Ich hab mir für 3W20 Proben ein Excel-Sheet gebaut, mit dem ich als SL direkt die Wahrscheinlichkeiten der Gruppe vergleichen kann. Das kann schon wirklich amüsant sein, für wie kompetent sich die Helden halten
Naja, die klassische Antwort wäre hier sowas wie FATE. Da ist in der Charaktererschaffung schon angelegt, dass du eine regelrelevante Beziehung zu jeweils allen anderen Figuren der Gruppe aufbaust. Also sowas wie "Ich lasse dich nicht noch einmal im Stich". Daraus ergibt sich dann a) automatisch eine Hintergrund-Story, in der ihr beide offenbar als Kinder, Jugendliche oder sonstwann gemeinsam etwas erlebt habt, und der eine den anderen im Stich gelassen hat. Also sprich, direkt etwas, was die beiden Spieler verbindet, worauf man Bezug nehmen kann, etc.
Und außerdem eben b) ist es nicht nur Fluff, sondern du kannst es regelrelevant nutzen, indem du in einer Situation, wo die andere Figur in Not ist und du dich heldenhaft vor sie wirfst, obwohl es vielleicht eine schlechte Idee ist, einen Bonus erhälst. Das funktioniert dann auch mit negativen Erinnerungen / Schwächen / etc., also sowas wie "Ich kann keiner Versuchung widerstehen": Indem du in einer Situation, in der dein SC in Versuchung geführt wirst, dieser nachgibst, bekommst du einen Chip, den du später als Bonus nutzen kannst.
Sprich: Die Regeln bieten dir gezielt an, dass du "rollenspielen darfst". Du darfst dich gegen dein besseres Wissen verhalten, denn du erhälst dafür einen Ausgleich. Das ist ja häufig ein Problem beim Spielen, dass Nachteile tatsächlich als Nachteile empfunden werden und man sie möglicherweise ungern ausspielt oder die anderen Spieler dann mit den Augen rollen: "Der blöde Zwerg mit seiner Goldgier hat alles kaputt gemacht!"
Die PbTA-Engine macht das bei der Charakter-Verzahnung ähnlich.
Ich stimme dir aber zu, dass der riesige DSA-Charakterbogen mit seinen vielen schönen Talenten und Detail-Zahlen es teilweise einfacher macht, seinen Charakter, was die Fähigkeiten angeht, feiner zu tunen.
Ansonsten ist mein Lieblingssystem aktuell ja Broken Compass. Das hatte ich hier ja schon einmal vorgestellt. Das macht jetzt bei der Charakterverzahnung nicht allzu viel, aber dafür ist es großartig, was Story und Geschichte angeht. Da macht Würfeln einfach Spaß. Wobei du da vom Setting her deutlich actionlastiger und stärker "Kinofilm" bist. Hier würfelt der Spielleiter überhaupt gar nicht. Spotlight ist immer voll auf den Spielern. Die entscheiden, mit welcher Handlung/Talent sie aus einer Situation herauskommen wollen, der Spielleiter legt einen Schwierigkeitsgrad fest, und die Spieler versuchen dann, mit x Würfeln (je nach ihrer persönlichen Talentfertigkeit) soundso viele gleiche Symbole zu würfeln.
Je nach Sonderfertigkeit oder vergangenen Erfahrungen/Erlebnissen kannst du dann Würfel addieren oder neu würfeln. Oder je nach Zustand ("verwundet", "verängstigt", etc.) musst du Würfel abziehen. Das geht sehr schnell, macht aber wie gesagt sehr viel Spaß und es passiert immer was. Auch hier sind dann vergangene Ereignisse oder Erfahrungen direkt regelrelevant, bringen dir also Boni oder Abzüge. Das ist ja auch etwas, was in DSA im Zweifelsfall ausgespielt werden muss: "Ich habe im letzten Abenteuer zusehen müssen, wie der Drache meinen Kumpel geröstet hat, also bin ich jetzt besonders wütend auf Drachen / besonders ängstlich vor Drachen." Das wäre in DSA ja eine freie, rein rollenspielerische Entscheidung. Bei Broken Compass könntest du in deinem nächsten Kampf gegen Drachen einen Bonus erhalten, oder ähnliches. Die Regeln fördern also direkt deine Charakterentwicklung und legen Wert darauf, dass bestimmte Dinge bei dir Spuren hinterlassen.
Civ6-Storys
Mansa Musa reist nach Cổ Loa - Civ 6 PBC 29 (Vietnam)
Skythische Koreaner in stürmischen Schlachten - Civ 6 PBC 6 (Korea)
Wikinger im Spiegeluniversum - Civ 6 PBEM 42 (Norwegen)
Louis, Gangnam Style - Civ 6 PBEM 36 (Korea)
Louis' Storys die vielleicht mal wieder aufgenommen werden:
[Wizardry 8] Balgerei um die Rote Laterne
[CK2] Anfänger Louis führt Abyssinien
Und die Jägerin wurde mit diesem Wert geboren? Oder hat sie die Seefahrt vielleicht erlernt, so wie alle anderen auch? Ein Hintergrund bildet ja eine gewisse Erfahrung in verschiedensten Dingen ab.
Ich halte es für unsinnig, dass Charaktere Talente (oder Fertigkeiten) besitzen, von denen sie gar nichts wissen. Bei Attributen könnte es anders sein, vielleicht kann man seine eigene Körperkraft schlecht einschätzen, oder hält sich für weitaus charismatischer, als man ist.
Aktuell: [18] - Bringt die Pfeffersäcke über Land - Deutschland CPL
Letzte Stories: PBC 6 - Skythische Koreaner in stürmischen Schlachten, PBC 7 - Arabische Piraten auf allen sieben Weltmeeren , PBEM 42 Koggen und Kanonen, PBEM 39 Savoir Vivre für die Alliierten , PBEM 24: Der Große Vaterländische Krieg, PBEM 18: Nobody Expects The Spanish Hamburger
Hmm? Ich meinte jetzt, dass alle eher niedrige Werte haben oder das Talent gar nicht beherrschen und einer ein bisschen mehr. Ich habe mich vielleicht undeutlich ausgedrückt: Dass man selbst etwas gelernt hat, weiß man vielleicht, aber die Fähigkeiten der anderen oder wie die eigenen im Vergleich zu deren aussehen, weiß man nicht unbedingt. Und dann kommt der Aufschneider, der sich nach vorne drängt.
Ich weiß nicht, wie es woanders ist, aber bei DSA bekommt man ja einige Starttalente mit und gerade bei denen, die nie gefordert werden, müsste man schon die Bögen studieren.
Ich finde derzeit das Star Wars System von FFG wieder spannend. Das bietet zwar keine Verzahnung zwischen den Charakteren, außer die Spieler basteln das halt selber bei Charaktererstellung. Dafür mag ich mittlerweile die Würfel viel mehr weil man durch die Kombination Erfolg/Misserfolg/Vorteil/Nachteil/Kritischer Erfolg/Kritischer Misserfolg sich ständig was aus dem Hirn saugen muss und es entstehen extrem viele Situationen die ich sonst als Meister gar nicht so gehandhabt hätte.
FATE (in einer allerdings deutlich gehausregelten und leicht vereinfachten Variante) habe ich längere Zeit gespielt und war irgendwann komplett durch damit. Ein Rollenspielsystem benötige ich nicht, um mir zu sagen, wie ich meinen Charakter spielen "sollte", um auch spielmechanische Vorteile zu erhalten. Die Verführung lautet hier immer: "Ich glaube, es wäre nützlich, hier meinen negativen Aspekt auszuspielen, wir könnten den Bonus später gut gebrauchen". Da optimiere ich ehrlich lieber in einem System wie D&D, das ganz unverschämt situationsunabhängige Boni für bestimmte Eigenschaften gibt (Stärke 18 lässt Dich immer hart zuhauen, anders als der Aspekt "Ich markiere gern den starken Mann"), und spiele meinen Charakter deshalb mit all seinen Schwächen aus, weil es mir gefällt, diesen Charakter so zu spielen. Bei FATE hatte ich zu häufig das Gefühl, das System (rollplaying) pfusche mir in mein Spiel (roleplaying) rein - es schafft zumindest diese Anreize.
Anders ausgedrückt: Gutes Rollenspiel in dem Sinne, dass man eine klare Vorstellung seines Charakters so transportiert bekommt, dass er in all seinen Facetten fassbar wird und seine Eigenschaften (mechanisch wie nicht-mechanisch) für die Geschichte relevant sind... das benötigt m.E. keine systemischen Anreize und kann von ihnen sogar behindert werden.
Nethack: Ein Roguelike mit Spieltiefe ohne Ende!
PB87: Alexander im letzten (?!) Civ4-PB
PB82: Ludwig XIV. im Wunderwahn
PB81: Mali!
Story im PB 80 (mit Keine Andeutung; ausgestiegen)
Story im PB 78 (mit Keine Andeutung; vernichtet)
SP: Unsterbliches Äthiopien im Panzerwahn
SP: Kyros der Perser, Unsterblich, Weltraumsieg!
Ich habe aktuell richtig Lust auf eine gepflegte Runde Fantasy-Rollenspiel. Gerade angetan haben es mir die D&D 5 Regeln, werde mir nach Weihnachten wohl mal das PHB gönnen. Scheint nur in Deutschland nicht soo viel gespielt zu werden, zumindest ist es gar nicht so einfach, eine Spielrunde zu finden.
Die einzig halbwegs aktive Listung habe ich auf rpg-foren.com gefunden, hat sonst noch jemand gute Tipps?
Aktuell: [18] - Bringt die Pfeffersäcke über Land - Deutschland CPL
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Der "Pen & Paper Rollenspiele" Discord Server ist recht belebt, und dort schien mir D&D 5 neben DSA das mit Abstand meistgespielte System zu sein.
Persönlich gefällt mir ja Pathfinder (quasi D&D 3.75) besser als D&D5 , falls du in die Richtung was suchen wollen solltest wäre ich vermutlich interessiert mitzuspielen.
Warnung ist natürlich das Pathfinder nochmal wesentlich komplexer ist als das komplexe D&D 5e.
D&D 5 finde ich vergleichsweise eher simpel als komplex. Es ist keine Simulation und will es auch nicht sein, wer Realismus sucht ist da sicher fehl am Platz. Ich habe mit meiner Runde aber gerade deshalb mit D&D 5 angefangen. Wir sind über die halbe Republik verteilt und spielen daher eigentlich nur noch via Discord, da kommt ein schlankes System mit einer schnellen Abwicklung gerade recht, mir als DM vor Allem.
Am Tisch würd ich persönlich eher was anderes spielen.
Wer bereit ist, Freiheit zu opfern, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder das eine noch das andere. Vor allem im Straßenverkehr.
DnD5 ist bei uns das System auf das sich alle einigen können. Es ist niemandes Lieblingssystem, aber es ist recht einfach und unkompliziert. Die Alternativen haben immer Leute die es nicht mögen, sei es nun Savage Worlds oder Pathfinder (I+II). Auf letzteres hätte ich zum Beispiel auch wenig Lust.
Bis auf die Kämpfe geht in DnD5 eigentlich alles schnell.
Wir haben eine sehr schöne Fallout Kampagne mit Savage Worlds gespielt.
Die Kämpfe sind halt so schön schnell. Nur online nicht ganz so praktisch.