[RL] Fliegen wie Gott nach Frankreich - Elwoods Junkers F 13

[BruderJakob]

... noch mehr Bildmaterial würde es glaube ich verraten, daher einfach noch ein paar Fakten

- aus Deutschland
- von 1919 bis 1932 hergestellt
- ca. 320 Exemplare, ca. ein halbes Dutzend existieren noch

Eine Junker Ju?

[KorbohneD]

Nazis

Mhmmmm...

[Xenoom]

Die gute Tante Ju?

[LegatBashir]

Nazis gab es wohl mehr als die paar, die elwood da angab und die werden heut noch gebaut, so wie ich das mal gehört habe

Hab gegoogelt:

Achtung Spoiler:

Junkers F13

[Elwood]

Gratulation!

... das goldene Wellblech in Alu geht an BruderJakob
... der silberne Ehrenflügel 52 3m geht an Xeenom
... die bronzene Konstruktionsskizze der Suchmaschinenbeherrschung nimmt LegatBashir entgegen

Freut euch also auf den Baubericht zum ersten Ganzmetallverkehrsflugzeug der Welt, der

Junkers F 13

Ich will euch nicht mit gewaltig vielen Wikipediafakten langweilen, ein klein wenig Palaver muss aber schon sein, das hat der schicke kleine Flieger verdient. 1919 flog er das erste mal, da war alles andere was flog noch aus Draht, Birkenholz und Leinwand und ging kaputt, wenn´s ne Weile im Regen stand. Da haben wir schon den ersten, gar nicht mal wirtschaftlich unerheblichen Vorteil: Das Ding war robust und konnte auch mal ohne Hangar in der Walachai auf dem Acker stehen bleiben. Hier ist sie ganz pur, ohne Abziehbilder, ähhh, also Markierungen:



Was fällt auf, Wellblech, typisch Junkers, so wie die Ju52, 3m besser bekannt als Tante Ju. Das war stabil und leicht und hatte, aus heutiger Sicht, natürlich einen besch*** Strömunswiderstand . Aber hei, bei einer Reisgeschwindigkeit von gemütlichen 140 km/h iss das alles nicht so wild ... zumal wir vorne zwei große offene Pilotensitze haben. Die durften also weiter frieren und harte Kerle im Regen sein, während die Passagiere in der für damalige Verhältnisse verschwenderisch luxuriösen, beheizten(!) Kabine hockten. Keine Gurtanschnallleuchten, keine Schwimmwesten, keine Stewardess ... dafür durfte sicher noch geraucht werden .







Da ich im Bemalen das totaaaale As bin, nehme ich gerne Vorschläge für die Musterung der Gardinen in 1:72 entgegen, natürlich nur authentische aus den 20er Jahren .
Das Cockpit ist außerordentlich übersichtlich, kein Vergleich zu ...sagen wir einem iPhone



Fragt mich nicht, was das im Einzelnen ist, ... ich habe Flugzeumodelle immer nur gebaut, weil sie mir schlicht gefielen und meine Flugsimulatorerfahrung beschränkt sich auf Crimson Skies

[Elwood]

Die Kleine wurde ein enormer Erfolg für Junkers und in alle Welt exportiert, man schätzt, dass zu ihrer Hochzeit ca. die Hälfte des weltweiten Passagierluftverkehrs mit der F13 abgewickelt wurde … was vor allem aussagt, dass es damals noch nicht viel Passagierluftverkehr gab . In Sachen Rollfeld war sie recht anspruchslos, ob als Schwimmerversion in Südamerika oder mit Skigestell in Finnland, in den Wüsten Persiens oder Afghanistans … F 13 ging immer. Dazu war sie sparsam, sicher, und, da aus Metall, feuerfest.





In alle Welt wurde sie demontiert verschickt, in Kisten und teils per Eisenbahn, dazu gibt’s auch nen Merklinwagen . Hier mal im Montagezustand … oder doch die große Herbstinspektion?



Heute gibt’s nicht mehr viele, wenn man damit in Kanada zu nah an die Bäume kam, blieb nicht viel übrig, Flugfähig ist wohl keines der erhaltenen Exemplare zur Zeit:



In München kann man eine schön herausgeputzte im Museum sehen, kennt die jemand ? Ich war noch nicht dort.

[wisthler]

Ja das Flugzeug habe ich beim letzten Besuch im deutschen Museum auch gesehen.

[maxim_e]

Im deutschen Museum war ich sogar schonmal - sobald ich mir die Bilder ansehen kann, sag ich ob ich mich an die erinnern kann

[wisthler]

Ist bei mir auch schon einige Jahre her, aber ich denke es war dort.

[BruderJakob]

Ist bei mir auch schon einige Jahre her, aber ich denke es war dort.

Geht mir ebenso.

[Kendogan]

Zum Thema Cockpit: Wesentlich intuitiver als heute, solange man gelernter Mechaniker war. Damit war Fliegen vermutlich wirklich noch ein Abenteuer und freies probieren^^

Schönes Flugzeug hast du dir da ausgesucht, gefällt mir außerordentlich gut.

[Elwood]

Schönes Flugzeug hast du dir da ausgesucht, gefällt mir außerordentlich gut.

Danke!

Habe vorhin da auch einen Forenbeitrag aufgestöbert, wo es um den Windwiderstand und sowas bei diesem offenen Cockpit geht. Der meinte nur, damals hätten Piloten darauf bestanden, offen zu fliegen, um den Überbllick zu haben und nicht in ner geschlossenen Büchse zu sitzen ... man war das eben nicht gewohnt. Macht auf seine Weise auch Sinn, aus heutiger Sicht sieht es auf den ersten Blick aber komisch aus ...

[Stroit]

Ich war von 14 Jahren mal im Deutschen Museum. War sehr beeindruckt. Sollte ich nochmal in München sein gehts da wieder hin!

[Elwood]

Kleiner Nachtrag noch zum offenen Cockpit, habe mich mal schlau gemacht. Das war schon allein deshalb nützlich bis nötig, weil man so im Notfall auch mal im Flug an den Motor herankam, um öhhh ein oder zwei Zylinderkopfdichtungen zu wechseln , bzw. mal auf was drauf zu hauen, das klemmte.

Nun zum eigentlichen Bausatz. Hier die Rumpfteile inklusive Fahrwerk und Scheiben. Ich mag das Dachelement besonders, erinnert mich an einen Hoplitenhelm. Das nicht einziehbare Fahrwerk hat recht plumpe Dämpfer, das vergleichsweise zierliche Seitenruder hat die charakteristische Dreiecksform.



Hier die Flügel, samt Motorblock, Steuerelementen und „Gekröse“, also all diesen winzigen, fiepsligen Miniteilen, die schon beim Anschauen abbrechen und beim nächsten Atemzug verschwunden sind



Zuletzt die Schwimme, mit dabei ein etwas größeres Seitenruder, da hier auf keinen Schleifsporn am Heck Rücksicht genommen werden muss. Unnötig zu erwähnen, dass die filigranen Streben jede nur denkbare Gelegenheit wahrnehmen sich zu verbiegen, durchzubrechen oder schlicht beim Verleimen in jede nur erdenkliche Eschersche Dimension zeigen, außer an die passenden Klebestellen am Rumpf . Wir haben es ja hier nach der Altestamentarischen-Skillstufung a la Revell ja mit einem Bausatz des Levels 3 zu tun, also dezentes Fruspotential (2 war mWn der ganze simple 1:72 WW2 Kram, 1 waren billige Steckmodelle ohne kleben, 4 waren komplexere Sachen wie Flugzeugträger oder größere Bomber und 5 so was wie Segelschiffe mit Takelage, brrr, habe mal die "Santa Maria in den Sand gesetzt, ein Trauma ... kann ich nur von abraten ).



Damit haben wir die Grundentscheidung für den Bau: See oder Land, Schwimmer oder Räder. Über einem deutschen Flugfeld kreisen ...,



… oder auf Südamerikas Flüssen wassern.



Lackierung und Kennzeichnung sind da erst mal Wurst, habe hier Abziehbilder für 5 oder 6 Versionen, das kommt später

[Gast]

Räder