Schöner Bericht. Und ich sehe auch, warum ich mit meinen Schätzungen so darunter lag. Eine knappe Stunde von aufwachen bis losfahren und dann nach einer Stunde fahren erstmal Frühstück... Das ist eindeutig nicht mein Tagesablauf
Schöner Bericht. Und ich sehe auch, warum ich mit meinen Schätzungen so darunter lag. Eine knappe Stunde von aufwachen bis losfahren und dann nach einer Stunde fahren erstmal Frühstück... Das ist eindeutig nicht mein Tagesablauf
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aktuell: 2018-Dänemark
Archiv: 2015-Rheintour , 2014-Niederlande , 2013-Mitteldeutschland
Schön.
Und wie bekannt mir die Episode mit dem Zugeinstieg vorkommt... Da schiebe ich mittlerweile auch erfahrungsgemäß Panik, weil ich da auch schon echt Mist erlebt habe.
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Dann machen wir doch mal den letzten Tag fertig.
Tag 8 - Dienstag, 06.08.13 - Erfurt - Leipzig (ca. 150 km)
Heute bin ich wieder früh auf den Beinen. Die Nacht war auch unerholsam. Wie gesagt, ständig irgendwelche Maschinengeräusch in der Ferne.
Also kann ich ab 5:30 Uhr folgenden Ausblick geniessen.
6:45 Uhr starte ich dann.
Zuerst muss ich nochmal quer durch Erfurt.
Auf den Straßen ist schon einiges los. Nichts mit der idylischen, morgendlichen Ruhe der letzten Tage.
Nach 10km bin ich dann wieder auf dem ursprünglichen Radweg "Stadtkette", welcher mich nach Weimar führen soll.
Allerdings dann kurze Zeit später die erste Ernüchterung. Ein Hinweisschild sagt mir, dass der Radweg nach Weimar umgeleitet wird.
Und zwar erstmal in die falsche Himmelsrichtung.
Widerwillig folge ich der Ausschilderung (auch über Feldwege ), welche mich zu einer Bundesstraße führt. Zum Glück gibts ab dort aber einen extra Radweg, denn auch hier ist ne Menge Verkehr.
Nach 34km bin ich dann in Weimar. Zeit für Frühstück gegen halb 10.
Hier entdecke ich ein Hinweisschild "Ilmradweg".
Da der "Stadtkette"-Radweg überhaupt nicht schön ist, checke ich im Internet diese Route.
Der erste Suchbegriff sagt mir was von 4 von 5 Sterne durch ADFC-Test. Und der Weg führt mich direkt auf den "Saaleradweg" Richtung Leipzig.
Das Argument, dass nur 4km Feldweg auf dem gesamten Weg ist und sonst befestigter Boden überzeugt mich dann endgültig.
Also werde ich Jena nicht besuchen und versuchen bis nach Leipzig durchzuziehen, was aber ab Weimar noch ca. 120km sein werden.
Schauen wir mal.
Und ich bereue meine Entscheidung nicht. Der Weg ist super, die Landschaft sehr schön und auch meistens flach.
Ein paar Hügel sind trotzdem dabei.
Gegen halb 12 bin ich dann an einem sehr schönen Rastplatz in Eberstedt.
Hier lädt ein kleiner Springbrunnen zum Erfrischen ein.
Sehr schön!
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Ab Kilometer 72 fahr ich dann im Burgenlandkreis und verabschiede mich wieder von Thüringen.
Unschwer zu erkennen, warum der Landkreis diesen Namen hat.
Bei Kilometer 76 bin ich bei der Burg Saaleck, wo ich auch noch hinauf fahren muss.
Mit Gepäck und zur Mittagshitze ist die Steigung echt happig, wenn auch nicht so lang.
Oben dafür ein richtig schöner Ausblick.
Geändert von ockmonek (08. September 2013 um 21:48 Uhr)
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Kurz vor der Abfahrt dann aber wieder eine kleiner Ernüchterung.
Ein Hinweisschild sagt: "Schlechter Weg. Radfahrer bitte absteigen!"
Also muss ich die Abfahrt runterschieben.
Allerdings lässt der Weg auch wirklich nichts anderes zu.
Einige Passage rolle ich auf der Pedale hinab. Etwas später ist dann auch langsames Hinabrollen möglich.
Die nächsten Kilometer führen mich an etlichen Weinbergen vorbei.
Mir war nie bewusst, dass es soweit nördlich Weingebiete gibt.
Gegen halb 2 und bei Kilometer 90 taucht Naumburg am Horizont auf.
Hier mache ich dann Mittag und es beginnt sich auch zuzuziehen.
Das Radio (Telefon) spricht auch schon den ganzen Tag von Unwetterwarnungen. Große Hagelkörner usw.
Aktuell in der Nähe von Eisenach (wo ich gestern war) und auf den Weg Richtung Osten (also mir hinterher).
Darauf hab ich nun überhaupt keine Lust.
Also schnell Mittag in Naumburg. Noch einmal Wasser und Verpflegung geholt und dann los auf die letzten 60km meiner Tour.
Nach wie vor vorbei an Burgen.
Allerdings macht mir das Gewitter im Rücken Sorgen, weshalb es jetzt nicht mehr soviele Fotopausen gab.
Bei Kilometer 110 bin ich dann in Weißenfels. Ab hier geht es runter vom Saaleradweg, da dieser weiter nach Halle führt.
Ich biege ab Richtung Leipzig. Jetzt geht es größtenteils über Felder bzw. durch Wälder und kleine Dörfer, aber der Untergrund ist meist gut.
Ständiger Begleiter bleiben die dunklen Wolken am Horizont, welche auch teilweise Blitze und Donnern von sich geben.
Noch 40km! Ich schaff das trocken!
Etwa bei Kilometer 120 beginnt eine kilometerlange Passage über ein Feld!
Hier gibt es keinerlei Schutz und ich stelle mit meinem Fahrrad den höchsten Punkt (weit und breit) dar. (erinnert euch an das Gewitter im Hintergrund )
So schnell war ich lange nicht.
Ich komme dann zum nächsten Dorf und finde einen Supermarkt bei dem ich nochmal pausiere. Soll es doch hageln, während ich einkaufe.
Ich setze mich dann noch auf einen Kaffee zum örtlichen Bäcker und beobachte den Himmel. Es regnet ab und an kurz, aber so richtig Gewittern tut's nicht.
Nagut, die letzten 25 Kilometer schaff ich jetzt auch noch.
Es geht weiter über Felder und Wäldern durch kleine Dörfer. Die Radwege sind aber super ausgebaut. Auch die Beschilderung passt.
Bei Kilometer 140 erreiche ich dann den Cospudener See in Leipzig. Hier war ich schon öfter. Vor ein paar Wochen das letzte Mal.
Da sich das Gewitter immernoch zurück hält und es auch noch ziemlich warm (schwül) ist, setz ich mich auch nochmal an den See.
Mittlerweile ist es dreiviertel 7 und es sind von hier aus nur noch ein paar Kilometer.
Mich ergreift einerseits Freude, dass ich's geschafft hab (gerade nach dem anstrengenden Ritt heute), anderseits auch ein wenig Wehmut, dass meine Reise nun vorbei ist.
Die letzten Kilometer rollen dann easy durch bekannte Gegenden.
Am Abend regnet es dann wie aus Eimern und ich bin froh nicht mehr im Zelt liegen zu müssen, sondern mein Feierabendbier im Trockenen und bei Freunden geniessen zu können.
Statistik
Geändert von ockmonek (09. September 2013 um 14:59 Uhr)
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Fazit
Das war sie also meine Reise und somit auch meine Story hier.
Insgesamt waren es sehr schöne Tage und tolle Erinnerungen.
Ich bin etwa 870 km durch 7 Bundesländer (Brandenburg - Sachsen-Anhalt - Niedersachsen - NRW - Hessen - Thüringen - Sachsen) geradelt (sowie 60 km mit den Zug).
Hab Unmengen an Wasser getrunken und Massen an Obst gegessen (soviel wie wohl noch nie in meinem Leben).
Auch ein paar Verluste hatte ich auch zu beklagen. Mein Fahrradständer, mein Handtuch, eine Short sowie 3 Kilogramm Körpergewicht.
Ich hoffe ihr hattet Spaß an der Story hier.
Nächstes Jahr wird es wohl wieder eine Tour geben. Vermutlich durch die BeNeLux-Länder.
Geändert von ockmonek (08. September 2013 um 22:49 Uhr)
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Nice. Danke für den bericht
Reife Leistung. Die drei Kilo sind kein schmerzhafter Verlust.
Sehr schön, danke, dass du dir die Mühe mit dem Erzählen gemacht hast.
Und gut, dass nicht die letzte Meldung eine Nachricht aus der Zeitung über einen unglücklichen Radfahrer auf einem Feld im Gewitter war. (Was ein Satz. )
Im letzten Beitrag wurden ein paar Bilder nicht angezeigt. Jetzt sind sie da.
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Netter Bericht.
Wenn es dich mal irgendwann in die Westpfalz verschlägt, kenne ich einen Ort wo man dich mit Speiß und Trank versorgen kann
Die Zeit verging, das Lied verklang, ich dachte es gäbe mehr zu sagen.