung behilflich sein. Die Cuivinnier man erlaubte trojanischen Forschern die Maschinen und Fließbänder zu begutachten, um damit trojanische Entwicklungen zu unterstützen.
Trojanische Ratskammer.
Nach den langwierigen Verhandlungen in Akmora wollte Daenerys sich etwas Ruhe gönnen und ein paar Tage mit Prometheus Urlaub machen. Neapolis ist zu dieser Jahreszeit besonders schön, wenn auf den Bäumen die ersten Kirschen wachsen. Leider stapelte sich zu Hause die Arbeit und dringende Angelegenheiten warteten auf die Kaiserin. Wodurch sie ihre Urlaubspläne verschieben musste.
„Somit steht uns im Westen ein starkes Bündnis gegenüber, welches durchaus in der Lage wäre Trojas westliche Küste zu bedrohen.“ führte Troilos nüchtern aus.
„Ich verstehe.“ Dany seufzte. „Ihr habt in meiner Abwesenheit die richtigen Entscheidungen getroffen. Das Manöver soll wie geplant stattfinden und ihnen unsere Stärke verdeutlichen. Was Ilazkia angeht bewillige ich alle erdenklichen Maßnahmen, die notwendig sind, um es in unseren Schoß zu führen. Von mir aus sogar eine regionale Landesvertretung, die in inneren Angelegenheiten weiterhin freie Hand erhält.“ Ihr fiel das schwer, aber ihre Chancen Ilazkia zu gewinnen würden durch solche Zugeständnisse steigen.
„Was ist dran an diesem außerirdischen Besuch?“ Von allen Themen interessierte sie das am allermeisten.
„Es entspricht der Wahrheit. Sie kamen mit einem – sie nannten es – Kolonialschiff hinunter. Es scheint nicht mehr einsatzbereit zu sein, weshalb die Britannier nun festsitzen. Ihre Technologie ist durchaus beeindruckend, dennoch muss ihre Not nach Baelischs Berichten groß sein.“
„Habt ihr Hilfskonvois zusammenstellen lassen?“
„Ja euer Majestät. Natürlich habe ich das. Ihre Verluste waren enorm.“ Versicherte Troilos ihr.
„Wie viele?“ erkundigte sich Dany umgehend.
„Offenbar eine halbe Millionen. Ihre halbe Population.“
Betroffen reagierte sie auf diese erschreckende Antwort. „So viele?“ Ungläubig fragte sie nach.
„Ich befürchte ja.“
Ein Gefühl des Mitleids machte sich in ihrem Inneren breit und so ließ sie sich zu etwas hinreisen, was sie sich nach Flores vornahm nicht mehr so ohne weiteres zu tun „Schickt ihnen alles, was sie benötigen. Das ist so furchtbar...“ Obwohl es manch einer ihrer Ratgeber und Adligen als unklug oder kindisch bezeichnen würde, ließ sie das Schicksal von anderen einfach nicht kalt.
Vielleicht habe ich wirklich ein zu weiches Herz aber ist das ein Verbrechen?
„ Lord Konrad, ihr König ist ein überaus charismatischer Führer und wenn ich die Bemerkung mir erlauben darf, er teilt eure
interessante Hingabe für das Wohlergehen seines Volkes. Gewiss könnte ein persönliches Treffen zwischen euch und ihm für unsere Zwecke dienlich sein.“ Baelisch war wie immer unbekümmert, selbst als er auf ein für ihn eher unangenehmes Thema zu Sprechen kam. „Anders sieht es bei eurer geplanten Schul- und Bildungsreform aus. Die allgemeine Schulpflicht, Unterstützung für Kinder aus mittellosen Familien und dazu diese immensen Forschungshilfen...“
„ Lord Konrad ist sicher eine eindrucksvolle Persönlichkeit und zu gerne würde ich ihn persönlich kennen lernen. Ladet ihn in meinem Namen nach Troja ein.“ Dany setzte ein Lächeln auf. Ein Mann von einer anderen Welt, seit unzähligen Jahren im Weltraum unterwegs – schwärmte sie. Das stellte sie sich durchaus aufregend vor.
Endlich mal ein interessanter Staatsgast.
„Was die Reformen angeht, wie viel mehr kosten sie?“
„Ein Drittel mehr als ursprünglich erwartet. Wir werden neue Kredite aufnehmen müssen.“
„Dann tut das. In diesen Reformen liegt unsere Zukunft und was wir jetzt investieren erhalten wir später zehnfach zurück.“
Außerdem hat jeder Mensch ein Recht darauf zu lernen und etwas aus sich machen zu können, statt als hilfloser Almosenarbeiter sein Dasein zu fristen.
„Wie ihr wünscht.“
Ein aufgeregter Gardeoffizier stürzte in den Ratssaal. „Euer Majestät.“ er beugte sein Knie und überreichte ihr eine Nachricht. „Das traf soeben aus Britannia ein.“
Daenerys verspürte einen gewissen Ärger als sie die Zeilen las. „Wenn sie meinen mich herausfordern zu können, so sollen sie es probieren. Teilt Admiral Amphoteros mit er soll einen Kampf vermeiden, aber keinesfalls vor diesen Echsen kapitulieren. Schickt weitere Verstärkungen dorthin.“
Der Offizier salutierte vor ihr und verließ danach wieder den Raum.
„Ärger über Ärger, Troilos es wird Zeit härtere Seiten aufzuziehen...“
Danys Gefühle in Bezug auf die Akai haben sich in den letzten Tagen spürbar verschlechtert. Vor allem, nachdem jene es wagten sich tief in ihre Einflusszone einzumischen. Oh, natürlich trug sie das auch Flores und Mialconia nach, aber die befinden sich zumindest in der mittelbaren Nachbarschaft und von daher sind ihre Interessen in Akmora noch verständlich. Die Kuro-Akai dagegen handelten hauptsächlich gegen Trojas Position und das würde sie ihnen nicht vergessen.
"Lasst mich alleine, alle bis auf Janos." Auf ihre Aufforderung hin verließen die anderen den Konferenzraum und sie war ganz allein mit ihrem bisher so schweigsamen Leibwächter.
"Wie geht es euren Verletzungen?"
"Schon fast verheilt, euer Gnaden."
Sie warf ihm ein liebliches Lächeln zu. "Freut mich zu hören.
Nun ich brauche euch wieder. Nach Akmora, ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht.“ Sie seufzte und ihre Stimme klang schwer. „Fast alle waren sie gegen uns. Ich weiß nicht mehr wem ich noch vertrauen kann."
"Eurem Volk könnt ihr vertrauen. Es liebt euch."
"Wofür? Egal was ich mache, es geht immer so weiter.
Wir haben so viele Kämpfe ausgetragen und die Zahl unserer Feinde scheint um so mehr zuzunehmen."
"Das ist nicht eure Schuld." Er legte ihr seine Hand auf die Schulter. Eigentlich wollte sie ihn zuerst ermahnen, weil er sich damit zu viel herausnimmt, stattdessen ließ sie ihn gewähren. "Ihr seid ihre Kaiserin, die Mutter der Drachen und die letzte Targaryen. Die Menschen werden euch überall hin folgen." Seine Stimme und seine Gestik strahlten eine innere tiefe Überzeugung aus.
"Ist das alles, was mich ausmacht? Ein großer Name und ein paar exotische Haustiere?"
"Neinnein! Da ist viel mehr. Ihr habt etwas, was nur wenige Menschen in eurer Position haben. Er besitzt ein sanftes Herz, ihr seid mitfühlend, gerecht und ihr liebt euer Volk mehr als auch selbst. Ihr..." Kurz unterbrach er, ehe er weiter sprach und ihr direkt in ihre traurigen Augen schaute. "Ihr seid jemand, der herrschen kann und es auch soll. Jahrhunderte lang wartet die Menschheit auf so einen Anführer, wie euch und..." Seine Stimme verstummte sogleich, sein Gesicht näherte sich dem ihrigen und er küsste sie auf ihren Mund. Einen Moment lang ließ sie sich darauf ein und erwiderte sogar seinen Kuss, ehe sie sich von ihm losmachte.
Was habe ich getan? "Ihr vergesst euch. Ich bin eure Kaiserin und eine verheiratete Frau!"
Und ich liebe euch nicht. nicht auf diese Weise... Sie wollte es sagen, doch ihr Mund sprach die Worte nicht aus. "Na und? Viele eurer Vorfahren hatten mehrere Ehefrauen, warum könnt ihr nicht mehrere Männer haben?" Mit jeder Faser seines Körpers schien Janos sie anzuflehen, es fehlte nur ein Kniefall, um seine Verzweiflung zu verdeutlichen.
"Weil das nicht geht."
Jetzt oder nie. Sie atmete tief durch. "Ihr seid mein treuester Berater, mein engster Freund und ich habe euch lieb gewonnen, aber nicht so. Manchmal, wenn ich die Augen schließe und versuche mich an meinen Vater zu erinnern, dann sehe ich euer Gesicht, aber mein Herz gehört nun einmal Prometheus." Drang sie mit sanfter Stimme auf ihn ein, dabei fasste sie mit beiden Händen an ihre Brust. "Begreift es endlich und macht euch los von eurer Illusion. Nur so könnt ihr jemals euer Glück finden." Es tat ihr weh, aber irgendwann musste sie es sagen. Memnon versuchte gefasst zu wirken, aber Dany durchschaute ihn. "Bitte verzweifelt nicht. Ich will euer Glück, aber ich bin nicht die Richtige für euch und werde es nie sein." Tröstend streichelte sie seine Wange. Eigentlich dachte Dany sie würde sich erleichtert fühlen, sobald sie es ihm mal gesagt hat, stattdessen war ihr Gefühl einfach nur beklemmend. Es tat ihr für ihren Bären leid, dass sie ihm nicht das geben konnte, was er begehrte.
Handelskontore im Protektorat schließen!
Auf Anweisung von Kaiserin Daenerys werden alle trojanischen Handelskontore im Kuro-Akai Protektorat mit sofortiger Wirkung geschlossen und der über sie abgelaufene Handel beendet.
Den durchaus zerknirschten Händlern versprach sie bald schon neue und ergiebigere Standorte zu erschließen.
Damit reagierte das Imperium auf die zahlreichen Provokationen in der jüngeren Vergangenheit.
Sonstiges
Baldige Schul- und Bildungsreform angekündigt: Kaiserin Daenerys plant mit Ablauf dieses Schuljahres eine tiefgreifende Veränderung des trojanischen Bildungssystems. So sollen ihren Wünschen nach zahlreiche Schulen auch in ländlichen Gegenden entstehen und Kinder aus ärmeren Familien mit den entsprechenden Begabungen auch der Besuch von höheren Schulen ermöglicht werden.
Die Bildungspläne der jungen Monarchin sind durchaus umstritten, sowohl im Hochadel als auch im Bauernverband. Der Adel sieht es teilweise kritisch dem unteren Stand eine höhere Bildung zukommen zu lassen, während die Bauern sich vor allen Dingen darum Gedanken machen, inwieweit ihre Kinder auch künftig bei der Ernte mithelfen können.
Dennoch verteidigte die Kaiserin ihre Pläne und bezeichnete sie als längst überfälligen Schritt. Sie erhofft sich von der Reform mehr Chancengleichheit und auch eine Stärkung des Wirtschaftsstandortes Troja.
Bisher war ein Großteil der ländlichen Bevölkerung von jeglicher Schulbildung ausgeschlossen und in den Städten, wo bereits eine Allgemeine Schulpflicht herrscht, endete sie für Kinder aus bescheidenen Verhältnissen bereits nach 6 Jahren. Da sich ihre Eltern oftmals das Schulgeld für den weiteren Schulbesuch nicht leisten können.