Hallo,
ich habe mich gewundert, dass ich im späten Spiel Goldprobleme habe, obwohl ich garnicht so viele Militäreinheiten habe.
Daher habe ich mich mal drangemacht, herauszufinden, wie sich die Unterhaltskosten zusammensetzen.
Erkenntnis:
- Jede Einheit kostet gleichviel Unterhalt.
Es ist egal ob du 20 Bautrupps, Späher, Schwertkämpfer oder Kampfpanzer hast.
Hast du zu deinem Spielzeitpunkt 20 Kampfpanzer und sonst keine Einheiten und bezahlst (fiktiver Wert) 200 Gold Unterhaltskosten für Einheiten, würdest du auch 200 Gold zahlen müssen, wenn du alle Kampfpanzer auflöst und stattdessen 20 Bautrupps hättest.
Auch Große Persönlichkeiten kosten gleichviel Unterhalt.
Erkenntnis (nicht bewiesen, aber bin mir sehr sicher):
Städteanzahl, Einwohnerzahl, Kultur/Sozialpolitikenfortschritt, Epoche (Der direkte Epochenwechsel ist hier gemeint; nicht der Spielzeitpunkt/Anzahl gespielter Runden an sich) haben keinen Einfluss auf die Unterhaltskosten.
Folgendes habe ich nun getestet:
Schnelles Spiel, Kleine Karte, Ghandi
Ich habe nun meine eine Stadt auf 5 Einwohner wachsen lassen, dann so eingestellt, dass sie nicht mehr weiter wächst und 8 Einheiten gebaut. Habe darauf geachtet, dass ich kein Gebäude baue/Sozialpolitik wähle, die die Kosten beeinflussen könnte (falls es überhaupt etwas gibt).
Runde 74:
Einheiten: 1 2 3 4 5 6 7 .8
Unterhalt: 0 2 2 5 5 8 8 12
Dann habe ich eine zeitlang immer nur den Unterhaltswert für 8 Einheiten von Runde zu Runde überprüft und wann dieser gestiegen ist. Hier nun jedesmal die genaue Rundenzahl, in der die Unterhaltskosten sich verändert haben.
Runde 74: 12 Gold
Runde 82: 13 Gold
Runde 90: 14 Gold
Runde 98: 15 Gold
Runde 106 habe ich nochmal überprüft, wie hoch die Kosten für weniger Einheiten ausfallen:
Einheiten: 1 2 3 4 5 .6 .7 ..8
Unterhalt: 0 3 3 7 7 11 11 16
Da jedesmal, wenn die Unterhaltskosten für 8 Einheiten stiegen, sie immer nur um 1 Gold stiegen, geb ich mal nur noch die Runden an, in denen dies passierte:
113, 120, 127, 134, 141, 148, 154, 161, 167, 173, 179, 185, 191, 196, 202, 207, 213, 218, 223, 228, 233, 238, 243, 248, 253, 257, 262, 266, 271, 275, 279, 284, 288, 292, 296, 300, 304, 308, 312
So.
In Runde 312 (Jahr 2032) hatte ich das Problem, dass ich meine Einheiten nicht mehr bezahlen konnte und auch die anderen Civs kein Gold zum Borgen überhatten. Somit habe ich dann eine Einheit verkauft, hab wieder grüne Zahlen geschrieben und den Rest bis Spielende mit Unterhaltskosten für 7 Einheiten überprüft und dabei nochmal geschaut, wie hoch die Unterhaltskosten liegen, wenn ich nach und nach alle Einheiten auflöse:
Runde 312:
Einheiten: 1 .2 .3 ..4 .5 ..6 ..7 ..8
Unterhalt: 0 11 11 25 25 39 39 55
Runde 313 stieg dann der Unterhalt auf 50.
Also eine Runde später, als die Kosten für 8 Einheiten stiegen.
319, 324, 329.
Danach war mit Runde 330 das Jahr 2050 erreicht.
Habe dann noch kurz schnell bis Runde 380 weitergedrückt, um zu schauen, ob die Abstände zwischen den Runden, in denen die Kosten steigen, auch nach dem Jahr 2050 sich noch verringern.
Mit 8 Einheiten: Runde 380, 383, 386
Mit 7 Einheiten: Runde 390, 394, 398, 403
Festzuhalten:
- Die Unterhaltskosten für Einheiten steigen automatisch alle paar Spielrunden.
- Die Zeitspanne, wieviele Runden vergehen, bis die Kosten steigen, verkürzt sich im Laufe des Spiels. Auch nach 2050.
(Keine Ahnung, ob es irgendwann aufhört. Sonst könnte man ja irgendwann die Einheiten nicht mehr Bezahlen, da man ja irgendwann kein Platz mehr für neue Städte/bewirtschaftbare Felder fände)
- Erste Einheit kostet nie Unterhalt
- Unterhaltskosten steigen alle zwei Einheiten
- Scheinbar wird es immer teurer pro 2 Einheiten, je mehr Einheiten man hat.
2 Einheiten 11 Gold, 4 Einheiten 25 Gold -> +14 Gold
6 Einheiten 39 Gold, 8 Einheiten 55 Gold -> +16 Gold
(Müsste später mal testen, wie sich das bei noch mehr Einheiten auswirkt)
Meine erste Meinung dazu:
Ich finde diese Mechanik sehr unübersichtlich. Schwer, da genau mit seinem Haushalt vorauszuplanen.
Letztlich heißt es: Hast du 20 Einheiten und willst 150 Runden später immernoch 20 Einheiten haben, musst du bis dahin einiges mehr Gold pro Runde erwirtschaften.
Also ist man gezwungen, mehr Einwohner zu bekommen, die mehr Goldfelder bewirtschaften, wenn man gleichviel Einheiten unterstützen will. Ich denke, das Markt und Börsengebäude allein reicht da nicht aus.
Auch werde ich wohl in Zukunft darauf achten, im späten Spielverlauf nicht mehr Bautrupps als unbedingt notwendig zu besitzen. In einem Spielstand von mir (Episch, kleine Karte) hatte ich gleich 20 Gold weniger zu bezahlen, nur weil ich einen Bautrupp auflöste. Dann lieber ein Kampfpanzer mehr, der nicht mehr Unterhalt kostet.
Mir wirds auf jedenfall einiges bringen. Z.B. hatte ich bisher immer ein paar Späher unterhalten, weil ich dachte, die kosten nicht viel Unterhalt und sind prima, um Fog of War an wichtigen stellen zu beseitigen. Aber wenn die gleichviel Unterhalt kosten, dann setz ich da lieber ne Militäreinheit hin.
Finde es aber ansich total scheisse, dass sich die Unterhaltskosten zwischen verschiedenen Einheitentypen nicht unterscheiden.
Würd mich freuen, wenn ihr noch Ergänzungen habt/findet oder Fehler entdeckt. Und was ihr dazu meint.
Zu testen wäre noch, in wie weit sich diese Mechanik in den einzelnen Spielgeschwindigkeiten (schnell, normal, episch, Marathon) unterscheidet und wie stark die Kostenspirale bei mehr Einheiten (habs bisher nur mit bis zu 8 Einheiten getestet und grad keine Lust mehr nochn Spielstand zu laden und es zu überprüfen).
P.S. Wenn hier jemand Antwortet "Oh man, dass ist doch schon alles bekannt, deine Mühe war umsonst", dann... hab ich halt pech gehabt.