Kratzige Kühle umfängt mich und langsam verlässt die heiße Umnachtung meine Sinne. Zwischen dem Aufbruch der Karawane von Caer Dinival und dem Jetzt finden sich nur wenige Splitter.
Ein Barde
Ein Zwerg
Ein … Mann
Aber ich bin doch allein?
Ich richte mich auf sehe reinen, weißen Schnee all um mich. Hohes, raues Keckern und Grollen durchdringt die Luft. Mark und Bein vibrieren noch lange nach. Ein Blick rundum und es ist nicht schwer zu sehen, was die lachenden Riesen angerichtet haben. Eine Lawine hat alles begraben, was erklären könnte, was ich hier tue.
Staksend bewege ich meinen dürren Körper durch die weiße Einöde.
Der letzte Hohnschrei verklingt, nicht ganz jedoch, der Wind bleibt unermüdlich.
Wenig später hat die Kälte mich gänzlich wieder. Wie eine Mutter ihr verlorenes Kind schließt sie mich in die Arme. Nur wir zwei, nur wir zwei … flüstert sie.
Flüche unter der Schneedecke unterbrechen das Wiedersehen.
Schnaufend und flatternd erscheint der Zwerg an der Oberfläche. Er erinnert mich an einen Kolibri, den ich einst im Kloster sah, wie er mit unzählbarem Flügelschlag an einer frischen Blüte in seinem Käfig nippte. Zwerge haben keine Flügel. Sie haben Äxte!
Noch immer Schnee in den Augen schaut er mich an.
„Ahhh, die Trauma-Tussi, na wenigstens jemand noch am Leben. Los jetzt, wo ist der Tralalal-Typ!“
Wir suchen zusammen weiter. Ich wie eine Verloren nach Zeichen, er wie ein Schwein nach Trüffeln. Erfolg haben wir beide.
Er scharrt schließlich die bläulichen Lebensgeister des Bardens aus dem Schnee. Ich finde den aufragenden Bogen des Mannes.
Zusammen streben wir zunächst gen Passausgang. Wenig später schlittern wir, dann rutschen wir, letztlich donnern wir ihm entgegen.
Ganz am Ende habe ich ein Déjà-vu, als ich mich alleine aus Schneemassen befreie