An die sehr geehrten Herren Bürgermeister und Stadträte,
Kurhessen stehen abermals schwere Zeiten bevor, das letzte Mal wurde Südkurhessen dank Ihrer Besonnenheit und der bayrischen Schutztruppen nichtnur komplett vom Krieg verschohnt und mit Nahrungsmitteln versorgt. Nein, auch die brach liegende Verwaltung wurde von uns übernommen und das gemeine Volk feierte gern und gut mit unseren Soldaten, die nichtnur für die Wirtsleute einen Wachstumsschub bewirkten, sondern auch Plünderungen und Zerstörungen jeder Art wie in Marbach verhinderten. Dieses Mal können Wir Ihrem gesegneten Land weitergehende Angebote machen, die auch für die Zukunft von Vorteil sein werden.
Wir können nach Übernahme der Verwaltung ein Kataster für Sie erstellen, den umliegenden Bauern durch Übertragung einiger Schritte der großen bayrischen Agrarreform zu mehr Effizienz verhelfen, Fillialen der königlichen Bayernbank errichten, die Ihnen beispielsweise zinsloße Darlehnen für den Stadthaushalt gewähren kann. Auch den Handel können wir durch eine Ausdehnung der Befugnisse der bayrischen Handwerkskammer voran bringen- man denke nur an die bislang einzigartige allgemeine Industrienorm. Die könnte auch ihren privaten Handelsunternehmen zum Vorteil gereichen.
Hinsichtlich der Struktur würden wir Vorschlagen, dass eine Woche nach der Besetzung ein Rat gegründet wird, indem unter Vorsitz eines bayrischen Gesandten besprochen wird, wie Ihr Heimatland am besten durch den Aufstand kommt. Wer darin sitzt (Gewählte oder Abgesandte der Städte und Dörfer) dürfen Sie bestimmen.
Auf eine fruchtbringende Zusammenarbeit,
Ludwig I. von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalzgraf bey Rhein, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben, Allzeit Schützer und Mehrer des Glaubens