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Thema: Burnout. Überforderung...

  1. #16
    Shiny! Avatar von Lao- Tse
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    Zitat Zitat von theindless Beitrag anzeigen
    Das hat was mit Respekt gegenüber dem User zu tun....
    Emoticon: orly


    Es ist schwer aus der Ferne einen Lösungsvorschlag zu geben, weil wir weder wissen wie die Bedingungen der Firma sind noch die Situation der Mitarbeiter kennen. Ein Patentrezept wirst du hier im civfo schwer finden.

    Mir fällt halt ohne genauere Infos auch nur sowas ein:

    1. Eine angenehme Arbeitsumgebung schaffen- wenn möglich offen Räume, Pflanzen (keine von diesen komischen Ranken die sich zwar gut halten, aber sonst nichts taugen), vielleicht iwas mit Wasser einbringen, wenn das nicht zu sehr ablenkt und natürlich viel Licht.


    Sie sollen außerdem in dir nen Ansprechpartner sehen, je nachdem können auch flexible Arbeitszeiten helfen.

    Ist aber wieder schwer, weil verschiedene Leute eben komplett verschiedene Arbeitsweisen an den Tag legen.

    2. Herausfinden, ob das Problem wirklich an der Arbeit liegt oder am Privatbereich... wobei, wenn das bei euch so häufig vorkommt wird es schon auch da seine Ursprünge haben.


    Ansonsten möglichst flexibel sein und auf die Wünsche der Mitarbeiter eingehen, wo es möglich ist. Vertragen sich die Mitarbeiter mit dir und untereinander?
    Und etwas Abwechslung reinbringen könnte auch helfen, also nicht immer nur an derselben Sache arbeiten, wenn man da eh schon die ganze Zeit feststeckt...

  2. #17
    Registrierter Benutzer Avatar von SvenBvBFan
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    Ob die Arbeit deine Angestellten unter Druck setzt, musst schon du wissen. "Burnout" nur durch den Beruf? Äh ja. Nennt man auch Lebenskrise, aus der psychisch gesunde Menschen von alleine rauskommen
    Ich bin Brian und meine Frau ist auch Brian!
    - Life of Brian 1979

    Zitat Zitat von Yttrium Beitrag anzeigen
    Einen fünften Teil [Civilization] wird es 100%ig nicht geben, User.
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  3. #18
    Shiny! Avatar von Lao- Tse
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    Jetzt habe ich ja doch versucht, was konstruktives zu schreiben.


    Das ist halt auch eine Sache der Kompetenz, Sven.
    Geändert von Lao- Tse (18. März 2015 um 21:09 Uhr)

  4. #19
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    Schreibt weiter. Bitte keine sinnlose Provokation...

  5. #20
    Shiny! Avatar von Lao- Tse
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    Hast du dich denn schon intensiv mit ihnen persönlich unterhalten? Was antworten sie denn so auf die Frage, wesshalb sie überfordert sind? Wenn es Probleme mit den Strukturen am Arbeitsplatz, miese Gehälter, Mobbing oder was weiß ich sind müssen sie das ansprechen, ansonsten ist es nicht deine Sache.

  6. #21
    Registrierter Benutzer Avatar von SvenBvBFan
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    Was nicht heißt, dass man nicht helfen kann
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    Zitat Zitat von Yttrium Beitrag anzeigen
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  7. #22
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    ich bin sehr nahe an allen meinen Mitarbeitenden...

    Ich kenne die Situation. Ich kenne das Problem (liegt weiter oben. Schlecht definierte Prozesse. Wenn überhaupt mal was definiert wurde...).

    Ist ne Schande, dass das so ist. Aber da kann ich nichts ändern. Nicht kurzfristig, langfristig schaue ich. Aber es geht mir um kurzfristig. Es gehen Menschen "kaputt". Das ist nicht schön anzusehen... Deshalb auch nur das Anfangsposting. Hier sind sehr viele Querdenker. Ich denke ja auch um alle Ecken...

    Da dachte ich nur, das vlt ein Gedanke zu meinem Problem helfen kann.

    ...

    Mir tat die Mitabeiterin sehr Leid, die heute zu mir gekommen ist... Weil ihre direkte Arbeitskollegin ausgefallen ist. Seit 3 Wochen. Und auf unbestimmte Zeit.

    Sie war heute nur noch erschöpft. Aufstehen geht fast nicht mehr...

    Ich muss da was machen. Ich verstehe mich so, als Arbeitgeber, dass ich da in der Verantwortung bin.

  8. #23
    Shiny! Avatar von Lao- Tse
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    Inwiefern "schlecht definierte Prozesse"?

  9. #24
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    nicht definiert trifft es eher. oder nur mündlich festgehalten.

  10. #25
    Shiny! Avatar von Lao- Tse
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    Was für Prozesse?

  11. #26
    Registrierter Benutzer Avatar von ThomasBX
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    Zitat Zitat von faldegorn Beitrag anzeigen
    Ich stecke in einer sehr heiklen Situation. Eine Mitarbeiterin schied letzten September wegen einer Erschöpfungs-Depression aus.

    Verantwortlich dafür war ich nicht. Sie wird zurück kommen. Und es gilt sie zu reintegrieren (hier bin ich verantwortlich). Ich weiss, es ist mehr als suboptimal, dass sie in das Umfeld zurückkommt, wo sie krank wurde. Wenn ich es könnte, würde ich es nicht zulassen.

    Weiter habe ich aber unter meinen Fittichen 2-3 Mitarbeitende, die auf die gleiche Diagnose zulaufen.

    Ich weiss, man müsste nun die allgemeine Situation anschauen. Mache ich. Ich habe meine Vorgesetzten eingeschaltet, die Personal-Abteilung. Was halt so alles in meiner Macht steht. Ich stelle dabei alles in Frage, Arbeitszeitmodelle, mich als Vorgesetzten, die Gesamtkonstellation usw.

    Aber wie kann man Menschen davor schützen, nicht in diese Spirale zu geraten? Für mich kenne ich die Lösung. Sport, seltsame Stories hier im Forum schreiben. Katzen. Gutes Essen.

    Aber wie kann man andere Menschen schützen. Seid mal nicht zynisch. Ist ein wirklich ernstes Thema, das mich leider seit Wochen beschäftigt. Und ich suche Lösungswege. Jeder Ansatz kann helfen...

    Leider ist es auch ein Thema, über das kaum diskutiert wird. Privat darf man Worte wie Erschöpfung, Depression, Burnout kaum in den Mund nehmen. Öffentlich schon gar nicht.

    Danke für sinnvolle Inputs.
    Im Endeffekt versuchst du für eine schwierige Situation eine leichte Kochrezeptlösung zu erhalten - die wird es nicht geben. Gründe für eine Depression und entsprechende Intervention sind sehr individuell, bei einem schlagen Verhaltenstherapien gut an, bei anderen scheint es primär neurologisch, medikamentös behandelt werden zu können, bei wieder anderen geht es in den post-traumatischen Bereich. Meiner Meinung nach müsstest du ersteinmal definieren, welche Rolle du einnehmen kannst: Integrationsanleitender Kollege muss nicht gleich Co-Therapeuth sein. Wenn ich einer deiner Kollegen wäre, kann ich mir gut vorstellen, dass es für mich am hilfreichsten wäre, wenn du einfach mal nichts aktiv machst, sondern es ermöglichst, dass deine Kollegen ihre arbeitsbezogenen Probleme offen ansprechen können - und erst dann solltest ihr an entsprechenden Lösungen arbeiten.

    Edith (hatte noch nicht den Thread gelesen):
    Habe gerade gesehen, dass du ein Problem ja recht eindeutig definiert habt. Ist das deine Definition oder die der Kollegen? Kannst es ja mal mit dem Problem-Solving-Loop probieren.
    Geändert von ThomasBX (18. März 2015 um 22:37 Uhr)

  12. #27
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Mit Depression kenn ich mich ein wenig aus. Aus eigenem Erleben und von Freunden.
    Mit Burnout nicht unbedingt.

    1.) Du als Vorgesetzter musst zusehen, dass du nicht auch Burnout bekommst. Es ist wichtig, dass du nach der Arbeit vom Schicksal deiner Untergebenen abschalten kannst. Also identifizier dich nicht zu sehr mit ihnen. Anteilnahme ist wichtig. Aber du bist mit denen nicht verheiratet.
    2.) Eine gute Arbeitsstelle wirkt sich bei einer Depression positiv aufs Krankheitsbild aus. Man muss jeden Tag vor die Tür, hat den Tag strukturiert, trifft Leute, redet mit Menschen, hat am Ende des Tages das Gefühl, etwas getan zu haben.
    3.) Wichtig ist, dass die Arbeiter von oben fair geführt werden: Klare Kommunikation, keine doppeldeutigen Anweisungen, kein Runterputzen, keine Sinnlosaufgaben, kein "Heute Hü, morgen Hott", kein im Regen stehen lassen, kein "sehen sie mal zu", kein "ist nicht mein Problem". Dafür: Wertschätzung, sinnvolle Arbeitsaufgaben, die gut umrissen sind, die ein Ziel haben, das erreichbar ist, Kritik sachlich und ruhig äußern, eine eindeutige, verlässliche Linie fahren.
    Wenn der Arbeiter merkt, dass seine Arbeit Sinn gibt, der Vorgesetzte seine Arbeit gut findet er Ergebnisse erreicht, dann ist das eigentlich motivierend.
    4.) Es hört sich an, als hättest du Punkt 3 schon selbst auf dem Schirm. Und als käme das Problem von oben. Dann könntest du versuchen, das nicht durchzureichen, sondern abzufangen. Lass deine Untergebenen die Tiraden deines Chefs nicht mit anhören. Und spiel nicht den Radfahren und trete nach unten weiter. Wenn deine Vorgesetzten keine klare Linie haben, versuch selber irgendwie eine reinzubringen. Wichtig hierbei ist die Beachtung von Punkt 1. Du kannst nur soviel Druck abfangen, wie du selbst tragen kannst. Wenn du dadran zerbrichst, ist keine geholfen.
    5.) Dafür wär es wichtig, sich wo anders Hilfe zu holen als im Internet. Du bist schon mit der Personalabteilung im Gespräch, gibts da jemand mit Erfahrung mit depressiven Mitarbeitern? Falls ja, triff dich mit dem doch mal alle 8 Wochen oder so und rede über die Situation.
    6.) Beim Umgang mit den Untergebenen muss man aber die wichtigen Punkte fest halten. Der Arbeiter muss beispielsweise auch verlässlich sein, muss leistungsbereit sein, muss bereit sein, aus dem Loch heraus zu wollen. Meist können Depressive sowas nicht, weil der Antrieb fehlt. Da ist Führung und feste Strukturen von außen wichtig. Besser ist: Jeden Tag um 8 (9) auf der Matte stehen zu müssen, als flexibel Gleitzeit einteilen zu können, denn dann muss der Depressive Entscheidungen treffen. Und Entscheidungen treffen ist schwer. Wenn ich einen Vorgesetzten habe, der freundlich in mein Büro kommt und fragt, warum ich nicht pünktlich war, fällt es mir leichter, meinen Tag zu strukturieren. Das gleiche gilt für Deadlines und Termine. Immer zwischendurch mal nachfragen wie es läuft, mal über die Schulter schaun. Aber mit Fingerspitzengefühl, sonst fühlen sich die Leute am Gängelband.
    7.) Hilfreich ist es, Oasen zu schaffen. Dass auf Arbeit eben nicht nur tristes Arbeiten ist, sondern auch schöne Momente sind. Z.B. wäre ein helles Büro wichtig, mit freundlichen Dingen. Zeiten können dafür auch gut sein, wir hatten als Arbeitsgruppe eine gemeinsame Mittagspause, wo einfach gegessen und nebenbei über alles geredet wurde.

    Diese Erfahrungen sind meine Erfahrungen, kann sein, dass es bei schweren Depressionen härter und damit anders aussieht. Aber mit ner schweren Depression geht man eigentlich eher in die Psychatrie und nicht auf Arbeit.

    Ich hoffe, dass kann dir und deinen Leuten weiterhelfen.

    edit: Arbeitsausfall mit Mehrarbeit kann man nicht kompensieren, wenn die Leute am Anschlag sind. Da hilft nur, die Gesamtleistung der Abteilung runter zu fahren. Du brauchst genug Rückgrat, um das genau so vor deinen Vorgesetzten zu vertreten. Wenn deine Firma ihren Leuten systematisch zu viel Arbeit aufhalst, kannst du nichts dagegen tun. Außer vielleicht den Störenfried spielen und damit selber viel Ärger bekommen, für ~5% Erfolgschance.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  13. #28
    Shiny! Avatar von Lao- Tse
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    "Untergebene"

  14. #29
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Ja. Wenn ne Hierarchie da ist, dann ist ne Hierarchie da. Die ist dann meist auch vernünftig, wenn sie vernünftig ausgeführt wird. Wenn Falgedorn verantwortlich ist, ist er auch weisungsberechtigt.

    Was würdest du stattdessen benutzen?
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  15. #30
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    2.) Eine gute Arbeitsstelle wirkt sich bei einer Depression positiv aufs Krankheitsbild aus. Man muss jeden Tag vor die Tür, hat den Tag strukturiert, trifft Leute, redet mit Menschen, hat am Ende des Tages das Gefühl, etwas getan zu haben.
    Das streiche ich noch mal heraus.
    Ich habe meinen Zivildienst damals in einer Einrichtung gemacht, die so ähnlich funktioniert wie eine Behindertenwerkstatt. Ohne Behinderte sondern mit psychisch kranken Menschen. Also auch Menschen, die mal eine richtige Arbeit hatten, dann krank wurden, und nach diversen Klinikaufenthalten schließlich von dieser Einrichtung aufgefangen werden.

    Man muss die Leute nicht mit dem Samthandschuh anfassen. Vor allem nicht, wenn sie gesund werden (wollen). Im Gegenteil verschärft sich die Situation vor allem dann, wenn viel Leerlauf herrscht. Die Arbeit sollte Ablenkung und Kommunikation bieten. Gespräche über die seelische Verfassung oder die Krankheit verbessern meiner Meinung nach die Situation nicht. Besser sind konkretere Gespräche. Zum Beispiel konstruktive Aktivitätsvorschläge fürs Wochenende, Urlaubsplanung usw. Denn der größte Feind vieler dieser Menschen ist die Wand, die sie zu Hause untätig und nachdenkend angucken.

    Mach einfach mal den Selbstversuch. Tu nichts. Denk über Dich nach. Frag Dich, wie sehr depressiv Du bist, ob das alles noch Sinn macht, was Du tust. Das tut schnell weh. Dann hilft am besten eine gute Ablenkung und ein kleines Ziel. Zum Beispiel der Ausflug am Wochenende oder der Urlaub auf den man hinarbeitet.


    Die Betreuer und Zivis hatten einen eigenen Pausenraum. Das erschien mir am Anfang als Quatsch. Tatsächlich dient das aber doch der seelischen Gesundheit der Mitarbeiter. Wenn man sich mal über die Kranken lustig machen kann, schafft das eine gewisse Distanz, die dafür sorgt, dass man die Probleme der anderen nicht mit nach Hause nimmt.

    Aber wie überall helfen pauschale Tipps kaum weiter. Wenn man zum Beispiel eine Liege anbietet, ist das für den einen genau das richtige weil er sie zehn Minuten am Tag benutzt und damit dann den Tag besser durchhält. Der nächste nimmt sie aber jeden Tag länger in Beschlag und meldet sich dann bald krank weil er sich wegen der verschlafenen Arbeitszeit nicht mehr zur Arbeit traut.
    Verstand op nul, frituur op 180.

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