[RL] Das Fett muss weg!

[Maugitar]

Bei mir war es so, dass mir früher nachgesagt worden ist, dass ich beim Kochen zu viel würze. Inzwischen bin ich soweit, dass mir mehr oder minder die selben Leute vorwerfen ich könnte doch etwas mehr Gewürze nehmen. Die könnten sich auch mal entscheiden.

Aber den Punkt mit den Fertigprodukten kann ich nachvollziehen. Ich versuche die soweit wie möglich zu vermeiden und koche mir inzwischen sogar den Gemüsefond selber und friere ihn in Eiswürfelbehältern ein, wobei - Pie mal Daumen - 2 Gemüsebrüheiswürfel einem TL Granulat entsprechen.

Vorteil hierbei: Wenn man nicht mehr so viel würzt, kann mein Kleiner sogar mitessen und ich muss nicht einmal mit und einmal mit sehr wenig Gewürzen kochen.

[Admiral G]

... und koche mir inzwischen sogar den Gemüsefond selber ...

Wie machst du das genau und wofür verwendet du das?

[Maugitar]

Ich nutze das für alles, wofür ich vorher Gemüsegranulat verwendet habe, wie Soßen, Reis, Suppen im generellen.

Dazu halbiere ich 2 Gemüsezwiebeln (nicht schälen) und brate sie in dem größten Topf, den ich habe (5L), in etwas Öl an. Danach werfe ich allerlei gewaschenes Gemüse rein, wie Möhren, Lauch, Knollensellerie, Pasinaken, Petersilie und würze ganz leicht. Nach ca. 3h köcheln, kann mandas Gemüse mit einem Sieb rausnehmen, da der ganze Geschmack in der Brühe ist. Anschließend kommt etwas verquirltes Eiweiß in den Top, da dadurch das Trübe gebunden wird (Die Brühe sollte dafür nur sieden und nicht kochen). Sobald das Eiweiß gestockt ist, kann man es mit einem Schöpflöffel herrausnehmen. Das Klären mit Eiweiß kostet zwar Aroma etwas Geschmack ist aber leichter als mit Klärfleisch.

Und je mehr man das Wasser verdampfen lässt, desto konzentrierter ist der Rest.

Aber im Grunde einfach mal bei Google nach "Gemüsefond selber herstellen" suchen. Im Grunde hat mir aber der Tipp mit dem als Eiswürfel einfrieren am meisten geholfen. Da ich auch häufiger Wein zum Kochen verwende, selber aber eher seltener einen Trinke habe ich daher immer eine Schalte Rotwein, Weißwein und Gemüsebrüheeiswürfel im Gefrierfach.

[Nahoïmi]

Ich schnibbel mir zweimal im Jahr das Grünzeug, trockne es im Backofen und zermörser es nachdem Backofen. Anschließend kann man das Pulver auch in die Suppe, etc. werfen.

[Maugitar]

Das löst sich dann aber nicht auf und verbleibt als Schwebeteilchen oder nutzt du hier ein Gewürzsäckchen, dass du in den Topf hängst?

[Nahoïmi]

Das bleibt. Wobei ich noch nie ein Problem damit hatte, dass das noch in der Suppe ist

[Admiral G]

Danke, sehr aufschlussreich.

[WeissNix]

Meiner Meinung nach (auch wenn´s wieder keiner glauben will) essen einige Menschen zuviel, weil eine Sucht nach Zucker oder Stärke (Mehl) besteht. Es geht also weniger um "Geschmack", als ehr um das Überwinden einer Sucht. Ein Trinker wird auch dann noch Schnapps wollen, wenn Wasser und Tee ohne künstliches Aroma serviert werden

Das Thema interessiert ja doch einige, statt zu diskutieren würde ich aber einfach mal selber probieren wie man auf gesundes Essen reagiert. Tütensuppe und Fertiggerichte wegzulassen wäre da immerhin schonmal ein Anfang.

Und genau diese Sucht kommt nicht von ungefähr. Die wahren Schuldigen wissen, wie sie sich aus der Affäre ziehen können. Schuld ist am Ende immer der Konsument. Aber warum wollen sie keine Zuckersteuer? Warum keine Lebensmittelampel? Weil sie dann ihre Drogen nicht mehr im gleichen Ausmaß an die Plauzen bringen können.
https://www.hr-inforadio.de/programm...teuer-100.html
https://www.aerzteblatt.de/nachricht...r-Zuckersteuer

In Großbritannien habe es mit Einführung der Herstellerabgabe "schlagartig" ein anderes Marktangebot gegeben. "Ein Produkt wie Fanta hat dort nur halb so viel Zucker wie die Fanta in Deutschland."

Das Ganze ist ein Verbrechen, eine Milliardenschwere Industrie, und niemand wird dafür zur Rechenschaft gezogen. Die Lobby kontrolliert das Gesundheitsministerium von wegen "keine Bevormundung des Verbrauchers", klar, Freiheit und Mammon geht immer vor Volkes Gesundheit.

Wir fressen nicht, weil wir es wollen
Wir fressen, weil wir fressen sollen
Denn Fressen ist auch Marktwirtschaft
Und wer viel frisst, auch Wachstum schafft

[Admiral G]

Ich wäre vorsichtiger mit dem Begriff "Verbrechen".
Wenn man so weit geht könnte man auch sagen das Dummheit ein Verbrechen ist.
Die ganze Misere hat doch zwei Seiten, die eine die das Problem wieder besseren Wissens anbietet und die andere Seite die gerne beherzt zugreift obwohl sie es besser wissen sollte.
Wer in der derzeitigen Marktsituation den Zuckergehalt seiner Produkte reduziert, wird vermutlich Kunden verlieren.

[Falcon]

Sehe ich ähnlich, man kann die Verantwortung ja auch nicht komplett auf den Schnappsverkäufer abwälzen, jeder muss selber entscheiden wie viel er trinkt

Für mich war es aber eine wichtige Information, dass es weniger um Diät und Kalorien geht, sonder vom Prinzip her eine Art Zucker-Sucht überwunden werden muss.

Man kann das gut selber testen, wenn man so ne Art Heißhunger hat z.B. Fleisch oder Nüsse essen. Durch Eiweiß oder Fett kcal. wird das Verlangen nicht weniger, erst durch Zucker oder Weißbrot verschwindet der Hunger für eine Weile. Daürber weg zu kommen hat bei mir 1-2 Monate gedauert, aber seit fast 4 Jahren ist der BMI nun bei 25 und ich kann auch mal ein Tag nix essen ohne groß nervös zu werden

[WeissNix]

Wer in der derzeitigen Marktsituation den Zuckergehalt seiner Produkte reduziert, wird vermutlich Kunden verlieren.

Das ist für mich das Gleiche, wie wenn ein Drogenhändler seine Drogen streckt, ein Weinhändler seinen Wein panscht, Nutella sein Rezept ändert usw. - Zucker, Milchzucker etc. ist der billigste Zusatz- bzw. Streckstoff, den es gibt, mit dem Zusatzeffekt, dass er (prähistorisch bedingt) abhängig macht.

Ich akzeptiere diese Verteidigung nicht mehr. Google mal z.B. nach der sog. Fressformel. Mir kann keiner erzählen, dass da kein absichtliches Abhängigmachen dahinter steckt oder dass daran nur immer wieder die Verbraucher schuld sind. Vergleich: Die Autoindustrie produziert SUVs, weil die Kunden es so wollen. Kleine, leichte E-Autos werden nicht abgenommen, also ist auch der Kunde wieder schuld an der damit zusammenhängenden Umweltproblematik? Nein, Schluss damit.

€: Auch wenn wir persönlich kein Problem damit haben mögen, wir zahlen es doch alle über die Krankenkassenbeiträge mit. Die könnten viel niedriger sein, wenn wir hier andere Verhältnisse hätten; wenn das Gesundheitsministerium nicht mit der Nahrungsmittelindustrie im Bett liegen würde.

€€: Was ich damit erreichen möchte, was ich mir wünsche, ist eigentlich nur, dass man irgendwann im Supermarkt nicht mehr spießrutenlaufen muss. Dass die Regale einfach wieder mit gesunden, naturbelassenen, ungestreckten, nicht nachgezuckerten, nicht gefärbten Lebensmitteln gefüllt(er) werden. Mehr nicht. Auch das kann gut verkauft werden, wenn es nichts (oder weniger) anderes mehr gibt. Das Angebot muss sich ändern.

[Admiral G]

Gar nix muss.
Wir (Konsumenten) haben es in der Hand, wenn du auf positive Veränderung von oben warten willst viel Spaß.

[neo_fisch]

Gar nix muss.
Wir (Konsumenten) haben es in der Hand, wenn du auf positive Veränderung von oben warten willst viel Spaß.

Wenn es im Supermarkt Heroin gäbe, wäre deine Argumentation auch noch gültig? (ist vielleicht ein klein wenig überspitzt ... aber es wird hoffentlich klar, worauf ich hinaus möchte ...)

Was mich massiv ärgert, ist, dass Maßnahmen wie die Lebensmittelampel zum Wohle der Industrie einfach NICHT umgesetzt und entsprechende Studien von Ministerinnen zurück gehalten werden.
So eine Ampel macht es z.B. vom Kleinkindalter an viel einfacher, ungesunde Lebensmittel/Produkte zur erkennen.
Und da ist der Gesetzgeber gefragt, nicht (nur) der Konsument.

[Falcon]

Nur so nebenbei, googelt doch mal aus was Stärke besteht. Im Prinzip zusammen gebabbte Zuckermoleküle, die sich sehr schnell lösen lassen. Wenn man eine Weile auf Weißbrot rumkaut, schmeckt es daher auch süß.

Ein zweites Problem wäre Fruktose, also "gesunder Fruchtzucker". Ballert zwar kein Blutzucker hoch, aber die Verarbeitung findet in der Leber statt und ist auch nicht ganz unproblematisch.

Also wenn Zuckersteuer, dann ehr eine sinnvolle Kohlenhydratsteuer


Bleibt aber noch das Problem mit den Fettsäuren, selbst mit wenig Kohlenhydrate müsste Fertigessen noch lange nicht gesund sein. Tia und dann noch die "Eiweißköder" die bei Berührung mit der Zunge so ne Art Fress-Trieb auslösen und dafür sorgen, dass die ganze Tüte auf einmal weggefressen wird.

Die Liste lässt sich fortsetzen, warum nicht einfach viel Obst, Gemüse und Nüsse. Das klappt, und das wie gesagt schon seit Jahren

[hi2u]

Die Liste lässt sich fortsetzen, warum nicht einfach viel Obst, Gemüse und Nüsse. Das klappt, und das wie gesagt schon seit Jahren

Klar, hört sich genauso einfach an wie einfach mit dem Rauchen aufzuhören. Brauchste nix machen, das klappt einfach so. Eben nicht. So eine Umstellung ist extrem schwierig, man muss vorallem auch die Zeit dafür haben.