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Thema: [Col2 Werewolves] Nich lang schnacken, Seesack packen!

  1. #676
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von theindless Beitrag anzeigen
    So.... nachdem du das hier so schön spielst, habe ich mal ne Frage...

    Im Spoiler mal ein Bild aus meinem aktuellen Spiel

    Achtung Spoiler:

    Bild


    Lösungsvorschläge??
    Lass mal zählen ... 8 Mächtige Werwölfe, 12 Starke Werwölfe, 24 Werwölfe, 6 Junge Werwölfe, 13 Wolfsrudel ... das ist ja wirklich nicht mehr zu überschauen.

    Meine Werewolves-Story zeigt ja mein erstes und einziges bisheriges Spiel mit Werewolves. Ich habe also überhaupt keine Erfahrung mit einer auch nur ansatzweise solchen Situation wie du jetzt.

    Wenn immer zwei angreifen, kommst du mit denen zurecht oder verlierst du dabei Einheiten in deiner Grenzstadt? Oder anders gefragt: Kannst du neue Truppen sammeln, die nicht alle in die Grenzstadt rein müssen? Ich frage mich nämlich, ob es dir möglich ist, eine Truppe zusammenzustellen, die außerhalb deiner Grenzen diejenigen Werwölfe abfangen kann, die sich um Umland deiner Grenzstadt versammeln. So könntest du kurzfristig den Nachfluss an weiteren Werwölfen abklemmen und langfristig die dich belagernden Feinde ausdünnen.

    Eine andere Idee ist, dass du den Werwölfen auf einem für dich vorteilhaften Feld Opfer anbietest. Wenn du z.B. auf dem Ackerfeld im Osten deiner Grenzstadt einen Kleinkriminellen oder Irischen Einwanderer oder eine Hundemeute oder sonst eine entbehrliche Einheitpostierst, wird diese dann von den Werwölfen angegriffen und vernichtet? Wenn ja, kannst du den Werwolf im Gegenzug vielleicht mit einer Handvoll Dragoner besiegen. Das ginge bestimmt auch mit anderen Einheiten und auf anderen Geländefeldern, aber Dragoner haben ja zwei Bewegungspunkte und können auf der unbewaldeten Ebene nach einem gewonnenen Kampf wieder in die Grenzstadt zurückreiten, sodass sie im Rundenwechsel nicht dem nächsten Werwolf zum Opfer fallen.

    Sonst weiß ich auch nicht weiter. Ich nehme an, dass jeder Ausfall nach Westen oder Südwesten in einem Massaker für dein Heer enden würde, oder?
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    Geändert von Kampfhamster (23. Februar 2018 um 20:45 Uhr) Grund: Bilder für nächsten Beitrag hinzugeladen
    Die aktuelle Story:

    [Col2 Werewolves] Nich lang schnacken, Seesack packen!


    Die Story des Monats Juli 2010:

    Tom Driscoll und seine Gefährten begeben sich in das Testgewölbe.
    letzte Aktualisierung: 31.1.2013, 20:19 Uhr

  2. #677
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Das Ding ist verloren. Man kann gegen die Werwölfe nicht in den Städten verteidigen. Die warten so lange, bis sie genug Kraft haben die Siedlung zu zerpflücken. Und so lange kannst du die Umlandfelder nicht nutzen. Und jeder abgewehrte Angriff kostet dich 50 Güter.

    Man muss gegen die Werwölfe Verteidigungsstellungen auf gerodeten Hügeln ca. 5 Felder vor den Städten errichten.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  3. #678
    Bereichsmoderator Avatar von theindless
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    Ich hatte da eigentlich keine Einheit verloren. Der Waldläufer-Logenbruder hat das im Alleingang geregelt.

    Bis.... ja bis zum Fall "Kantelberg"
    Hab das beendet....

  4. #679
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    298. Teil

    Zitat Zitat von Herbert Steiner Beitrag anzeigen
    Danke für den Stadtrundgang, Übersichtskarten wären noch toll.
    Na dann machen wir mal einen Landrundgang. Wir starten im Süden, gehen im Uhrzeigersinn einmal rundherum und landen zum Schluss in der Mitte.

    Der sichere Süden: In der Mitte Horseland, die Provinz am Südzipfel des Festlandes, im Osten die Insel Little Cuba und im Südwesten Long John Silver Island. Die Schiffe, die vom Atlantischen Ozean in die Silver Sea segeln, umfahren meist nicht mehr das Kap von Horseland, sondern nehmen die Abkürzung durch den Kanal von Cape Down. Die hier lebenden Menschen wissen ihr einfaches und unbedrohtes Leben zu schätzen.

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    Der ländliche Südwesten: Die waldreiche Halbinsel Newcornwall ist zugleich der westliche Ausläufer des neuengländischen Kernlandes. Die Street of Newcornwall trennt das Festland von Corney Island sowie vom Indianerland im Süden.

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    Das neuengländische Mittelmeer: Halfmoon Island in der Mitte, Newcornwall im Süden sowie das noch nicht kultivierte Festland im Norden sind durch das Meer getrennt. Doch die Bewohner dieser Gegenden sind relativ ruhige und einander ähnelnde Menschen, betreiben sie doch hauptsächlich nur Forstwirtschaft und Fischfang.

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    Der wilde Nordwesten: Das Land an den Ufern und jenseits der beiden großen Seen wurde erst kürzlich vom neuengländischen Heer und einer schnell wachsenden Zahl von entschlossenen Siedlern in Besitz genommen. Ihre Abenteuerlust und ihr Landhunger sind gleichermaßen groß.

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    Der trutzige Norden: Erst in den Misty Hills, dann am Narragansett River und schließlich in den Nadelwäldern nördlich des Swamp Belts spielten sich lange Zeit die Kämpfe mit den Werwölfen ab. Die Bewohner dieser unwirtlichen Gegend sind an ein hartes Leben gewöhnt und raubeiniges Volk geworden. So ganz sicher fühlen sie sich nach der jahrelangen Werwolfbedrohung noch immer nicht. "Der Norden vergisst nicht" ist zur Redensart geworden.

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    Das industrielle Zentrum: Zwischen Newpoland im Osten, den Ausläufern der Misty Hills im Norden und Massachussetts im Süden befindet sich der größte Teil der neuengländischen Industrie. Diese Region ist bevölkerungsreich und von Gewerbe und Handel geprägt.

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    Das Kernland: Massachussetts als die am längsten besiedelte und kultivierte Region gilt als Zelle Neuenglands, nicht zuletzt wegen der stolzen Hauptstadt Boston und der wuchernden Metropole Bay Hills, die beiden größten und ältesten Städte des Landes.

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    Geändert von Kampfhamster (24. Februar 2018 um 18:50 Uhr) Grund: Formulierungen verfeinert
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  5. #680
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    299. Teil

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    Zu Anfang des neuen Jahres, es ist Januar 1812, steht War Saw im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Ein Schneider wurde dort zum Meister fortgebildet, um fortan die Lederwestenproduktion in Ocean's Eleven zu unterstützen. Ihm kommt ein Freier Bürger aus Ocean's Eleven entgegen, der den freigewordenen Ausbildungsplatz in War Saw besetzen will.
    Zugleich erreichen drei Einwanderer den Hafen von War Saw: Ein Meisterzimmermann, der sich in War Saw niederlässt, ein Pionier, der nordwestwärts loszieht, und ein Silberschürfer, der zunächst in der kleinen Kapelle der Stadt einzieht, um sich im stillen Gebet über seine Zukunft klar zu werden. Im nächsten Monat wird er den Beschluss fassen, seinen erlernten Beruf hinter sich zu lassen und sich an der Universität von War Saw einzuschreiben.

    Zwei mit allerlei Waren vollbeladene Segelschiffe legen aus War Saw ab, um im Hauptstadthafen Handel zu treiben. Ein weiteres Schiff ist bereits in Washington D.C. eingetroffen und verkauft dort Kriegsmaterial für über 4.000 Gold netto.

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    Mit dem Geld werden ein Irischer Einwanderer, ein Freier Bürger, ein Fischer, ein Eisenminenarbeiter und ein neuer Silberminenarbeiter angeworben. Alle fünf Neubürger segeln umgehend nach War Saw.
    Warum ich hier einen weiteren Silberschürfer geholt habe anstatt den in War Saw zu behalten, erschließt sich mir im Nachhinein nicht mehr.

    Wesentlich kleinere Beträge geben wir aus für die Beschleunigung von zwei Bauaufträgen. Der Bootssteg in Triportus wird für 18 Gold, die Stadthalle in Providence für 54 Gold beschleunigt.

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    In beiden Fällen sind die notwendigen Baustoffe bereits vor Ort auf Lager. Anderenfalls wären die Kosten weitaus höher ausgefallen.

    Die Zivilisten Neuenglands sind in diesen kalten Tagen nur ungern im Land unterwegs. Ein neuer Bürger in Boston sucht nicht das große Abenteuer, sondern schreibt sich kurzerhand als Student ein.
    Nur der berittene Fischer, der erst im Vormonat in Neuengland eingewandert ist, muss weiterziehen.

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    Direkt auf dem Feld, das gute Anbaumöglichkeiten für Hanf verspricht, beschließt er sich niederzulassen. New Haven soll die Siedlung heißen, die eine Durchfahrt aus dem westlichen Lake Airy ins Meer ermöglicht und zunächst nur ein Fischerdorf sein soll.

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    Als erstes soll auch hier ein Bootssteg gebaut werden, und zwar schon bis zum nächsten Monat. Das ist mir 330 Gold wert.
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  6. #681
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    300. Teil

    Die markanten topographischen Merkmale in der Gegend von Wildburgh haben nun endlich offizielle Namen bekommen, die schon im März 2017 von PCGamer ... äh ... ich meine, die vor längerer Zeit von einer Kommission erarbeitet worden sind. Die Berge, an deren Hänge sich Wildburgh schmiegt, werden aufgrund ihres Reichtums an Eisen- und Silbererzen als Ory Mountains, Erzberge, bezeichnet. Der kleine Fluss, der in der Nähe des Silbervorkommens entspingt und sich in den Lake Airy ergießt, heißt fortan Silver River. Und der große Vulkan, in dem rötliche Lava bedrohlich vor sich hin brodelt, wird schlicht Big Red One, der Große Rote genannt.

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    Der Vulkan ist gleichzeitig namensprägend für den ersten und einzigen großen Heeresverband, der in Neuengland gebildet worden ist. Die zahlreichen Einheiten, die am Kriegszug nach Nordwesten teilgenommen haben und auf ihrem Rückweg am Vulkan vorbeiziehen werden, sowie die größtenteils neu aufgestellten Einheiten, die an den Füßen des Vulkans auf die Helden von Icy Waters warten, werden nun offiziell zu einer gemischten Division zusammengefasst: Der 1. neuengländischen Division. Ihr Abzeichen ist eine rote Eins. Das Rot erinnert an das viele Blut, das die Kämpfer bereits vergossen haben, und an die Lava des Vulkans von Wildburgh, das historisch als der Ort der Aufstellung der Division gilt. Big Red One ist daher von Anfang an auch die Bezeichnung für diese erste Division. Ihr steht eine glorreiche Zukunft bevor. In einhundert Jahren wird sie zu einer reinen Infanteriedivision umgewandelt und in vielen weiteren Kriegen Ruhm ernten. Aber das ist eine andere Geschichte. https://de.wikipedia.org/wiki/1st_In...nigte_Staaten)

    Diejenigen Einheiten der 1. Division, die erst vor Kurzem aufgestellt und daher nicht an der Zerstörung von Icy Waters beteiligt gewesen sind, verlassen im Januar 1812 ihr Lager südlich des Vulkans, um es für die aus dem Nordwesten zurückkehrenden Einheiten freizugeben. Unter der Führung des Bestienjägergenerals Benedict Arnold rücken sie bis ans Ufer des großen Flusses im Westen vor, um dort zu rasten und die Flussüberquerung im nächsten Monat vorzubereiten.

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    Einen Namen hat dieser Fluss noch nicht. Aber da sein Wasser eiskalt ist, gerade jetzt im Winter, und da er bei Icy Waters entspringt, nennen die Soldaten ihn Icyssippi. Eine Bezeichnung, die sich durchsetzen und zum offiziellen Namen des Flusses werden wird.

    Im Gegensatz zu den Truppen am Icyssippi ist das Bestienjägerkontingent im Land der Micmac wesentlich kleiner. Da sie nur die schmale Landbrücke zur Indianerhalbinsel vor den Werwölfen abschirmen sollen, sollte diese Zahl theoretisch ausreichen. In der Praxis jedoch sind die Soldaten oftmals nur um Haaresbreite der Vernichtung durch die Bestien entgangen.
    Und auch das Jahr 1812 beginnt alles andere als vielversprechend für die Bestienjäger unter dem Kommando von Arthur St. Clair. Nach dem Runden- und Jahreswechsel finden sie sich plötzlich von Werwölfen umzingelt. Auf der einen Seite der Starke Werwolf, der sich nach Bloody Lake zurückziehen will, auf der anderen Seite ein Junger Werwolf, der den Soldaten den Pfad nach Esgigeoag abschneidet.
    Zwei Bestienjägereinheiten und zwei Bestien, die jedoch in entgegengesetzte Richtungen streben. Sollen wir es wagen, das Kontingent auseinanderzureißen, um beide Untiere anzugreifen?

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    Wir wagen es. Die erfahrenere der beiden Einheiten, die vom General persönlich angeführt wird, knöpft sich den Starken Werwolf vor. Sie haben beste Siegchancen und schaffen es tatsächlich, das Monstrum nach einem harten Kampf mit nur wenigen eigenen Verlusten zur Strecke zu bringen.

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    Zeitgleich erlegen die anderen Bestienjäger ebenfalls das ihnen zugewiesene Ziel, nämlich den Jungen Werwolf in der Nähe von Esgigeoag. Auch sie erleiden dabei nur unwesentliche Verluste.

    Nach dem Kampf trifft der Logenbruder John Carroll, der freiwillig als prominenter Wundarzt bei den Soldaten im Südwesten dient, bei General St. Clair ein. Die Elitebestienjäger haben ihr Lager diesmal auf dem westlichsten Hügel aufgeschlagen, der noch außerhalb des Werwolfwaldes liegt. Von hier aus ist die Entfernung zum Micmacdorf Esgigeoag doppelt so weit wie zur Bestienstadt Bloody Lake. Und hier hatten die Soldaten vor etwa einem Jahrzehnt schon einmal ein Lager aufgebaut, das sie jahrelang mit Erfolg verteidigten. Damals, als die Werwölfe noch nicht so stark waren.

    General St. Clair seufzt schwer. Seit nunmehr 15 Jahren dient er fern der Heimat als Befehlshaber der tapferen Elitesoldaten, die die Micmac beschützen. Waren die Indianer im letzten Jahrhundert noch als einzige Verbündete gegen die Werwölfe hochgeschätzt, so stellen sie seit spätestens 1800 eher ein Bürde dar. Ihr Volk ist durch den Krieg, aber auch durch die Verlockungen der Zivilisation zu schwach geworden, um im Kampf gegen die Bestien zu bestehen. Auf sich allein gestellt würden sie nicht länger standhalten und wären schon längst von den Werwölfen überrannt worden.
    Doch das Überleben der Indianer ist zur Staatsräson geworden. Und er, Arthur St. Clair, der alte Schotte und General des Unabhängigkeitskrieges, ist derjenige, der noch immer den Auftrag hat, diese Staatsräson zu verwirklichen. Sein Haar ist schon vor langer Zeit grau geworden. Sein Leben hat er in den Dienst dieser Aufgabe gestellt. Viele Männer - Weiße und Indianer - hat er kämpfen und sterben sehen.

    Achtung Spoiler:
    Der historische Arthur St. Clair hingegen war ein Widersacher der Indianer. Als Gouverneur des Nordwestterritoriums der Vereinigten Staaten nahm er ihnen Land weg und führte in den 1790er Jahren Krieg gegen sie. Er trägt Verantwortung für zwei große gegen die Indianer verlorene Schlachten, die als Harmars Niederlage und St. Clairs Niederlage bezeichnet werden.


    "Kommen Sie rein", spricht General St. Clair in Richtung des Eingangs seines Zeltes. Draußen ist es dunkel und das Licht im Innern des Kommandeurszeltes reicht nicht aus, um zu erkennen, wer Einlass begehrt.
    Ein alter Mann mit einem spitzen weißen Hut in den Händen tritt ein. "Guten Abend, Sir."
    "Ich weiß nicht, was an diesem Abend gut sein soll", knurrt der alte General, der seinen Blick noch immer auf seinen Klapptisch gerichtet hat, auf dem die vorläufige Liste der Toten und Verwundeten des letzten Kampfes liegt. Dann erst blickt er auf und hält inne. Da erkennt er, dass er keinen Untergebenen, sondern einen Mann Gottes vor sich hat, der zudem formell nicht einmal seinem Befehl unterstellt ist.

    Eigentlich will St. Clair ansetzen, sich für sein rüdes Verhalten zu entschuldigen, doch wird dabei jäh unterbrochen. Unvermittelt kracht draußen ein Schuss!
    Daraufhin gellt der Schrei eines Mannes durch die Nacht. Als dieser nach zwei Sekunden verstummt, ist das tiefe Röhren eines Werwolfes zu hören.

    Der General und der Geistliche blicken sich erschrocken an. Im Lager wird Alarm geschlagen. John Carroll stürmt aus dem Zelt heraus, hinter ihm Arthur St. Clair. "Weeer-wöööl-feee!", brüllt der General, doch das ist längst allen klar. Geräusche und Rufe von hektisch reagierenden Männern dringen durch die Luft. Zwei weitere Schüsse werden abgefeuert und St. Clair starrt nach links, von wo der Kampflärm herkommt. In dieser mondlosen Nacht ist nur wenig zu erkennen, doch an immer mehr Orten des Lagers sind jetzt Fackeln zu sehen, die die Szenerie erleuchten. Das Flackern des Feuers, das sich auf den hellen Zeltplanen spiegelt, das Jaulen der Bestien und der lange Schrei eines weiteren Mannes lassen John Carroll erschauern. Angstvoll richtet er ein Stoßgebet gen Himmel.

    St. Clair eilt in Richtung des Kampfes. Die Schreie und Schüsse, auf die er sich zubewegt, werden lauter. "Nur Mut, Männer", ruft er, so laut er kann. "Nur Mut", doch er weiß, dass keiner ihn hört und dass er sich vor allem selbst Mut macht.
    Plötzlich stolpert er mit beiden Stiefeln über etwas Weiches, verliert den Kontakt zum Boden und stürzt in der Vorwärtsbewegung ins Gras. Überrascht, aber geistesgegenwärtig blickt er auf, ohne sich jedoch aufzurichten, und mustert im Liegen seine unmittelbare Umgebung, soweit es im Halbdunkel eben geht.
    Der Kampf tobt einige Fuß von ihm entfernt, das ist klar zu hören. Doch was war es, über das er da gestolpert ist? St. Clair verengt seine Augen, um besser zu sehen, was da unweit seiner Füße liegt. Er kriecht näher. Es ist der Leib eines Bestienjägers. Ein weiterer Schuss kracht ganz in der Nähe und der alte General lässt seinen Kopf unwillkürlich tiefer ins Gras sinken. Geräde noch rechtzeitig, denn wäre er weiter gekrochen, hätte er versehentlich in die Bajonettklinge gegriffen, die auf der vor ihm liegenden Muskete steckt.
    Der Schotte schnuppert am Lauf der Flinte. Kein Geruch von Schießpulver. Der Soldat, dem sie gehörte und der jetzt tot daliegt, hatte anscheinend keine Gelegenheit, sie abzufeuern.

    Entschlossen richtet St. Clair sich auf und ergreift die Muskete. Dann eilt er dem Kampf entgegen, der sich ein Stück weiter weg verlagert hat. Wieder schreien Männer, wieder ist das laute Krachen abgefeuerter Gewehre zu hören. Durch das schwache Licht einer im Dreck liegenden erlöschenden Fackel erkennt der General mehrere tote Männer entlang seines Pfades. Grimmig verstärkt er den Griff um die Flinte in seinen Händen und stolpert vorwärts in Richtung eines Zeltes, das gerade in Flammen aufgeht und so für etwas mehr Helligkeit sorgt.
    Da erkennt er die Bestie und bleibt stehen. Es ist kein starker oder gar mächtiger Werwolf, nur ein gewöhnliches Exemplar, und es ist nur etwa 40 Fuß entfernt. Doch mit seinem pechschwarzen Fell, seiner nicht übermäßigen Größe und seiner jugendlichen Wendigkeit ist das Tier in der Nacht ein ausgesprochen gefährlicher Gegner für die durch den vorausgegangenen Kampf erschöpften Bestienjäger. Aus dem Hintergrund wird ein Schuss abgefeuert, doch der Werwolf springt in diesem Moment einfach nur zur Seite. Er tanzt geradezu vor seinen menschlichen Feinden, den Soldaten, von welchen mehrere in gebückter Haltung vor ihm stehen und ihm ihre Gewehre mit aufgepflanzten Bajonetten entgegenrecken. Entweder haben sie keine Kugel mehr im Lauf, denkt sich St. Clair beim behutsamen Näherkommen, oder sie ahnen, dass ihnen die flinke Bestie selbst auf kurze Entfernung ausweichen würde.

    Noch hat ihn der Werwolf nicht entdeckt. Der alte General schleicht noch wenige Schritte näher heran und kniet sich hin. Er versucht sich zu erinnern, wann er das letzte Mal eigenhändig eine Muskete bedient hat, als er sie vorsichtig an seine rechte Schulter anlegt. Währenddessen tänzelt das Untier weiter umher und streckt seine Pranke stoßartig nach einem Soldaten aus, der auszuweichen versucht, doch am Oberarm erfasst wird. Er schreit laut auf, als die Klauen des Werwolfs seine Uniformjacke und sein Fleisch zerfetzen, doch ein Bajonettvorstoß eines Kameraden zwingt die Bestie zum Zurückweichen. Schon hat das Tier es auf einen anderen Mann abgesehen, der, seinen Feind fest im Blick, zwei Schritte zurück macht. Plötzlich stolpert er, verliert das Gleichgewicht, fällt mit erhobenen Armen hintenüber und landet auf seinem Rücken. Schon ist die Bestie über ihm und verbeißt sich in seinen Körper.

    Jetzt oder nie, denkt sich St. Clair, versucht halbwegs auf die Mitte des Werwolfrückens zu zielen und drückt ab. Noch ehe der Bestienjägergeneral aufgrund des Pulverdampfs sehen kann, ob er getroffen hat, hört er das Monstrum schmerzerfüllt aufheulen. Es wendet sich herum und will schon auf den alten Schützen zuhechten, da wird es seitlich von einem Bajonettstich erfasst. Ein tapferer Infanterist hat den kurzen Moment genutzt, in dem das Tier seine Deckung vernachlässigt hat. Ein weiteres Mal brüllt es auf, bevor es den Mann mit einem Hieb aus einer Vierteldrehung von sich wegschleudert. Doch da dringt eine weitere Klinge in den Rücken des Werwolfs ein, dann noch eine. Wie von Sinnen, wirbelt das verwundete Untier um seine eigene Achse herum und versucht, seine Feinde zu erwischen. Doch diese stechen wie die Bienen immer nur kurz zu und springen dann zurück. Wieder ein Streich, diesmal in den rechten Oberschenkel der Bestie. Von allen Seiten rammen die Soldaten nun ihre Bajonette in den Leib des heulenden Monsters. So lange, bis es in sich zusammengefallen ist und sich nicht mehr regt.

    Bild

    Mit nur 0.4 Stärkepunkten überlebt die Bestienjägereinheit General St. Clairs diesen Angriff im Rundenwechsel.

    Im Morgengrauen erkennen diejenigen Infanteristen, die noch aufrecht stehen können, das Ausmaß der Vernichtung. Der Werwolf ist tot und sieht übel zugerichtet aus, doch das gilt auch für viele Kameraden. Fast keiner der Überlebenden ist ohne Verwundung. Dass der Kommandeur selbst zur Waffe greifen musste, um dem Untier mit Glück den ersten Treffer beizubringen, ist bezeichnend für die Härte des Kampfes und die Höhe der Verluste.

    Zudem ist etwa ein Drittel des Lagers durch die Kampfhandlungen und Feuerschäden verwüstet. Das Zelt des Generals jedoch ist unversehrt. Abermals bittet John Carroll um Einlass. Er sieht ebenso müde aus wie die meisten Soldaten. Sein Gewand ist blutverschmiert, hat er doch teils als Wundarzt ausgeholfen, um verletzte Bestienjäger zu versorgen, teils denen die letzte Beichte abgenommen, deren Leben nicht mehr zu retten gewesen war.

    "Sie sehen grauenvoll aus", sagt St. Clair, als er Carrolls gewahr wird. Eine kurze Pause entsteht. "Verzeihen Sie, Carroll, das war taktlos von mir."
    "Ist schon in Ordnung", erwidert der geistliche Logenbruder. "Nach dieser Nacht ist auch mir schwer zumute. Aber wir haben gesiegt. Die Bestie ist erledigt und es sind keine weiteren in der Nähe, meinen die Späher", ergänzt er und versucht, ein Lächeln aufzusetzen.
    "Das ist alles wahr", pflichtet St. Clair bei, "doch um welchen Preis haben wir diese Tiere zurückgeschlagen? Manche der Jungens, die heute gestorben sind, waren vielleicht siebzehn Jahre alt. Als ich Boston Ende 1796 verließ, um in dieser gottverlassenen Gegend..." Der General hält erschrocken inne und sieht den Geistlichen fragend an. Doch dieser schließt kurz die Augen und nickt einmal leicht, sodass St. Clair mit brüchiger Stimme fortfährt. "... um hier zu kämpfen, also damals, da machten sich manche der Männer, die hier heute gefochten haben, noch in die Windeln. Und nun sind sie tot. Ein Menschenleben, schon vorbei, ehe es richtig begonnen hat. Und während all dem lebe ich noch immer und sehe mir das Sterben schon seit 15 Jahren an." Arthur St. Clair sieht John Carroll in die Augen. "Das ist nicht gerecht. Das kann Gott nicht gewollt haben."
    Der Geistliche hält dem Blick des Feldherrn stand. "Die Wege des Herrn sind unergründlich. Die einen sterben, damit die anderen leben können. Ihr Opfer ist nicht umsonst. Die Menschen in Neuengland danken es ihnen."
    Zu gern würde der alte Kommandeur glauben, dass die Zivilbevölkerung das Opfer der Gefallenen anerkennt und in Ehren hält. Doch er weiß, dass außer den Familien, die Kriegstote zu beklagen haben, niemand lange trauern wird. Er weiß auch, dass das Verdrängen des Krieges notwendig ist, um wieder Freude am Leben zu haben. Deshalb nimmt er den Zivilisten nicht übel, dass sie die Toten von heute schon morgen vergessen haben werden.
    Carroll reißt St. Clair aus seinen Gedanken. "Lassen Sie uns den heutigen Tag nutzen, um die Toten ehrenvoll zu bestatten." Nach kurzem Überlegen fügt er hinzu. "Und lassen sie uns ein Steinmal errichten, das die Zeitgenossen und nachfolgenden Generationen an ihr Opfer erinnert.

    So kommt es, dass der alte Soldat und der alte Geistliche am Abend dieses Tages nebeneinander stehen und einen großen Stein betrachten, auf dem geschrieben steht:
    Wanderer, kommst du nach Boston, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl.
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    letzte Aktualisierung: 31.1.2013, 20:19 Uhr

  7. #682
    Benutzter Registrierter Avatar von jeru
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  8. #683
    Registrierter Benutzer Avatar von Roesti
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    Tolle Story!
    Lese schon lange mit und es hat mich auch angeregt den Mod herunterzuladen und zu Spielen.

    Dennoch habe ich eine Frage zu einer deiner Aussagen.
    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Achtung Spoiler:
    Einigen von euch mag es neu sein, eine Siedlung mit einem Abstand von nur einem Feld zu einer bestehenden Siedlung zu errichten. Ich habe das in den XML-Dateien des Spiels so eingestellt, weil es mich bei Colonization2 immer schon gestört hat, dass wertvolle Felder nicht mehr beackert werden konnten, wenn die KI oder man selbst bereits eine Siedlung zu nahe dran platziert hat. Außerdem gefällt es mir, wenn es keine unbeackerten Felder in der Siedlungslandschaft gibt und wenn die Ortschaften nicht alle den gleichen Abstand zueinander haben.
    Wo finde ich diese XML-Datei oder wie heisst die? Ich würde das gerne auch anpassen, weil mir das aus den gleichen gründen nicht gefällt. Habe diese gesucht aber nicht gefunden.
    Rechtschreibfehler bitte melden.

  9. #684
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von Roesti Beitrag anzeigen
    Tolle Story!
    Lese schon lange mit und es hat mich auch angeregt den Mod herunterzuladen und zu Spielen.
    Das freut mich sehr. Schön, wenn eine Story so sehr gefällt, dass sie zum Nachspielen einlädt. Passiert mir auch oft in diesem Forum.

    Zitat Zitat von Roesti Beitrag anzeigen
    Wo finde ich diese XML-Datei oder wie heisst die? Ich würde das gerne auch anpassen, weil mir das aus den gleichen gründen nicht gefällt. Habe diese gesucht aber nicht gefunden.
    Den Tipp habe ich vor Jahren von jemandem aus dem TAC-Projektteam bekommen. Leider weiß ich nicht mehr von wem, weil ich mir nur den Weg aufgeschrieben habe: Öffne die Datei "GlobalDefinesAlt.xml" im Ordner "Tac-Test204\assets\xml". Ändere den Wert bei dem Eintrag PHP-Code ...
    PHP-Code:
    <Define>
    <
    DefineName>MIN_CITY_RANGE</DefineName
    <
    iDefineIntVal>2</iDefineIntVal
    </
    Define
    ... von 2 auf 1. Das ist also wirklich ganz einfach. Klappt aber, so weit ich mich erinnere, nur mit Spielen, die du danach neu startest, und nicht mit bereits zuvor begonnenen Spielständen. Aber vielleicht irre ich mich auch; du kannst es ja ausprobieren.

    Habt ihr eigentlich erkannt, was es mit dem letzten Absatz des letzten Beitrags meiner Story auf sich hat und warum ich ihn so geschrieben habe?
    Geändert von Kampfhamster (12. März 2018 um 20:45 Uhr) Grund: Code-Einbindung
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  10. #685
    Ostseeneuling Avatar von Thymon
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Habt ihr eigentlich erkannt, was es mit dem letzten Absatz des letzten Beitrags meiner Story auf sich hat und warum ich ihn so geschrieben habe?
    Nein, aber jetzt, wo du es sagst: An die Schlacht bei den Thermopylen angelehntes Zitat + 300. Teil = Eventuell eine Anspielung auf den Comic bzw. Film 300?

    Emoticon: sparta2
    Zitat Zitat von Hubabl Beitrag anzeigen
    Ich denke, jeder von uns würde Thymon fressen [Anm.: Eris nicht].
    Mad TV - "Ist alles so schön bunt hier"

  11. #686
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Ganz genau, Thymon!
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    Geändert von Kampfhamster (25. März 2018 um 19:02 Uhr) Grund: Bilder für nächsten Beitrag hinzugeladen
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    [Col2 Werewolves] Nich lang schnacken, Seesack packen!


    Die Story des Monats Juli 2010:

    Tom Driscoll und seine Gefährten begeben sich in das Testgewölbe.
    letzte Aktualisierung: 31.1.2013, 20:19 Uhr

  12. #687
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    301. Teil

    Mitten am Tage beginnen in Boston die Glocken der Heilig-Kreuz-Kathedrale plötzlich zu ertönen. Überrascht blicken die Bürger der Hauptstadt Neuenglands zum Kirchturm hoch. Weder ist dieser Tag ein Feiertag, noch ist ein großes Ereignis bekanntgegeben worden, das ein außerordentliches Glockenläuten rechtfertigen würde. Die Geistlichen, ja selbst der katholische Erzbischof von Boston sind ebenso irritiert. Nach wenigen Minuten verebbt das Läuten, wenngleich mehrere Zeitgenossen berichten werden, dass die Glocken danach noch eine Weile leicht hin und her geschaukelt haben.
    Die Nachricht von dem ungeplanten Ereignis verbreitet sich rasch in der Stadt. Manche behaupten, mit der Aktion sei der Soldaten gedacht worden, die in dem Gemetzel vor der Werwolfstadt Bloody Lake umgekommen sind, wovon die Bürger Massachussetts' vor wenigen Tagen erfahren haben. Abergläubische Bostoner hingegen halten das mysteriöse Glockenläuten für ein schlechtes Omen eines kommenden Ereignisses, während besonders Gläubige es für eine Warnung Gottes halten, der die Menschen von lasterhaften Taten abbringen wolle. Dabei waren dies nur die Auswirkungen eines Erdbebens, das zu dieser Jahreszeit weit entfernt am Mississippi stattgefunden hatte.

    Letztlich ließen sich die fleißigen Neuengländer durch das Ereignis aber nicht beirren und verfolgten weiterhin emsig ihre Pläne. Davon zeugen Finanzberichte und Ausgabenprotokolle aus jener Zeit. Der Februar des Jahres 1812 ging als einer der teuersten Monate in die Geschichte Neuenglands ein. Innerhalb dieses einen Monats war die Staatskasse um beinahe zwei Drittel geleert worden.

    Von vornherein eingeplante Kosten machten den geringsten Teil der Ausgaben aus. Die Ausbildungen eines Bostoner Zimmermannes, der in Salem arbeiten würde, und eines Dragoneroffiziers in Bay Hills (General William Henry Harrison) waren beabsichtigt und nicht allzu teuer. Der Bau einer Stadthalle in Providence und je eines Bootsstegs in Triportus und New Haven waren bereits im Voraus bezahlt worden. Gleiches galt für die Fertigstellung eines weiteren Segelschiffs in der Werft von Bay Hills. Der Sekt für die Taufe des Schiffes auf den Namen Saillion war wiederum von einem Forenmitglied mit ähnlich klingendem Namen spendiert worden.

    Im Gegensatz dazu riss eine unvorhergesehende Bitte der Bundesregierung ein großes Loch in die Kasse. Der US-Präsident persönlich forderte eine hohe vierstellige Summe, um eine Bildungs- und Forschungsgesellschaft in der jungen Hauptstadt Washington zu begründen und mit mehreren repräsentativen Gebäuden auszustatten.

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    Die meisten Bürger merkten nichts von dieser Forderung, da Neuengland trotz alledem noch über ausreichend Geldreserven verfügte. Zudem vereinbarten die Bostoner Finanzbeamten Stillschweigen über diese Zahlung, um Protesten in der Bevölkerung vorzubeugen. Denn es gab inzwischen deutliche Anzeichen, das dieses aus Steuergeldern finanzierte Projekt aus dem Ruder lief. Schon zweimal, 1802 und 1804, hatte der US-Präsident gewisse Beträge für die Smithsonian Institution verlangt und erhalten, doch ging es damals um weitaus geringere Summen. Außerdem hatte der US-Kongress verkündet, dass das Smithonian ausschließlich aus dem Nachlass des vermögenden Wissenschaftlers James Lewis Smithson finanziert werden solle. Vor allem aber lag dieser Mann - ein Brite, der die Vereinigten Staaten von Amerika noch nie betreten hatte und nie betreten sollte - im Jahre 1812 noch lange nicht im Grabe und der Kongressbeschluss noch Jahrzehnte in der Zukunft.

    Trotz dieser Ungereimtheiten (in der Spielmechanik, lieber Writing Bull ) gingen die Einwohner Neuenglands unbeeindruckt ihren Geschäften nach. Für viele von ihnen hatte die Hoffnung darauf, es in Amerika aus eigener Kraft zu Wohlstand zu bringen, nichts von ihrem Glanz verloren. So bewarb sich zum Beispiel ein junger Mann aus Boston um eine Stelle im Rathaus von Furtraid und wurde trotz geringer Qualifikation - er war nur ein ungelernter Freier Bürger - angenommen, weil sein Fleiß und sein Talent offenkundig waren.

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    Und ebenso fand ein anderer Bürger, der im Staatsdienst allerdings weitaus erfahrener war, sein Glück und eine angemessene Stelle am neuen Wohnort seiner Wahl: Mit dem Segelboot Thymos hatte Jeru das Dorf Norton auf Halfmoon Island verlassen, einen Zwischenaufenthalt in Twobacco eingelegt und sich schließlich im beschaulichen Farmville niedergelassen.

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    Doch nicht nur im Süden und Westen, auch im Osten und Norden bietet sich arbeitsamen und ehrgeizigen Menschen die Chance zum Aufstieg. Beispielhaft dafür sind die Biografien zweier Männer, die in Portiron am selben Tag in dieselbe Postkutsche steigen. Der eine ist ein gelernter Meisterschneider mittleren Alters, der sich im wenige Meilen nördlich gelegenen Ocean's Eleven selbständig machen und somit einen zweiten Lederwestenfabrikationsstandort begründen wird.

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    Der andere ist ein Kühner Pionier, der erst seit Anfang des Jahres in Neuengland lebt. Er wird in Fort Micmac direkt in ein anderes Fahrzeug der Postkutschengesellschaft umsteigen und noch ein Stück weiter fahren, um schließlich eine Straße nach Triportus zu bauen. Auf diese Weise wird er die aufstrebende Hafenstadt und das auf dem Weg liegende äußerst fruchtbare Land mit dem neuengländischen Wegenetz verbinden.
    Währenddessen wird ein Berufskollege am anderen Ende des Lake Airy ein Moor entwässern.

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    Ein dritter Pionier holzt bei Wildburgh Wald ab und ein vierter errichtet nicht weit davon, nämlich an der Straße nach New Haven, ein Kleines Sägewerk.
    Dafür werden die Pioniere zwar nur einen durchschnittlichen Lohn erhalten, doch dürfen sie zugleich stolz darauf sein, im wilden Nordwesten den Grundstein für den Wohlstand vieler anderer Zeitgenossen gelegt zu haben.

    Doch diese Geländemodernisierungen sind ebenfalls geplant gewesen und nicht maßgeblich für das rasante Absinken des Kontostandes. Aufgeschreckt von den hohen Aufwendungen für den Bau des Smithsonian, beschließen die politisch Verantwortlichen Neuenglands, auch in ihren eigenen Wahlbezirken erhebliche Zuschüsse für Baumaßnahmen zu gewähren. In Triportus soll eine Stadthalle entstehen, in Providence eine Druckerpresse. In Smoking Hills und Rocky Road wird die Fertigstellung von Druckerpressen sogar beschleunigt, in New Haven der Bau eines Gemeindehauses. Besonders in das Baugewerbe wird kräftig investiert: Die rasche Fertigstellung des Sägewerks in Norton, der Wagnerei in Ocean's Eleven und der Holzmanufaktur in War Saw wird durch Finanzspritzen sichergestellt.

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    Fast 6.000 Münzen werden auf diese Weise ausgegeben. Das Geld kommt so zu einem gewissen Teil doch noch den Bürgern zugute, die es erwirtschaftet haben, und kann somit auch nicht mehr von der Bundesregierung beansprucht werden.
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  13. #688
    Benutzter Registrierter Avatar von jeru
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen

    Und ebenso fand ein anderer Bürger, der im Staatsdienst allerdings weitaus erfahrener war, sein Glück und eine angemessene Stelle am neuen Wohnort seiner Wahl: Mit dem Segelboot Thymos hatte Jeru das Dorf Norton auf Halfmoon Island verlassen, einen Zwischenaufenthalt in Twobacco eingelegt und sich schließlich im beschaulichen Farmville niedergelassen.

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    Es sieht dort sehr idyllisch aus.

  14. #689
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    302. Teil

    An allen Fronten soll Ruhe einkehren. Die verbleibenden Truppen unter dem Kommando Arthur St. Clairs ziehen sich über die Hügel nach Südosten zurück, da sie so sehr mitgenommen sind, dass sie eine erneute Begegnung mit Werwölfen wohl nicht überleben würden. Ihr Ziel ist das Micmacdorf Esgigeoag, aber sie wissen, dass es nicht in ihrer Hand liegt, ob sie es erreichen werden. Denn die Bestien sind schneller und falls den Soldaten bereits welche auf der Spur sind, so wird es wohl noch in der Wildnis zu einem weiteren Kampf kommen.

    30 Einheiten, die bei der Schlacht um die Werwolfstadt Icy Waters Verletzungen davongetragen haben, ziehen zugleich in Wildburgh ein. Dort sollen sie sich unter den Augen Michael Faradays und Viktor Frankensteins erholen, die zivil als Logenbrüder, im Militär aber als Wundärzte dienen.

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    Die übrigen 57 Einheiten sind jedoch voll einsatzfähig und orientieren sich bereits in Richtung Südwesten. In der Nähe der Mündung des Icyssippis ins Meer bereiten sie die Überquerung des breiten Flusses vor, der dort entspringt, wo vor Kurzem noch eine Stadt der Bestien stand.

    Auch ganz im Osten macht sich eine größere Zahl von Menschen auf die Beine. Gleich fünf Einwanderer gehen in War Saw von Bord der Triumph. Einer von ihnen, ein Ire, schreibt sich an der Universität von War Saw ein, die anderen vier werden von der Saillion direkt nach Bay Hills weiterbefördert. Das Segelschiff, das sie aus dem Hauptstadthafen nach Neuengland befördert hat, verbleibt in War Saw. Denn in Erinnerung an den kürzlichen glorreichen Sieg über die zweite Werwolfstadt - und in Anlehnung an ein Forenmitglied - wird der Name des Schiffes erweitert. Es heißt fortan New Triumph.

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    Von den vier Einwanderern, die im März 1812 Bay Hills betreten, bleibt einer zur Ausbildung vor Ort. Die anderen drei sowie ein Getreidebauer, der Bay Hills nach seiner Ausbildung verlässt, bilden eine Reisegruppe mit zwei Postkutschen. Sie werden es im April bis in die Gegend von Fort Micmac geschafft haben. Ihnen werden bis dann noch ein in Boston ausgebildeter Holzfäller und ein aus Bay Hills abgezogener Staatsmann folgen. Während der Staatsmann in Fort Micmac arbeiten soll, werden die anderen anschließend auf die neuen Siedlungen im Nordwesten verteilt werden.

    Doch ehe diese Einwanderer am Ziel ihrer Reise angelangt sind, werden weitere neue Bürger auf den Plan treten. Je ein Freier Bürger entsteht in Bay Hills und Boston und wird sich auch jeweils dort an der Universität einschreiben. Im Hauptstadthafen werden ein Kühner Pionier, ein Steinhauer, ein Schmied und zwei Holzfäller mit einem gewissen Handgeld davon überzeugt, sich auf die Überfahrt nach War Saw zu begeben.

    In den Dörfern und Städten Neuenglands hat im Frühjahr 1812 ein wahrer Bauboom eingesetzt. In Smoking Hills und Rocky Road werden Druckerpressen aufgestellt; anschließend konzentrieren sich die Siedlungen auf die Erzeugung von Erkundungspunkten. Mithilfe von Sonderzahlungen werden in New Haven ein Gemeindehaus und nur einen Monat später ein Hafen angelegt und in Norton ein Sägewerk und eine Kapelle errichtet. Und in Ocean's Eleven wird eine Wagnerei gebaut.

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    Als nächstes wird in der Hafenstadt, die zwischen Fort Cabbage und Portiron liegt, eine Lederfabrik geplant, die bis zum Ende des Jahres stehen soll.
    In War Saw steht die bislang einzige Lederfabrik des Landes, in deren Vorhof sich schon viel zu viele Lederballen stapeln. In der neupolnischen Hafenstadt gibt es nun auch eine Holzmanufaktur. Die Errichtung eines Denkmals des Kommandanten ist außerdem schon beschlossen.

    Die Auftragslage und das Bevölkerungswachstum machen es notwendig, auch in den Verkehr zu investieren. So werden in Boston zwei Postkutschen, in Norton ein Ochsenkarren und in Bay Hills ein Segelboot bestellt.

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    Ende April werden sogar noch über 3.000 Goldmünzen lockergemacht, um jenen Ochsenkarren zu beschleunigen, aber auch den Hafen von Triportus, die Druckerpresse in Long John, die Stadthalle in Indianapolis und das Rathaus von Scary Native. Sie alle werden somit im Mai fertiggestellt sein.

    All das kann finanziert werden, weil der Handel floriert. Nacheinander verlassen unsere Segelschiffe den Hafen von War Saw mit Tabak, Pelzwaren, Leder, Lederwesten, Pferden, Tran, Musketen und Silberkugeln. Trotz des hohen Steuersatzes wird mit dieser Fülle an Waren, die teilweise äußerst hochwertig sind, genug erlöst, um die Staatskasse auf einem stabilen Niveau zu halten, ja sogar unterm Strich ein kleines Plus zu erwirtschaften. Der kleine Schatz, der in den Ruinen der Werwolfstadt Icy Waters erbeutet werden konnte und nun durchs Land gezogen wird, um schließlich in die Hauptstadt verschifft zu werden, ist da nur das Tüpfelchen auf dem i.

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  15. #690
    Benutzter Registrierter Avatar von jeru
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