Natürlich war nicht alles perfekt auf Erebus, das ließ sich nicht bestreiten. Zum Beispiel gab es zu wenig Bäume. Trotzdem hatte es die Welt nicht verdient, dass jeder dahergelaufene Dummkopf sie zur Hölle schicken oder in eine Eiswüste zurückverwandeln wollte.
Die Weiße Hand war gegründet worden.
„Das muss nichts zu bedeuten haben,“ meinte die Alte Eiche. „Vielleicht war nur jemandem langweilig.“
„Soll mich dieser Gedanke beruhigen? Dass hier aus purer Langeweile der Weltuntergang vorangetrieben wird?“
„So schnell geht die Welt nicht unter. Dafür ist sie zu groß, wie du selbst - richtigerweise - festgestellt hast“
Blieb zu hoffen, dass Arendel sich damit nicht geirrt hatte. Recht viel mehr konnte man wohl nicht machen.
„Ich könnte ein Lied komponieren. Gegen den Weltuntergang,“ schlug der Große Barde Clairone vor.
„Würde dies den Weltuntergang in irgendeiner Weise beeindrucken?“ erkundigte sich Arendel.
„Es würde ein Zeichen setzen. Dass wir dagegen sind.“
„Ein edles Vorhaben. Nimm dir alle Zeit, die du dafür brauchst, guter Barde. Eine andere Aufgabe für dich scheint es mir ohnehin nicht zu geben.“
Und so setzte sich der Große Barde in eine Ecke, klimperte auf seiner Leier und suchte nach einem Reim auf „Weltuntergang“.
Arendel ließ währenddessen Camena gründen
Womit Elfen und Sidar nun tatsächlich eine gemeinsame Grenze hatten. Sandalphon hatte seine Siedler weiter in den Süden geschickt als erwartet.
Und auf die neue Nachbarschaft sollte man anstoßen, meinte Sandalphon
„Ihr lebt wahrhaftig nicht in dieser Welt, Herr Sandalphon,“ seufzte Arendel als sie sein Handelsangebot sah. „Kommt wieder, wenn Ihr Euch über den Wert von Bier und den von Mana etwas besser informiert habt.“
Allerdings musste man den Sidar zu Gute halten: Sie waren mit Sicherheit nicht die schlechtesten Nachbarn.
Flauros schien weniger Glück gehabt zu haben
„Ich muss gestehen, dass mich sein Ableben nicht bedauert.“
„Ein Lackaffe und Blutsauger weniger,“ stimmte die Alte Eiche zu. „Was meinst du, wer ihm das Licht ausgeblasen hat? Ich tippe auf die Khazad.“
Möglich wäre es, dachte Arendel. Die Khazad hausten irgendwo auf Erebus, das wusste man seit sie vor einiger Zeit ihren Weltzauber gezündet hatten. Und mit den Runen von Kilmorph waren sie zweifellos mittlerweile eine Großmacht, egal ob sie diese Religion selbst gegründet hatten oder nicht.
Aber auch die Doviello waren fähig, junge Reiche auszulöschen. Sogar die Barbaren waren dazu fähig.
Einerlei, eines Tages würde man es erfahren. Eines Tages würde man die Grenzen öffnen und das Gebiet im Westen erkunden. Und eines Tages würde man nicht nur an der Küste entlangsegeln, sondern das Meer überqueren und den Kontinent im Süden erforschen.
Eines Tages.
„Oder wir lassen es und kaufen uns von jedem, den wir treffen eine Weltkarte,“ meinte die Alte Eiche.