[Börse] - Kaufen, wenn Kanonen donnern

[Louis XV.]

Und wenn die Börse mal richtig einbricht, gute Frage wann, dann ist eh fast egal was man hält für die nächsten 2-3 Jahre.

Das sehe ich diametral umgekehrt.

Für mich ist entscheidend, dass ich genau in den Jahren, wenn die Börse richtig einbricht, die Aktien, Anleihen und Gedöns im Portfolio habe, die dann eben weniger einbrechen (und/oder früher als der Markt wieder steigen).

Auf das Spiel, dann alles hektisch zu verkaufen, oder mit langem Gesicht dabei zuzusehen, wie alles tief ins Rot und Röter sinkt, will ich mich nämlich nicht einlassen.

Aber ich trade auch nicht.

[wisthler]

Tägliches traden ist auch stressig ohne Ende, ich habe die meisten Aktien auch mindestens 2-4 Wochen oder länger. Nur meine Erfahrung zeigt, dass die frühere Taktik mit enorm langem halten (früher konnte man so ja auch die Steuer umgehen), sich nicht wirklich positiv auf die Rendite auswirkt.
Das funktioniert bei nur ganz wenigen Aktien wirklich gut.

Das sehe ich diametral umgekehrt.

Für mich ist entscheidend, dass ich genau in den Jahren, wenn die Börse richtig einbricht, die Aktien, Anleihen und Gedöns im Portfolio habe, die dann eben weniger einbrechen (und/oder früher als der Markt wieder steigen).

Nur was bricht wirklich "weniger" ein? Aktien mit fester Basis und Grundlage? Wie VW, Bayer, Mercedes? Die haben ja jetzt schon korrigiert, teilweise zu recht und auf Grund Skandalen oder falschen Entscheidungen. (Monsanto z. B.)
Wirklich Sicherheit bei Standardwerten gibt es gefühlt immer weniger.....

Bei einem richtigen Crash, dauert es immer Ewigkeiten um nur annähernd auf die alten Werte zu kommen.

[Louis XV.]

Auf deutsche Autobauer setze ich ganz bestimmt nicht.

Die beweisen ja schon seit Jahren, dass sie sich verzweifelt daran klammern, dass sich die Zukunft bitte genau in dem Tempo ändern möge, das zu ihren Strategieplänen passt.

edit:

Ich will mich nicht um die Antwort herummogeln, aber ich hab grad wenig Zeit.

[Admiral G]

Richtig einbrechen kann ja alles. Sichere Aktien gibt es nicht, aber das entspricht ja auch nicht der Natur der Aktie.

Für Clinuvel hätte ich wohl nicht die nötigen Nerven, das KGV ist mir echt zu hoch, auch wenn die Zukunftsaussichten gut erscheinen.
Und erst recht nicht für "Rewalk Robotics" das scheint ja eine totale Pleitebude zu sein.

[Bassewitz]

Habe Louis so verstanden, dass er lieber im Crash kauft. Dann kann es ja nur noch bergauf gehen.

[wisthler]

Für Clinuvel hätte ich wohl nicht die nötigen Nerven, das KGV ist mir echt zu hoch, auch wenn die Zukunftsaussichten gut erscheinen.
Und erst recht nicht für "Rewalk Robotics" das scheint ja eine totale Pleitebude zu sein.

Clinuvel wird nach FDA Approval neu bewertet, wie jetzt ja auch schon. Da ist das KGV erst einmal relativ egal.
Rewalk Robotics war ein Zock, ganz sicher keine Aktie die ich länger als nötig halten würde. Hat ja Gott sei Dank auch funktioniert.

Habe Louis so verstanden, dass er lieber im Crash kauft. Dann kann es ja nur noch bergauf gehen.

Ich denke die Idee haben alle, nur damit verpasst man natürlich auch die schöne Zeiten vor dem Crash, wo auch richtig schön gepusht wird.
Wenn ich die Wahl habe, würde ich logischerweise auch alles vor dem Crash los haben und danach wieder einkaufen.

[fuchs87]

Ich habe heute erwogen, Daimler zu kaufen, es dann aber verworfen, weil ich die Risiken nicht wirklich einschätzen kann (Diesel, etc) - werde ich aber mal weiter beobachten. Dann habe ich einen ETF Core MSCI World genommen.

[Simato]

Die Meinung zu ETFs, also dann fürs langfristige Investment, von den alten Hasen hier, würde mich mal interessieren

[Louis XV.]

Die Meinung zu ETFs, also dann fürs langfristige Investment, von den alten Hasen hier, würde mich mal interessieren

Meinst du generell oder zu bestimmten ETFs?

Ich glaube ehrlich gesagt, zur generellen Sinnhaftigkeit von ETFs kann es gar keine zwei Meinungen geben. Sie diversifizieren und sind günstig in der Administration, was mehr kann man wollen?

Man muss halt aufpassen, weil nicht alles, was sich heutzutage ETF nennt, auch noch tatsächlich diese Kriterien erfüllt, manche haben sehr wohl (versteckte) hohe Kosten, und wenn du natürlich einen ETF nimmst, der eine bestimmte Branche o.ä. abbildet, die selbst wiederum hoch risikoreich ist, oder wenn es einer dieser "Strategie"-ETFs sind, die bestimmte Börsenstrategien abbilden, also auch wiederum letztlich aufwändig gemanagt werden muss, oder wenn es ein ETF ist, der über wenig Kapital verfügt, oder alle die anderen üblichen Risikofaktoren, dann ist natürlich auch das Gesamtprodukt am Ende hoch riskant.

Gegenargumente wie "ETFs ziehen dich bei einem Crash stärker runter als Aktien" stehen für mich schon eher an der Grenze zu Verschwörungstheorien.

[Simato]

Generell

Für mich klingen die Dinger noch zu sauber, zumindest wenn man einen "klassischen" ETF (also nach deinen Kriterien) auswählt. Einfach wie ein Sparbuch mit besseren Zinsen

[Louis XV.]

Ich denke die Idee haben alle, nur damit verpasst man natürlich auch die schöne Zeiten vor dem Crash, wo auch richtig schön gepusht wird.
Wenn ich die Wahl habe, würde ich logischerweise auch alles vor dem Crash los haben und danach wieder einkaufen.

Nein, ich meinte tatsächlich genau das Gegenteil. Ich will langfristig anlegen, und genau aus dem Grund will ich auch im Crash gar nicht verkaufen, weil das auch wieder nur Transaktionskosten verursacht, und bei dem Versuch, immer möglichst den "exakten" Moment abzupassen, bestmöglich zu verkaufen oder einzukaufen, im Zweifelsfall nur unnötig Geld verbrannt wird.

Natürlich verkaufe ich gelegentlich einzelne Aktien, aber das meiste, was bei mir ins Depot kommt, soll da möglichst lange liegen, und dann sitze ich das im Zweifelsfall eben auch mal ein oder zwei schlechte Jahre aus. Natürlich sind das dann nicht nur Aktien, sondern eben auch ETFs, Anleihen, Rohstoffe, bla. So habe ich Frühjahr 2015 bis Frühjahr 2016 ausgesessen und auch 2018.

[Louis XV.]

Generell

Für mich klingen die Dinger noch zu sauber, zumindest wenn man einen "klassischen" ETF (also nach deinen Kriterien) auswählt. Einfach wie ein Sparbuch mit besseren Zinsen

Und das ist ein Problem, weil?

[tobyps]

Was heißt denn zu sauber?

Wenn du deine Bedenken äußerst könnte man eher drauf eingehen, einen allgemeinen Überblick hat Louis ja schon geschrieben.

[Simato]

Ich suche noch den Haken, will ich damit sagen

[Admiral G]

Ich habe von einem Haken gelesen.

Wenn Indexänderungen anstehen puschen Trader die neuen Aktien vor der Aufnahme hoch. Die Indexfonds müssen die teuren Aktien dann kaufen weil sie den Index abbilden müssen.
Wenn die Indexfonds dann gekauft haben werfen die Trader ihre Aktien wieder auf den Markt und der Fond macht erst mal Verluste.

Ob das langfristig jetzt so große Auswirkungen hat kann ich kaum beurteilen.