Ich habe neulich "House of Gucci" angeschaut.
Es geht um die erweiterte Gucci-Unternehmerfamilie ab den 1970er Jahren bis in die frühen 90er. Inklusive Intrigen, Rache, verletztem Stolz und so weiter. Klassische Motive wie sie jeder kennt.
Der Protagonist ist der junge Maurizio Gucci, gespielt von Adam Driver, der praktisch immer eine hervorragende Figur abliefert, so auch hier. Vom zögerlichen und naiven Erben entwickelt er sich im Laufe des Films überzeugend zu einem knallharten und ehrgeizigen Geschäftsmann. Offensichtlich mitgeformt durch seine Beziehung zu der intriganten und immer manipulativer werdenden Patrizia, ebenfalls überzeugend (und überraschend) von Lady Gaga gespielt. Am Schluss wird sie sogar richtig eklig, es ist toll!
Jeremy Irons und Al Pacino spielen die alten Gucci-Brüder. Man merkt vor allem Al Pacino sein Alter inzwischen an. Es gibt eine erwähnenswert schräge Szene zwischen diesen beiden. Irgendwie wirken sie dabei erstaunlich unbeholfen und unecht. Sie wirken wie wenn sie keine "Harmonie" in der Szene zusammen haben und total übertrieben spielen.
Dann gibt es noch die Clown-Rolle des Aldo Gucci, Cousin von Mauricio. Ich dachte den halben Film über: was ist das für ein alberner Amateur? Stellt sich raus: das war der bis zur Unkenntlichkeit maskierte Jared Leto...
Über die Handlung kann ich eigentlich nichts berichten. Es ist wohl mit einer ordentlichen Portion Fiktion angereichert die "wahre Geschichte" der Guccis.
Insgesamt kann man den Film gut anschauen, er hat mich jedenfalls unterhalten, trotz seiner langen Spielzeit von über 2,5 Stunden.
Edith: lustig und albern zugleich ist, dass die Darsteller mit italienischem Akzent sprechen (im Originalton).