Das, was Fankman schreibt, ist exakt der springende Punkt. Je komplexer ein Spiel, desto weniger sinnvoll ist es, der KI starre Regeln zu geben. Dann lässt sich die KI zu schnell austricksen. Außerdem kann es bei Updates dann eher zu Bugs kommen, weil beim Abspulen der KI-Züge nach den alten Regeln Fehler auftreten. Deshalb versuchen die KI-Entwickler von Strategiespielen lieber, allgemeine Regeln für die KI zu entwickeln, die sie flexibel auf jede mögliche Situation reagieren lässt.
Die 5 Regeln von dir, Mark, klingen beim ersten Lesen absolut logisch. Aber bei längerem Nachdenken fallen einem sicher Ausnahmesituationen ein, in denen diese Regeln nicht abgespult werden sollten. Zum Beispiel werden die KI-Gegner nicht unbedingt spielstärker, wenn sie in jede Stadt eine Garnison stellen (Regel 4) - das bremst sie bei der Expansion gewaltig aus. Eine KI-Fraktion, die diese Regel konsequent befolgt, wird Partien in der Regel nicht gewinnen können. Anderes Beispiel: Laut Regel 3 müssten Helden grundsätzlich bei der Stadtverteidigung in der Mitte stehen, und sie sollten sich aufs Zaubern konzentrieren. Das ist aber keineswegs zwingend. Es gibt viele taktische Situationen, in denen Zaubern weniger bringt als z.B. ein berittener Sturmangriff in die Flanke mit den Fähigkeiten "Assasine" und "Meucheln".
Wir haben uns ja beim Modden von TAC intensiv mit der KI-Optimierung beschäftigt. koma13 hat alles programmiert, und wir anderen haben ihn mit guten Ratschlägen zugeschüttet. Die meisten Ratschläge bestanden aus simplen, starren Regeln, die wir der KI geben wollten. Ergebnis längerer Diskussionen und von Tests war meistens, dass diese starren Regeln nichts brachten.