Für die Ukraine-Krise braucht man keinen Diplomaten. Kennst Du bei Dir um die Ecke diesen Autohändler. Ist Türke oder Grieche oder so was. Genau den brauchst Du dafür, oder jemanden mit desse Fähigkeiten.
Also, lieber Vladimir, Du willst gerne weiter große Leute spielen und die Amis haben Dir auf die Füße gepisst (ist ja klar, Russland will genau so wenig eine westliche Ukraine vor der Haustür, vielleicht noch in der Nato, wie die USA ein erzkommunistisches Kuba mit russischen Atomraketen wollten. Ich kann Putin also voll verstehen, dass er sich das nicht gefallen lässt.) Wir machen einen Deal. Von uns hier in der EU wird sich ab sofort niemand auch nur im Ansatz daran erinnern, dass die Krim irgendwann mal Teil eines anderen Staates war, als von Russland. Klar. Dafür erinnerst Du Deine Soldaten, die sich alle auf Urlaub in der Ukraine befinden, dass ihre Urlaubsscheine abgelaufen sind und sie sich bitte wieder bei ihren Einheiten zu sammeln haben. Donbas & Co. bleiben in der Ukraine, teilautonom oder wie das heißt, dafür kommt die Ukraine nicht in die Nato. Außerdem heben wir Schritt für Schritt die Sanktionen auf. Das Bisschen Lackschaden in der Ukraine machen wir beide weg und Du darfst auch noch großzügig dafür vor die Presse treten und sagen: Wir helfen unseren Brüdern und Schwestern nach ihrem gerechten Kampfe - oder so was.
Sollte das aber nicht klappen, musst Du verstehen, dass wir nahezu alles an wirtschaftlichen Kontakten kappen und sanktionieren, was wir bisher mit der haben. Ja, wir tun uns da auch selbst mit weh, aber wer sich nicht an Absprachen hält, mit dem machen wir keine Geschäfte. Das hier ist übrigens die Adressdatenbank der EU. Die kannst Du dann an Deinen Nachfolger weitergeben, der darf sich dann wieder bei uns melden. Sollte nicht mehr lange dauern, wenn Du weiter wirtschaftliche Probleme provozierst. Damit Du es weißt, lieber Vladimir, wir werden der Ukraine keine Waffen liefern. Das machen wir nicht, das ist nicht unser Ding und kalten Krieg 2.0 wollen auch nicht gerne spielen, das schadet unserer Wirtschaft nämlich auch. Wer das aber verdammt gerne machen wird, ist der Amtsnachfolger von Onkel Tom, sorry Obama, denn der wird definitiv Republikaner sein. Und dann geht der Mist, den wir in Korea, Vietnam und sonst wo hatten, wieder von vorne los. Da haben wir absolut gar keinen Bock drauf. Also, spiel vernünftig mit uns - und wenn Du wirklich ganz, ganz brav bist, dann fixen wir Dich noch mal mit etwas anderem an. Du hattest mal die tolle Idee von der Freihandelszone von Lissabon bis Vladivostok. Weißt Du was? Das finden wir toll. Vor allem, weil wir sicher sind, dass Ihr Russen viel kompromissbereiter seid als die Amis mit ihrem verdammten TTIP-Knebelabkommen. Denk mal drüber nach. Wenn wir noch fünf Jahre brauchen, um auch nur darüber einig zu werden, ob wir unsere Vertragsentwürfe für die Amis mit blauem oder schwarzem Kugelschreiber schreiben, könnten wir doch viel pragmatischer binnen von fünf Jahren schon einen Vertrag unterschrieben haben, der regelt, wie die Zollschranken bis sagen wir 2020 oder 2025 völlig abgebaut werden. Von Lissabon bis Vladivostok. Und das Bonbon für Dich ist: Wir werden bei jedem feierlichen Schritt, von der Unterzeichnung bis zur endgültigen Ratifizierung immer und immer wieder erzählen, dass der Mann, der die Vision hatte, die größte Freihandelszone der Welt in Frieden zu schaffen, Vladimir Putin heißt. Das wird für immer in den Geschichtsbüchern stehen. Auch wenn die EU aufgrund ihrer wirtschaftlichen Kraft Russland sicher übervorteilen wird. (So wie die Amis das gerade mit der EU versuchen) Aber letztendlich ist es ja egal, ob die Katze schwarz oder grau ist. Hauptsache, sie fängt Mäuse - und die Maus, die Du dann für alle Ewigkeit gefangen haben wirst, wird verdammt gewaltig sein und Du wirst der Mäusefänger bleiben. Womit dann Russland den Schritt von der postkommunistischen Demokratur zu einem wirtschaftlichen Schwergewicht geschafft hätte. Dank Dir.
Das wäre in etwa der Deal, den ich anbringen würde.
Und so nebenbei. Hier noch ein Save