Super Vergleich, der ist mir noch gar nicht eingefallen. Wobei ich den Kurfürsten beim besten Willen nicht als diszipliniert bezeichnen würde, wem verdankt ihr denn den Schlamassel überhaupt? Also hier jetzt die Auswertung: Kurz zusammengefasst, ihr habt die Aufständischen im Wesentlichen dort, wo ihr sie haben wolltet.
Achtung Spoiler:
Nördlicher Feldzug
Zu Beginn des Monats werden versteckt unter den Händlern, die Nahrungsmittel in die Stadt bringen, badische Spione nach Kassel eingeschleust. Nach einer Woche überbringen sie dem Belagerungsheer ihre Analyse der Lage: Von den Demagogen auf den Strassen, von denen der Bürgermeister gesprochen hat, ist kaum was zu sehen. Die Spione sind der Ansicht, dass der Stadtrat auf Zeit spielt, entweder weil er sehen will wie sich der Feldzug entwickelt, um nach dem Krieg nicht auf der Verliererseite zu stehen, oder weil er die Aufständischen insgeheim unterstützt.
Der hessische Kurfürst, der sich zu dem Zeitpunkt bei den Truppen befindet, fühlt sich vom Verhalten des Bürgermeisters verschaukelt und beschliesst daraufhin ohne eine Antwort des weit entfernten Oberbefehlshabers oder der hannoveranischen Truppen abzuwarten noch am gleichen Tag die Stadt zu stürmen.
Der Angriff wird nur von den Truppen Kurhessens ausgeführt, während die hannoveranische Armee demonstrativ zurück bleibt und nur ihre Flanken schützt. Der König Hannovers hatte den Kurfürsten vorher ausdrücklich davor gewarnt solche Einzelaktionen zu unternehmen und unterstützt ihn daher auch nicht aktiv. Der Sturm auf Kassel überrascht die Einwohner der Stadt vollkommen und obwohl vielerorts versucht wurde die Strassen mit Barrikaden zu sperren, befindet sich die Innenstadt zur Mittagszeit unter der Kontrolle der Regierungstruppen. Mehrere hundert nur mit einfachen Waffen ausgerüstete Rebellen werden gefangen genommen, der Stadtrat im Rathaus festgesetzt. Nun hat sich die kurfürstliche Armee in einen blutigen Häuserkampf mit den Aufständischen in den Aussenquartieren verstrickt. Der König Hannovers soll Gerüchten zufolge vor Wut kochen und in einem Wutanfall seinen Stuhl zerstört haben.
Verbände der Aufständischen, die sich in der Umgebung der Stadt versammelt hatten, versuchen den eingeschlossenen Kasselern zu Hilfe zu eilen und attackieren das Belagerungsheer im Süden. Einige Zeit lang geraten die hannoveranischen Truppen dort tatsächlich in Unordnung, doch als man die Kanonen von Kassel weg drehen und nach Süden feuern lässt, müssen sich die Rebellen über die Fulda zurückziehen. Die Truppen Hannovers können ihnen jedoch nicht nachsetzen, da durch den Artilleriebeschuss eine der Brücken südlich Kassels zerstört wird und die Aufständischen die zweite selber sprengen.
Verluste Rebellen (hauptsächlich Gefangene) ca. 2'000 Mann
Verluste Kurhessen (Tote, Verletzte, Desertierte) ca. 200 Mann
Verluste Hannover (Tote, Verletzte, Desertierte) ca. 100 Mann
Hannover
Vor Kassel: 3'900 Mann
Kurhessen
Hofgeismar: 500 Mann
In Kassel: 2'300 Mann
Waldeck Feldzug
Die thüringischen Truppen werden durch die bayrische Armee bei Hersfeld abgelöst und schützen nun die neu geöffnete Nachschubroute von Thüringen über Hersfeld. Die aus Norden heran rückenden 3'000 Hannoveraner umzingeln Melsungen, doch nachdem Kundschafter berichten, dass die Aufständischen sich in recht grosser Zahl gut in der Kleinstadt verschanzt hätten, verzichtet man auf einen Sturmangriff und belagert Melsungen stattdessen. Die letzten 50 Soldaten Thüringens im Osten, die bei Eschwege stehen, ziehen sich vor einem anrückenden Verband Aufständischer auf das andere Flussufer zurück. Anders als bei früheren Gelegenheiten fallen den Aufständischen diesmal keine für das Bundesheer gedachten Versorgungsgüter in die Hände, da die preussische Armee die Konvois seit dem Zusammenbruch der thüringischen Linien durch den südlichen Korridor schleust.
Hannover
Um Melsungen: 2'800 Mann
Zwei Lager: 200 Mann
Thüringen
Fritzlar: 500 Mann
Homberg: 700 Mann
Um Melsungen: 300 Mann
Bei Eschwege: 50 Mann
Zwei Lager: 200 Mann
Neun Lager (mit nur einer halben Kompanie besetzt): 450 Mann
Westlicher Feldzug
Eine Woche lang können sich die eingefallenen Rebellen im östlichen Westfalen fast ungehindert bewegen. Während dieser Zeit verteilen sie fleissig anti-preussische Pamphlete, räumen die wenigen noch nicht geplünderten Kornspeicher aus und versuchen in der Bevölkerung weitere Kämpfer zu rekrutieren. Letzteres gelingt jedoch fast gar nicht, als man erfährt, dass sich weiter westlich ein 10'000 Mann starker preussischer Verband unter Oberst Klink sammelt. Dieser treibt die Aufständischen, deren Mut angesichts der Übermacht nun doch zu schwinden beginnt, vor sich her und fast ohne Verluste nach Frankenberg zurück.
Dort hat man unterdessen die Artilleriestellungen südlich der Stadt massiv unter Beschuss genommen, ein anschliessender Kavallerieangriff vertreibt die Revolutionäre von dort und vier der Kanonen, die vor zwei Monaten in die Hände der Aufständischen fielen, werden wieder in Besitz genommen. Angesichts der erdrückenden Übermacht akzeptiert Frankenberg am darauffolgenden Tag die angebotenen Kapitulationsbedingungen, fast 5'000 Bewaffnete strecken in der Stadt ihre Waffen. Allerdings sind nach einigen Berichten ein paar Verbände noch in der Nacht nach Südwesten geflohen.
Das Feldlager der 2'000 Soldaten zwischen den Städten wird planmässig an die Grenze zum Grossherzogtum verlegt, da die Männer angesichts der Kapitulation Frankenbergs dort nicht benötigt werden.
Marburg weigert sich im Gegensatz zu Frankenberg zu kapitulieren. Um nichts zu riskieren, lässt man den anschliessenden Angriff mit massivem Artilleriefeuer decken und erstürmt die Stadt. Nach zwei Tagen der Kämpfe und vor allem nachdem durch den Kanonenbeschuss auch noch ein Feuer ausgebrochen ist, ergeben sich die wenigen verbliebenen Aufständischen.
Verluste Rebellen (hauptsächlich Gefangene) ca. 6'000 Mann
Verluste Preussen (Tote, Verletzte, Desertierte) ca. 200 Mann
Preussen
In Frankenberg: 12'900 Mann
Vor Marburg: 2'900 Mann
In Feldlager dazwischen: 2'000 Mann
Südlicher Feldzug
Die nach Norden entsandten 1'100 Mann der bayrischen Armee erreichen ohne Zwischenfälle den Raum Hersfeld und lösen dort die Thüringer ab. Damit bleibt der bayrische Verband weiterhin der einzige Truppenteil des Interventionsheers, der noch nicht ein mal Feindkontakt hatte. Die Stimmung in den besetzten Städten ist weiterhin gut, auch in Hersfeld veranstaltet man zusammen mit den Einwohnern spontan eine kleine Feier. In Gelnhausen wird in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, dessen Urheber nicht ermittelt werden können, beim Rathaus das Wappen des kurfürstlichen Hauses gestürzt und eine bayrische Flagge gehisst.
Bayern
Gelnhausen: 500 Mann
Fulda: 500 Mann
Hersfeld: 900 Mann
Hanau: 100 Mann
Zehn Lager: 1'000 Mann
Nassau
Die Armee Nassaus treibt im Nordosten des Herzogtums die letzten Aufständischen zusammen, die nach einem kurzen Gefecht die Waffen niederlegen. Der Militärrat erklärt die Revolte auf nassauischem Gebiet für offiziell gescheitert und stellt Truppen entlang der Grenze auf, um ein Einsickern von Rebellen zu verhindern.
Verluste Rebellen (Tote, Verletzte, Desertierte) ca. 1'000 Mann
Hessen-Darmstadt
Alsfeld wird von der Armee des Grossherzogs zurück erobert und gesichert, anschliessend beginnt man mit der Sicherung des Umlands. Der Grossherzog selbst zieht mit 4'500 Mann zusammen nach Marburg, er kommt dort aber zu spät an, um bei der Eroberung der Stadt noch behilflich zu sein. Er stürmt daraufhin in das Kommandozelt des Oberbefehlshabers und stellt diesen wütend zur Rede. "Wozu wurde mir denn befohlen hierher gekommen, damit ich mit Ihnen hier rumsitzen und Kaffee trinken kann?! Hätte ich nicht auf Sie gehört sondern auf meine Kundschafter, die mir sagten Marburg sei praktisch unverteidigt, könnte ich schon in Biedenkopf stehen!" Auf die Wiedergabe des restlichen Gesprächs wird aufgrund des hohen Fluchwörter-Anteils verzichtet.
Hilfslieferungen
Da zu Beginn des Monats nur noch 600 übrig waren, wird das Verteilen von Nahrungshilfen im Juni nach zwei Wochen beendet. Auf die öffentliche Meinung über das Bundesheer hat das kaum einen Einfluss, die Bevölkerung anerkennt dessen Einsatz. Jedoch kommt es in vielen Parlamenten der deutschen Staaten zu hässlichen Szenen, als bekannt wird, dass wegen Geldmangel keine weiteren Nahrungsmittel mehr beschafft werden konnten. Die Abgeordneten werfen den Staaten, die weder Truppen gestellt noch Geldmittel gesprochen haben, ganz offen vor, sich nicht um die Belange des Deutschen Bundes zu scheren und sich nur dann zu Wort zu melden, wenn die eigenen Interessen gewahrt werden müssen. Das geht soweit, dass in Berlin von einer wütenden Menge die Flagge vor der österreichischen Botschaft entwendet und mit unflätigen Beschimpfungen beschmiert wird.
Kosten
Preußen – 19'000 (x 0.17) = 3'167 + 5'000 (Vorrunden)
Hannover – 7'000 (x 0.17) = 1'167 + 2'167 (Vorrunden)
Thüringen – 2'200 (x 0.17) = 367 + 834 (Vorrunden)
Bayern – 3'000 (x 0.17) = 500 + 834 (Vorrunden)
Baden: Hilfslieferungen 1'000 + Spione 300
Sachsen: Hilfslieferungen 2'000
Mecklenburg-Strelitz: Hilfslieferungen 100
Oldenburg: Hilfslieferungen 500
Mecklenburg-Schwerin: Hilfslieferungen 500
Bayern: Bier 500 + 100
Lippe-Detmold: Hilfslieferungen 500
Kein Geld mehr übrig!