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Kreiszeitung
Hunt - die Angst vor dem Karriereende
Werders Stürmer seit vier Monaten am rechten Knie verletzt / Schmerzen kommen immer wieder
BREMEN (flü) Aaron Hunt ist niedergeschlagen: "Ich wache jeden Tag auf und hoffe, dass die Schmerzen weg sind. Wenn ich aber auf den Trainingsplatz gehe, kommen sie nach einer gewissen Zeit doch immer wieder. Das ist total frustrierend. Langsam weiß ich eigentlich gar nicht mehr, was mit mir los ist."
Seit vier Monaten leidet Werders Stürmer an einer Verletzung im rechten Knie, dem so genannten Patellasehnen-Syndrom. Das allein, so befürchtet der 19-Jährige, ist es aber wohl nicht. Denn die jüngste Kernspintomographie hat ergeben, dass die Entzündung der Sehne abgeklungen ist, auch Knorpel oder Meniskus sind nicht in Mitleidenschaft gezogen. Und "so eine Entzündung ist spätestens nach acht Wochen weg", erzählt der Bremer Stürmer: "Da sind wir doch schon längst drüber". Was ist es also dann?
"Ich weiß es nicht, und ich glaube, so richtig weiß das im Moment niemand", sagt Hunt. Sprinten kann er, aber nicht locker laufen. Bei Übungen mit dem Ball sind sofort Schmerzen da, die dann mit zunehmender Trainingsdauer abnehmen. Und "das ist doch das Verrückte an der ganzen Sache. Normalerweise werden die Probleme bei höherer Belastung größer und nicht umgekehrt", wundert sich Hunt.
Und so mischt sich in die tägliche Hoffnung, dass es endlich besser wird, sogar die Verzweiflung, dass seine Karriere auf dem Spiel steht, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. "Ich habe große Angst, dass es was ganz Schlimmes ist, was nie wieder weggeht", seufzt der junge Profi.
Erstmals traten die Probleme Anfang Januar nach dem Hallenturnier in Oldenburg auf. Und nach einem Testspiel im Trainingslager in der Türkei gegen den Karlsruher SC ging dann gar nichts mehr. "Für einen jungen Spieler wie mich, der gerade in seinem zweiten Profijahr steht, ist das natürlich besonders bitter", sagt Aaron Hunt.
An eine Kniespiegelung wurde bislang noch nicht gedacht. "So langsam", erklärt der Bremer Youngster, "hätte ich aber nichts dagegen. Vielleicht findet man bei einer Operation ja den Grund, und ich weiß endlich, woran ich bin. Ich werde das mal mit unserem Arzt besprechen." Zumindest hält es Aaron Hunt für sinnvoll, "jetzt einen reinen Spezialisten aufzusuchen. Da muss ja schließlich mehr in meinem Knie kaputt sein als alle annehmen."