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Thema: Das Reich der Mitte auf dem Weg durch die Geschichte

  1. #61
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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    Ich wünsche dir auch Fröhliche Weihnachten, Siegfried.


  2. #62
    Waddehaddedudeda Avatar von Cybah
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  3. #63
    yay! Avatar von Setcab
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    Schon wieder ein Monat um

    Ein christlicher Gelehrter namens Augustinus veröffentlichte ein Buch über den Fortschritt verschiedener Zivilisationen der Welt. Wenig überraschend, dass mit Indonesien, dem Wikingerreich und Ungarn drei christliche Reiche als die fortschrittlichsten Zivilisationen der Welt gelobt wurden. Ebenso wenig überraschend, dass der heidnische Qin Shi Huangdi von dem Werk nicht viel hielt, schließlich wurde China nicht einmal erwähnt.

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    Nachdem es auch während seiner Herrschaftszeit mehrere gescheiterte Attentate auf ihn gab, bekam Shi Huangdi mit der Zeit eine panische Angst vor dem Tod und ließ seine Ärzte nach dem Schlüssel zur Unsterblichkeit suchen. Sie entschieden sich für Quecksilberpillen: das Metall war sehr langlebig, also würde es diese Langlebigkeit ja auch auf denjenigen übertragen, der sie zu sich nimmt.
    Allerdings funktioniert Medizin so nicht: um 480 v. Chr. starb Shi Huangdi an einer Quecksilbervergiftung, wie wir heute wissen. Die Arbeiten an seinem Grabmal waren zu der Zeit noch lange nicht fertig, sie wurden daher unter seinem Nachfolger fortgesetzt, auch wenn er dort bereits bestattet wurde.
    Eine Volkszählung in Peking ergab, dass die neuaufgebaute Stadt größer als jemals zuvor war: mit stolzen 150.000 Einwohnern war es die größte Stadt Chinas zu dieser Zeit.
    Äthiopien und Griechenland bekamen auf Wunsch einige chinesische Kunstwerke geschenkt. Außerdem stellte sich eine Gesandtschaft aus Spanien vor, die bereit war, gegen die Ästhetik Chinas etwas von den Asen, ihren Göttern, zu erzählen.

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    Der Polytheismus konnte sich allerdings in der Bevölkerung nicht wirklich durchsetzen: in Nanjing lebten viele Hinduisten und die Kaiserfamilie hing noch der traditionellen chinesischen Mythologie mit ihren Geister an, doch sie stand damit recht alleine da. Die meisten Chinesen waren Juden, die wichtigste Minderheit waren Christen. So konnte sich der Asen-Mythos in China nicht durchsetzen, obwohl er in der Welt eigentlich recht weit verbreitet war.

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    Mit Schottland stellte sich kurz darauf das Ursprungsland vom Asen-Mythos vor. Aber auch den schottischen Abgesandten gelang es nicht, den Chinesen ihre Mythen näher zu bringen.

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    410 v. Chr. stellte eine Gruppe Gelehrter ein Werk über den allgemeinen Zustand vom Kaiserreich zusammen. Sie verglichen diese Daten anschließen dann mit dem Rest der Welt:
    Halbwegs gut sah es eigentlich bei der Landfläche und der Produktionskapazität aus, ansonsten waren die Ergebnisse eher mau: eine schwache Wirtschaft, die stark auf Importe angewiesen war, eine im globalen Vergleich sehr kleine Armee, obwohl sie die wichtigste Stütze des Kaisers war, eine kleine Bevölkerung, der Kaiser war im Vergleich mit anderen Staatsoberhäuptern eher unbeliebt und auch die Lebenserwartung war unterdurchschnittlich. Trotzdem waren die Gelehrten zuversichtlich, dass die Qin Dynastie China zu neuer Größe führen würde und das Reich der Mitte seine mächtigen Konkurrenten irgendwann überflügeln würde.

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  4. #64
    yay! Avatar von Setcab
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    Doch die Zeit der Qin Dynastie neigte sich bereits dem Ende zu und es folgte wieder ein Bürgerkrieg: eine Hofintrige hatte Qin Er Shi an die Macht gebracht, ein inkompetenter Kaiser, der wenig mehr als eine Marionette von 2 Ministern war. Sein Regierungsstil (er neigte dazu, ungeliebte Minister und Boten mit schlechten Nachrichten hinzurichten) sorgte dafür, dass viele Revolten im Land verteilt ausbrachen, die aber zunächst alle recht klein blieben und hauptsächlich Forderungen bezüglich der eigenen Region hatten.
    Das änderte sich erst, als der jüdische Statthalter von Shanghai sich wieder zum König von Chu erklärte, dem „heidnischen“ Kaiser die Gefolgschaft verweigerte und damit zum Anführer einer größeren Revolte gegen Er Shi wurde, der sich nach und nach die meisten anderen Aufständischen anschlossen. Der Aufstand war schnell entschieden: nachdem Er Shi 407 v. Chr. in einer Schlacht am Gelben Fluss den Großteil seiner Armee verlor, musste er aufgeben. Er und die Minister, die ihn kontrollierten, wurden von den Siegern hingerichtet, Peking ein weiteres Mal geplündert.
    Doch selbst mit diesem eindeutigem Sieg sollte noch kein Frieden in China einkehren, denn der bedeutendste General von Chu, Liu Bang, war der Meinung, ein besserer Kaiser als sein Lehnsherr zu sein und lehnte sich gegen ihn auf. In dem entstehenden Chaos erklärten sich viele ehemalige Vasallen des Kaisers wieder zu unabhängigen Königen und versuchten, sich langfristig vom Zentralstaat abzuspalten. Erst nach 5 Jahren Bürgerkrieg konnte der General sich gegen alle Gegner durchsetzen, China unter sich als Kaiser wieder einigen und als Kaiser Han Gaozu die Han Dynastie begründen.
    Als erstes kümmerte sich Gaozu um die leere Staatskasse: er brach die immer noch laufenden Arbeiten an Qin Shi Huangdis ab und verkaufte die bereits fertig gestellten Teile der sogenannten Terrakotta Armee als Beispiele der chinesischen Kunst nach Mali (es sollte eine lebensgroße Armee aus Ton werden, die ihn im Jenseits beschützen sollten). Er hielt das Grabmal nicht nur allgemein für eine Geldverschwendung, ihm gefiel auch der Gedanke nicht, dem Vorfahren eines seiner Konkurrenten auf den Thron ein Denkmal zu setzen. Er versuchte im Gegenteil, seine Vorgänger in möglichst schlechtes Licht zu stellen, um den Aufstand zu rechtfertigen, der ihn selbst auf den Thron gespült hat.
    Außerdem erklärte er das Christentum zur Staatsreligion und ließ die Religionen unter staatlicher Kontrolle organisieren, wobei das Christentum natürlich bevorzugt wurde. Das sorgte allgemein für mehr Geistliche und einen Bauboom in christlichen Städten.

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    Gegen einen Teil der Tonfiguren aus Shi Huangdis Grabmal und gut 400 Goldstücke wurde es China erlaubt, das schottische Gesetzbuch als Grundlage für eine eigene Gesetzgebung zu verwenden.
    Damit gab es in China erstmals nicht nur ein allgemein Gesetzbuch (Ansätze dazu gab es schon in der Qin Dynastie, deren Gesetze in das nun erstellte Gesetzbuch auch einflossen), sondern auch weit verbreitete Gerichte, die das Gesetz auch in den Provinzen umsetzen konnten. Damit wurde klar, dass die von Shi Huangdi durchgeführte Zentralisierung Chinas auch mit dem Sturz seiner Dynastie nicht vorbei war, sondern während der Han Dynastie weiter praktiziert wurde.

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    Nach dem Ende des Bürgerkriegs wuchs die Bevölkerung wieder, bis sie 280 v. Chr. mit einer halben Millionen Menschen einen neuen Höchststand erreichte. Getrübt wurde der Frieden damals nur von einigen Piraten bei Nanjing die den Handel zeitweise völlig zum Erliegen brachten, auch wenn die Muschelfischer der Gegend ihnen zum Glück meistens entkamen.
    (Ist zum Glück nur eine Trireme, landet also keine Truppen an Mangels Schiffe kann ich aber auch nicht wirklich was dagegen tun, andererseits kann die auch nicht viel tun, weil ich schützend bin und meine Fischerboote darum sicher sind.)
    Als sich mit Polen ein weiteres Land vorstellte, schloss man wieder den üblichen Freundschaftsvertrag, der ein Passierabkommen für zivile Reisende und einen Austausch von Botschaftern vorsah. Außerdem wurde ein Handelsvertrag ausgemacht, mit dem China seine Edelsteine nach Polen verkauften konnte.

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    Ungarn dagegen war bereit, chinesischen Fisch zu importieren.
    Im tiefen Urwald südlich der Grenze gründeten ein paar tapfere Auswanderer im Namen des Kaisers Macau. Die erste Zeit war jedoch von einem Überlebenskampf im Dschungel geprägt, es sollte noch lange dauern, bis aus der kleinen Siedlungen eine richtige Stadt wird. Aber mit den zahlreichen Vorkommen von Farbstoffen im Umland, der friedlichen Elefantenherde in der Nähe der Siedlung und den Bananenpflanzen in einiger Entfernung hatte die Siedlung das Potenzial zu einer großen und strategisch wichtigen Stadt heranzuwachsen.

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    Terrakotta Armee hat leider nicht geklappt Ich hänge techmäßig wohl etwas zu weit zurück für Wunder, ohne den Ästhetik Kreuztausch sähe es wohl noch schlimmer aus. Gut, mit so MM-Sachen wie x BTs bei Peking hinstellen, die die Wälder da bis auf eine Runde vorholzen, sodass da mit Beginn vom Wunderbau schon viele Hämmer reinfließen, bekomme ich auch nicht hin
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  5. #65
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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    Die Hölle stinkt aber ganz schön.

  6. #66
    yay! Avatar von Setcab
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    Gegen den chinesischen Kalender und gut 100 Goldstücke war Israel bereit, China das Geheimnis des Metallguss zu lehren. Da Stahlguss aber nach wie vor unmöglich blieb und es in China außer Eisen keine anderen Metalle gab, war der Metallguss aber relativ nutzlos. Trotzdem kamen von den Israeliten einige gute Hinweise für die chinesischen Schmiede und einige sagen sogar, dass es erst seit diesem Zeitpunkt Schmiede in China gegeben habe. Auch wenn das natürlich Unsinn ist (in China wurde bereits seit über einem Jahrtausend Eisen verarbeitet), zeigt es die Bedeutung des israelitischen Wissens für die chinesische Schmiedekunst.

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    Im 2. Jahrhundert vor Christus wurde die Südostgrenze Chinas immer wieder von Hunnen, einem wilden Reitervolk, heimgesucht. Als Kaiser Wu den Thron bestieg, beschloss er, einen Gegenangriff auf die Siedlung der Hunnen zu starten, um der ständigen Bedrohung endlich Herr zu werden. Dazu entsandte er eine Armee aus etwa 1000 Schwertkämpfern, die die nur schwach bewachte Siedlung erstürmten. Sie wurde unter dem Namen Chongqing in das Kaiserreich eingegliedert, auch wenn sie zunächst vom restlichen China isoliert war.

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    Auch auf See wollte er offensiv werden: er ließ im Hafen von Nanjing 5 Triremen bauen, die gegen die Piraten kämpfen sollten, die regelmäßig die Küsten plünderten und die Fischer bei ihrer Arbeit störten.
    Das Ergebnis war ein Debakel: fast niemand in China kannte sich mit Kriegsschiffen aus, die Besatzung war sehr unerfahren und so hatten die Piraten leichtes Spiel: teilweise wurden die Triremen versenkt, teilweise geentert. Zwar gelang es auch den Chinesen immerhin, die Piratenschiffe schwer zu beschädigen oder gar zu versenken, aber alles in allem wurde das Piratenproblem nach dem Angriff eher schlimmer als besser. Wu reagierte darauf mit einem größer angelegten Flottenbauprogramm: in jedem chinesischen Hafen am gelben Meer sollten Triremen gebaut werden, bis die Piraten endlich vertrieben wären. Wenn es schon keine erfahrenen Seeleute gäbe, sollte eben schiere Masse an Schiffen das Problem lösen.

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    Babylon erbat sich einige chinesische Kunstwerke und bekam sie auch gewährt.


    [ab hier spiele ich mit Patch O statt F]

    Lucius verfasste ein Werk über den Reichtum der Zivilisationen, aber da China nicht einmal vorkam, waren weder das Buch noch sein Autor sonderlich beliebt im Kaiserreich.
    Trotzdem reagierte Wu darauf: er versuchte, über Handelsverträgen mehr Geld nach China zu holen, indem er Fische nach Ungarn und Kühe nach Babylon verkaufte.

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    Mit der Eroberung von Chongqing hatte China sich nicht nur Freunde gemacht: ein anderer Barbarenstamm, der mit den Hunnen befreundet war, versuchte sich an einer Seeinvasion: ca. 2000 Schwertkämpfer (doppelt so viele, wie China in der Siedlung stationiert hatte) landeten im Dschungel östlich von Chongqing an und machten sich bereit, die Eroberer anzugreifen und wieder zu vertreiben. Doch einige Streitwagen in der Nähe starteten sofort einen Angriff. Beim ersten Mal entkamen zwar noch viele Schwertkämpfer im dichten Dschungel, aber beim zweiten Angriff wurden die Barbaren endgültig besiegt. Bei diesen Kämpfen hatte sich ein gewisser Antonio Jose de Sucre, ein Einwanderer mit unklarer Herkunft, hervorgetan. Obwohl seine Vergangenheit sehr rätselhaft war (niemand wusste genau, wo er herkam und was er früher gemacht hatte), wurde er für seine Verdienste bei der Schlacht vor Chongqing belohnt, indem er eine eigene Schwertkämpfereinheit anführen durfte. Um genau zu sein, erhielt er das Kommando über die Schwertkämpfer, die Chongqing erobert und damit ihren Wert ebenfalls bereits unter Beweis gestellt hatten.
    Das Gesuch der Mongolei, doch bitte Äthiopien den Krieg zu erklären, musste leider abgelehnt werden: das äthiopische Heer war fast doppelt so groß wie das chinesische und dass niemand eine Idee hatte, wo genau Äthiopien liegt, half auch nicht gerade weiter. Immerhin lehnte der Kaiser auch umgekehrt Englands und Frankreichs Bitte ab, der Mongolei den Krieg zu erklären.
    Die chinesischen Streitwagen, die den Kontinent erkundeten, starben leider bei dem Versuch, sich als Elefantenjäger zu versuchen.
    120 n. Chr. gründeten chinesische Siedler Baoding, eine Stadt, die ihren Standort hauptsächlich strategischen Gesichtspunkten verdankte: sie sollte die Südgrenze Chinas markieren und die Landenge auf dem Weg zum weiter südöstlich gelegenen Byzanz absichern. Langfristig hatte sie dank Zucker-, Muschelvorkommen und allgemein fruchtbarem Land auch das Zeug zur Metropole, doch fürs erste war es nur ein weiteres Kaff irgendwo im Urwald.

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    Ja, ich weiß, dass da noch Stadtmarkierungen weiter im Süden sind, aber das sind hauptsächlich Wunschträume, die auch recht bald durch neue byzantinische Städte platzen werden.
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  7. #67
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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  8. #68
    yay! Avatar von Setcab
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    Um die wachsenden Bedürfnisse der Oberschicht zufriedenzustellen, wurde ein weiterer Handelsvertrag mit Äthiopien unterschrieben: chinesische Edelsteine gegen äthiopische Perlen. Außerdem wurden Gewürze nach Griechenland, in das Heilige Römische Reich, zu den Indianern, in die Vereinigte Staaten und nach Byzanz exportiert. England kaufte Edelsteine und öffnete die Grenzen für Militäreinheiten.
    Die diversen Forderungen, einem anderen Reich den Krieg zu erklären wurden allerdings allesamt abgelehnt, China wollte sich eine neutrale Position erhalten.
    Inzwischen lebten in China 1 Millionen Menschen, davon gut ein Drittel in der Hauptstadt Beijing.
    An der persischen Grenze wurde mit Linyi eine weitere Siedlung im Dschungel gegründet, um zu verhindern, dass Persien sich die Stelle sichert und so Baoding vom Rest des Reiches trennt. Auch diese Stadt wurde also hauptsächlich aus strategischen Gründen errichtet, sonderlich schön war das Leben im Urwald, der Krankheiten begünstigte nicht gerade.

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    Um 300 n. Chr. bestieg mit Kaiser Ping ein 7 jährigem Junge den Thron. Natürlich brauchte das Reich einen Regenten, bis Ping alt genug wäre, diese Position erhielt Wang Mang, ein entfernter Verwandter des Kaisers. Doch Wang Mang war nicht gerade ein treuer Verwalter, eher im Gegenteil: er ließ viele einflussreiche Adlige am Hof als Verräter hinrichten (zugegeben: bei manchen stimmte der Vorwurf, es gab durchaus einige Verschwörungen gegen Ping oder Wang Mang) und sicherte sich so seine eigene Macht. Nach 6 Jahren starb Ping, ob er einer Krankheit erlag oder Wang Mang ihn vergiftete, konnte nie wirklich geklärt werden. Jedenfalls nutzte Wang Mang das aus, um seine Macht zu sichern: zuerst setzte er noch ein kleines Kind auf den Thron, das er leicht kontrollieren konnte, doch nach einiger Zeit setzte er das Kind wieder ab und erklärte sich selbst zum ersten Mitglied der neuen Xin-Dynastie.
    Allzu wichtig nahm der neue Kaiser die neutrale Position nicht mehr: in den Krieg ziehen wollte China zwar für die Mongolei tatsächlich nicht, doch schenkte das Kaiserreich den Mongolen den Metallguss, ein Technik, die ihnen bei ihren Kriegszügen durchaus hilfreich sein dürfte.
    Gottfried Wilhelm Leibniz, ein berühmter Wissenschaftler, eröffnete in Shanghai die erste Akademie Chinas und machte die Stadt damit zu einem Zentrum von Wissenschaft und Forschung.
    Er richtete seine Forschung hauptsächlich auf Maschinen, insbesondere konzentrierte er sich darauf, kleinere Maschinenteile zu konstruieren, die komplexere Mechanismen ermöglichen würden, gerade Zahnräder benutzte er gerne. Angewendet wurden seine Erkenntnisse z. B. bei Sägewerken oder bei Wasser- und Windmühlen.
    Ein General nutzte Leibniz’ Erkenntnisse, um eine Repetierarmbrust zu entwickeln, eine Waffe, die bald sehr beliebt wurde: sie konnte ihr Magazin aus 10 Bolzen in 15 Sekunden leer schießen, eine Zeit, in der ein herkömmlicher Armbrustschütze kaum einen Bolzen abschießen konnte. Erkauft wurde das mit geringerer Treffsicherheit und Durchschlagskraft (wobei die geringe Durchschlagskraft oft ausgeglichen wurde, indem man die Bolzen vergiftet hat, sodass auch oberflächliche Wunden lebensgefährlich werden konnten). Gerade feindliche Nahkämpfer sollten diese Waffe bald fürchten lernen, denn sie gingen in Kämpfen gegen Cho-Ko-Nu oft schon im Geschosshagel unter, bevor sie auch nur in die Nähe der Schützen geraten konnten. Es gab auch größere Ausführungen, die von 2 Leuten bedient werden mussten, dafür aber auch eine größere Fläche auf einmal angreifen konnten.

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    Wegen dieses großen Fortschritts und weil etwa zum gleichen Zeitpunkt die Herrschaftsdynastie wechselte, fühlte es sich für die Menschen so an, als ob ein neues Zeitalter begonnen hätte. Allerdings sollte sich langfristig nicht allzuviel ändern.

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    Diese neuen Erkenntnisse wurden prompt an Amerika verkauft, für neues Wissen aus den Staaten:
    Neue Waffen und Rüstungen ermöglichten es, Panzerreiter aufzustellen, die den bisher üblichen Streitwagen deutlich überlegen waren. Gleichzeitig gab es aber auch mit den Pikenieren neue Taktiken, sich gegen die Reiter zu wehren. Außerdem erhielt China neues Wissen über den Bogenbau. Hier wurde aber nicht einfach die fremde Waffe übernommen, stattdessen entwickelten einige Absolventen von Leibniz’ Akademie auf der Basis des amerikanischen Langbogens einen Kompositbogen, der aus einem Holzkern, an den Horn und Tiersehnen geklebt wurden, was ihn insgesamt stabiler machte und eine höhere Durchschlagskraft (hilfreich gegen stark gepanzerte Reiter) und Reichweite (hilfreich gegen feindliche Bogenschützen) ermöglichte. Bei Feldschlachten oder Angriffen auf Städte wurde meist die Repetierarmbrust bevorzugt, doch bei der Verteidigung von eigenen Städten war der Kompositbogen ein unschätzbarer Vorteil. Da die Bogenschützen oft Einwanderer aus der Mandschurei waren, einer Gegend nordöstlich von China, um genau zu sein, der fruchtbare Landstreifen zwischen Wüste und Meer, wurden sie auch als Mandschu-Bogenschützen bekannt.

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    Außerdem erhielt man den Kompass, eine schwimmende Nadel, die sich aufgrund des Magnetfelds der Erde immer Richtung Süden ausrichtete. Das war bei der bei der Orientierung auf See natürlich eine unschätzbare Hilfe. Dadurch wurde es besonders für erfahrene Seeleute möglich, schneller voranzukommen und auch der Handel über See florierte, sodass Städte am Meer bald größere Häfen bauten, um den Schiffsverkehr bewältigen zu können.

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  9. #69
    yay! Avatar von Setcab
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    Übrigens habe ich noch eine grundsätzliche Frage an meine Leser: ich orientiere mich ja in dieser Story deutlich stärker an der realen Geschichte als bei meiner ersten Story. Gefällt euch das oder nerven die ständigen Einschübe zur chinesischen Geschichte eher?
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  10. #70
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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    Das hängt von der tagesform ab. Heute ist es eher nervig. Habe aber auch eine Kopfschmerztablette intus.

  11. #71
    yay! Avatar von Setcab
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    Ok, etwas schneller hätte das Update hier schon kommen können

    Auch Byzanz war an den neuen chinesischen Maschinen interessiert und bot im Austausch dafür kulturelle Fortschritte an: das Drama und die Theologie, dazu noch 110 Goldstücke.
    Die byzantinische Schauspielkunst war in China sehr beliebt und bald entstanden auch im chinesischen Kaiserreich überall Theater, in denen Schauspieler Dramen aufführen konnten. Allerdings bewiesen die Chinesen dabei auch eine gehörige Portion Pragmatismus: als Theater dienten hier meist Pavillons. In der Zeit, in der ein Pavillon weder für eine Aufführung noch für eine Probe gebraucht wurde, wurde er meist vom Militär für Trainingseinheiten benutzt. Auf dem gleichen Platz zu trainieren, auf dem die großen Schauspieler ihrer Zeit berühmte Werke aufführten, war für viele Soldaten ein Ansporn, sich auch bei der Kunst des Krieges große Mühe zu geben. Dementsprechend nahm die Qualität der Armee mit der Zeit weiter zu.

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    Die christliche Theologie, die sich auf philosophischer Basis mit religiösen Themen auseinandersetzte, kümmerte dagegen bis auf einige interessierte Gelehrte kaum jemanden. Der Vorschlag, die erstarkte Geistlichkeit doch an der Regierung zu beteiligen, wurde von Wang Mang mit dem Hinweis auf die bewährte Tradition der Monarchie abgelehnt.

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    Kurze Zeit später starb er im hohen Alter und sein Sohn Wang An wurde Kaiser. Auch wenn es in seiner Regierungszeit einige Probleme gab, letztlich war ein deutlich umsichtigerer Kaiser als sein skrupelloser Weg zur Macht es vermuten ließ. Als Beispiel sei seine Bodenreform genannt, die das Land gerechter unter den Bauern verteilte und so verarmten Familien half.
    Persien wurde militärische Hilfe gegen Korea versagt und die Indianer hatten mit ihrem Versuch, Schutzgeld vom Kaiserreich zu erpressen, keinen Erfolg.
    Mit Babylon gab es dagegen sinnvolle Gespräche, die beiden Staaten schlossen einen Kulturvertrag ab: die chinesischen Schauspieler führten ihre Stücke auch in Babylon auf, dafür wurden die größten literarischen Werke Babylons ins chinesische übersetzt, was das kulturelle Leben in beiden Staaten bereicherte.

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    England erhielt in einem Anflug von Großzügigkeit das Drama sogar geschenkt, als der französische Gesandte dagegen die Maschinenteile geschenkt haben wollte, war diese Großzügigkeit aber auch wieder vorbei.
    Auf einer Halbinsel im Gelben Meer, in der Nähe von den mongolischen Gewässern, gründeten chinesische Siedler Zhoukou. Die Stadt sollte sich immer Richtung Meer orientieren, denn während ihr auf der Landseite mehr Wüste als fruchtbares Land zur Verfügung stand, war sie mit Muscheln und Fischen mit Essen aus dem Meer reichhaltig gesegnet.

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    Kurze Zeit später wurde mit Nanyang die vorerst letzte chinesische Stadt friedlich gegründet, die Grenzen des Reiches waren nun im Wesentlichen abgesteckt. Auf den ersten Blick war es nur ein weiteres Dschungelkaff, doch dank dem großen Süßwassersee in der Nähe konnten die Bewohner sich ganz gut ernähren, auch die Gesundheitsbedingungen waren etwas besser, weil nach Norden und Osten weniger Dschungel wuchs. Später würde sie dank Reis, Bananen und einer fruchtbaren Umgebung viele Menschen ernähren können, außerdem war sie strategisch interessant, eine Verbindung zwischen den Außenposten Chongqing, Baoding und Linyi und dem Rest des Reiches herzustellen.

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    Achtung Spoiler:
    Historisch ist Wang Mang innenpolitisch krachend gescheitert und wurde wieder gestürzt, aber da die Exkurse zur realen chinesischen Geschichte wohl nicht so ankommen, wollte ich "mein" China in etwas ruhigere Gewässer bewegen, indem ich Wang Mang Erfolg haben lasse und auf ihn nun eine stabile Dynastie folgt. Letztlich gibt es auch nicht allzu viele Variationen von "er brachte alle Vasallen gegen sich auf und wurde in der entscheidenden Schlacht besiegt"


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  12. #72
    Der Erklärbär Avatar von Pucc
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    und Gratz
    Zitat Zitat von Großadmiral Thrawn Beitrag anzeigen
    Keine Ahnung, ich trau's Pucc aber zu. :sz:


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  13. #73
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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    Der Dschungel muss mal weg.

  14. #74
    yay! Avatar von Setcab
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    Das stimmt Teilweise arbeiten die BTs auch schon dran, aber erstmal haben Straßen Priorität, damit die Städte Gesundheitsressourcen bekommen und wenig etwas wachsen können. Dass da auf dem letzten Bild 2 parallele Straßen gebaut werden, ist aber natürlich Unsinn, leider sehe ich das erst jetzt
    Sie/Ihr

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  15. #75
    Waddehaddedudeda Avatar von Cybah
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