Die Kabinettssitzung am 2. Januar verlief recht undiszipliniert.
Während der Verteidigungs- und Wirtschaftsminister Lescot eine Aufrüstung verlangte,
riet ich, zunächst die Industrie im Auge zu behalten.
Schiffe oder Flugzeuge zu bauen verwies ich ins Reich der Wunschträume.
Daß wir überhaupt Marine und Luftwaffenminister uns leisteten, war bereits Ausdruck eines gewissen Größenwahns.
Aber der hatte auf Haiti ja Tradition.
Alle Militärpläne und Rüstungsvorhaben verschwanden in der Schublade.
Die Forschung solle sich hingegen zuerst auf die Verbesserung der Wirtschaftskraft und Technik ausrichten,
dann erst könne mit der gesteigerten Wirtschaftskraft und den steigenden Steuereinnahmen
an einen Ausbau der Streitkräfte gedacht werden.
Immerhin mußten neue Fabriken ja auch mit Arbeitskräften belebt werden.
Als Ziel des verabschiedeten Plans war schließlich die Erforschung der Maschinenwerkzeuge und Konstruktionsverfahren angedacht,
danach der stufenweise Ausbau der Industrie selbst, bis eine Verdoppelung erreicht sei.
Gezielt ließ ich diese Maßnahmen von der Presse veröffentlichen:
HAITI im Aufschwung - Wirtschaftskrise bekämpft - straffer Aufbauplan verabschiedet.
Staatssekretär Friedrich von Thorn als Sonderbevollmächtigter für den totalen Wirtschaftsaufbau ernannt
Ich hoffte auf Resonanz aus der Welt.