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Thema: Selbstversorger

  1. #1
    Generalmajor Avatar von DerMichl
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    Selbstversorger

    Mahlzeit!

    Mich würde interessieren, ob sich von Euch schonmal jemand damit beschäftigt hat.
    Selbstversorgung klingt ja auf den ersten Blick eigentlich ganz interessant (für manche). Aber isses
    denn überhaupt vernünftig umzusetzen und "bezahlbar"?
    Denn seien wir ehrlich, niemand würde gratis jemandem erlauben mehrere Hektar Land zu bewirtschaften.
    Also muss man vorher schon irgendwas gekauft oder zumindest geerbt haben, um sich sowas "leisten" zu können.
    Und wenn man diesen Begriff "Selbstversorgung" auseinander pflückt, dann steckt meines Erachtens der Teufel im Detail.
    Selbst wenn ich die Mögichkeit hätte auf einer Fläche Vieh zu halten und auf der anderen dafür die Nahrung
    zu produzieren und auf einer weiteren Fläche andere Sachen anzubauen (Streuobst-Wiese...usw.)
    Soll man dem Tierarzt, eine saftige Leber versprechen, von dem Vieh das gerade noch davorne grast?
    Man versorgt sich selbst....ja...und der Strom? Wo kommts Wasser her? Mit Holz heizen? Dann braucht man
    ja aber auch wieder Waldfläche und die Motorsäge möchte auch was trinken und geschmiert werden.
    Ich setze mich damit schon seit Jahren auseinander, aber was mache ich dagegen..bzw. dafür?
    Als Hausmeister hab ich keine 20 Euro für ein Stück Fleisch, welches für einen einzigen Eintopf reichen
    würde. Ich kann mir kein Bio-Obst leisten, bei dem mich 5 Äpfel 3 Euro kosten.
    Im Gegenzug hab ich aber wirklich keine Lust mir Massentierhaltungs-Wurst/Fleisch reinzustopfen,
    ...aber was ist die Alternative?
    Vor ein paar Jahren gabs im TV mal eine Doku. Es ging um eine Familie die im Schwarzwald 6 oder 9? Monate so leben sollte,
    wie vor 250 Jahren. Und das hat zwar auch irgendwie geklappt...aber vor 250 Jahren war auch die durchschnittliche Lebenserwartung
    knapp 30 Jahre niedriger als heute.
    Ich persönlich hätte die Möglichkeit mir ein paar Schäfchen zuzulegen und die dann auf eine ehemalige Pferdekoppel zu stellen. Aber das wäre dann ja wohl eher der symbolische Tropfen auf einen glühenden Stein und hätte eher etwas mit dem Beruhigen des schlechten Gewissens zu tun, oder?
    Daher möchte ich einfach wissen, obs jemanden hier gibt der sowas macht...Aussteigermäßig...oder einfach so.

    Michl
    Pollution is a matter of evolution! We made it, people. So lets rock!!

  2. #2
    Forenspieler auf dem Weg
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    Das Thema ist hier im Forum ja schon mal kurz hoch gekommen und ich finde die Idee eigentlich gut, ist aber nur in einer Gruppe zu realisieren, die sich dann finden müsste.
    Soweit ich weiß sieht die Selbstversorger Geschichte meißt so aus das sich nicht föllig selbst versorgt wird nur eben größtenteils und aus der Gruppe nicht alle nur auf dem Hof arbeiten sondern nebenher noch normalen Jobs nach gehen, so das man eben Strom oder Öl kaufen kann. Zeitgleich versucht man auch durch Überproduktion (bei z.B. Äpfeln) noch etwas ein zunehmen.
    An sich denke ich ist es umsetzbar, aber sicher kein Finanzielles Gewinngeschäft, da es ja eher eine Sache ist die man aus einem Ideal heraus macht.

  3. #3
    Süß und knuddlig Avatar von Schlumpf
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    Also ich hab mal auf einem Fastselbstversorgerhof gewohnt und der musst wirklich nur Benzin kaufen und Getreide für seinen ekligen Porridge und Tee und ein paar Gewürze
    Allerdings hat er halt nicht den Lebensstandart eines westlichen Haushalt
    Der hat sogar die meisten Werkzeuge in seiner Schmiede zusammengebastelt.
    War aber nich in Deutschland was es leichterb macht.

  4. #4
    Civ Mod Hase Avatar von wisthler
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    Dud der ja auch hier im Forum aktiv ist, macht das Meiste selber. Aber alles ist natürlich einigermaßen sinnvoll nie alleine umzusetzen.
    "Science is not the truth. Science is finding the truth. When science changes its opinion, it didn’t lie to you. It learned more."
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  5. #5
    Stroit
    Gast
    Ich find die Idee toll. Halte sie aber auch nur für begrenzt realisierbar. Man braucht Startkapital um Land zu kaufen bzw, langfristig zu pachten. Etwas Ausstattung braucht man auch, besonders einige Geräte zum Bewirtschaften des Landes und für die Tiere.
    Wasser bekommt man über den Brunnen im eigenen Grundstück, Strom sollte einiges über Solarzellen oder vieleicht ein kleines Windrad möglich sein. Abwasser eine Sickergrube. Wenn man sparsam damit umgeht könnte das hinkommen. Da hat man natürlich erstmal recht hohe Kosten um das einzurichten (theoretisch, die Gemeinde könnte aber versuchen, einem mit dem Anschluss- und Benutzungszwang das Leben schwer zu machen, hier muss man evtl. noch Geld für längere Rechtsstreitigkeiten einplanen). Heizen mit Holz könnte je nach Größe des Grundstücks auch gehen.

    Ich persönlich würde auch nicht auf Dinge wie Internet, Krankenkasse, Auto oder ähnliches komplett verzichten wollen. Man muss also an Geld kommen, z.B. indem man einen Teil seiner Hoferträge verkauft. Nur ist man dann schon fast ein normaler Bauer und kein Selbstversorger mehr.

    Es gibt ja sogar Stadtmenschen mit einem recht großen Grundstück die alles an Obst/Gemüse/Kartoffeln selbst anbauen, dazu ein paar Hüher und Kaninchen. Das kann man auch noch nebenher zu einem "richtigen" Job machen.

  6. #6
    Administrator
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    Ist es denn Selbstversorgung, wenn ich Strom benutze, der von einer Anlage produziert wird, die ich nie selbst hätte bauen können? Dann wäre es doch auch Selbstversorgung, sich eine Fleisch-, eine Textil- und eine Autofabrik aufs Grundstück zu stellen?

    Aber sich seinen Strom selbst zu erzeugen finde ich schon sehr cool. Dann fällt in der Stadt der Strom aus und man ist selbst nicht betroffen


    Alleine oder zu Zweit wird man wohl auch nicht alles Wichtige selbst machen können. Wenn man sich um Feld und Tiere kümmert, wird man wohl kaum noch Zeit dafür haben, seine Kleider zu weben, färben und schneidern.

    Spezialisierung und Handel ist also gar nicht so schlecht.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  7. #7
    Forenspieler auf dem Weg
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    Ich wäre ja ohnehin noch für den Civforumhof

  8. #8
    Administrator
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    Dann könnten wir den Server auf dem Hof aufstellen und mit handgekurbeltem Strom betreiben
    Verstand op nul, frituur op 180.

  9. #9
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Die Idee mag irgendwo reizvoll sein, aber es wird Gründe dafür gegeben haben, dass die menschliche Zivilisation sich zu einer Arbeit teilenden entwickelt hat.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  10. #10
    Generalmajor Avatar von DerMichl
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    ...handgekurbelter Strom, jetzt hör aber auf!
    Selbstversorger heisst ja noch lange nicht Selbst-auf-den-Kopf-gefallen

    Vielleicht funktioniert dieses Prinzip nicht wirklich, so wie ich mir das vorstelle. Aber das mit der Fleisch-Auto-Kleiderfabrik aufm Hof ist auch eine Stufe too much. Denn mit einer Fabrik würde ich ja nicht nur mich und meine Family versorgen können, also wärs schon wieder Kommerz.
    Vielleicht ist aber auch genau da der Hase im Pfeffer. Alle, egal wen ich kenne, findet es gar fürchterlich wenn die Wirtschaft/Bruttosozialproduct nicht wächst.
    Na meine Fresse, was is so schlimm daran, gehts uns in Deutschland so mies, dass wir auf 2 % Wachstum jährlich angewiesen sind?
    Was ist so schlimm daran, wenn die Preise nicht steigen und wir auch nicht mehr verdienen und nicht mehr Freizeit haben als letztes Jahr...oder das Jahr davor???
    Ich würde auch keine 3 Steaks am Tag essen und mir dann fürs nächste Jahr vornehmen, dass ich pro Tag dann 4 Steaks zu essen pflege
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  11. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von asdfyxcv
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    Höhere Spezialisierung führt zu höherem Lebensstandard (Betrachte nur mal das Gerät, mit dem du dieses Forum liest (Smartphone/Tablet/...) und überlege, ob du das als Selbstversorger auch hättest zusammenbauen können).
    Zum wirklichen Selbstversorger zu werden bedeuted daher zwangsäufig eine Reduktion des Lebensstandards (Keine medizinische Versorgung ==> geringere Lebenserwartung, längere Arbeitzeit (mit 40h kommt man da wohl kaum hin), usw.). Manche Menschen sind dazu bereit (=Idealisten), alle anderen, die nach einigermaßen objektiven Kriterien ihr Leben planen lassen davon die Finger, zumindest solange sie nicht auf Grund von äußeren Umständen dazu gezwungen werden.

    Wer dennoch daran Interesse hat kann zumindest versuchen, einen Teil seines Güterbedarfs als Selbstversorger zu decken aber eben weiter seinem normalem Beruf nachzugehen.
    Zum Beispiel:
    - Eine Gartenfläche pachten und sein eigenes Obst/Gemüse anbauen
    - Hühner und Ziegen halten (geht meist nur im ländlichen Raum)
    - Die Solarzelle auf dem Dach erzeugt Strom
    - Heizen lässt sich mit Holz
    - ...

    Zitat Zitat von DerMichl Beitrag anzeigen
    Vielleicht ist aber auch genau da der Hase im Pfeffer. Alle, egal wen ich kenne, findet es gar fürchterlich wenn die Wirtschaft/Bruttosozialproduct nicht wächst.
    Na meine Fresse, was is so schlimm daran, gehts uns in Deutschland so mies, dass wir auf 2 % Wachstum jährlich angewiesen sind?
    Was ist so schlimm daran, wenn die Preise nicht steigen und wir auch nicht mehr verdienen und nicht mehr Freizeit haben als letztes Jahr...oder das Jahr davor???
    Sind die Fragen wirklich ernstgemeint???

  12. #12
    Je suis USA! Avatar von Ennos
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    Zitat Zitat von asdfyxcv Beitrag anzeigen
    Höhere Spezialisierung führt zu höherem Lebensstandard (Betrachte nur mal das Gerät, mit dem du dieses Forum liest (Smartphone/Tablet/...) und überlege, ob du das als Selbstversorger auch hättest zusammenbauen können).
    In dem Zusammenhang empfehle ich "The Toaster Project". Der Autor hat versucht einen Toaster komplett selbst zu bauen und beschreibt sehr schön die Herausforderungen denen er dabei gegenüberstand.
    Es grüßt euch der Kaiser der Vereinigten Staaten, Mansa von Mali, Samrat Chakravartin von Indien, König von Spanien, König von Baden, Sekretär des Deutschen Bundes, Sultan von Delhi, Sultan der Osmanen und Präsident der Vereinigten Arabischen Republik.


  13. #13
    für Freiheit +Grundrechte Avatar von Der Falke
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    Selbstversorgen ist ein zivilsatorischer, gesellschaftlicher und technologischer Rückschritt in jeder Hinsicht. Die Arbeitsteilung der Menschen ist seit jeher eine wichtige Stütze der Zivilisation, weil sie eine deutlich größere Effektivität als jede andere Organisation erlaubt. Das sind nicht nur Gegenstände, sondern auch das Gemeinwesen, der Staat, die Gerichte, die Polizei, und vor allem auch wissenschaftliches und technisches Know-how, die Ärzte sind dafür sicherlich ein gutes Beispiel. Man kann nicht erwarten, dass "normale" Leute medizinische Behandlungen wie Ärzte durchführen können, deshalb hat man hierfür schon lange spezialisierte Leute. Die Einführung von Universellen Tauschmitteln (Geld) ist ein enormer gesamtwirtschaftlicher Vorteil, weil so jeder in dem Maße zum Gemeinwohl beitragen kann, in dem es ihm möglich ist, und dafür Geld erhält, von dem er wiederum die Dienstleistungen und Waren von Spezialisten auf anderen Gebieten erwerben kann.

    Und wenn es jemandem um Überleben im Falle einer Katastrophe geht, ist es objektiv gesehen auch sinnvoller, sich nen Bunker zu graben und Nahrung, Öl, Gas etc. auf Vorrat zu lagern. Schon alleine Konserven und Dauernahrung sind nicht so ohne weiteres Herzustellen. Die Dinger halten sich teilweise 50 Jahre und mehr...
    Nicht vergessen: 1118 Tage lang war die freiheitlich-demokratischen Grundordnung durch Regierung und Parlament in Bund und Ländern aufgehoben! Die Verantwortlichen müssen vor Gericht gestellt werden!

    Die Meldepflicht muss zudem noch immer aufgehoben werden.

    "Es ist die Schicksalsfrage Deutschlands: Wir stehen vor der Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit. Wir wählen die Freiheit!" - Konrad Adenauer
    "The only thing we have to fear is fear itself." - Franklin D. Roosevelt

  14. #14
    Generalmajor Avatar von DerMichl
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    Zitat Zitat von asdfyxcv Beitrag anzeigen
    Höhere Spezialisierung führt zu höherem Lebensstandard (Betrachte nur mal das Gerät, mit dem du dieses Forum liest (Smartphone/Tablet/...) und überlege, ob du das als Selbstversorger auch hättest zusammenbauen können).
    Zum wirklichen Selbstversorger zu werden bedeuted daher zwangsäufig eine Reduktion des Lebensstandards (Keine medizinische Versorgung ==> geringere Lebenserwartung, längere Arbeitzeit (mit 40h kommt man da wohl kaum hin), usw.). Manche Menschen sind dazu bereit (=Idealisten), alle anderen, die nach einigermaßen objektiven Kriterien ihr Leben planen lassen davon die Finger, zumindest solange sie nicht auf Grund von äußeren Umständen dazu gezwungen werden.

    Wer dennoch daran Interesse hat kann zumindest versuchen, einen Teil seines Güterbedarfs als Selbstversorger zu decken aber eben weiter seinem normalem Beruf nachzugehen.
    Zum Beispiel:
    - Eine Gartenfläche pachten und sein eigenes Obst/Gemüse anbauen
    - Hühner und Ziegen halten (geht meist nur im ländlichen Raum)
    - Die Solarzelle auf dem Dach erzeugt Strom
    - Heizen lässt sich mit Holz
    - ...


    Sind die Fragen wirklich ernstgemeint???
    Natürlich sind die Fragen ernst gemeint!
    Wozu sollte ich mehr Lohn bekommen, wenn die Preise nicht steigen? Selbstverständlich sollte ein Polizist mehr verdienen, als ein normaler Hausmeister.
    Ich brauche nicht immer mehr von allem.
    Pollution is a matter of evolution! We made it, people. So lets rock!!

  15. #15
    Generalmajor Avatar von DerMichl
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    Zitat Zitat von DerMichl Beitrag anzeigen
    Ich würde auch keine 3 Steaks am Tag essen und mir dann fürs nächste Jahr vornehmen, dass ich pro Tag dann 4 Steaks zu essen pflege
    Das ist ja auch mein ernst.
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