There's something happening here
What it is ain't exactly clear
There's a man with a gun over there
Telling me I got to beware
I think it's time we stop, children, what's that sound
Everybody look what's going down
Buffalo Springfield - For What It's Worth
El Maxi sah aus dem Fenster. Mittlerweile hatte er sich richtig gut eingelebt auf der Insel. So könnte es gerne weitergehen. Der Berater der neben ihm stand, pflichtete ihm wie immer in solchen Fällen bei. Die Insel sei die wahrhaft schönste und beste aller Insel der Welt. Und das sei natürlich nur dem Präsidenten zu verdanken. El Maxi konnte sich diesen Pathos, den der Berater immer vorbrachte, wenn es auch nur im entferntesten um die Insel im Vergleich zu irgendetwas anderem ging, nicht länger anhören.
"Gibts eigentlich irgendwas neues?"
"Natürlich, Sir! Wir haben neue Zahlen bekommen. 4 Einwohner sind letztes Jahr verhungert, Presidente!"
"Ouh."
"2 Touristen sind neu auf unserer wunderbaren, nahezu paradiesischen Insel, Sir!"
"Äh, wie war das mit den 4..."
"Ein Frachter hat Eisen für knapp 12000 Dollar mitgenommen, Sir!"
"Aber wie zu erwarten keine Einwanderer mitgebracht, wegen dieser seltsamen Grippe. Schon gut. Das weiß ich alles. Was ist jetzt mit den 4 Leuten, die..."
"Ein paar Spinner wollen schon wieder Wahlen, Sir!"
El Maxi kam nicht mehr dazu, sich näher mit den Hungeropfern zu beschäftigen. Der Berater legte ihm nämlich Unterlagen vor, die die Zustimmung zum Präsidenten anzeigten. Die Ergebnisse lasen sich sehr gut. Kommunisten, Umweltschützer und Intellektuelle liebten ihn, lediglich die Kapitalisten verabscheuten ihn. Zudem hatte er gute Chancen die großen Wählergruppen um Militaristen und Religiöse hinter sich zu versammeln. Die Militaristen würden ihn allerdings erst wählen, sobald er sein Wahlversprechen eingelöst hatte. Die Waffenfabrik musste gebaut werden. Es verursachte bei ihm ein wenig Bauchschmerzen, doch die Militaristen waren notwendig um dem Rebellinnenproblem beizukommen. Das wusste er.
Ein anderes Problem, dass er hingegen sehr gerne löste, waren die hungernden Menschen. Und weil Hunger sich am besten mit Nahrung bekämpfen lässt, ließ El Maxi den Befehl zum Bau einer weiteren Farm aus. Mit ein wenig Glück gab es in Zukunft keine Hungertoten mehr. Zumindest aber hatte er ein paar Arbeitsplätze geschaffen, denn Arbeitslosigkeit war auf der Insel immernoch ein ernstes Problem. Generell meinten viele Leute, dass sie zu wenig Geld hätten. Über ein Mehr an kleinen Papierscheinchen würden sie sich bestimmt freuen. Vor allem die Gruppen der Kapitalisten und Nationalisten freuten sich immer über Geld, dass sie und andere nicht hatten. Das war zumindest die Erklärung des Beraters, von dem die Idee der Gehaltserhöhung kam.
Und so sollten Dockarbeiter in Zukunft 7 statt zuvor 5 Dollar, LKW-Fahrer 9 statt 5 Dollar und Bergleute sogar 10 statt 5 Dollar bekommen. Und außerdem entschied El Presidente, dass Studenten und Rentner in Zukunft vom Staat unterstützt werden sollten. Doch immernoch waren scheinbar nicht alle Leute glücklich. Einige protestierten auf den Straßen, andere über die Post. Ein Mann von der internationalen Aufsichtsbehörde für Wohnungsbau und Innenausstattung, scheinbar teilte sich diese Behörde zufälligerweise eine Adresse mit der Hauptzentrale der Kommunistischen Partei Musicos, behauptete, es sei ein Unding, wie die Leute in Musico hausten.
Das es nicht so besonders um die Wohnungssituation in Musico stand war ihm bekannt. Aber bevor er sich daranmachte Geld für Häuser auszugeben, sollten dringendere Probleme angegangen werden. Wie ein Blick in die Unterlagen, die seine Erzfeindin von den religiösen Kapitalisten gebracht hatte, waren die Leute gelangweilt auf der Insel. Dem wollte El Maxi gerne begegnen. Doch wirklich unterhaltsame Etablissements brauchten Strom und kosteten viel Geld. Und um Strom zu machen brauchte man ein E-Werk, das viel Geld kostet und Leute mit Studium beansprucht. Um Viel Geld zu machen, konnte man nocheinmal auf das Öl zurückgreifen, dass immernoch vor der Insel in der Meerestiefe lag. Doch um auf das Öl zugreifen zu können, brauchte man eine Ölbohrstation, die viel Geld kostet und Leute mit Studium beansprucht.