Und dann den Briten die Falklandinseln abnehmen
Und dann den Briten die Falklandinseln abnehmen
Weil ich das in "Von der Maas bis an die Memel" auch getan habe, will ich auch in diesem Spiel ein paar Hinweise zu den handelnden Personen geben. Über die Motivation von Heydrich, Himmler oder Göring muss nicht mehr viel gesagt werden, aber "El Presidente" war mir vorher nicht bekannt - also hier ein paar Fakten, die man mal gelesen haben muss.
Also ist er eigentlich schon tot. Unser Presidente hat sich selbst schon mehr als ein Jahr überlebt und feiert bald seinen 68. Ingame-Geburtstag. Bei "Nummer 5" muss ich an Zylonen denken oder diesen verwirrten Kampfroboter aus dem gleichnamigen Film.Jorge Ubico Castañeda auch bekannt unter den Spitznamen „Nummer Fünf“ oder der „Napoleon Zentralamerikas“ (* 10. November 1878 in Guatemala-Stadt; † 14. Juli 1946 in New Orleans) war ein guatemaltekischer General, Politiker und Diktator.
Nun, ein Vordenker, unser Presidente. Schon heiß: Er schickt sein Glückwunschtelegram an Franco nach Madrid, bevor der die Stadt überhaupt erobert hat. Worte streichen hat so etwas schön orwellsches an sich und dass einer der europäischen Botschafter sein Berater wird - nun, interessante Parallele.Als der Völkerbund den Italienisch-Äthiopischen Krieg verurteilte, zog Ubico den Vertreter Guatemalas aus der Völkerbundversammlung ab. Seine Regierung war eine der ersten, welche das Regime von Francisco Franco anerkannte, sein Glückwunschtelegramm wurde in Madrid noch von den Republikanern empfangen. Das Wort „Arbeiter“, sollte auf Anweisung Ubicos aus dem Wortschatz gestrichen werden. 1936 stiftete er den Orden vom Quetzal, den er 1937 Benito Mussolini verlieh. Der Botschafter des faschistischen Italien wurde zu einem seiner Berater. Das Regime importierte 180 Beretta-Maschinenkanonen, 60 Flugabwehr-Maschinengewehre und 70 Kanonen aus Italien.
Nur, dass El Presidente im realen Leben scheinbar gar nicht gut auf das Deutsche Reich zu sprechen war. Hier hatte er scheinbar Connections in die USA. Das sieht ingame natürlich ganz anders aus.In Guatemala lebten 1937 etwa 3000 Deutschstämmige. Am 4. September 1939 erklärte Ubico die strikte Neutralität Guatemalas. Am 11. Dezember 1941 erklärte Guatemala dem Deutschen Reich den Krieg. 325 Deutschstämmige, die verdächtigt wurden, für die NSDAP gestimmt oder in sonstige pro-deutsche Aktivitäten verwickelt gewesen zu sein, wurden 1941 und 1942 an die USA ausgeliefert und in Haftanstalten in Texas interniert und außerdem ließ Ubico ihr Landeigentum verstaatlichen
Ja, was soll man sagen - nett war er wohl nicht. Fast wollte ich schreiben: Ein Mensch seiner Zeit. Aber wenn man sich heute z.B. Nachbarstaat Nicaragua ansieht, wohl eher ein Mensch aus seinem Umfeld.Gemäß dem „Ley contra la vagancia“ musste die indigene Bevölkerung des Landes unentgeltlich 120 Tage im Jahr für die Latifundisten in den Kaffeefincas oder im Straßenbau arbeiten. Als Landstreicher galten fortan Bauern, die sich nicht zur Arbeit auf Latifundien verpflichtet hatten und weniger als 3 ha Land besaßen. Die Zahl der jährlichen Arbeitstage, die die zwangsrekrutierten Kleinbauern ableisten mussten, hing von der Größe des eigenen Landbesitzes ab: je kleiner das Feld, desto mehr Tage. Indigene, die die Bevölkerungsmehrheit stellten, wurden gezwungen stets das sogenannte Arbeitsbuch mit sich zu führen, in dem die Tage unentgeltlicher Fronarbeit verzeichnet wurden. Hatte einer von ihnen nach Meinung der Kontrolleure nur geringe Arbeitsleistung vorzuweisen, verurteilte man ihn zu einem halben Jahr Feldarbeit. Ubico räumte den Latifundisten das Recht ein, nach eigenem Gutdünken zu töten. Im Staatsdekret Nr. 2795 hieß es: „Die Eigentümer von Plantagen werden jeder strafrechtlichen Verantwortung enthoben.“
Ubico militarisierte sämtliche Lebensbereiche und stellte den Cafetaleros eigene Polizeieinheiten zur Verfügung.
Jede Opposition ließ er grausam unterdrücken, hunderte Funktionäre der Gewerkschaften, Akademiker und Politiker wurden hingerichtet. 1933 ließ er mehr als 100 Arbeiter, Studenten und Angehörige der Opposition ermorden. Es wurde das sogenannte Ley de la Fuga angewandt: Todesmärsche.
Er mochte franco und Mussolini aber nicht Hitler?
Mussolini mochte Hitler auch nicht. Und Hitler fand Franco einfach nur scheiße. Franco war von Beginn an überzeugt, dass Hitler den Krieg verliert und Mussolini hat eine Zeit lang noch darüber nachgedacht, ob er nicht gegen das Deutsche Reich in den Krieg ziehen muss.
Nur weil man ein brutaler Diktator ist, muss man ja den anderen Diktatoren nicht nett finden.
Hier lernt man ja auch noch richtig was
Ein schöner Exkurs über einen nicht so schönen Diktator.
Ja sehr schöner Exkurs und auch einige Fakten der Beziehung Franco-Mussolini-Hitler waren mir auch noch unbekannt, auch wenn ich in 15 Minuten nach Braunau fahren könnte
Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch
Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.
Auch ein cooles Szenario - die Wehrmacht marschiert 1938 in Italien ein. Südtirol Heim ins Reich und so was... Was machen die Alliierten?
Akzeptieren, dass Deutschland Österreich anschließt? Man denke an den großen Beschwichtiger, der vorsichtig gegenüber Hitler war.
Damit dann den Krieg zwischen Deutschland und Italien akzeptieren, vielleicht sogar Vorteile daraus ziehen? Die italienischen Inseln im östlichen Mittelmeer annektieren? Und Lybien?
Vielleicht auch noch Sizilien und Sardinien?
Während Deutsch-Österreich sich wieder einen Adriazugang besorgt?
Ich mag Alternativwelten.
Freddys Geschichtsstunde
Bildung für alle!
Stammt aus google, ist ja nicht so, dass ich jetzt stundenlang recherchiert hätte
Ohne jetzt klassisch das Deutschland-Österreich-Bashing ankurbeln zu wollen, in Österreich wird die Nazi-Zeit glaube ich nicht so stark aufgearbeitet, wie in Deutschland. Es gibt da ein schönes Zitat, ich glaube von Billy Wilder:
"Die Österreicher haben das Kunststück fertig gebracht, aus Beethoven einen Österreicher und aus Hitler einen Deutschen zu machen."
Jetzt haben die Stories ein bisschen Lust auf das Spiel gemacht, aber es sieht schon seeeehr komplex aus.
Wie hart ist es denn als Spieler von EU IV, der sich aber kaum um sowas wie Spielmechaniken schert und auch keine stundenlangen Pläne machen möchte, sich hier reinzufinden?