In der Süddeutschen erschien heute ein ziemlich unterhaltsamer Artikel über die Gründung der Bundesliga vor 50 Jahren, und die Art und Weise, wie die 16 Teams für die Gründung bestimmt wurden. Mir war das zum Großteil gar nicht bewusst. Ich hab mir mal erlaubt, die Seite als PDF anzuhängen.
Grob gesagt geht es darum, dass sich 46 Vereine beworben hatten, aber eben nur für 16 Vereine Platz war. Da es ja vorher fünf Oberligen gegeben hatte, musste jetzt irgendwie bestimmt werden, wer aus diesen fünf Ligen wie in die neue Bundesliga kommt. Die dafür verwendete "Zwölfjahreswertung" war dann ein hoffnungslos kompliziertes Verfahren, das so viele Varianten und Variablen hatte, die teilweise auch komplett widersprüchlich waren, dass offenbar bis heute bei einigen Verlierern die Gerüchte um gezielte Manipulation noch erhalten sind.
Fängt schon damit an, warum es überhaupt die vorigen "12 Jahre" waren, die in die Wertung einfließen. Warum nicht 10 oder 5 oder 14 Jahre? Teilweise wurde auch offiziell gegen diese Jahreswertung verstoßen, zum Beispiel übersprang Eintracht Braunschweig gleich vier vor ihnen platzierte Vereine (Osnabrück, Hannover, St. Pauli und Kiel).
1860 München wurde Bayern München und Kickers Offenbach vorgezogen, obwohl beide laut Punkten vorne gestanden hätten. Angeblich, weil es den Bayern an "sportlicher Vergangenheit" fehle.
Und Alemannia Aachen fiel ebenfalls raus, weil aufgrund einer seltsamen "Gleichwertigkeitsregel" bei nur (!) 50 Punkten Unterschied die Saison 1962/63 besonders Gewicht bekam.
Insgesamt ziemlich spannende Sache, die aber eigentlich eines klarmacht: Die 16 Gründungsmitglieder sind größtenteils komplett willkürlich zusammengewürfelt worden.