Was guck(t)e ich gerade - Der DVD und BR und Streamguckfred

[Questor]

Bin da bei Tronde, die Leute sind höchstwahrscheinlich Opfer eines Verbrechens geworden bei dem mir schlecht wird wenn ich versuche mich da hinein zu versetzen, der Unterhaltungswert für Zuschauer wiegt auch dann nicht schwerer wenn wir ihn für jeden Zuschauer aufsummieren.

Man kann den Kram zwar nicht verbieten, aber wenn die Medien nicht den Arsch in der Hose haben um hier ein bißchen Anstand zu zeigen dann muss man das halt als Konsument machen.

[Papa Bear]

Wird hier auch auch über UHDs geschrieben? Oder nur über uralten (DVD) bzw. technisch deutlich (BluRay & Stream) schlechteren Kram?

Ich habe gerade die UHD von Bohemian Rhapsody gesehen. Ich bin KEIN Fan von Queen. Daher ist es umso erstaunlicher, was vor allem Szenen wie die Live-Aid Performance von Radio GaGa für eine Wirkung erzielen. Der Herz schlägt schneller. Man wippt erst mit, dann klatscht man mit. Liegt natürlich zu einem nicht unerheblichen Teil auch an der Englischen Dolby Atmos Tonspur, die einem bei entsprechender Lautstärke das Gefühl vermittelt, mittendrin im Stadion zu stehen. Einfach mal zum Heimkinoanbieter der Wahl gehen und sich das in einem Licht- und Schalloptimierten Kino vorführen lassen.

Danach guckt man dann auch garantiert freiwillig nie wieder eine DVD

[Fimi]

Gucke gerade House of Cards, um mich vor einer Hausarbeit zu drücken Habs eigentlich auch nur wegen der ganzen Kevin Spacey-Sache so lange aufgeschoben, aber sowas hält mich ja nicht langfristig vom Prokrastinieren ab

[Tiramisu]

Gucke mir das auch gerade intensiv an.

[monkeypunch87]

Bin da bei Tronde, die Leute sind höchstwahrscheinlich Opfer eines Verbrechens geworden bei dem mir schlecht wird wenn ich versuche mich da hinein zu versetzen, der Unterhaltungswert für Zuschauer wiegt auch dann nicht schwerer wenn wir ihn für jeden Zuschauer aufsummieren.

Man kann den Kram zwar nicht verbieten, aber wenn die Medien nicht den Arsch in der Hose haben um hier ein bißchen Anstand zu zeigen dann muss man das halt als Konsument machen.

Ich sehe nur eine Fehleinschätzung der McCanns im Fall dieser Doku. Schließlich waren sie es, die massiv die Öffentlichkeit mit einbezogen haben, damit auch wirklich jeder nach Maddie sucht und aufmerksam ist. Diese Doku tut ihnen nach 11 Jahren den Gefallen, dass dies erneut geschieht, selbst ohne ihre direkte Mitwirkung.

Und wen meinst du mit "Medien"? Netflix selber? Denn eigentlich bekommen die Boulevardmedien ganz schön einen auf den Deckel in der Doku.

Die Doku ist zwar ein wenig auf Spannung und Thriller ausgelegt, aber in der Gesamtbetrachtung mMn relativ neutral und am Ende kommen die McCanns ziemlich gut weg. Es wäre genauso falsch gewesen, wenn man den Verdacht gegen die McCanns nicht aufgearbeitet hätte nur um sie ins Boot zu holen, einer Gesamtbetrachtung und neutraleren Perspektive wäre dies zuwider gelaufen.

[Fimi]

Gucke mir das auch gerade intensiv an.

Et tu, Tira?

[Tiramisu]

Bin schon beim Dreier in der 2. Staffel.

[Questor]

Ich sehe nur eine Fehleinschätzung der McCanns im Fall dieser Doku. Schließlich waren sie es, die massiv die Öffentlichkeit mit einbezogen haben, damit auch wirklich jeder nach Maddie sucht und aufmerksam ist. Diese Doku tut ihnen nach 11 Jahren den Gefallen, dass dies erneut geschieht, selbst ohne ihre direkte Mitwirkung.

Und wen meinst du mit "Medien"? Netflix selber? Denn eigentlich bekommen die Boulevardmedien ganz schön einen auf den Deckel in der Doku.

Die Doku ist zwar ein wenig auf Spannung und Thriller ausgelegt, aber in der Gesamtbetrachtung mMn relativ neutral und am Ende kommen die McCanns ziemlich gut weg. Es wäre genauso falsch gewesen, wenn man den Verdacht gegen die McCanns nicht aufgearbeitet hätte nur um sie ins Boot zu holen, einer Gesamtbetrachtung und neutraleren Perspektive wäre dies zuwider gelaufen.

Ich meine grundsätzlich die kommerzielle Vermarktung dieses Verbrechens während das Trauma bei den Angehörigen noch anhält - Das tut nicht Not und trifft ganz massiv die falschen. Sowas kann man (bedingt) machen wenn das "Ok" von den Betroffenen kommt, aber bis dahin ist es insbesondere in einem Fall wie diesem unangemessen.

Und mit den Medien meine ich den gesamten Verwertungsapparat der wohl beide beinhaltet, auch Netflix: Wir haben hier Angehörige deren Leben aus den Angeln gerissen wurde und die bereis ziemlich hässliche Erfahrungen mit der "medialen Verwertung" des Falls haben. Und die sagen "Macht das bitte nicht". Und die Experten sagen "Ich denke das Ding könnte ein Hit werden" - also wird's gemacht. Salopp gesagt. Es mag sein dass sich die Verantwortlichen auch wochenlang mit der Frage ob das vertretbar ist den Kopf zerbrochen haben, das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist dass bei Fällen wie diesen das Interesse des Endkonsumenten keine Rolle zu spielen hat weil es nun einmal in der Gesamtbetrachtung absolut unwichtig ist.

Die Verantwortung der Medienschaffenden wird leider nur betont und anerkannt wenn mal wieder irgendwas schief gegangen ist. Da sind die Medien natürlich nicht alleine mit, verlogen ist es trotzdem

/edit: Mein letzter Absatz ist unangemessen polemisch. Natürlich haben die Medienschaffenden überwiegend ihre Verantwortung im Blick und machen auch eine gute Arbeit. Aber es gibt immer wieder Ausreißer bei denen man sich fragt wer da Lack gesoffen hat. Das ist normal, weil man bei Grenzen immer irgendwann jemanden hat der diese Auszureizen versucht - muss mir aber nicht gefallen.

[Des Pudels Kern]

Haben nicht sogar die Eltern massiv "Öffentlichkeitsarbeit" betrieben - u.a. weil sie die Ermittlungsbehörden für inkompetent hielten?

[Questor]

Haben nicht sogar die Eltern massiv "Öffentlichkeitsarbeit" betrieben - u.a. weil sie die Ermittlungsbehörden für inkompetent hielten?

Ich denke schon. Haben Sie es mit dem Hintergedanken der Kommerzialisierung ohne Blick auf die Betroffenen getan?

[Des Pudels Kern]

Das weiß und meine ich gar nicht mal.
Es ging mir darum, dass sie ihren Fall, unabhängig vom Motiv dahinter, in die Öffentlichkeit getragen haben und damit "Teil" des öffentlichen Diskurses geworden sind. Gewissermaßen die private Ebene verlassen haben.

[Tronde]

Ich nicht bzw. nicht besonders signifikant höher.

Das überrascht mich nicht, wir haben ja schon öfters unterschiedliche Wertigkeiten gegenüber Mitmenschen gehabt. Vielleicht ändert sich das ja noch, wenn du mal einen Verlust erlebst. Die haben ihr Kind verloren. In der Skala von Dingen die "einem doch bitte nicht passieren sollen" ist das relativ weit oben platziert bei vielen Menschen. Bei mir persönlich auch.

Das weiß und meine ich gar nicht mal.
Es ging mir darum, dass sie ihren Fall, unabhängig vom Motiv dahinter, in die Öffentlichkeit getragen haben und damit "Teil" des öffentlichen Diskurses geworden sind. Gewissermaßen die private Ebene verlassen haben.

Das ist korrekt. Aber zum einen hatten sie da wohl das Ziel ihr Kind zu finden. Ob der damalige Weg richtig war, ist schwierig zu bewerten bzw. wenn man sich in der Situation befindet, dürfte es schwierig sein da klar zu sehen. Zum anderen befreit das ja nicht andere davon, sich anständig zu verhalten. Wobei das von Netflix wahrscheinlich zuviel zu erwarten ist.

Whatever. Ich schau mir das Ding nicht an. Das reelle Leid der Eltern unterhält mich nicht. Bin da ansonsten bei Questor.

Das Netflix mit der Doku das Ziel hat das Kind zu finden, glaube ich nicht. Bevor ich das glaube, glaube ich an den Weihnachtsmann und an Gott.

[Questor]

Das weiß und meine ich gar nicht mal.
Es ging mir darum, dass sie ihren Fall, unabhängig vom Motiv dahinter, in die Öffentlichkeit getragen haben und damit "Teil" des öffentlichen Diskurses geworden sind. Gewissermaßen die private Ebene verlassen haben.

Mit dem "unabhängig vom Motiv" habe ich ein Problem, denn das Motiv ist allen - auch Netflix - bekannt und ist eine Verzweiflung die ich niemandem wünsche. Diesen "freiwilligen" Schritt in die Öffentlichkeit kommerziell zu verwerten finde ich unanständig

[Des Pudels Kern]

Ich bin da eher der Meinung, dass die Eltern der Ermittlungsarbeit durch ihr Verhalten einen Bärendienst erwiesen haben. Das machte den Fall unter anderem auch so besonders (und damit wohl interessant für Netflix).
Kann das im Einzelnen alles nicht mehr so rekapitulieren, aber was ich so mitbekommen habe, war das Verhalten der Eltern mitunter bizarr anmutend.

[Questor]

Ich bin da eher der Meinung, dass die Eltern der Ermittlungsarbeit durch ihr Verhalten einen Bärendienst erwiesen haben. Das machte den Fall unter anderem auch so besonders (und damit wohl interessant für Netflix).
Kann das im Einzelnen alles nicht mehr so rekapitulieren, aber was ich so mitbekommen habe, war das Verhalten der Eltern mitunter bizarr anmutend.

Das kann durchaus sein, in solchen Situationen macht man gelegentlich dummes und häufig sind da auch Entscheidungen dabei bei denen man schwer absehen kann ob die in die Hose gehen oder den Durchbruch bringen.

Bei dem was Du mitbekommen hast wäre ich vorsichtig, sofern die nicht zu Deinem Bekanntenkreis gehören solltest Du im Auge behalten dass die Medien in dem Fall keine rühmliche Rolle gespielt haben

Ansonsten sehe ich aber weiterhin kein Verhalten dass es rechtfertigt den Eltern den Opfer-Status zu entziehen. Bei ihnen ist der Albtraum jeder Eltern wahr geworden und keine Real-Crime-Unterhaltung ist es Wert da noch einmal reinzutreten.