[RT2] Industrieritter und Stahlross

[Meister Wilbur]

Herzlich Willkommen

Hier entsteht eine Spielgeschichte zum (inzwischen schon) Klassiker Railroad Tycoon 2 von PopTop.





Ich werde zunächst der Reihe nach die Kampagne durchspielen. Das ist ein recht langwieriges Projekt, also wünscht mir und der Story Durchhaltevermögen. Wer ungeduldig ist, der kann sich ja schon mal die Story von Oxford durchlesen. Zum Orient-Express werde ich allerdings erst später kommen.


Ich spiele übrigens das Original ohne Add-On. Das mitgelieferte Handbuch ist in vielerlei Hinsicht vage, so dass die Freunde des Spiels zahlreiche Übersichten und Anleitungen erstellt haben. Hier sind insbesondere folgende Seiten interessant:
http://forum.dune2k.com/forum/48-rai...-2-discussion/
http://hawkdawg.com/rrt/rrt2/rt2_map_index.htm
http://www.express-world.co.uk/rt2/

Außerdem liegt mir ein Strategie- und Lösungsbuch von Markus Betz vor.


Das Spiel kommt mit einem umfangreichen, aber etwas mühselig zu bedienden, Szenarioeditor. Der ist insbesondere hilfreich, um die kaputten Originalszenarien zu reparieren. Ich frickle derzeit an einem eigenen Szenario. Falls hier Interesse besteht, kann ich die Karte auch mal hochladen.

Edit: Szenario ist fertig und hochgeladen, siehe Inhaltsverzeichnis.

[Meister Wilbur]

Die Kampagne:

Die Kampagne besteht aus 3x6 Szenarien, die in Nordamerika, Europa und "dem Rest der Welt" spielen. Dabei sind insbesondere die ersten Szenarien eher eine Art Einführung in die Spielmechanik.

Szenario 1 - Aufbruchstimmung ab Post #7
Szenario 2 - Kornkammer ab Post #28
Szenario 3 - Nach Westen Wegoptionen ab Post #46
Szenario 3 - Nach Westen mittlere Strecke ab Post #59
Szenario 4 - Eisenbahnfieber ab Post #111
Szenario 5 - große Versprechungen in Post #157
Szenario 6 - Rocky Mountains ab Post #160
Szenario 7 - England ab Post #185
Szenario 8 - Orient-Express ab Post #207
Szenario 9 - Kleindeutschland ab Post #226
Szenario 10 - Industrielle Revolution ab Post #294
Szenario 11 - Brenner ab Post #315
Szenario 12 - Osteuropa ab Post #343
Szenario 13 - Indien ab Post #393
Szenario 14 - Japan ab Post #470
Szenario 15 - Australien ab Post #493


Interessantes:
Soundtrack auf Youtube: Post #21 (Wal)
Nordamerika Szenario: Post #45
Bilder von US-Loks: Post #54 (Dead-Eye)
Schwarzwaldbahn und V200.1: Post #260 (Dead-Eye)







Das Spiel begrüßt uns mit einem recht düsteren Bildschirm,

Achtung Spoiler:

auf dem wir die Erstellung einer neuen Kampagne mit höchstem Schwierigkeitsgrad wählen. Dann geht es auch gleich los.

[Version1]

Top

[Walahan]

Oxfords Story fand ich ebenfalls sehr schön. Ich freue mich aber auch auf diese Story . Am schönsten im Spiel fand ich die Mission in Indien.

[Meister Wilbur]

Top

Oxfords Story fand ich ebenfalls sehr schön. Ich freue mich aber auch auf diese Story . Am schönsten im Spiel fand ich die Mission in Indien.

Leser

Ich finde das Indien-Szenario schrecklich. Da habe ich beim letzten Durchspielen nur Bronze geholt. Das ist echt schwer mit der fieseligen Anfangsphase und den wild expandierenden Konkurrenten. Zum Glück ist das noch lang hin

[Comi]

Railroad Tycoon 2 und 3 habe ich nie gespielt, habe dafür aber extrem viel Transport Tycoon Deluxe (auch ein genialer Klassiker) gespielt.

[Meister Wilbur]

Prompt gelangt man auf den ersten Kampagnen-Bildschirm.



Wer neugierig ist, drücke die rechte Cursor-Taste. Dann gelangt man auch auf den zweiten und dritten Kampagnen-Bildschirm. Ich bleibe aber hier.

Es werden verschiedene Boni angeboten, von denen ich die Lok wähle, da alternativ nur Stephensons Rocket zur Verfügung stünde, die selbst ein Spaziergänger überholen könnte.

Das Spiel beginnt mit der Erklärung dessen, was ich hier überhaupt soll.



Eine Ladung entspricht einem Wagen. Ich habe also zehn Jahre Zeit, um zwölf Wagen von a nach b zu befördern.
Das Szenario ist wirklich einfach. Ich nutze es aber, um ein wenig in das Spiel einzuführen. Kaum weggeklickt, wird der Bonus offenbart.



Das ist also der stolze Stier, den ich anderthalb Jahre vor der Zeit bei den Hörnern packen darf.
Der nächste Klick zeigt dann endlich die Karte

[Meister Wilbur]

Links unten ist eine Minimap zu finden



Im mittleren unteren Bereich des Bildschirms sind die wichtigsten Informationen erkennbar



Ich leite also die Baltimore & Ohio mit 299.000$ Barvermögen. Es ist Januar 1830 und Gewinne habe ich noch keine gemacht.
In diesem Fenster sind über die vier Reiter rechts unten Informationen über Bahnhöfe, Züge, Mitspieler und Gesellschaften (vlnr.) abrufbar. Ein Klick auf das Listenfeld ganz rechts öffnet jeweils eine bildschirmfüllende detaillierte Liste.

Über der Minimap finden sich einige Schaltflächen



Das sind von oben nach unten: Streckenbau, Bahnhofsbau, Abriss, Karten, Lokerwerb, Aktienmarkt, Spieloptionen und Spielmenü.

Rechts unten ist schließlich das Nachrichtenfenster



Hier ist noch nichts zu sehen. Über dem Fenster sind die Schaltflächen für Zoom und Ausrichtung der Karte. Darüber ist die Geschwindigkeitseinstellung zu finden. Derzeit pausiert das Spiel.

[Meister Wilbur]

Per Doppelklick auf unsere Firma in der Liste unten gelange ich die Gesellschaftsanzeige



Ich bin also Philip Thomas (das wechselt je Szenario) und mein Manager ist Thomas Crampton. Außerdem sind einige Informationen über die Firma erkennbar. Die Reiter am unteren Bildschirmrand sollten inzwischen bekannt sein. Zu den Reitern im Buch komme ich noch.



Ein Rechtsklick zeigt Infos über "mich". Die sind allerdings hier einigermaßen bedeutungslos. Wichtiger ist, was der Rechtsklick über meinen Manager offenbart



Der Mann ist billig zu haben und gibt meinen Lokomotiven zusätzliche Geschwindigkeit und Beschleunigung. In den Zeiten der Schneckenloks ist das ein Riesenvorteil, da schnelle Lieferung zu hohen Preisen führt. Die Verteuerung des Unterhalts ist dabei zu verschmerzen. Mal schauen, was es für andere Angebote gibt



Diesel ist eher ein schlechter Witz, aber Wootton ist eine Überlegung wert. Bereits für relativ kleine Netze machen die Treibstoffkosten viel aus. Hier möchte ich aber schnell Geld verdienen und eben nicht ein nachhaltiges Netz aufbauen. Daher bleibe ich bei Crampton.

[Meister Wilbur]

Die Reiter für Saldo, Einkommen und Gebiete im Geschäftsbuch sind noch recht uninteressant, aber die Finanzen müssen betrachtet werden



Derzeit wird eine jährliche Dividende von 50 Cent pro Aktie ausgeschüttet. Das darf nicht sein! Alles Geld muss in der Firma bleiben. Also wird die Dividende ausgesetzt



Und wo wir schon mal da sind: Ich gebe noch ein paar Aktien auf den Markt, um schnell an etwas Geld zu kommen. Das belastet zwar den Kurs, aber der ist ja in diesem Szenario irrelevant.



Ich könnte auch noch Anleihen ausgeben, aber das erscheint mir hier nicht nötig.

Vielleicht noch eine grundsätzliche Bemerkung zu Anleihen: Üblicherweise sind sie der Weg um die Expansion der Firma zu finanzieren. Ich bin da immer recht zaghaft mit dem Schuldenmachen. Die Cracks mögen mir das in späteren Szenarien als suboptimales Spiel auslegen, aber ich bin meist trotzdem erfolgreich

[Meister Wilbur]

Nun hat die Firma also etwas mehr Spielgeld.

Das ist der bereits vorgegebene Bahnhof in Baltimore mit Einzugsgebiet



Interessant ist dabei der Hafen, der Passagiere und Post zusätzlich zu dem liefert, was die Wohnhäuser produzieren. Außerdem kommt die Bäckerei (das Häuschen mit dem roten Dach) ganz günstig für das Getreide aus Relay.



Auf der Karte ist das rot-weiße Silo bei Relay erkennbar. Für Bronze muss Washington im Süden ans Netz angehangen werden. Zunächst baue ich jedoch eine Linie zwischen Baltimore und Relay



Im Streckenbaumenü entscheide ich mich zunächst für die billige eingleisige Strecke. So kann ich sicherstellen, dass das Geld noch für Bahnhof und Züge reicht. Später muss die Strecke aber zweigleisig werden, damit die Züge sich nicht gegenseitig behindern.



In Relay wird dann eine mittelgroße Station eröffnet.



Man sieht auf dem Bild recht deutlich, dass da Getreide in der Nähe wächst. Die unterschiedliche Bahnhofgestaltung in Abhängigkeit vom Umland ist ein schönes Detail des Spiels. Mit der "Kauf"-Schaltfläche könnte ich einige Zusatzgebäude am Bahnhof einrichten. Ich unterlasse das jedoch, da Baltimore die komplette Wartungsausstattung besitzt und andere Gebäude kaum die Zeit haben werden, sich zu amortisieren.

[Meister Wilbur]

Der Bahnhof in Baltimore sieht übrigens so aus:



Links hinten ist der Lokschuppen, den alle Züge einmal in zwei Jahren für die Wartung besuchen müssen. Es reicht allerdings aus, dass der Zug dazu durch einen Bahnhof mit Lokschuppen fährt. Rechts hinten stehen Wassertank und Sandturm, die die Loks mit - na ratet mal - Wasser und Sand versorgen. Im Vordergrund ist noch der Kiosk erkennbar, den der Szenariodesigner freundlicherweise hiergelassen hat. Der Kiosk erhöht die Einnahmen aus dem Passagiertransport.

Die Angebots- und Nachfrageanzeigen im unteren Bereich sollten eigentlich selbsterklärend sein.



Nach kurzer Zeit gibt es auch angebotene Fracht an den Bahnhöfen. Nun ist es Zeit, Züge zu betreiben



Stephensons Rocket ist wie gesagt eine lahme Krücke, aber ich habe ja einen Bonus gewählt



John Bull wird also für den ersten Zug gekauft und prompt erscheint der Zugbildschirm



Die KI schlägt uns also eine Linie zwischen beiden Bahnhöfen vor, auf der je zwei Personenwagen befördert werden. Ich werde das mal etwas modifizieren. Über dem Fahrplan sieht man übrigens in gelb und blau die Anzeigen für den Füllstand von Sand und Wasser.

[Meister Wilbur]

Nach meinen Änderungen sieht der Zug so aus:



Die roten Lichter in der Bahnhofsliste bedeuten, dass der Zug jeweils bis zur vollen Ladung warten soll. Da in Baltimore Passagiere und Post vorrätig sind, werden zwei Personen- und ein Postwaggon angehängt. Mehr Wagen würden zu Lasten der Geschwindigkeit gehen, daher kann ich nicht alles abtransportieren. Eigentlich sollte man alle Fracht eines Bahnhof transportieren, aber für jetzt ist das egal.

Als nächstes wird auch noch ein Zug in Relay eingesetzt.



Das Geld hat noch gereicht, um die gesamte Strecke zweigleisig auszubauen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich natürlich gleich zwei Gleise gelegt und so kosten gespart



Nach Abfahrt sind in der Zugliste Münzen erkennbar. Diese geben den Wert der Fracht in Abhängigkeit von Transportrelation, Nachfrage und Zeit an. Wenn ich eine Linie immer wieder fahre, übersättige ich die Nachfrage und bringe meine Einkünfte so in den Keller. Noch ist das aber kein Problem.



Unterwegs zeigen der Tacho und die Linienfarbe unter den Zügen in der Liste die Geschwindigkeit an. Auf der langen Geraden können die Bullen gut beschleunigen.



Leider ist die Brücke derzeit (1830) nur als eingleisige Holzbrücke zu haben. Dementsprechend bildet sie einen Flaschenhals auf der Trasse. Hier muss ein Zug den anderen am Brückenkopf passieren lassen.

[Meister Wilbur]

Bald aber kommt der erste Zug an.



Hier sieht man erstmals das Nachrichtenfenster in Betrieb. Mir wird mitgeteilt, welche Einkünfte mein Zug im Konkreten brachte.



Nachdem der zweite Zug auch angekommen ist, wird mir erneut mitgeteilt, wie einfach doch die Siegbedingungen sind. Aber wir sollen ja Strecken bauen.



Das eingenommene Geld reicht für den eingleisigen Ausbau bis Frederick (der Ort wurde übrigens 1745 durch deutsche Auswanderer gegründet).

Wenig später überrascht mich der Zeitungsjunge mit guten Neuigkeiten.



Sicherlich ist das gesellschaftspolitische Engagement von Herrn/Frau Lober lobenswert. Mir altem Kapitalisten geht es jedoch um das Wachstum. Ab sofort gibt es mehr Produktion aller Güter und mehr Passagiere, ergo mehr Einnahmen für mich. Damit wird das Szenario noch einfacher

Beim nächsten in Relay angekommenen Zug zeige ich etwas für mich vollkommen untypisches, in diesem Szenario aber sinnvolles: Ich betreibe Mikromanagement!



Statt eine Linie mit Fahrplan zu definieren und ehern festgegossen bis in alle Ewigkeit abfahren zu lassen, ändere ich bei jeder Ankunft die Fracht in Abhängigkeit von dem, was anliegt.
Hier ist in Relay gerade nur ein Wagen voll Menschen zu haben - nun denn, ab mit ihnen. Damit vermeide ich lange Wartezeiten und Leerfahrten. Sobald mein Netz aber eine wahrnehmbare Größe und Komplexität erreicht hat (in diesem Szenario wird das nicht geschehen), ist Mikromanagement der Züge kaum machbar. Im Übrigen würde es auch davon ablenken, das Netz selbst ausgewogen zu gestalten: Wenn das Netz gut ist, kann ich die Züge arbeiten lassen. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

[Meister Wilbur]

Mit dem in Relay eingenommenen Geld baue ich noch schnell eine Station in Frederick



Und dann ist das erste Jahr auch schon vorbei



Derartige Meldungen würden in anderen Szenarien große Freude auslösen, hier ist das jedoch nur eine Nebenbemerkung.
Es gibt den ersten Jahresbericht




Das ist doch ein recht positives Bild. Da ich gerade den Alleinunterhalter mache, sind die anderen Reiter uninteressant. In späteren Szenarien kann man dort Interessantes über den Vergleich mit der Konkurrenz erfahren.

Inzwischen wurde mit den Einnahmen ein weiterer Zug angeschafft, der die Relation Baltimore - Frederick bedient. Plötzlich überrascht mich wieder der Zeitungsjunge:



A. Lober ist wirklich eine beeindruckende Persönlichkeit. Naja und das mit dem Boom ist ja auch toll